Sitzung: 22.08.2018 Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Ordnungsangelegenheiten
Beschluss: mehrheitlich abgelehnt ohne Maßgabe
Abstimmung: Ja: 2, Nein: 4, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: DS-Nr. 081/18
Nach wie vor ist die Wildschweinpopulation in den Wäldern um
Kleinmachnow so groß, dass sich die normalerweise menschenscheuen Wildtiere auf
den Weg in die Wohnstraßen und Gärten machen, um Futter zu suchen. Trotz aller
Anstrengungen gelang es Jagdpächter Hemmerden und 11 weiteren Jägern bislang
nicht, dies zu verhindern, wie der bisherige Frühsommer gezeigt hat. Der
waidgerechte Abschuss eines Wildschweins ist für den Jäger nicht nur mit viel
zeitlichem Aufwand verbunden, er kostet den Jäger auch richtig Geld, da er die
Tiere (insbesondere Junge) nicht immer vermarkten kann. Deswegen soll die
Gemeinde eine Abschussprämie von 30 Euro für jedes auf dem Gebiet der Gemeinde
Kleinmachnow geschossene Wildschwein zahlen. Davon sollen 20 Euro an den Jäger
und 10 Euro an den Jagdpächter gehen, weil auch der Jagdpächter Unkosten hat
(vgl. PNN vom 31. Mai 2018). Es wird mit maximal 100 auf dem Gebiet der
Gemeinde geschossenen Wildschweinen gerechnet, so dass etwa mit Kosten von 3.000
Euro im Jahr zu rechnen ist.
Die Vorschläge, die Bürger sollten selbst Abhilfe schaffen, indem sie
Komposthaufen abschaffen und ihre Grundstücke wildschweinsicher einfrieden (vgl. PNN vom 31. Mai 2018) sind abzulehnen.
Es ist aus verschiedenen Gründen (Einsparen von Emissionen für das
Wegfahren des Grünschnitts, Komposte sind Lebensraum für Kleintiere und
Insekten) außerordentlich begrüßenswert, wenn Bürger ihren Grünschnitt auf
ihren Grundstücken selbst kompostieren (Küchenabfälle gehören allerdings in die
Biotonne). Es ist auch unverhältnismäßig
von den Grundstückseigentümern zu verlangen, sie sollen ihr Grundstück
wildschweinsicher einfrieden. Ein normaler Maschendrahtzaun reicht da nämlich
bei weitem nicht aus, da Wildschweine über erhebliche Kräfte verfügen. Ästhetisch ansprechende Metallzäune kosten
mehrere tausend Euro. Es ist auch nicht jedermanns Sache, sein Grundstück in
einen Hochsicherheitsbereich zu verwandeln.
Die beiden Anträge „Kleinmachnow vor Wildschweinen schützen I und II“
werden zusammen diskutiert.
Folgende Punkte wurden
angesprochen/diskutiert:
- Eigentümer von unbewohnten/ungepflegten Grundstücken
auffordern, die Grundstücke so herzustellen, dass sich keine Wildschweine
einnisten können
- Einfriedungspflicht - zu hoher
Verwaltungsaufwand
An der Diskussion beteiligten
sich: Frau K. Heilmann, Herr
Weis, Herr Schulz-Kersting, Herr Liebrenz
Abstimmungsergebnis:
2 Zustimmungen / 4 Ablehnungen / 0
Enthaltungen – nicht empfohlen