Betreff
Denkmalgerechte Teilsanierung des Gebäudes Karl-Marx-Straße 117 für öffentliche Nutzung
Vorlage
DS-Nr. 039/19
Art
Antrag

Der Bürgermeister wird beauftragt, das Gebäude Karl-Marx-Straße 117 zu sanieren.

 

Die Sanierung ist auf mehrere Jahre in mehrere Teilsanierungsabschnitte zu verteilen.

Im Jahr 2019 ist die bestandssichere Teilsanierung der Außenhülle vorzunehmen. Im Jahr 2019 ist auch ein Stromanschluss zu legen, so dass das Haus auch im auf mehrere Jahre verteilten Sanierungsprozess nutzbar ist.

 

Während der Sanierungsphase ist das Gebäude für temporäre öffentliche Nutzung entsprechend rechtlicher Anforderungen zur Verfügung zu stellen.

 

Nach erfolgter Sanierung soll das Gebäude für kulturhistorische Zwecke öffentlich genutzt werden.


„Das Holzhaus auf dem Grundstück Karl-Marx-Straße 117, 14532 Kleinmachnow, bestehend aus einem zweigeschossigen teilunterkellerten Wohnteil mit Satteldach und einem flachgedeckten eingeschossigen Flügel, steht am südöstlichen Teil der zwischen 1932 und 1936 errichteten Bürgerhaussiedlung, unmittelbar an der Karl-Marx-Straße (früher Spandauer Weg). Es entstand 1931 im Zusammenhang mit der Siedlung, noch bevor die nach einheitlichem Typenentwurf errichteten ersten Siedlungshäuser erbaut wurden. Im Flügel war das Verkaufsbüro der Siedlung untergebracht.

 

Baugeschichtliche Bedeutung kommt dem Holzhaus als typischem Entwurf der Zwischenkriegszeit zu, es spiegelt in vielerlei Hinsicht Tendenzen des damaligen Bauens wider. Als Sitz des Bau- und Verkaufsbüros der Bürgerhaus-Siedlung, die ein frühes Beispiel für ein privat-organisiertes Großsiedlungsprojekt darstellt, ist das Holzhaus zudem ein Zeugnis für die Geschichte des Wohnungs- und Siedlungsbaus: es dokumentiert die Art und Weise der Vermarktung“ (aus der Begründung zur DS-Nr. 123/12).

 

Durch die anschließende Nutzung als Wohnhaus unter weitgehender Beibehaltung (Kachelofen etc.) des Vorhandenen bildet sich auch diese Nutzungsphase im Gebäude ab.

 

2012 beschloss die Gemeindevertretung (DS-Nr. 123/12) das Gebäude denkmalgerecht zu sanieren.

 

Einige Jahre später begann in Kleinmachnow der Prozess, sich mit der Frage eines Kleinmachnow-Museums auseinanderzusetzten. Schon im Gutachten des Museumsfachmanns Dr. Hirte wurde dieses Haus als idealer Standort erwähnt und vielfältige Aktivitäten, die in mehreren Ausstellungen in diesem Haus gipfelten, machten die Besucher und Besucherinnen zunehmend neugierig auf dies Objekt, von dem der Leiter des Museums der Dinge als dem Objekt Nr.1 der Kleinmachnower Siedlungsgeschichte sprach.

 

Obwohl viel Geld in diesen Prozess gesteckt wurde, an dessen Ende eine Konzeption für ein Museum stand, nahm das Interesse an einem Museum ab und wurde auch dadurch belastet, dass das Haus Karl-Marx-Straße 117 in Konkurrenz zum Gebäude der Auferstehungskirche im Jägerstieg gesehen wurde. Es erschien, als könnte nur eine entweder – oder Entscheidung getroffen werden.

 

Heute können wir eine sowohl- als auch Entscheidung treffen. Gruppen, die sich mit historischen Themen beschäftigen, sollen im Jägerstieg Räumlichkeiten finden und die Karl-Marx-Straße 117 könnte der Ort werden, an dem die Auseinandersetzung mit der Architektur- und Siedlungsgeschichte stattfindet. Es ist dafür nicht nötig, dort ein Museum zu installieren, denn die besten Ideen entwickelten sich in diesem Gebäude, gerade durch das Bewahren der geschichtlichen Spuren.

 

Die Gemeinde Kleinmachnow könnte, gerade in Hinblick auf die 100 Jahrfeier, hier einen Ort schaffen, der der Selbstvergewisserung und historischen Vergegenwärtigung der Kleinmachnowerinnen und Kleinmachnower dient.

 

Mit dem Zehlendorfer Damm 200 hat die Gemeinde schon einmal diesen Weg beschritten und einen heute nicht mehr wegzudenkenden Kulturort mit einem historischen Gebäude etabliert.

Da nach aktuellen Expertisen die Sanierungskosten bei ca. 350.000 € liegen, und da die Sanierung in Teilstücken vollzogen werden soll, wäre die Gemeinde durchaus in der Lage, diesen Ort für die Öffentlichkeit zu erhalten und zur Nutzung zur Verfügung zu stellen.

 


Finanzielle Auswirkungen:

Gemeindehaushalt

 ja

 nein

Beteiligungen

 ja

 nein

 

 

Produktgruppe:

28.41

Teilhaushalt/Budget:

40 47

Maßnahmen-Nr:

     

Bereits im laufenden Haushalt

 

 ja

 nein

veranschlagt:

 

EURO:

     

Über-/außerplanmäßige

Veranschlagung im

laufenden Haushalt:

 

 

 

Ergebnis-HH

Jahr

EURO:

     

Finanz-HH

Jahr

EURO:

     

Mittelfristig bereits veranschlagt:

 

 ja

 nein

Mittelfristig neu zu veranschlagen:

 

 ja

 nein