Sitzung: 16.12.2010 Gemeindevertretung
1.
Herr Weis, Mittebruch 2
1.1.
Auf den Buslinien 622 und
623 werden jetzt verstärkt auch Gelenkbusse eingesetzt. Aktuell ist es so, dass
man beim Ausstieg aus den hinteren Türen durch den hohen Schnee steigen muss,
da nicht ausreichend geräumt ist. Ist von Seiten der Verwaltung möglich, eine
Erweiterung der Räumung der Bushaltestellen, an denen diese beiden Linien
verkehren, zu veranlassen?
Bürgermeister Herr Grubert
Vielen Dank für den Hinweis. Die Verwaltung wird
eine Prüfung veranlassen.
2.
Herr Hinrichs,
Förster-Funke-Allee 18
2.1.
Ich freue mich, dass sich
Kleinmachnow zusammen mit den anderen Gemeinden dazu entschlossen hat, einen
sehr guten ÖPNV-Konzeptansatz zu Wege zu bringen. Gleichwohl frage ich die
Verwaltung, ob sie bereit ist, zur Kenntnis zu nehmen, dass auch der beste Ansatz
nicht in jedem Punkt immer ohne Belastung bleibt und sie bereit ist, auf die
Bürger zuzugehen und dort, wo neuralgische Punkte entstehen, mit den Bürgern in
einen Dialog einzutreten darüber, wie es zu Verbesserungen kommen kann, damit
diesem Ansatz auch ein Erfolg entgegengebracht werden kann?
2.2.
Ist die Verwaltung
bereit, diesen Ansatz dadurch zu unterstützen, dass eine Tatsachensammlung
durch professionelle Begleitung in Auftrag gegeben wird, die den Dialog, der
mit den Bürgern entstehen kann, den Erfolg auf Basis von Fakten bringt? Das
heißt, Lärmmessung, Immissionsmessung, Linienkonzeptbetrachtung, die dann auf
Basis von vernünftigen Erhebungen den Dialog versachlicht, so dass es dann
nicht mehr darum geht, auf einzelne Bürgergruppen hinzuweisen, sie in die
Meckerecke zu stellen, ihnen den demokratischen Behauptungswillen abzusprechen.
Davon sollten wir wegkommen. Ich bin froh über die Buslinien, kann aber sehr
gut auch meine Nachbarn verstehen, die persönlich betroffen sind und darüber
reden möchten.
Bürgermeister Herr Grubert
Natürlich ist die Verwaltung bereit, mit allen
Bürgern Kleinmachnows in einen Dialog zu treten. Selbstverständlich werden wir
eine Evaluierung machen. Diese Evaluierung wird sich sehr stark auf zwei
Bereiche konzentrieren. Zum Einen werden wir an Havelbus herantreten, da im
Schülerverkehr bereits Probleme auftreten. Morgens sind einige Busse sehr voll
und nehmen keine Kinder mehr auf. Die Kinder müssen dann 20 Minuten warten und
kommen zu spät zur Schule. Wir hoffen, dass es möglich ist, nach der
Winterpause einen zusätzlichen Bus einzusetzen, damit alle Kinder pünktlich in
der Schule ankommen. Auf unserer Homepage gibt es auch den Hinweis auf die
E-Mailadresse TKS2010@kleinmachnow.de,
wo positive und negative Erfahrungen mit dem TKS-System eingetragen werden
können. Diese Erfahrungen werden im Frühjahr ausgewertet. Man kann aber auch
über www.havelbus.de seine Erfahrungen
direkt an Havelbus weitergeben.
Auf der heutigen Tagesordnung steht ein Antrag
der Fraktion SPD/PRO, der eine Anordnung von Tempo 30 und der alten rechts vor
links Regelung sowie einen Fußgängerüberweg in Höhe der Straße „Im Kamp“ vorsieht.
Die Untere Verkehrsbehörde ist der Meinung, dass das nicht möglich ist. Eine
solche Anordnung ist in Berlin-Zehlendorf möglich und sollte auch in
Kleinmachnow möglich sein.
Zur
Anfrage nach einer unabhängigen Begleituntersuchung und einer Lärmmessung kann
ich sagen, dass wir sicher im nächsten Frühjahr eine eigene Zählung durchführen
werden. Wir werden auch eines unserer drei Geschwindigkeitsmessgeräte für einen
längeren Zeitraum in der Förster-Funke-Allee aufstellen, aber eine von der
Gemeinde beauftragte und finanzierte professionelle Begleitung halte ich für
nicht nötig, da die Gemeinde nicht der Betreiber des Busliniennetzes ist. Ich
will es aber nicht gänzlich ausschließen.
Herr Dr. Mueller, Mitglied der Fraktion B
90/Grüne
Ich bin begeistert, mit welcher Ausführlichkeit
der Herr Bürgermeister diese Frage beantworten konnte. Als Mitglied des
Kreistages kann ich sagen, dass es uns seinerzeit viel Kraft gekostet hat, um
gegen die Interessen der ländlichen Räume das TKS-System durchzusetzen und die
Finanzierung zu sichern. Deswegen bin ich sehr froh, dass es gelungen ist. Ich
finde es sehr wertvoll, dass dieser demokratische Prozess der Meinungsfindung
und Meinungsbildung in dieser Gemeindevertretung weiter voran geht. Die Bürger
die sich von dem Verkehr gestört, betroffen oder auch nicht gut beraten oder
bedient fühlen, sollten bei Havelbus ihre Meinung kundtun. Denn dort wird alles
abgewogen und auch entsprechend korrigiert. Wenn sich die Gemeinde Kleinmachnow
noch zusätzlich damit beschäftigt, ist das löblich, aber bei Havelbus liegt die
Verantwortung.
Herr Hinrichs
Ich wollte
ihre Anregung aufgreifen, dass Zitat zu bringen. Ehrlich gesagt, hat es mich
schon betroffen gemacht. Es ist sehr gut, dass Sie anregen, den Dialog weiterzuführen.
Ich fühle mich nicht betroffen, muss aber zur Kenntnis nehmen, dass es so
interpretiert werden kann. Herr Grubert, Sie können ja gerne richtigstellen,
dass es nicht so gemeint war.
Zitat Herr
Grubert:
„Der
Protest Förster-Funke-Allee habe nichts mit einem demokratischen Bürgerwillen
zu tun, sondern sei allein durch Eigennutz gekennzeichnet.“
Ist das so
gemeint, dass, wenn sich jemand mit der Einführung eines Buskonzepts
beschäftigt und nicht sofort applaudiert, wenn die Herren sich ablichten lassen
und sagen, sie haben Spaß im Bus herumzufahren, dann müssen Sie sich auch
Kritik gefallen lassen. Ansonsten, vielen Dank Herr Grubert, für Ihre
Ausführungen, dass es im Moment nicht geplant ist, Sie es aber auch nicht
ausschließen.
Ich möchte
auch darauf hinweisen, zählen heißt berechnen, berechnen heißt nicht messen.
Wir reden hier über Eigentums- und Gesundheitsbeeinträchtigungen. Es geht um
ein klares Messen, ob Beeinträchtigungen vorliegen; um die Verpflichtung der
Gemeinde, etwas für ihre Bürger zu tun.
Frau
Krause-Hinrichs, Mitglied der Fraktion SPD/PRO
Der Bürgermeister hat schon darauf hingewiesen,
dass die Fraktion SPD/PRO einen Antrag einbringen wird, zumindest die Tempo 30
Regelung wieder anzustoßen. Ich denke, dass die Voraussetzungen jetzt besser
gegeben sind. Der Antrag soll auch um den längst überfälligen Zebrastreifen in
Höhe der Straße „Im Kamp“ ergänzt werden. Das wurde schon mehrfach beschlossen.
Durch die gestiegene Zahl an Busnutzern wird vielleicht eine höhere
Erfolgsaussicht beim Landkreis vorliegen.
Bürgermeister Herr Grubert
Frau Krause-Hinrichs, ich bedanke mich für den
Antrag der Fraktion SPD/PRO. Leider ist der Landkreis nach wie vor dafür
zuständig, da Kleinmachnow noch nicht 20.000 Einwohner hat. Ab 20.000 Einwohner
kann die Gemeinde den Antrag stellen, die Angelegenheiten des fließenden
Verkehres selbst zu regeln. Wenn der Antrag heute angenommen wird, unterstützt
er das bisherige Handeln der Verwaltung, da wir der Einführung der
Hauptstraßenregelung widersprochen haben. Auch ein Zebrastreifen ist von der
Verwaltung immer angeregt und vom Landkreis immer abgelehnt worden.
Zu Zitaten aus der Zeitung kann ich nur sagen,
dass sie oft nicht so wiedergegeben werden, wie ich sie gesagt habe. Das musste
ich in meiner bisherigen Amtszeit schon öfter feststellen.
3.
Herr Jentzsch, Leite 74
3.1.
In der Straße Leite ist
mir aufgefallen, dass einige Grundstück sehr steil angeschrägte
Grundstückseinfahrten haben, die besonders im Winter sehr gefährlich sein
können. Ich bitte die Verwaltung auf die Grundstückseinfahrten zu achten, dass
keine erhöhte Anschrägung erfolgt.
Bürgermeister Herr Grubert
Für den Hinweis bedanke ich mich. Das Ordnungsamt
ist angewiesen auf solche Missstände zu achten. Wir bedanken uns aber auch für
Hinweise aus der Bürgerschaft.
4.
Herr Kluge, Am Mooskissen
13
4.1. Ich
habe eine Frage zur DS-Nr. 193/10 – Aufhebung des Beschlusses zur Errichtung
eines Kletterfelsens. Was hat die Gemeinde bisher für den Kletterturm an
finanziellen Aufwendungen getätigt?
Bürgermeister Herr Grubert
Eine
Beantwortung erfolgt unter dem entsprechenden Tagesordnungspunkt.
5.
Herr Winkler,
Förster-Funke-Allee 22
5.1.
Seitdem die
Förster-Funke-Allee zur Vorfahrtsstraße geworden ist, haben wir bei uns
vermehrt festgestellt, dass alle Gläser in den Schränken klirren. Außerdem
treten erste Risse in den Badfliesen auf. Wir haben uns mit der Baufirma
zusammengesetzt und wollten das klären. Die Baufirma besteht darauf, dass sie
von der Gemeinde aussagekräftige Unterlagen darüber erhält, ob die
Förster-Funke-Allee tatsächlich für den Schwerlastverkehr ausgelegt ist. Werden
mir diese Daten zugänglich gemacht z. B.
- Wie ist der
Straßenaufbau?
- Sind Kontrollen
durchgeführt worden, ob der veranschlagte Straßenaufbau auch tatsächlich so
eingebracht worden ist?
- Wenn ja, wann kann
ich diese Daten einsehen, um gegenüber der Firma, mit der ich jetzt zu tun
habe, auch Argumente in der Hand zu haben?
Bürgermeister Herr Grubert
Die Förster-Funke-Allee ist ausgelegt für Fahrzeugverkehr
bis zu 40 Tonnen. Ob es ins Gewicht fällt, ob man Tempo 30 oder Tempo 50 in der
Straße fährt, kann ich Ihnen nicht sagen. Selbstverständlich haben die Bürger
nach dem Akteneinsichts- und Informationszugangsgesetz die Möglichkeit, die
Unterlagen bei uns einzusehen. Eine Einsichtnahme in die Bauunterlagen muss
schriftlich beantragt werden. Wenn Ihr Antrag zulässig ist, wovon ich ausgehe,
erhalten Sie Termine, an denen Sie die Unterlagen einsehen können.
Nachfrage
Herr Winkler
Gibt es
irgendeinen Grund der dafür spricht, dass eine Anfrage, ob der Straßenaufbau
sachgerecht ist, unzulässig ist?
Bürgermeister Herr Grubert
Ihre Anfrage erscheint mir zulässig, das sagte
ich ja. Jeder Bürger im Land Brandenburg hat das Recht. Sie bekommen dann kurzfristig
einen Terminvorschlag bzw. können auch einen Termin vorschlagen.
Nachfrage
Herr Winkler
Gesetzt den
Fall, der Straßenaufbau wäre nicht so wie der den Vorschriften entspricht,
welche Konsequenzen hätte das für die Gemeinde Kleinmachnow?
Bürgermeister Herr Grubert
Seien Sie mir nicht böse, Herr Winkler, aber auf „gesetzt
den Fall“, gebe ich keine Antwort.
6. Frau
Hinz, Förster-Funke-Allee 10
6.1. Ich
wohne drei Häuser vor Erreichen des Zehlendorfer Damms. Was kann die Gemeinde
konkret tun, dass nicht permanent mit Tempo 80 vorbeigefahren wird? Es ist
wirklich sehr gefährlich.
Bürgermeister Herr Grubert
Ab 20.000 Einwohner können wir beim zuständigen
Ministerium den Antrag stellen, weitere Aufgaben einer Unteren Verkehrsbehörde
bei uns zu übernehmen. Wenn der Landkreis zusagt und die Gemeindevertretung dem
zustimmt, werden wir das auch machen. Es erscheint mir als Ort auch sinnvoll,
solche Angelegenheiten selbst zu regeln. Die von uns angeschafften
Geschwindigkeitsmessgeräte werden verstärkt und über längeren Zeitraum in der
Förster-Funke-Allee aufgestellt. Ich werde den Hinweis aufnehmen und mit der
Polizei besprechen, ob man nicht immer nur vor der Maxim-Gorki-Gesamtschule,
sondern auch zwischen Karl-Marx-Straße und Zehlendorfer Damm über
Geschwindigkeitskontrollen und Radarfallen die Autofahrer
zu vorschriftsgerechtem Fahren erziehen kann.
Herr Lippoldt, Mitglied der FDP-Fraktion
Bürgergruppen ab fünf Personen können auch bei
der Polizei einen Antrag auf eine temporäre Blitzanlage stellen. Außerdem gibt
es die Möglichkeit, bei der Deutschen Verkehrswacht eine
Geschwindigkeitsmessanlage auszuleihen. Den Beschluss, die Gemeinde
Kleinmachnow zur Unteren Verkehrsbehörde zu machen, gibt es bereits seit
längerem. Das Problem ist nur das Standarderprobungsgesetz, auf dessen
Grundlage Kleinmachnow zurzeit in eingeschränkter Kompetenz
Straßenverkehrsbehörde ist, läuft im Jahr 2011 aus. Bis dahin prüft das
Ministerium, ob es weiterhin diese Arbeitsteilung zwischen Landkreis und
Kommune aufrecht erhält und ob diejenigen Gemeinden, die provisorisch Untere
Straßenverkehrsbehörde sind, wie z. B. Teltow, das auch in Zukunft bleiben
werden.
Herr Dr. Mueller, Mitglied der Fraktion B
90/Grüne
Es gibt doch die mobilen
Geschwindigkeitsanzeigen, wo jeder Autofahrer ablesen kann, welche
Geschwindigkeit er fährt.
Bürgermeister Herr Grubert
Diese Geschwindigkeitsmessgeräte sind gemeint.
Sie wurden bisher immer für eine Woche an den jeweiligen Stellen aufgestellt,
sollen aber in der Förster-Funke-Allee über einen längeren Zeitraum stehen.
Nachfrage
von Frau Hinz:
Gibt es die
Möglichkeit, die Förster-Funke-Allee zu einer Anwohnerstraße zu machen?
Bürgermeister Herr Grubert
Die Förster-Funke-Allee ist eine Verbindung
zwischen Hohe Kiefer und Zehlendorfer Damm und eine ganz wichtige Tangentiale
in Kleinmachnow. Das werden wir nicht zum verkehrsberuhigten Bereich ausbauen
können. Ansonsten nehmen wir die Hinweise auf. Es werden mobile
Messeinrichtungen aufgestellt und wir werden die Lage beobachten. Sollte es
Probleme geben, werden wir auch weitere Schritte einleiten. Im Moment halte ich
das aber nach fünf Tagen Buskonzept für nicht erforderlich. Der Bürgermeister
war immer für die Abschaffung der Vorfahrtsregelung dort, Wiederherstellung „Rechts-vor-Links“, Tempo 30 und selbstverständlich
für einen Zebrastreifen an der Ecke Im Kamp. Es erschließt sich mir nicht, wie
man in der Unteren Verkehrsbehörde anderer Auffassung sein kann.
Nachfrage
von Frau Hinz:
Hat es
Sinn, wenn sich die Anwohner direkt an die Untere Verkehrsbehörde wenden?
Bürgermeister Herr Grubert
Schaden kann es auf jeden Fall nicht, sich direkt
an die Untere Verkehrsbehörde zu wenden.