Sitzung: 24.02.2016 Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Ordnungsangelegenheiten
Frau Dayss, Personalratsvorsitzende, nimmt ihr Rederecht wahr und spricht ihren Dank aus, dass dieses
Reizthema wieder auf der Tagesordnung steht. Weiterhin bedankt sie sich im
Namen des Personalrates und im Namen der vielen Mitarbeiter des Hauses, die
dieser enormen Hitze ausgesetzt sind. Es sei wichtig, wieder über dieses Thema
zu sprechen, noch schöner sei es, wenn gehandelt wird. Seit bereits 9 Jahren
reden der Personalrat und der Arbeitgeber über dieses Thema. Einiges wurde
bereits ausprobiert, wie z. B. die Verschattung
oder das Verkleben einzelner Fenster. Das alles habe nicht viel
gebracht, gerade eine Verringerung der Temperaturen von 1 bis 2 Grad. Diese
Verringerung der Temperatur ändere nichts, wenn in den Büroräumen bereits um
10.00 Uhr schon 33 Grad und in der Bibliothek um diese Zeit schon 36 Grad erreicht
sind. Es sei fragwürdig, ob man dann noch arbeiten könne. Am 23.02.2016 tagte
der Arbeitsausschuss vom KITA-Verbund und der Arbeitsschutzbeauftragte regte
an, in allen Räumen des KITA-Verbundes ein Thermometer aufzustellen, die
Temperaturen zweimal am Tag abzulesen und zu notieren, auszuwerten und um einen
Durchschnittswert zu erhalten. Dies könnte auch für das Verwaltungsgebäude Anwendung
finden. Frau Dayss bittet den Ausschuss darum, das Thema nicht wieder fallen zu
lassen, sondern weiter zu behandeln.
Herr Piecha, Büro des Bürgermeisters, stellt statistische Daten von der Wetterstation Potsdam aus dem Jahr
2013 vor; hier betrifft es 40 Arbeitstage mit über 26 Grad; im Jahre 2014 waren
es 27 Arbeitstage und im Jahr 2015 waren es 35 Arbeitstage. 26 Grad Innentemperatur wären nach der
Arbeitsstättenverordnung das Maß, wo der Arbeitgeber anfangen muss, Maßnahmen
zu ergreifen. Wenn mehr als 30 Grad erreicht sind, muss der Arbeitgeber sogar
nachhaltige Maßnahmen ergreifen. Das Rathaus habe unterschiedliche Klimazonen;
die Ostseite ist in den Morgenstunden und die andere Seite ist in den
Nachmittagsstunden betroffen. Nach drei Tagen ist das Haus aufgeheizt. Alle
Maßnahmen, die bisher ergriffen wurden (Verschattung, Folien), brachten ein bis
zwei Grad weniger an Temperatur in den einzelnen Räumlichkeiten. Die
Räumlichkeiten (Einzelarbeitsplätze) sind im Schnitt ca. 15 m² groß, die etwas
größeren Räume ca. 18 m². Das nächste Problem sind die Rahmen der Fenster;
diese heizen sich extrem auf. „Wenn die Sonne den ganzen Tag auf die Fenster
scheint, könnte man ein Spiegelei darauf braten – das muss man so deutlich
sagen.“ Diese Temperaturen gehen natürlich in das Gebäude hinein und nachts
gibt es keine Möglichkeiten, dass diese warme Luft entweicht. Dazu sei das Haus
wiederum zu gut isoliert, was im Winter wieder von Vorteil ist. Eine
Klimaanlage sei bei der Belegschaft auch nicht so erwünscht. Diese bringe nur
Trockenheit der Schleimhäute/der Augen, die Erkältungsgefahr sei groß, die
Energiefrage sei nicht außer Acht zu lassen. Das Problem ist, man müsse zum
einen den Wärmeeintrag durch entsprechende Maßnahmen reduzieren und zum anderen
muss in den Räumlichkeiten irgendeine Möglichkeit geschaffen werden, um eine
Entlüftung über die Abendstunden zu erreichen. Es gebe unterschiedliche
Herangehensweisen, die hier schon beschrieben worden sind und auch teilweise
Kostenrechnungen von 1 Mio. €, 1,5 Mio.
€, 800.000,00 € - in diesen Bereichen bewege sich das alles. Es sind ja nicht
nur die Büroräume betroffen, sondern auch die Beratungsräume und der Bürgersaal
(hier zusätzliche Wärme durch Technik/Lichttechnik, Auftreten von
Kreislaufproblemen). Das sind alles Sachen, wo etwas getan werden muss.
Allerdings müsse jedem klar sein in der Gemeindevertretung und in der
Verwaltung, das kostet Geld.
„Wenn die Gemeindevertretung die Verwaltung mit unterstützt, wovon ich
jetzt ausgehe, werden wir - entweder für das nächste Jahr - sicherlich einen
Vorschlag für den Haushaltsplan machen müssen. Das wäre die logische Konsequenz
des Ganzen, um es nicht weiter hinauszuschieben. Vorher müsse man sich über
Varianten im Klaren sein, denn es wird auch sicherlich nicht ohne bauliche
Maßnahmen gehen, das ist auch definitiv so.“
Folgende Punkte wurden
angesprochen/diskutiert:
-
Austausch
an den Stellen, wo es besonders kritisch ist = Austausch Fenster
-
umgehende
Beauftragung einer fachkundigen Bewertung der damaligen Ergebnisse und
Varianten, aber mit einem anderen Büro und Höhe der Summe, die dann in den Haushalt
einzustellen ist
-
Austausch
der Heizung (vorhandene Heizung ist Erdgasbasis, Austausch dieser durch
Tiefenbohrung - im Winter könne geheizt und im Sommer damit gekühlt werden),
wäre eine Art Klimatisierung, aber gleichzeitig eine Modernisierung und
Erhöhung der Energieeffizienz
-
Belüftungsanlage
für den Bürgersaal
-
schnelle
Umsetzung von Maßnahmen
-
entsprechende
Mittel gleich in den Haushalt einstellen
-
Vorbereitung
eines Antrages zur nächsten GV von der Verwaltung oder von den Fraktionen „Der
BM wird beauftragt, umgehend eine Untersuchung … in Auftrag zu geben.“
Zusammenfassung Herr Grubert: „Wir werden das untersuchen, wir werden die
alten Varianten noch einmal auf den Prüfstand stellen und werden überlegen, was
man Neues machen kann. Wir werden es dann vorstellen. Mit dem Planer werden wir
in bestimmten Räumen Temperaturmessungen durchführen, die auch nachhaltig
zeigen, wie warm es in welchen Räumen ist. Wir werden auch die Lüftung mit
untersuchen. Ich denke, das kriegen wir hin, ohne einen Auftrag von Ihnen zu bekommen.
Falls wir für den Antrag Geld benötigen, dann würden wir auf Sie zukommen.
Ansonsten versuchen wir das aus dem Haushalt zu finanzieren.“
Herr Affeldt zu Protokoll:
„Herr Piecha hat es ja angesprochen; es ist ja schon einmal eine
Untersuchung durchgeführt worden, man muss also nicht ganz von vorne beginnen.
Ich würde gerne, wenn man an so etwas herangeht, die ganze Sache ganzheitlich
betrachtet haben wollen. D. h. jetzt nicht nur zu untersuchen, was können wir
zur Kühlung machen, sondern die gesamte energetische Situation betrachten. Es
geht um Kühlung, es geht um Wärme, es geht um Energieerzeugung am und auf dem
Gebäude, was ist da alles möglich? Das Thema nicht nur auf die Kühlung zu
beziehen, das ist auch sehr wichtig, aber auch den Blick dahingehend öffnen,
was können wir an der gesamtenergetischen Situation machen, denn die Heizungs-
und die Klimatisierungstechnik haben so enorme Fortschritte gemacht, dass man
sich jetzt vielleicht ärgert, wenn man nur eine Kühlung realisiert, hinterher
sagt man sich, ach hätten wir doch gleich noch das und das gemacht, dann hätten
wir vielleicht noch viel mehr erreicht. Danke.“
An der Diskussion beteiligten
sich:
Frau Sahlmann, Herr Tauscher, Herr Wolschon, Herr Schramm, Frau K. Heilmann,
Herr Templin, Herr Affeldt