Herr Ernsting
Im letzten
Sitzungsdurchlauf stellten wir Ihnen diesen HSP 5 bereits mündlich vor. Das
beauftragte Planungsbüro hat inzwischen einige Veränderungen vorgenommen. Die
so aktualisierte Fassung liegt Ihnen heute vor. Er erläutert die Einzelheiten
und die erfolgten Änderungen.
Herr Weis, als Vertreter der ADFC-Ortsgruppe -
Rederecht
Die geplanten Rad-
und Gehwege sind zu schmal, nach den Regelwerken brauchen wir größere Breiten. Ich
befürchte, zu schmale Wege führen zu Konflikt- und Unfallpotenzial. Angebracht
wäre eine Fahrradstraße, die im Übrigen nur vom öffentlichen Nahverkehr und den
Anliegern benutzt werden darf. Für die Errichtung einer Fahrradstraße hatte
sich schon 2007 ein Bündnis aus Anwohnern, Lokaler Agenda, ADFC und Gemeindevertretung
ausgesprochen.
Täglich fahren mehr
als 600 Radfahrer zum Gymnasium, weitere Schüler und Eltern zum
Hoffbauer-Campus am Schwarzen Weg.
Die baustellenbedingte
Sperrung des Schwarzen Weges und die baustellenbedingte Schrankenregelung für
Busse haben sich bewährt und sollten beibehalten werden.
An der Diskussion
beteiligen sich:
Herr Hurnik, Herr
Schubert, Herr Priebe, Frau Masche
Frau Sahlmann - zu Protokoll
Nach dieser Planung
bekommen wir an der Straße Am Weinberg mit seinem denkmalgeschützten Pflaster
auf der Südseite einen Gehweg und einen Radweg in zwei Richtungen. Wir kommen
auf eine Breite von ungefähr von 6–7 Metern, zusätzlich zur Fahrbahn. Jetzt
vorhanden ist nur ein schmaler Streifen, der ein bisschen glattgemacht wurde, mit
etwa 2 Metern. Das ist eine Verbreiterung um fast 5 Meter, am Landschaftsschutzgebiet.
Das kritisiere ich.
Ich möchte auch,
dass die Radfahrer sicher fahren, aber warum so ein breiter Gehweg? Man könnte
die Fußgänger wie bisher auf der Nordseite lassen, nämlich an den bebauten Grundstücken.
Würde man Gehweg reduzieren und man hätte auch einen geringeren Eingriff.
Sehr gut finde ich
die Neuordnung der Situation an der Einmündung Zehlendorfer Damm. Nach der
Planung wird künftig auf der richtigen Seite mit dem Fahrrad über die Ampel gefahren
werden können und nicht wie bisher auf der falschen.
Im Masterplan
Fahrrad wird das Thema Fahrradstraße bereits angesprochen und für den Weinberg als
bevorzugte Lösung gesehen. Ich denke, wir sollten zumindest den Versuch machen,
mit der Denkmalschutzbehörde darüber zu sprechen, anstelle des Pflasters auf
der linken und auf der rechten Seite asphaltierte Streifen herzustellen. Dann
hätten wir das Problem gelöst und müsste nicht zu große Eingriffe in die Natur
vollziehen.
Was mir fehlt, ist
die Anbindung der Schulen am Schwarzen Weg. Ein getrennter Geh- und Radweg wird
aus Gründen des Naturschutzes nicht weitergeführt, sondern ein kombinierter
Geh- und Radweg geplant. Das ist innerorts nicht zu empfehlen. Nach den
Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) und der Richtlinie für die Anlage von
Stadtstraßen (RASt 06) sind kombinierte Geh- und Radwege innerorts nur in
Ausnahmenfällen zulässig. Ein Ausschlusskriterium ist die starke Frequentierung
durch schutzbedürftige Fußgänger. D. h., wenn auf diesem Weg Rad gefahren wird,
sollte es keine schutzbedürftigen Fußgänger dort geben. Gerade die gibt es aber
in Mengen. Deshalb sollte eine getrennte Führung geprüft werden.
Im Übrigen gilt in
diesem Bereich Tempo 30. Bei Tempo 30 braucht man keine Radwege. Man kann die
Radfahrer auf der Straße lassen und Gehwege anordnen, auch Gehweg mit „Radfahrer
frei“. Dafür haben wir Beispiele im Ort, das würde ich als eine bessere Lösung ansehen.
Eine ganz schlechte Lösung sind für mich kombinierte Geh- und Radwege in
Gegenrichtung.