Betreff
Vergabe von Bauleistungen für Fassadenarbeiten an der Maxim-Gorki-Gesamtschule: Austausch der Metallfenster (Hofseite)
Vorlage
DS-Nr. 049/20
Art
Beschlussvorlage

Nach der Durchführung einer öffentlichen Ausschreibung gemäß § 30 Absatz 2 Satz 1 KomHKV in Verbindung mit § 3 Nr. 1 VOB/A wird die Auftragserteilung zur Ausführung der Bauleistungen an die Firma:

 

Metallbau Werner Rode GmbH & Co.KG
Langengrassau
Luckauer Straße 17
15926 Heideblick

 

beschlossen.

 

Die Vergabesumme beträgt 72.783,85 € brutto.

 


Ausgangssituation:

Im Zuge der umfassenden Sanierung der Maxim-Gorki-Gesamtschule in den Jahren 1997/98 wurde das Schulgebäude um die beiden aufgeständerten Anbauten an der Schulhofseite des Straßenflügels erweitert. Dadurch konnten mehrere große Klassenräume zusätzlich gewonnen werden. Die hofseitigen Teile wurden seinerzeit mit einer Pfosten-Riegel-Fassade in Metall versehen, in der nach außen öffnende Senk-Klapp-Fenster verbaut worden sind.

Im Laufe der letzten Jahre hat dieses Produkt deutliche Schwachstellen offenbart. Insbesondere hat sich gezeigt, dass die Fenster (Senk-Klapp-Elemente) für die damals verbauten Befestigungs- bzw. Verankerungskonstruktionen deutlich zu schwer bzw. im Verhältnis zu den bewegten Massen der Fenster unterdimensioniert sind. Auch ist das Material dieser Elemente nicht besonders wertig (Gusseisen). Die Fenster mussten deshalb immer wieder nachjustiert werden. Diese Möglichkeiten sind inzwischen erschöpft. Die Senk-Klapp-Elemente hängen zu tief in den Rahmen und haben dort zu deutlichen Beschädigungen geführt. Einige lassen sich nur noch mit großer Anstrengung öffnen und danach kaum wieder schließen, bei einem der Fenster ist dabei sogar eine Scheibe (VSG) geborsten.

Die schulhofseitigen Fenster sind daher auszutauschen. Die Pfosten-Riegel-Konstruktion wird beibehalten und nur die Fenster nebst den beschädigten Rahmen werden ersetzt.

Das beauftragte Planungsbüro hat zu der eingangs geschilderten Problematik im Rahmen des Planungsprozesses auch Gespräche mit dem Hersteller der Ursprungskonstruktion geführt. Da die Pfosten-Riegel-Konstruk­tion unangetastet bleibt, war damit zu rechnen, dass die Bieter Produkte des Herstellers anbieten werden. Zwar wurde im Vergabeverfahren dem Grundsatz der produktneutralen Ausschreibung Rechnung getragen, dennoch war das Bestandssystem als Leitprodukt angegeben und in der Tat haben alle Bieter nur Fensterelemente dieses Herstellers angeboten. Bei den Gesprächen ging es vor allem darum sicherzustellen, dass sich nach einem Austausch der Fenster das Problem nicht erneut stellt.

Der Hersteller räumte ein, dass das damals verbaute Produkt die beschriebenen Schwachpunkte hatte. Die aufgetretenen Probleme habe es auch andernorts gegeben. Aus dem Grund habe man das System gründlich überarbeitet und biete es in der damals hergestellten Konfiguration nicht mehr an. Die heutigen Fensterelemente seien deutlich leichter. Man habe auch die Befestigungs- bzw. Verankerungskonstruktionen verstärkt und qualitativ aufgewertet. Diese Bauteile werden heute in Edelstahl hergestellt. Zugesichert wird, dass die neuen Elemente eine wesentlich längere Nutzungsdauer aufweisen werden.

 

Vergabeverfahren

Zur Vergabe dieser Bauleistung wurde eine öffentliche Ausschreibung gemäß § 30 Absatz 2 Satz 1 KomHKV in Verbindung mit § 3 Nr. 1 VOB/A durchgeführt. Sie wurde bekannt gemacht am 02.04.2020 beim Ausschreibungsportal BI-Medien, dem Vergabemarktplatz Brandenburg, dem Ausschreibungsblatt Brandenburg-Berlin, dem BI_Ausschreibungsdienst und bei www.bund.de.

 

 

Zugelassen waren schriftliche Angebote und elektronische Angebot in Textform. Am 07.05.2020 war der Eröffnungstermin, zu dem 4 elektronische und 2 schriftliche Angebote vorlagen. Alle Angebote waren fristgerecht, unversehrt und ordnungsgemäß verschlüsselt bei der Vergabestelle eingegangen.

Die Auswertung erbrachte, dass der Angebotsendpreis der Firma Metallbau Werner Rode GmbH & Co. KG vom Durchschnitt der übrigen Bieter und auch von der Kostenberechnung deutlich nach unten abwich. Es war daher ein Aufklärungsgespräch nach § 15 VOB/A zur Aufklärung des Angebotsinhaltes angezeigt, um das Angebot selbst und die Angemessenheit der Preise zu überprüfen.

Die Firma ist präqualifiziert und unter einer gültigen Registernummer beim Verein für die Präqualifikation von Bauunternehmen e.V. gelistet. Die dort hinterlegten Dokumente wurden eingesehen und überprüft; sie sind aktuell und in Ordnung.

 

Abfrage von Referenzen

Zur Überprüfung der technischen Leistungsfähigkeit des Unternehmens wurden verschiedene Referenzen angefragt. Die Ansprechpartner bestätigten übereinstimmend und unabhängig voneinander, dass sie mit dem Bieter durchweg nur gute Erfahrungen machen konnten und das Unternehmen weiterempfehlen würden. Aus den mit den Ansprechpartnern geführten Gesprächen ist mitzunehmen, dass die Firma technisch und wirtschaftlich leistungsfähig und zuverlässig ist. Es haben sich keine Anhaltspunkte ergeben, wonach die Firma nicht in der Lage wäre, die Arbeiten in der gebotenen Zeit und Qualität abzuliefern.

Darüber hinaus wurde zur Beurteilung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit durch die Gemeinde diesbezügliche Auskünfte eingeholt. Auch dies brachte kein negatives Ergebnis.

 

Aufklärung des Angebotsinhaltes nach § 15 VOB/A

Das Aufklärungsgespräch fand dann am 14.05.2020 im Rathaus Kleinmachnow statt. Zugegen waren der Bieter, das Planungsbüro und Vertreter des FB Bauen/Wohnen. Das Gespräch diente ausschließlich der Aufklärung des Angebotsinhaltes nach § 15 VOB/A, Verhandlungen über die Änderung des Angebotspreises sind bei Ausschreibungen vergaberechtlich untersagt.

Hauptgegenstand des Gespräches war in erster Linie die Angemessenheit der Preise. Dazu wurde von der Gemeinde die Preisermittlung bei Zuschlagskalkulation überprüft (Formular 221, Ver­gabehandbuch Bund). Hierin erschienen bestimmte Kalkulationspositionen gegenüber den Mitbewerbern als vergleichsweise niedrig. Ansinnen der Prüfung war die Sicherstellung, dass die Bestimmungen des Brandenburgisches Vergabegesetzes (BbgVergG) und der bestehende Tarifvertrag im Metallhandwerk eingehalten werden. Dies konnte durch Einsicht in die vorgelegten Preisermittlungen bestätigt werden.

Der Bieter ließ erkennen, dass die ausgeschriebene Leistung eindeutig und erschöpfend beschrieben wurde. Die technische Ausschreibung wurde in Form, Inhalt und Text klar verstanden. Weitere Informationen über Art und Umfang der zu erbringenden Leistung wurden nicht gewünscht. Die der Ausschreibung beiliegenden Vertragsbedingungen und die technischen Vorbemerkungen bestätigte der Bieter.

Im Anschluss an das Aufklärungsgespräch wurde eine Ortsbesichtigung durchgeführt, das Unternehmen ist somit also auch über die örtlichen Gegebenheiten im Bilde.

 

Zusammenfassung

Nach Durchführung der im Vergabeverfahren erforderlichen Schritte wird der Zuschlag an die Fa. Metallbau Werner Rode GmbH & Co. KG erteilt.

Im Haushalt 2020, Bauunterhaltungsetat Maxim-Gorki-Gesamtschule, sind für diese Maßnahme insgesamt 130.000 € bereitgestellt, einschließlich Nebenkosten (Planerhonorar). Aufgrund der günstigen Auftragsvergabe werden die Haushaltsmittel bei weitem nicht ausgeschöpft.

Zeitlich ist vorgesehen, in den Sommerferien die Werkplanung zu erstellen und bereits in Produktion zu gehen. Die eigentliche Montage der Fenster in der Schule wird in den Herbstferien erfolgen. Dafür ist ein Zeitraum von ca. 1,5 Wochen angesetzt.


Finanzielle Auswirkungen:

Gemeindehaushalt

 ja

 nein

Beteiligungen

 ja

 nein

 

 

Produktgruppe:

2.1.81

Teilhaushalt/Budget:

40.47

Maßnahmen-Nr:

-

Bereits im laufenden Haushalt

 

 ja

 nein

veranschlagt:

 

EURO:

130.000

Über-/außerplanmäßige

Veranschlagung im

laufenden Haushalt:

 

 

 

Ergebnis-HH

Jahr

EURO:

     

Finanz-HH

Jahr

EURO:

     

Mittelfristig bereits veranschlagt:

 

 ja

 nein

Mittelfristig neu zu veranschlagen:

 

 ja

 nein

 


Anlagen:

1.     Niederschrift vom 07.05.2020 über die Eröffnung der Angebote

2.     Wertung der Angebote und Vergabevorschlag des Planungsbüros vom 08.05.2020