Betreff
Ehemaliges GASTHAUS ZUR SCHLEUSE (heute BAPU), Stahnsdorfer Damm 19 - Bau eines Appartementhotels und Wiederaufbau des historischen (Ball)Saals
Vorlage
DS-Nr. 073/21
Art
Antrag

Zur   Klärung   der   baulichen   Entwicklung   des   Grundstückes   Stahnsdorfer Damm 19 und zur Beurteilung dessen Bebaubarkeit ist ein beschränktes Gutachterverfahren   unter   drei   bis   vier   in Denkmalschutz erfahrenen Architekturbüros durchzuführen. Hierbei soll anhand von Bebauungsskizzen dargestellt werden, welche Baumassen das Grundstück verträgt und wie sich bauliche Ergänzungen gestalterisch in die Gesamtsituation einpassen. Das (vereinfachte) Gutachterverfahren ist vom Grundstückseigentümer zu finanzieren.


Das ehemalige Kleinmachnower RESTAURANT ZUR SCHLEUSE (heute BAPU), um das es hier geht, ist   ein   1905   fertiggestelltes traditionsreiches Ausflugslokal. Es wurde in direkter Nachbarschaft und zeitgleich mit der Schleuse (1901-1906) erstellt und entwickelte sich zum volkstümlich-beliebten Anziehungspunkt für Touristen und Neugierige, die das technische Wunderwerk Kleinmachnower Schleuse sehen wollten. Das ehemalige RESTAURANT ZUR SCHLEUSE existiert   noch   heute   und   steht   als wilhelminisch-historistisches Gebäude unter Denkmalschutz. Alle weiteren Ausflugslokale an der Schleuse und im weiteren Verlauf des Teltowkanals sind im Laufe   der   letzten   120   Jahre   verschwunden.   Aber die Kleinmachnower Schleuse hat nicht an Attraktivität verloren. Das von der Straße zurückverlegte Restaurant beeindruckt durch   villenartige Ausstrahlung und abwechslungsreiche Dachformen. Seine topografisch erhöhte   Lage westlich des leicht verschwenkten Stahnsdorfer Damms macht es zum exponierten Blickpunkt. Das Fachwerkobergeschoss wird durch einen Treppenhausturm mit glockenförmiger Haube erschlossen. Im rückwärtigen Garten befand sich ein längst abgebrochener „einfacher Saal“ (Ballsaal), dessen Grundmauern noch vorhanden sind. Eine denkmalgeschützte Remise besteht noch. Die vom Grundstückseigentümer/Restaurantbetreiber gewünschte bauliche Ergänzung um ein Appartementhotel (40 Zimmer) und einen (Ball)Saal bedarf einer vorbereitenden Klärung. Eine gute, die historische Umgebung respektierende Architektur liegt im öffentlichen Interesse. Schon jetzt wird seitens der Gemeinde vorausgeschickt, dass der   gewünschte Beherbergungsbetrieb kein Hotel sein kann, sondern maximal ein Gästehaus/Pensionsbetrieb. Dabei darf die Baumasse eines Gästehauses bzw. einer Pension die   des vorhandenen Gasthauses nur unwesentlich überschreiten. Das Gutachterverfahren soll klären: 

 

·       Wieviel weitere Baumassen verträgt das Grundstück?                                                      

·       Welche   Bebauungsflächen   und   Gebäudehöhen erlaubt der vorhandene Baumbestand?

·       Wie   fügen   sich   bauliche   Ergänzungen   gestalterisch   in   die Gesamtsituation ein?

·       Welches Architekturbüro kommt für eine evtl. Realisierungsplanung in Betracht?

 

Bebauungsskizzen sollten sich auseinandersetzen mit:                                                              

·  der Landschaftsgestaltung,                                                                                                          

·  dem Denkmalschutz,                                                                                                                         

·  den Blickachsen (Teltowkanal, Schleuse etc.),                                                                            

·  den touristisch-gastronomischen Potentialen,                                                                               

·  dem ruhenden Verkehr auf dem Grundstück.                                                                                 

 

 

 

 

 

 

 

Bröcker, Nicola / Kress, Celina: südwestlich siedeln, Berlin 2006, S. 68.Engel, Bärbel / Wallberg, Karl-Heinz: Kleinmachnow – Bilder aus alter Zeit, Kleinmachnow 2003, S. 36-46.