Das Gebäude Steinweg 2 + 4, in Kleinmachnow, soll in „Margarete-Sommer-Haus“ umbenannt werden.

Das Gebäude Steinweg 2 + 4 wurde ab 1969 als Kindergarten betrieben. Seit 1995 wird das Haus als Hort genutzt, zuletzt viele Jahre lang für Kinder der 1. und 2. Klassen.

Mit der Sanierung und baulichen Erweiterung des Objekts soll ab Ende Oktober das Gebäude vorrangig für Kinder der 5. und 6. Klassen genutzt werden.

Der Name „Villa Lustig“ ist nicht mehr zeitgemäß und bietet für die angesprochene Altersgruppe keine Identifikation.

Daher hat die Werkleitung angeregt, das Gebäude nach Fertigstellung der Bauarbeiten und der damit einhergehenden Nutzungsänderung umzubenennen. Hierbei sollte ein Ortsbezug hergestellt und nach Möglichkeit eine bekannte Persönlichkeit des Ortes unter Mitwirkung und Beteiligung der Kinder ausgewählt werden.

Im Hort „Ein Stein“ wurde daher mit Kindern eine Liste aller bekannten Persönlichkeiten des Ortes ermittelt. Die Erzieher*innen stellten in den Gruppen eine Auswahl von Personen vor und die Kinder hatten die Möglichkeit, sich mit dem Leben der jeweiligen Person zu beschäftigen.

Die Kinder einigten sich auf Dr. Margarete Sommer, da sie sich insbesondere zur Zeit des Nationalsozialismus sehr für ihre Mitmenschen eingesetzt hat. In ihrer Zeit als Dozentin am Pestalozzi-Fröbel-Haus, an dem heute noch pädagogische Fachkräfte ausgebildet werden, weigerte sie sich unter anderem die Zwangssterilisation von Menschen mit Behinderung zu lehren. Ab 1941 unterstützte sie jüdische Familien mit Sachmitteln und organisierte Verstecke und Ausreisemöglichkeiten.

Es ist geplant, dass im Eingangsbereich des Grundstückes eine Informationstafel zum Leben und Wirken von Margarete Sommer mit begleitenden Texten dauerhaft installiert wird. Die Tafel soll so angebracht werden, dass sie auch von vorbeilaufenden Fußgängern gelesen werden kann.

Ausgehend von Leben von Margarete Sommer soll es in der Einrichtung regelmäßig geschichts- und ortsbezogene Projekte geben.