Herr Pfarrer Duschka von der Evangelischen Kirchengemeinde

„Vielen Dank, dass ich hier zu Wort kommen kann. Ich habe darum gebeten kurz berichten zu dürfen und möchte Sie informieren über die Entscheidung des Gemeindekirchenrates unserer Kirchengemeinde zum anvisierten Standort eines Kirchneubaus. Seit zehn Jahren beschäftigen wir uns mit Plänen der Erweiterung bzw. eines Neubaus, eines größeren Kirchsaals und von Gemeinderäumen. In dieser langen Zeit ist die Situation, die dazu geführt hat, darüber nachzudenken, nicht leichter geworden. Gottesdienste und Konzertveranstaltungen müssen ausgelagert oder öfter wiederholt werden, weil unsere beiden Kirchräume die Kapazität nicht haben. Maximal 230 Besucher haben dort Platz. Zudem führen neue Gemeindeaktivitäten und der enorme Anstieg der Konfirmandenzahlen zu großen, fast täglichen Platzproblemen in unserem Gemeindehaus. Für neue Aktivitäten wie z. B. der Ausbau der Seniorenarbeit haben wir keine Räume und auch keine barrierefreien Räume, wo man diese Arbeit adäquat leisten kann. Seit Jahren sind wir deshalb auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück für einen Kirchneubau und mit dem städtebaulichen Realisierungswettbewerb, der 2008 zu Ende ging, wurde der Fokus unserer Bemühungen auf einen Standort neben der Dorfkirche im alten Dorf gelegt. Anschließend haben Sie am B-Plan für dieses Gebiet gearbeitet und den Baustandort und nötige Stellplätze in den bisherigen Entwurf aufgenommen. Im Februar dieses Jahres ist dann durch das Landesumweltministerium ein Bescheid eingegangen, dass der Entlassung des Baustandortes aus dem Landschaftsschutzgebiet nicht zugestimmt wird. Das brachte uns als Kirchengemeinde in eine schwierige Situation, denn wir sahen zunächst all unsere Bemühungen als gescheitert. Und so haben wir dann mit den Vertreterinnen und Vertretern der Fraktionen der Gemeindevertretung und zusammen mit Vorsitzenden von Bau- und Umweltausschuss zu einer Aussprache zum Thema Kirchneubau – Suche eines neuen, geeigneten Standortes eingeladen. Es wurde versucht, alle möglichen Standorte im Ort aufzulisten, die dann von unserem Architekturbüro in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Bauen/Wohnen, besonders mit Herrn Ernsting, analysiert worden sind. Im Mai konnte dann bei unserem nächsten Treffen eine umfangreiche Standortanalyse vorgestellt werden. Drei Standorte blieben übrig, die für die Realisierung unseres Vorhabens geeignet schienen. Hierzu gehörte das eigene Grundstück am Jägerstieg 2, hinzu kamen das Grundstück hinter dem Rathaus, das die gewog gekauft hat, und erneut ein Grundstück im alten Dorf, denn das Umweltministerium hatte in seiner Ablehnung des alten Standortes, dort wo die ehemalige Gutsscheune stand, angedeutet, dass sie sich eine Verschiebung des Baukörpers auf den Gutshof selbst, etwa im Bereich der ehemaligen Stallungen, vorstellen könnte. Diese Möglichkeit hat der Bürgermeister in einem persönlichen Gespräch mit der Behörde noch einmal erörtert. Hier stehen keine unüberwindbaren Bedenken bezüglich des Umweltschutzes unserem Vorhaben entgegen. Die Untere Denkmalschutzbehörde hat uns erklärt, dass sie sich durchaus so einen Bau im alten Gutshof vorstellen könnte, auch wenn das Gebäude höchstwahrscheinlich über die Grenzen der alten Stallungsgebäude hinausgehen müsste. Mit diesen drei Standorten, zusätzlich der Variante die Auferstehungskirche am Jägerstieg nur zu renovieren, hatten wir vier Varianten, die wir dann in den nächsten Monaten diskutiert haben. Der Gemeindekirchenrat wollte die Kirchengemeinde in einem breiten Verfahren beteiligen und so erging ein Brief mit einer Einladung zur Beteiligung an alle evangelischen Haushalte. In den Kreisen der Gemeinde wurde informiert, es gab eine zentrale Informationsveranstaltung im September und da die Möglichkeit, mit dem Gemeindekirchenrat ins Gespräch zu kommen und es fanden gemeinsame Sitzungen mit unserem Gemeindebeirat statt. Die Gemeindemitglieder konnten bis in den September persönlich, schriftlich, telefonisch oder auf unserer Homepage sich zu eventuellen Standorten äußern. Aus der Fülle der Rückäußerungen hat der Gemeindekirchenrat Kriterien erarbeitet, die ihm für die Realisierung des Vorhabens wichtig erschienen. Zu diesen von uns erarbeiteten Kriterien gehörten u. a. die Konzentration an einen Ort, die spirituelle Atmosphäre des Ortes, die historischen Wurzeln, Bau- und Betriebskosten, eine Finanzierbarkeit, eine Erreichbarkeit des Ortes sowie die Möglichkeit, für genügend grüne Außenanlagen. Danach haben wir diese Kriterien, die wir für uns erarbeitet haben, an die vier Varianten angelegt und daraus ergab sich dann für den Gemeindekirchenrat ein eindeutiger Vorteil für den Standort im alten Dorf. Der Gemeindekirchenrat hat in seiner letzten Sitzung dann mit großer Mehrheit beschlossen, dass Neubauprojekt im alten Dorf in unmittelbarer Nähe zur alten Dorfkirche zu realisieren. Wir meinen, dass diese Entscheidung sowohl für die Kirchengemeinde als auch für die Kommune zukunftsweisend sein kann. Hier können wir in Kombination mit der Dorfkirche einen attraktiven Standort schaffen, der sowohl neue Perspektiven für das Gemeindeleben eröffnet wie auch für die Belebung des alten Dorfes. Deshalb bitten wir Sie, das B-Planverfahren weiterzuführen und zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, so dass wir bald bessere Bedingungen für unsere Gemeindearbeit erhalten. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.“

 

 

Vorsitzender der Gemeindevertretung, Herr Warnick

Ich möchte Sie darüber informieren, dass der Bürgermeister beabsichtigt, zusammen mit der Verwaltung im Januar diese Thematik in den Ausschüssen zu behandeln. Ich schlage vor, dass nicht alle Fraktionen ihre Statements zu dieser Entscheidung abgeben, sondern dass wir uns auf Nachfragen an Herrn Duschka konzentrieren.

 

 

Nachfragen:

 

Frau Sahlmann

Wie war das Ergebnis der Befragung der Basis? Das hat ja im Internet stattgefunden. Der Kirchenvorstand hat offensichtlich dem Standort altes Dorf zugestimmt. Wie hat der Kirchenbeirat abgestimmt?

 

 

Pfarrer Duschka

Es gab keine Abstimmung im Internet, insofern dass sie ausschließlich im Internet war, sondern die Einträge die im Internet kamen, sind uns teilweise auch schriftlich zur Verfügung gestellt worden und wir haben sie dann eingetragen. Das zum Verfahren. Das was dort niedergelegt wurde, war mehrheitlich für den Standort Adolf-Grimme-Ring. An zweiter Stelle kam der Standort altes Dorf und sehr weit abgeschlagen der Standort Jägerstieg. Am 9. September fand die Gemeindeversammlung statt, in der noch einmal informiert und diskutiert wurde. Nach der Gemeindeversammlung wurden alle Anwesenden gebeten, noch einmal abzustimmen. Die Tendenz ging dann eindeutig zum Standort altes Dorf, dann Adolf-Grimme-Ring und dann Jägerstieg. Der Gemeindekirchenrat hat mehrheitlich für den Standort altes Dorf votiert und abgestimmt, der Gemeindebeirat hat sich sehr eindeutig für den Standort Jägerstieg entschieden.

 

 

Herr Templin

Im Gemeindebrief habe ich gelesen, dass sich an der Abstimmung über den Standort 42 Mitglieder beteiligt haben, von denen sich 26 für das alte Dorf ausgesprochen haben. Das muss offensichtlich völlig falsch sein, weil Sie sagten, eine Fülle an Rückläufen. Können Sie das bitte noch einmal klarstellen? Als ein Kriterium haben Sie die spirituelle Situation des Ortes genannt. Wie erklären Sie sich, dass eine Kirche an einer Peripherie, weil Sie ja dann den Jägerstieg aufgeben wollen, als eine Kirche im Orte eine größere Spiritualität hat, als an diesem Standort?

 

 

Pfarrer Duschka

Der Standort im Ort, ob nun in der Peripherie oder im Zentrum, sagt noch nichts über die Spiritualität eines Ortes aus. Wenn wir uns den Ort altes Dorf anschauen, hat er natürlich den unschlagbaren Vorteil, dass wir dort eine über 400 Jahre alte Dorfkirche haben, die ohne Frage diesen Charakter hat und wir uns vorstellen, dass gerade in der Kombination von alt und neu etwas ganz neues, besonderes entstehen kann. Diese Dorfkirche, die uns so lieb und wert ist und die wir leider zurzeit nur als Sommerkirche nutzen können und das auch nicht immer, weil uns z. B. auch solche Dinge wie das Kirchencafe nach dem Gottesdienst und andere Dinge wichtig sind. Wir würden die Dorfkirche aufwerten, hätten wir genügend Räume in unmittelbarer Nähe, wo man auch andere Veranstaltungen durchführen kann. Das in Kombination zueinander macht es im Prinzip aus. Wie die Zahlen die Sie genannt haben zu Stande gekommen sind, kann ich ihnen nicht sagen. Die Zahlen sind auf jeden Fall nicht richtig.

 

 

Herr Templin

Das ist jetzt nicht nur eine rhetorische Frage gewesen mit der Spiritualität, weil sie ja einen Standort aufgeben. Bisher haben Sie den Standort altes Dorf mit der alten Dorfkirche, Sie haben den Jägerstieg, Gottesdienst im Augustinum. Ferner wollen Sie den Jägerstieg nicht mehr haben und alles im alten Dorf; nur noch ein Kirchenstandort. Das ist das Problem für mich dabei, dass Sie sozusagen das Separate, Kirche im Ort oder Kirche an mehreren Standorten usw. und damit auch die Spiritualität des Jägerstieges offensichtlich wesentlich geringer bewerten, als wenn das alles in einem neuen Funktionsbau usw. geleistet wird.

 

 

Herr Nieter

Wie viele Mitglieder hat die Kirchengemeinde?

 

 

Pfarrer Duschka

Knapp 5.500.

 

 

Herr Nieter

Das verantwortliche Leitungsgremium, weil das hier mit den verschiedenen Gremien und Abstimmungsmodalitäten frei weg durcheinander gebracht wurde, das verantwortliche Leitungsgremium ist nach meiner Kenntnis der Gemeindekirchenrat so wie die Gemeindevertretung die Gemeindevertretung für den Ort ist und nicht die Agenda-Gruppe oder sonst etwas. Alles andere sind nach meiner Kenntnis Beratungs- oder andere Erkenntnisquellen. Ich habe es so verstanden, dass die Verantwortung aber der Gemeindekirchenrat hat. Bestätigen Sie das?

 

 

Pfarrer Duschka

Ja.

 

 

Frau Schwarzkopf

Wenn ich Sie richtig verstanden habe, wird bei der Option Jägerstieg lediglich ein Erweiterungsbau in Betracht gezogen. Wenn der Bauhof seinen Standort verlassen würde, wäre das eine Option oder denken Sie jetzt in diesem Zusammenhang nicht darüber nach?

 

 

Pfarrer Duschka

Wenn zugesichert würde, dass das so kommt und in einer Zeitschiene, die für uns verantwortbar ist, ist das natürlich eine Option. Die sehe ich aber zurzeit so nicht. Wir hatten die Aufgabe, und zwar auch aus dem Kreise der hiesigen Vertreter der Fraktionen, zu sagen, wo wir hinwollen und man würde uns ihre Meinung dazu sagen. Es hieß, man hätte nicht die Aufgabe, für uns einen Standort zu suchen. Die Kirchengemeinde hat sich einen Standort gesucht. Um alle Kräfte zu bündeln, um jetzt mit Ihnen zusammen zu versuchen das Beste für die Kirchengemeinde zu entwickeln, geht es auch um Zeit. Ich habe nur angerissen die Problematik die wir tagtäglich haben, die zu wenigen Räume, die nicht barrierefreien Räume, der nicht gesicherte Brandschutz im Jägerstieg. Die Probleme, die damit zusammenhängen, brennen uns jetzt so unter den Nägeln, dass ein Leidensdruck entstanden ist und wir sind ja nun schon zehn Jahre an dem Thema dran. Immer wieder auf die nächste Option vertröstet zu werden, die dann auch wieder nicht greift, ist für mich schwer vorstellbar. Wir mussten jetzt Nägel mit Köpfen machen und sagen, jetzt wollen wir dahin und jetzt wollen wir alle Kräfte bündeln.

 

 

Herr Grützmann

Die KITA „Arche“ lässt sich ja nun leider nicht auf Räder stellen und ins alte Dorf verfrachten. Die „Arche“ stellt aber im Gemeindeleben auch eine nicht zu vernachlässigende Größe dar. Herr Seibt macht ja dort die frühmusikalische Erziehung. Wie wollen Sie das Problem lösen, dass es dann plötzlich einen so großen Abstand zu dieser im Grunde genommen auch kirchlichen Einrichtung gibt?

 

 

Pfarrer Duschka

Wer mich kennt, weiß, dass die „Arche“ mir lieb und wert ist und ich das Mitarbeiterteam dort in allem unterstütze. Natürlich haben wir uns das auch schon überlegt und zum einen ist es natürlich ein sehr schöner Zustand, dass die „Arche“ jetzt neben unserem Gemeindehaus ist, aber dieser Zustand währt jetzt etwas mehr als zehn Jahre. Also, wir haben 50 Jahre auch mit anderen Bedingungen gelebt und ich denke, da ist auch gute Arbeit gemacht worden und es gilt einfach dann auch neue Dinge auszuprobieren und Phantasie zu zeigen. Ich bin sicher, dass wir die gute Arbeit, die wir jetzt leisten, dann unter anderen Bedingungen weiter leisten werden. Herr Seibt ist auch vorher in die „Arche“ gegangen und hat mit den Kindern gesungen, unabhängig davon, wo die „Arche“ war.

 

 

Herr Templin

In dem Modell, dass Sie der Gemeinde auch überlassen haben mit den unterschiedlichen Kubaturen im Gelände des alten Dorfes, da haben Sie auf dem Gelände der alten Stallungen Ihre Gemeinderäume, Büros usw. vorgesehen. Offensichtlich liegt in diesen Räumen das größte Problem des Standortes Jägerstieg. Warum treten Sie nicht dem Gedanken nahe, an dieser Stelle tatsächlich auf der Kubatur der alten Stallungen diese notwendigen Räumlichkeiten zu errichten und auf eine neue Kirche zu Lasten des Jägerstiegs zu verzichten?

 

 

Pfarrer Duschka

Ich habe jetzt besonders die Gemeinderäume und die Arbeit in der Woche benannt, weil dass das tagtägliche Problem ist, was natürlich immer wieder einen gewissen Leidensdruck schafft und auch erhöht. Unabhängig davon gibt es aber die Probleme, die wir mit größeren Veranstaltungen haben. Das sind Gottesdienste mit besonderem Charakter, Konzertveranstaltungen, Feste etc., so dass wir davon ausgehen, dass ein Gemeindezentrum nur mit Gemeinderäumen allein nicht zukunftsweisend für die Arbeit der Kirchengemeinde ist, sondern wir auch einen größeren Kirchsaal brauchen, aber in einer bestimmten Größe nicht tagtäglich, auch nicht wöchentlich, sondern immer punktuell. Ein Architekturentwurf wird Näheres bringen können, aber wir stellen uns vor, dass wir ein Gebäude errichten, in dem es einen Gemeindesaal gibt, der 250 Personen Platz bietet. Das ist mehr, als wir jetzt in beiden Kirchen jeweils unterbringen können und dass dazu dann punktuell weitere Räume hinzu geschaltet werden können, dass man dann die Spitzen abdecken kann und dann ein Gottesdienstsaal für etwa 330 Besucherinnen und Besucher schafft. Das ist, so denke ich, für die Struktur unserer Kirchengemeinde zukunftsweisend. Nicht einen großen Saal ständig vorzuhalten, was viel zu teuer wäre. Zurzeit haben wir ca. 80 bis 100 Gottesdienstbesucher zu den normalen Gottesdiensten. Da würde man sich in einem so großen Saal nicht wohlfühlen, aber in einem Saal, der 250 Plätze bietet, durchaus. Das Problem liegt ja auch in der Auslagerung von größeren Veranstaltungen. Die Technik muss hingebracht und aufgebaut werden, teilweise mehrmals, da vor den Konzerten ja auch Proben stattfinden. In letzter Zeit haben wir auch das Problem bekommen, dass unsere kirchlichen Partner im Kirchenkreis immer höhere Mieten nehmen.

 

 

Herr Musiol

Die Veranstaltung heute soll dazu beitragen, uns Ihren Standpunkt nahe zu bringen. Ist es richtig, dass schon die Entwidmung der Auferstehungskirche eingeleitet wurde?

 

 

Pfarrer Duschka

Die Entwidmung wurde noch nicht eingeleitet. Der Gemeindekirchenrat hat beschlossen, die Entwidmung zu beantragen. Das wurde uns auch von der Landeskirche empfohlen, weil unabhängig wie wir jetzt entschieden hätten, bei Umbau und Abriss und Neubau, wäre diese Entwidmung auch nötig. Mit dem Beschluss des Gemeindekirchenrates haben wir einen länger währenden Prozess eingeleitet, der jetzt langsam weitergeht und irgendwann einmal abgeschlossen ist, wenn wir vom alten Gebäude ins neue ziehen.

 

 

Herr Dr. Klocksin

Nach dem Internetauftritt von heute haben wir die Situation, dass zu den vier Varianten, die Sie vorgeschlagen haben, insgesamt 224 Kommentare eingegangen sind. 88 Kommentare für die Variante Gutshof und 136 Kommentare für die anderen drei Varianten. Die Mehrzahl davon, mit 94 Kommentaren, für die Variante hinter dem Rathaus. Meine Frage bezieht sich auf den Standort Gutshof. Die Gemeindevertretung hat in ihrer breiten Mehrheit die von Ihnen favorisierte Gutsscheune als Standort unterstützt. Wir haben auf die Anpassung des B-Planes hingewiesen. Sie haben gleichzeitig ausgeführt, dass das von Ihnen jetzt beabsichtigte Vorhaben selbstverständlich die Kubatur der Stallungen überzeichnen würde, sowohl in der Breite und notwendigerweise auch in der Höhe, was dazu führen würde, dass der Grundriss des Gutshofes in seiner Proportion dauerhaft nicht mehr rekonstruierbar wäre. Ist es für Sie vorstellbar, immer unter der Prämisse Ihres Interesses die räumliche Nähe zur alten Dorfkirche zu wahren, das Gilly-Schloss in der Kubatur zu rekonstruieren mit dem Ziel, sowohl ein Multifunktions- und Andachtsraum ebenso wie gemeindekirchliche Einrichtungen dort zu bündeln und damit der Rekonstruktion des alten Gutshofes einen möglicherweise stärkeren Impuls zu geben, als das eine Teilüberbauung einer Kubatur sein könnte?

 

 

Pfarrer Duschka

Die Standortanalyse, die wir Ihnen auch zur Verfügung gestellt haben, hatte auch diesen Standort untersucht. Für die Kirchengemeinde ergeben sich zwei Probleme. Zum einen ist die Kubatur des Gilly-Schlosses nach dem von uns erarbeiteten Raumbuch so nicht möglich. Man müsste darüber hinaus gehen und Dinge auslagern, was Schwierigkeiten beinhaltet. Das wesentliche Argument, dass uns dazu gebracht hat, diesen Standortort auszuschließen, war die Aussage der Oberen Denkmalbehörde, dass die Kellergewölbe des alten Schlosses als Denkmal zu erhalten und nicht integrierbar sind in einen Neubau.