Frau Dayss, Personalratsvorsitzende, nimmt ihr Rederecht wahr und spricht ihren Dank aus, dass dieses Reizthema wieder auf der Tagesordnung steht. Weiterhin bedankt sie sich im Namen des Personalrates und im Namen der vielen Mitarbeiter des Hauses, die dieser enormen Hitze ausgesetzt sind. Es sei wichtig, wieder über dieses Thema zu sprechen, noch schöner sei es, wenn gehandelt wird. Seit bereits 9 Jahren reden der Personalrat und der Arbeitgeber über dieses Thema. Einiges wurde bereits ausprobiert, wie z. B. die Verschattung  oder das Verkleben einzelner Fenster. Das alles habe nicht viel gebracht, gerade eine Verringerung der Temperaturen von 1 bis 2 Grad. Diese Verringerung der Temperatur ändere nichts, wenn in den Büroräumen bereits um 10.00 Uhr schon 33 Grad und in der Bibliothek um diese Zeit schon 36 Grad erreicht sind. Es sei fragwürdig, ob man dann noch arbeiten könne. Am 23.02.2016 tagte der Arbeitsausschuss vom KITA-Verbund und der Arbeitsschutzbeauftragte regte an, in allen Räumen des KITA-Verbundes ein Thermometer aufzustellen, die Temperaturen zweimal am Tag abzulesen und zu notieren, auszuwerten und um einen Durchschnittswert zu erhalten. Dies könnte auch für das Verwaltungsgebäude Anwendung finden. Frau Dayss bittet den Ausschuss darum, das Thema nicht wieder fallen zu lassen, sondern weiter zu behandeln.

 

Herr Piecha, Büro des Bürgermeisters, stellt statistische Daten von der Wetterstation Potsdam aus dem Jahr 2013 vor; hier betrifft es 40 Arbeitstage mit über 26 Grad; im Jahre 2014 waren es 27 Arbeitstage und im Jahr 2015 waren es 35 Arbeitstage.  26 Grad Innentemperatur wären nach der Arbeitsstättenverordnung das Maß, wo der Arbeitgeber anfangen muss, Maßnahmen zu ergreifen. Wenn mehr als 30 Grad erreicht sind, muss der Arbeitgeber sogar nachhaltige Maßnahmen ergreifen. Das Rathaus habe unterschiedliche Klimazonen; die Ostseite ist in den Morgenstunden und die andere Seite ist in den Nachmittagsstunden betroffen. Nach drei Tagen ist das Haus aufgeheizt. Alle Maßnahmen, die bisher ergriffen wurden (Verschattung, Folien), brachten ein bis zwei Grad weniger an Temperatur in den einzelnen Räumlichkeiten. Die Räumlichkeiten (Einzelarbeitsplätze) sind im Schnitt ca. 15 m² groß, die etwas größeren Räume ca. 18 m². Das nächste Problem sind die Rahmen der Fenster; diese heizen sich extrem auf. „Wenn die Sonne den ganzen Tag auf die Fenster scheint, könnte man ein Spiegelei darauf braten – das muss man so deutlich sagen.“ Diese Temperaturen gehen natürlich in das Gebäude hinein und nachts gibt es keine Möglichkeiten, dass diese warme Luft entweicht. Dazu sei das Haus wiederum zu gut isoliert, was im Winter wieder von Vorteil ist. Eine Klimaanlage sei bei der Belegschaft auch nicht so erwünscht. Diese bringe nur Trockenheit der Schleimhäute/der Augen, die Erkältungsgefahr sei groß, die Energiefrage sei nicht außer Acht zu lassen. Das Problem ist, man müsse zum einen den Wärmeeintrag durch entsprechende Maßnahmen reduzieren und zum anderen muss in den Räumlichkeiten irgendeine Möglichkeit geschaffen werden, um eine Entlüftung über die Abendstunden zu erreichen. Es gebe unterschiedliche Herangehensweisen, die hier schon beschrieben worden sind und auch teilweise Kostenrechnungen von 1 Mio. €,   1,5 Mio. €, 800.000,00 € - in diesen Bereichen bewege sich das alles. Es sind ja nicht nur die Büroräume betroffen, sondern auch die Beratungsräume und der Bürgersaal (hier zusätzliche Wärme durch Technik/Lichttechnik, Auftreten von Kreislaufproblemen). Das sind alles Sachen, wo etwas getan werden muss. Allerdings müsse jedem klar sein in der Gemeindevertretung und in der Verwaltung, das kostet Geld.

„Wenn die Gemeindevertretung die Verwaltung mit unterstützt, wovon ich jetzt ausgehe, werden wir - entweder für das nächste Jahr - sicherlich einen Vorschlag für den Haushaltsplan machen müssen. Das wäre die logische Konsequenz des Ganzen, um es nicht weiter hinauszuschieben. Vorher müsse man sich über Varianten im Klaren sein, denn es wird auch sicherlich nicht ohne bauliche Maßnahmen gehen, das ist auch definitiv so.“

 

Folgende Punkte wurden angesprochen/diskutiert:

 

-          Austausch an den Stellen, wo es besonders kritisch ist = Austausch Fenster

-          umgehende Beauftragung einer fachkundigen Bewertung der damaligen Ergebnisse und Varianten, aber mit einem anderen Büro und Höhe der Summe, die dann in den Haushalt einzustellen ist

-          Austausch der Heizung (vorhandene Heizung ist Erdgasbasis, Austausch dieser durch Tiefenbohrung - im Winter könne geheizt und im Sommer damit gekühlt werden), wäre eine Art Klimatisierung, aber gleichzeitig eine Modernisierung und Erhöhung der Energieeffizienz

-          Belüftungsanlage für den Bürgersaal

-          schnelle Umsetzung von Maßnahmen

-          entsprechende Mittel gleich in den Haushalt einstellen

-          Vorbereitung eines Antrages zur nächsten GV von der Verwaltung oder von den Fraktionen „Der BM wird beauftragt, umgehend eine Untersuchung … in Auftrag zu geben.“

 

Zusammenfassung Herr Grubert: „Wir werden das untersuchen, wir werden die alten Varianten noch einmal auf den Prüfstand stellen und werden überlegen, was man Neues machen kann. Wir werden es dann vorstellen. Mit dem Planer werden wir in bestimmten Räumen Temperaturmessungen durchführen, die auch nachhaltig zeigen, wie warm es in welchen Räumen ist. Wir werden auch die Lüftung mit untersuchen. Ich denke, das kriegen wir hin, ohne einen Auftrag von Ihnen zu bekommen. Falls wir für den Antrag Geld benötigen, dann würden wir auf Sie zukommen. Ansonsten versuchen wir das aus dem Haushalt zu finanzieren.“

 

Herr Affeldt zu Protokoll:

„Herr Piecha hat es ja angesprochen; es ist ja schon einmal eine Untersuchung durchgeführt worden, man muss also nicht ganz von vorne beginnen. Ich würde gerne, wenn man an so etwas herangeht, die ganze Sache ganzheitlich betrachtet haben wollen. D. h. jetzt nicht nur zu untersuchen, was können wir zur Kühlung machen, sondern die gesamte energetische Situation betrachten. Es geht um Kühlung, es geht um Wärme, es geht um Energieerzeugung am und auf dem Gebäude, was ist da alles möglich? Das Thema nicht nur auf die Kühlung zu beziehen, das ist auch sehr wichtig, aber auch den Blick dahingehend öffnen, was können wir an der gesamtenergetischen Situation machen, denn die Heizungs- und die Klimatisierungstechnik haben so enorme Fortschritte gemacht, dass man sich jetzt vielleicht ärgert, wenn man nur eine Kühlung realisiert, hinterher sagt man sich, ach hätten wir doch gleich noch das und das gemacht, dann hätten wir vielleicht noch viel mehr erreicht. Danke.“

 

An der Diskussion beteiligten sich:

Frau Sahlmann, Herr Tauscher, Herr Wolschon, Herr Schramm, Frau K. Heilmann, Herr Templin, Herr Affeldt