Sitzung: 09.07.2015 Gemeindevertretung
Der Bericht der Gleichstellungsbeauftragten für das Jahr 2014 liegt in
schriftlicher Form vor. Für die anwesenden Gemeindevertreter und Gäste trägt
Frau Höne eine Zusammenfassung des Berichtes vor.
Nachfragen zum Bericht:
Frau Storch
Vielen Dank für Ihren Bericht. Ich möchte anknüpfen an den letzten
Punkt Asylbewerber. Sie haben nur den Punkt Spenden angesprochen. Gerade der
frauenspezifische Aspekt würde mich interessieren. Der Frauenanteil der in
Teltow und Stahnsdorf untergebrachten Asylbewerber dürfte relativ gering sein.
Ich kenne ihn aber nicht. Haben Sie damit auch zu tun? Oder arbeiten Sie
zusammen mit Ihren Kolleginnen oder sehen Sie da Handlungsbedarf auch von
Seiten der Gemeinde Kleinmachnow?
Gleichstellungsbeauftragte, Frau Höne
Leider gibt es in der Region keine weitere Kollegin, sondern es gibt
lediglich im Landkreis Potsdam-Mittelmark eine Gleichstellungsbeauftragte. Ich
bin nur auf freiwilliger Basis der Gemeindevertretung in dieser Funktion. Es
ist schwierig. Es gibt viele Frauen, auch viele alleinstehende Frauen, aber auf
Grund der kulturellen Unterschiede und der sozialen Strukturen in den meisten
Familien ist es sehr schwierig, an diese Frauen heranzukommen, da ihnen
verboten wird, zu Veranstaltungen zu gehen oder an Projekten teilzunehmen. In
diesen Kulturkreisen herrschen noch ganz andere Rollenstrukturen. Sie kommen
mit unserem System nicht klar und deshalb ist es ein ganz schwieriges
diffiziles Thema. Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in den
Übergangsheimen bemühen sich, aber es ist sehr, sehr schwer.
Herr Warnick
In Ihrem Bericht hat mich ein Satz etwas stutzig gemacht; es geht dabei
auch um die Belange der Asylbewerberinnen und Asylbewerber. Im Bericht unter
Belange der Übergangswohnheime und Asylbewerber steht „Es geht darum, die
Probleme der Schulen, Kitas und Mitbewohner der Orte ernst zu nehmen und
versuchen zu lösen, um die noch gute Atmosphäre und Gemeinsamkeit in den Orten
der Region Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf nicht kippen zu lassen.“ Es klingt
so, als ob eine gewisse Skepsis mit schwingt. Die kann ich allerdings bisher
noch nicht sehen. Wie erklären Sie diesen Satz?
Gleichstellungsbeauftragte, Frau Höne
Ich sehe das Problem regional. In der vorletzten Woche war ich
eingeladen zur Regionalkonferenz in Teltow und habe gehört, wie sich dort die
Entwicklung gestaltet. Für die Übergangsheime fehlen viele Voraussetzungen, um
den Menschen eine sinnvolle Tätigkeit zu geben. Viele Bewohner sind schon so
lange hier, dass die Deutschkurse ausgelaufen sind und sie den ganzen Tag
nichts zu tun haben. Und so hat sich in Teltow die Situation entwickelt, dass
der Jugendtreff am Ruhlsdorfer Platz fast komplett nur noch von Asylbewerbern
genutzt wird, da es dort Fitnessgeräte gibt und sich die Jugendlichen aus
Teltow nicht mehr hintrauen. Unsere Region ist so eng miteinander verknüpft und
wenn in einem Ort die Stimmung kippt, hat das ganz schnell Auswirkungen auf
andere Orte. Das war mein Punkt. Man muss Möglichkeiten suchen z. B. diese
Spendenflut zu kanalisieren; es gibt keine Kleiderkammern, es gibt keine Gelder
für Menschen, die das professionell betreiben. Natürlich soll das auch mit GZA
stehen, der gemeinnützigen zusätzlichen Arbeit der Asylbewerber selbst. Aber
trotzdem muss es Jemanden geben, der die Asylbewerber anleitet, um das zu
machen. Das kann Herr Weis in Bezug auf die Fahrradwerkstatt sicherlich
bestätigen. Es gibt dort einen Ehrenamtlichen, der dort arbeitet, aber wenn
diese Menge an Fahrrädern noch wächst, wird mehr Hilfe benötigt, um die
Fahrräder instand zu setzen. Es fehlen die Räumlichkeiten, es fehlt das Geld
und ich denke, der Landkreis ist auch an seine Grenzen gekommen. In Michendorf
hat man schon eine Schulsporthalle für den Unterricht geschlossen, um sie als
Übergangswohnheim zu nutzen. Wie ich gehört habe, sind die Kapazitäten in den
Schulen in Teltow und Stahnsdorf bereits erreicht. Aber es werden immer mehr
Kinder kommen, die dann vielleicht auch in Kleinmachnow zur Schule gehen
müssen. Das wirft dann wieder das Problem auf, wer für die Fahrkosten aufkommt.
Bei den Kapazitäten an Kindergärtenplätzen sieht es ähnlich aus, so dass sich
das in Kürze auch mehr nach Kleinmachnow entwickeln wird und da werden mit
Sicherheit Probleme entstehen.
Frau Schwarzkopf
Sind die fünf GZA-Stellen, die die Gemeinde Kleinmachnow zur Verfügung
gestellt hat, bereits besetzt?
Gleichstellungsbeauftragte, Frau Höne
Nein, die Stellen sind noch nicht besetzt. Im Vorfeld muss eine
Vereinbarung zwischen der Gemeinde Kleinmachnow als Arbeitgeber und dem
Landkreis geschlossen werden. Diese ist jetzt unterzeichnet und geht dem
Landkreis demnächst zu. Die Absprachen mit den Heimkoordinatoren sind
getroffen, so dass wir nur noch auf die Unterschrift des Landrates warten. Dann
können diese Stellen besetzt werden.
Frau Brammer
Ist es möglich, Asylbewerber, die in der Lage dazu sind, in Arbeiten
wie z. B. Fahrräder reparieren, einzubeziehen?
Gleichstellungsbeauftragte, Frau Höne
Das ist angedacht und soll über die gemeinnützige zusätzliche Arbeit
passieren. In den Übergangsheimen werden diese Stellen schon genutzt, um z. B.
die Hausreinigung zu machen. Herr Eiternick, vielen von Ihnen bekannt,
engagiert sich ehrenamtlich in Teltow und hält mit den Bewohnern die
Außenanlagen in Ordnung. Da passiert schon eine ganze Menge. Es ist aber bisher
sehr schwierig gewesen, dass technische Prozedere abzuwickeln. Aber auch das
geht jetzt voran.
Frau Dettke
Ich bitte die Verwaltung die Vortragenden der Berichte darüber in
Kenntnis zu setzen, den Bericht mit Fotos zu untersetzen. Die Feuerwehr hat das in ihrem Bericht sehr
schön gemacht.
Vorsitzender, Herr Tauscher
Im Vorstand werden wir noch einmal darüber sprechen.
Gleichstellungsbeauftragte, Frau Höne
In früheren Jahren hatte ich Pressespiegel und Fotos beigefügt. Auf
Grund von Einsparmaßnahmen wurde dann darauf verzichtet.
Frau Dettke
Ich meine keine Bilder im schriftlichen Bericht, sondern während des
Vortrages.