Sitzung: 17.05.2018 Gemeindevertretung
Der Bericht des Geschäftsführers der Freibad Kiebitzberge GmbH für das
Jahr 2017 liegt in schriftlicher Form vor. Der Geschäftsführer, Herr Schmidt,
gibt für die Anwesenden einen mündlichen Bericht in Form einer
Power-Point-Präsentation.
Nachfragen zum Bericht:
Herr Templin
Danke für den Bericht. Letztes
Mal hatte ich mir ja gewünscht, dass die Sauna im Bericht extra ausgewiesen
wird. Es ist wieder zusammengefasst worden, also die Erträge und die
Aufwendungen und auch den Personalbedarf. Das ist ganz gut, wenn man den
Gesamtbetrieb beobachten will. Ich habe noch eine Frage, die gehört eigentlich
nachher in die Diskussion des Jahresabschlusses. aber jetzt können Sie mir
antworten. Die Nachschusspflicht der drei Gesellschafter ist ja 2018 auf eine
Höhe von 400.000 Euro begrenzt. Im letzten Jahr lag sie, glaube ich, bei
376.000 Euro, was gar nicht so weit weg ist von diesem Grenzwert. Sie schreiben
in Ihrem Geschäftsbericht, durch die Sanierung, insbesondere auch die
technische Sanierung, die Becken sind saniert, würden sich die sonstigen Kosten
gravierend verändern. Da wüsste ich gerne mal in welcher Größe und ob Sie
glauben, auch mittelfristig mit dieser Deckelung von 400.000 Euro auszukommen.
Eine weitere Frage bezieht sich darauf, dass durch die Sanierung ja die
Abschreibungen gewachsen sind. Der Verlustausgleich der Gesellschafter ist
bezogen auf die Differenz von Einnahmen und Ausgaben, wenn ich das richtig
sehe. Wenn nicht, dann korrigieren Sie mich bzw. belehren Sie mich, weil ich
das dann offensichtlich nicht richtig verstanden habe, weil in Ihrer Bilanz ist
ein negativer Jahresabschluss zu verzeichnen. Die Frage wäre dann, die
überflüssig ist, weil Sie mich belehren, ob Sie in Ihrem Geschäftsgebaren auch
Rückstellungen für die dann immer wieder periodisch erfolgende Sanierung der jetzt
neuen, aber in zehn Jahren, zehn Jahre alten Anlage bilden.
Herr Schmidt,
Geschäftsführer Freibad Kiebitzberge GmbH
Kurz vorweg, Herr Templin, ich will Sie natürlich nicht belehren. Sie
fragen natürlich relativ viel und ich kann mir auf die Schnelle auch nicht alle
Fragen merken. Also helfen Sie mir, wenn ich etwas vergessen haben sollte. Die
400.000 Euro sind ein Bruttobetrag. Wenn Sie die 376.000 Euro sehen würden, dann
würde man das ausrechnen können. Dadurch, dass wir eine Spartenbildung haben und
19% versteuert müssen, würden wir genau auf diese 400.000 Euro kommen. Die
haben wir genau ausgenutzt, was auch Sinn macht, um den Verlust so gering wie
möglich zu halten, den wir im nächsten Jahr wieder vorschreiben. Die 400.000
Euro sind nicht erst seit 2018 festgesetzt worden, der Verlust wird seit 2013
mit maximal 400.000 Euro ausgeglichen.
Herr Templin
Im Bericht steht drin, dass es
seit 2018 die 400.000 Euro sind, vorher im Jahr 2017 hat die Gemeinde
Kleinmachnow allein 694.000 Euro bezahlt.
Herr Schmidt,
Geschäftsführer Freibad Kiebitzberge GmbH
Das würde ich gerne noch mal nachlesen. Generell ist es so, sie haben
den Invest und den Verlustausgleich. Der Invest endet und der Verlustausgleich
bleibt.
Herr Templin
Wie ist das mit den Abschreibungen?
Herr Schmidt,
Geschäftsführer Freibad Kiebitzberge GmbH
Die Abschreibungen erhöhen sich natürlich wenn ich neu baue. Wir werden
eine Rücklage bilden und uns im Aufsichtsrat darüber unterhalten müssen, ob wir
uns an eine Preisgestaltung annähern, die den Berliner Bäderbetrieben
nachkommt.
Herr Templin
Damals als die Sanierungsplanung
sozusagen im Schwange stand, da hieß es, und war auch bei Gründung der GmbH ein
Thema, dass durch die erfolgte Sanierung, insbesondere der ganzen Technik, es
möglicherweise zu Personaleinsparungen käme. Ich will jetzt keine Kündigungen
vorschlagen. Die Frage ist nur, ob in Ihrem Technikbereich Ruhestand anstünde.
Herr Schmidt,
Geschäftsführer Freibad Kiebitzberge GmbH
Als Geschäftsführer möchte ich natürlich versuchen, dass wir die hohen
Kosten minimieren. Ganz sicher werden wir keine vier Techniker-Stellen mehr
brauchen. In diesem Jahr werden zwei Mitarbeiter in Altersrente gehen. Die
Stellen werde ich dann nicht mehr neu besetzen, außer die für den Schwimmmeister,
die wird auf jeden Fall neu ausgeschrieben, da die Sicherheit auf dem Gelände
gewährleistet sein muss. Durch die neue Technik, die wir drin haben,
Schaltschränke, Messtechnik, automatisierte Technik die oben komplett im
Schwimmmeisterhaus aufläuft, dass wir sofort schalten und walten können, was
früher nicht so war. Es ist so, dass 70 Klappen zu betätigen sind, damals von
Menschenhand, heute über die Steuertechnik geregelt. Ich möchte dadurch
natürlich Personalkosten einsparen und ich möchte auch, ganz wichtig für die
Betriebskosten, dadurch, dass wir die Pumpen mit Frequenzumrichtern
ausgestattet haben, Energiekosten einsparen. Wie hoch die jetzt sind, kann ich
Ihnen leider noch nicht sagen, da wir ja noch in der Startphase sind. Das
können wir gerne in einem oder zwei Jahren sehen. Wir dokumentieren es und
verfolgen es weiter.
Herr Templin
Und beim nächsten Bericht die
Sauna extra ausweisen.
Herr Schmidt,
Geschäftsführer Freibad Kiebitzberge GmbH
Die Sauna werde ich extra ausweisen, versprochen.
Herr Singer
Da wir heute so viele Besucher
haben, wollte ich Herrn Schmidt nur bitten, dass er mal die Gesamtsumme nennt,
die investiert wurde. Es steht zwar im Geschäftsbericht, aber für das Publikum
ist es bestimmt interessant.
Herr Schmidt,
Geschäftsführer Freibad Kiebitzberge GmbH
Für den zweiten Bauabschnitt beträgt die Gesamtsumme ca. 4,5 Mio. Euro.
Im ersten Bauabschnitt lag die Gesamtsumme bei 1,7 Mio. Euro.
Frau Storch
Ich habe, wie in jedes Jahr,
eine Frage zur Wassertemperatur. Ich empfinde das Wasser immer als ein bisschen
zu kalt. Dieses Modellprojekt „Solare Substitution“, Substitution heißt ja, es
wird Energie statt aus der Steckdose aus der Sonne genommen, heißt das im
Ergebnis, dass sich nichts verändert. Es bleibt bei den 18, 19 Grad oder
welches ist die Zielwärme, die maximal erreicht werden könnte?
Herr Schmidt,
Geschäftsführer Freibad Kiebitzberge GmbH
Vielen Dank, Frau Storch, für Ihre jährliche Frage. Generell bin ich
sehr froh, dass das Wasser schon so warm ist. Das Wasser, das wir aus dem
Brunnen holen, hat zwischen vier und acht Grad. Wir haben mittlerweile noch
keine Energie eingebracht. Die Pumpe für das Modellprojekt wird leider erst in
der 22. Kalenderwoche geliefert, da die Herborner Firma Lieferprobleme hat. An
dieser Stelle möchte ich aber sagen, dass ein Freibad Wassertemperaturen von
nicht mehr als 24 Grad hat. Bei der solaren Substitution ist es wirklich so,
dass wir die Energie aus der Sonne und der Umwelt gewinnen. Für die zwei
Projekte die wir in unserer solaren Substitution haben, das eine sind die
Absorbermodule auf dem Haus D, die für die Beckenwassererwärmung zuständig, d.
h. die direkte Sonneneinstrahlung greift auf die Module zu und erwärmt das
Wasser. Wir haben einen höheren Wirkungsgrad, weil wir nicht mehr die ganzen
Schläuche haben, sondern Platten. Da kann viel mehr erwärmt und durchströmt
werden. Gleichzeitig ist es so, dass die Platten ja noch relativ neu sind, was
bei den Schläuchen nicht der Fall war. Der zweite Teil des Modellprojektes, das
sind so genannte Hybridkollektoren, die an der Stirnseite des Haus D angebracht
sind, d. h. wir nehmen die Wärme aus der Sonnenenergie und der Umweltenergie
heraus. Deswegen haben wir auch das große Farbporträt, was an der Seite war,
weggelöscht und grau oder anthrazitfarben gestrichen. Warum haben wir das
gemacht? Es strahlt die Wärme ab und die wird durch so genannte Lüfterräder
aufgenommen. Diese Wärme wird in den Niedrigtemperaturbereich eingespeist, d.
h. wir speisen damit die Temperatur für die Fußbodenheizung der Sauna und für
das Duschwasser. Reicht das nicht aus, schaltet sich dann die entsprechende
Therme dazu. An der Stelle muss ich aber sagen, dass das ein Leuchtturmprojekt
ist und dass wir nicht autark davon leben können.
Frau Dr. Kimpfel
Vielen Dank für den Vortrag, ich fand ihn
sehr interessant und aufschlussreich. Ich habe nur eine Bitte. Ich habe
gesehen, dass die Balkenfarben zwischen 2016 und 2017 gewechselt haben. Zur
besseren Nachvollziehung wäre es schön, wenn es bei einer Farbe bleiben könnte.
Herr Schmidt,
Geschäftsführer Freibad Kiebitzberge GmbH
Ich werde es
berücksichtigen.
Frau Schwarzkopf
Vielen Dank für den Vortrag,
Herr Schmidt. Ich bin ja im Aufsichtsrat und weiß über dieses Förderprojekt,
was wir als Kommune bzw. das Büro Koch für uns vom PTJ eingefahren haben.
Vielleicht können Sie nochmal deutlich machen, wieviel Fördergelder wir
bekommen haben und wie sich das weiter ausgewirkt hat.
Herr Schmidt,
Geschäftsführer Freibad Kiebitzberge GmbH
Wir sprechen hier von einer Summe von 250.000 Euro, die mit 80% vom
Ministerium gefördert wurden, was ca. 179.000 Euro entspricht. Der Rest liegt
beim Freibad Kiebitzberge. An der Stelle kann man nur sagen, hätten wir das
nicht gemacht, hätten wir das Dach und die Solaranlage auf dem Dach nicht
angefasst. Und wir könnten auch keine Energie in den Sauna- und
Niedrigtemperaturbereich einspeisen. Wir selber haben diesen Aufruf nicht
gesehen, das Büro Koch ist auf uns zugekommen und hat das Projekt vorgestellt.
Ich war davon sofort begeistert. Im Jahr 2016 haben wir in der ersten Stufe das
Projekt mit unserer Projektskizze vorgestellt, sind in die zweite Stufe
gekommen und konnten unseren Förderantrag abgeben und haben einen positiven
Bescheid bekommen, so dass wir eine 80%ige Förderung vom Bund bekommen.