Der Bericht der Gleichstellungsbeauftragten für das Jahr 2014 liegt in schriftlicher Form vor. Für die anwesenden Gemeindevertreter und Gäste trägt Frau Höne eine Zusammenfassung des Berichtes vor.

 

 

Nachfragen zum Bericht:

 

Frau Storch

Vielen Dank für Ihren Bericht. Ich möchte anknüpfen an den letzten Punkt Asylbewerber. Sie haben nur den Punkt Spenden angesprochen. Gerade der frauenspezifische Aspekt würde mich interessieren. Der Frauenanteil der in Teltow und Stahnsdorf untergebrachten Asylbewerber dürfte relativ gering sein. Ich kenne ihn aber nicht. Haben Sie damit auch zu tun? Oder arbeiten Sie zusammen mit Ihren Kolleginnen oder sehen Sie da Handlungsbedarf auch von Seiten der Gemeinde Kleinmachnow?

 

 

Gleichstellungsbeauftragte, Frau Höne

Leider gibt es in der Region keine weitere Kollegin, sondern es gibt lediglich im Landkreis Potsdam-Mittelmark eine Gleichstellungsbeauftragte. Ich bin nur auf freiwilliger Basis der Gemeindevertretung in dieser Funktion. Es ist schwierig. Es gibt viele Frauen, auch viele alleinstehende Frauen, aber auf Grund der kulturellen Unterschiede und der sozialen Strukturen in den meisten Familien ist es sehr schwierig, an diese Frauen heranzukommen, da ihnen verboten wird, zu Veranstaltungen zu gehen oder an Projekten teilzunehmen. In diesen Kulturkreisen herrschen noch ganz andere Rollenstrukturen. Sie kommen mit unserem System nicht klar und deshalb ist es ein ganz schwieriges diffiziles Thema. Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in den Übergangsheimen bemühen sich, aber es ist sehr, sehr schwer.

 

 

Herr Warnick

In Ihrem Bericht hat mich ein Satz etwas stutzig gemacht; es geht dabei auch um die Belange der Asylbewerberinnen und Asylbewerber. Im Bericht unter Belange der Übergangswohnheime und Asylbewerber steht „Es geht darum, die Probleme der Schulen, Kitas und Mitbewohner der Orte ernst zu nehmen und versuchen zu lösen, um die noch gute Atmosphäre und Gemeinsamkeit in den Orten der Region Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf nicht kippen zu lassen.“ Es klingt so, als ob eine gewisse Skepsis mit schwingt. Die kann ich allerdings bisher noch nicht sehen. Wie erklären Sie diesen Satz?

 

 

Gleichstellungsbeauftragte, Frau Höne

Ich sehe das Problem regional. In der vorletzten Woche war ich eingeladen zur Regionalkonferenz in Teltow und habe gehört, wie sich dort die Entwicklung gestaltet. Für die Übergangsheime fehlen viele Voraussetzungen, um den Menschen eine sinnvolle Tätigkeit zu geben. Viele Bewohner sind schon so lange hier, dass die Deutschkurse ausgelaufen sind und sie den ganzen Tag nichts zu tun haben. Und so hat sich in Teltow die Situation entwickelt, dass der Jugendtreff am Ruhlsdorfer Platz fast komplett nur noch von Asylbewerbern genutzt wird, da es dort Fitnessgeräte gibt und sich die Jugendlichen aus Teltow nicht mehr hintrauen. Unsere Region ist so eng miteinander verknüpft und wenn in einem Ort die Stimmung kippt, hat das ganz schnell Auswirkungen auf andere Orte. Das war mein Punkt. Man muss Möglichkeiten suchen z. B. diese Spendenflut zu kanalisieren; es gibt keine Kleiderkammern, es gibt keine Gelder für Menschen, die das professionell betreiben. Natürlich soll das auch mit GZA stehen, der gemeinnützigen zusätzlichen Arbeit der Asylbewerber selbst. Aber trotzdem muss es Jemanden geben, der die Asylbewerber anleitet, um das zu machen. Das kann Herr Weis in Bezug auf die Fahrradwerkstatt sicherlich bestätigen. Es gibt dort einen Ehrenamtlichen, der dort arbeitet, aber wenn diese Menge an Fahrrädern noch wächst, wird mehr Hilfe benötigt, um die Fahrräder instand zu setzen. Es fehlen die Räumlichkeiten, es fehlt das Geld und ich denke, der Landkreis ist auch an seine Grenzen gekommen. In Michendorf hat man schon eine Schulsporthalle für den Unterricht geschlossen, um sie als Übergangswohnheim zu nutzen. Wie ich gehört habe, sind die Kapazitäten in den Schulen in Teltow und Stahnsdorf bereits erreicht. Aber es werden immer mehr Kinder kommen, die dann vielleicht auch in Kleinmachnow zur Schule gehen müssen. Das wirft dann wieder das Problem auf, wer für die Fahrkosten aufkommt. Bei den Kapazitäten an Kindergärtenplätzen sieht es ähnlich aus, so dass sich das in Kürze auch mehr nach Kleinmachnow entwickeln wird und da werden mit Sicherheit Probleme entstehen.

 

 

Frau Schwarzkopf

Sind die fünf GZA-Stellen, die die Gemeinde Kleinmachnow zur Verfügung gestellt hat, bereits besetzt?

 

 

Gleichstellungsbeauftragte, Frau Höne

Nein, die Stellen sind noch nicht besetzt. Im Vorfeld muss eine Vereinbarung zwischen der Gemeinde Kleinmachnow als Arbeitgeber und dem Landkreis geschlossen werden. Diese ist jetzt unterzeichnet und geht dem Landkreis demnächst zu. Die Absprachen mit den Heimkoordinatoren sind getroffen, so dass wir nur noch auf die Unterschrift des Landrates warten. Dann können diese Stellen besetzt werden.

 

 

Frau Brammer

Ist es möglich, Asylbewerber, die in der Lage dazu sind, in Arbeiten wie z. B. Fahrräder reparieren, einzubeziehen?

 

 

Gleichstellungsbeauftragte, Frau Höne

Das ist angedacht und soll über die gemeinnützige zusätzliche Arbeit passieren. In den Übergangsheimen werden diese Stellen schon genutzt, um z. B. die Hausreinigung zu machen. Herr Eiternick, vielen von Ihnen bekannt, engagiert sich ehrenamtlich in Teltow und hält mit den Bewohnern die Außenanlagen in Ordnung. Da passiert schon eine ganze Menge. Es ist aber bisher sehr schwierig gewesen, dass technische Prozedere abzuwickeln. Aber auch das geht jetzt voran.

 

 

Frau Dettke

Ich bitte die Verwaltung die Vortragenden der Berichte darüber in Kenntnis zu setzen, den Bericht mit Fotos zu untersetzen.  Die Feuerwehr hat das in ihrem Bericht sehr schön gemacht.

 

 

Vorsitzender, Herr Tauscher

Im Vorstand werden wir noch einmal darüber sprechen.

 

 

Gleichstellungsbeauftragte, Frau Höne

In früheren Jahren hatte ich Pressespiegel und Fotos beigefügt. Auf Grund von Einsparmaßnahmen wurde dann darauf verzichtet.

 

 

Frau Dettke

Ich meine keine Bilder im schriftlichen Bericht, sondern während des Vortrages.