Beschluss: mehrheitlich abgelehnt ohne Maßgabe

Abstimmung: Ja: 2, Nein: 4, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

Nach wie vor ist die Wildschweinpopulation in den Wäldern um Kleinmachnow so groß, dass sich die normalerweise menschenscheuen Wildtiere auf den Weg in die Wohnstraßen und Gärten machen, um Futter zu suchen. Trotz aller Anstrengungen gelang es Jagdpächter Hemmerden und 11 weiteren Jägern bislang nicht, dies zu verhindern, wie der bisherige Frühsommer gezeigt hat. Der waidgerechte Abschuss eines Wildschweins ist für den Jäger nicht nur mit viel zeitlichem Aufwand verbunden, er kostet den Jäger auch richtig Geld, da er die Tiere (insbesondere Junge) nicht immer vermarkten kann. Deswegen soll die Gemeinde eine Abschussprämie von 30 Euro für jedes auf dem Gebiet der Gemeinde Kleinmachnow geschossene Wildschwein zahlen. Davon sollen 20 Euro an den Jäger und 10 Euro an den Jagdpächter gehen, weil auch der Jagdpächter Unkosten hat (vgl. PNN vom 31. Mai 2018). Es wird mit maximal 100 auf dem Gebiet der Gemeinde geschossenen Wildschweinen gerechnet, so dass etwa mit Kosten von 3.000 Euro im Jahr zu rechnen ist.

Die Vorschläge, die Bürger sollten selbst Abhilfe schaffen, indem sie Komposthaufen abschaffen und ihre Grundstücke wildschweinsicher einfrieden  (vgl. PNN vom 31. Mai 2018) sind abzulehnen.

Es ist aus verschiedenen Gründen (Einsparen von Emissionen für das Wegfahren des Grünschnitts, Komposte sind Lebensraum für Kleintiere und Insekten) außerordentlich begrüßenswert, wenn Bürger ihren Grünschnitt auf ihren Grundstücken selbst kompostieren (Küchenabfälle gehören allerdings in die Biotonne). Es  ist auch unverhältnismäßig von den Grundstückseigentümern zu verlangen, sie sollen ihr Grundstück wildschweinsicher einfrieden. Ein normaler Maschendrahtzaun reicht da nämlich bei weitem nicht aus, da Wildschweine über erhebliche Kräfte verfügen.  Ästhetisch ansprechende Metallzäune kosten mehrere tausend Euro. Es ist auch nicht jedermanns Sache, sein Grundstück in einen Hochsicherheitsbereich zu verwandeln.

 

 


Die beiden Anträge „Kleinmachnow vor Wildschweinen schützen I und II“ werden zusammen diskutiert.

 

Folgende Punkte wurden angesprochen/diskutiert:

 

  • Eigentümer von unbewohnten/ungepflegten Grundstücken auffordern, die Grundstücke so herzustellen, dass sich keine Wildschweine einnisten können
  • Einfriedungspflicht - zu hoher Verwaltungsaufwand

 

An der Diskussion beteiligten sich: Frau K. Heilmann, Herr Weis, Herr Schulz-Kersting, Herr Liebrenz


Abstimmungsergebnis:

2 Zustimmungen / 4 Ablehnungen / 0 Enthaltungen – nicht empfohlen