Sitzung: 07.03.2019 Gemeindevertretung
Bürgermeister, Herr Grubert, zum Tod von Herrn Jörg Schönbohm
In der Nacht zum 8. Februar 2019 erlag Jörg Schönbohm im Alter von 81
Jahren in seinem Haus in Kleinmachnow einem Herzinfarkt. Der frühere
Bundeswehrgeneral und spätere Politiker lebte seit 1995 in der Gemeinde. Als
langjähriger Minister des Inneren des Landes Brandenburg reihte sich Jörg
Schönbohm nahtlos ein in die Reihe der Kleinmachnower, die sich als Politiker
einen Namen über die Grenzen der Gemeinde hinaus gemacht haben.
Als Kind floh der gebürtige Brandenburger 1945 mit seiner Familie in
den Westen, wo ihn später eine steile Karriere als Offizier bei der Bundeswehr
erwartete. Als Generalleutnant wurde ihm nach der Wende die schwere Aufgabe
zuteil, die Nationale Volksarmee der DDR aufzulösen und deren Soldaten in die
Bundeswehr zu integrieren.
Sein Weg führte ihn schließlich in die Politik, erst als Staatsekretär
im Verteidigungsministerium des Bundes, dann als CDU-Innensenator in Berlin,
schließlich als Innenminister in Brandenburg.
Im November 2009 verabschiedete sich Jörg Schönbohm nach zehnjährigem
Dienst im Brandenburgischen Innenministerium in den wohlverdienten Ruhestand.
Kurz zuvor hatte ihn Bürgermeister Michael Grubert ins Kleinmachnower Rathaus
eingeladen, um ihm mit einem Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde für sein
politisches Wirken und sein gesellschaftliches Engagement zu danken.
Vorsitzender der Gemeindevertretung, Herr Tauscher, zum Tod von Herrn
Professor Faensen
Wir gedenken heute auch des ehemaligen Mitglieds unserer
Gemeindevertretung Prof. Dr. Hubert Faensen, der kurze Zeit nach seinem 90. Geburtstag
am 23. Januar diesen Jahres verstorben ist. In verschieden Zeitungsbeiträgen
wurde sein vielfältiges wissenschaftliches Wirken dargestellt und gewürdigt.
Seine Kompetenz brachte er von 1998 bis 2008 in die Gemeindevertretung
als Mitglied der Fraktion „ Bürger für gute Lebensqualität in
Kleinmachnow“(BiK) ein. Besonders sein Vorsitz im Ausschuss
für Schule, Kultur und Soziales von 1998 bis 2003 wirkt nachhaltig
weiter. Beispielhaft nenne ich die Vorbereitung und Entscheidung zu den
Straßennamen im Gebiet zwischen Stahnsdorfer Damm und Stolper Weg, die mit
Reiterweg, Hufeisen und Zur Remise wohltuend an die Namenswahl unter dem ersten
Gemeindevorstehers Heinrich Funke mit dem deutlichen Naturbezug Lupinenschlag,
Pilzwald oder Elsternstieg anknüpften.
Unterstützt durch den Heimat- und Kulturverein konnte Professor Faensen
noch sein Buch „ Die Neue Hakeburg-Wilhelminischer Prachtbau, Hitlers
Forschungszentrum, SED-Kaderschmiede“ vollenden, das im IV. Quartal 2018
erschienen ist. Durch seine Forschungstiefe stellt das Buch für Kleinmachnow
eine bleibende Quelle der Information und Anregung zum verantwortlichen Umgang
mit der Geschichte unseres Ortes dar.
Anlässlich seiner Eintragung ins Goldene Buch von Kleinmachnow am 30. September
2016 sagte Prof. Faensen:
“Die Hakeburg ist ein historisches Zeugnis. Heimat- und Kulturgeschichte
finden hier zusammen“.
Es war für die Familie Faensen wohltuend, dass an der Trauerfeier am 15.
Februar 2019 auf dem Evangelischen Friedhof in Kleinmachnow und dem Requiem so
viele Wegbegleiter, auch vom Institut für Kunst- und Bildgeschichte der
Humboldt-Universität zu Berlin, teilgenommen haben.
Das Andenken an Prof. Hubert Faensen zu wahren, bleibt Aufgabe in der
Zukunft.
Ich bitte Sie, zu ehrendem stillem Gedenken an Jörg Schönbohm und Professor
Hubert Faensen sich von den Plätzen zu erheben.