Sitzung: 25.05.2020 Hauptausschuss
Herr Hess, E.DIS Netz GmbH, stellt u. a. ausführlich das Unternehmen
vor. Dabei betont er, dass 33 % der Gesellschaft in kommunaler Hand sind. Bei
der Gewerbesteuer geht jeder Hausanschluss, jede Trafostation und jedes
Umspannwerk auf der Gemarkung Kleinmachnow in die Zerlegung der Gewerbesteuer
mit ein.
Er erklärt, dass es sich hier um Konzessionsverträge, so genannte
Wegenutzungsverträge) handelt. Die Gemeinde gewährt das Wegenutzungsrecht, in
dem Fall der E.DIS als Stromlieferer. Dafür gibt es eine festgeschriebene
Konzessionsabgabe. Da bekommt die Gemeinde Kleinmachnow den Höchstsatz. Es geht
jetzt hier um die Zurverfügungstellung der Infrastruktur.
Herr Maqua, Sachverständiger
der Fa. Enwima, stellt
anhand einer Präsentation die heute auf der Tagesordnung stehende Angelegenheit
dar. Die Präsentation ist als Anlage der Niederschrift
beigefügt.
Herr Dr. Horn, Geschäftsführer
EMB, signalisiert ebenfalls
Bereitschaft zur Nachverhandlung des Konzessionsvertrages. Er weist auf einige
Unterschiede zum Strom hin. Weiterhin weist er darauf hin, dass sich auf dem
Rathausmarkt in Kleinmachnow ein Büro der EMB befindet, welches dauerhaft
besetzt ist, auch in Stahnsdorf ist ein neuer größerer Stützpunkt gebaut
worden. Er signalisiert ebenfalls jederzeit zu gegebener Zeit Kooperations- und
Gesprächsbereitschaft für zukunftsorientierte synchronisierte Modelle mit den
Nachbarkommunen.
An der Aussprache zur DS-Nr.
045/20 beteiligen sich:
- Frau Dr. Bastians-Osthaus
- Frau Scheib
- Herr Templin
- Herr Grubert
- Herr Bültermann
- Herr Warnick
- Herr Gutheins
- Herr Hahn
Festzuhalten ist:
Ausgangspunkt sind die Schreiben von EMB und E.DIS vom Dezember 2019,
in denen vertragsgemäß die Gemeinde Kleinmachnow darauf hingewiesen wird, dass
mit Ablauf des 30. Juni 2022 die Konzessionsverträge enden und sich die
Verträge automatisch um weitere 10 Jahre verlängern, wenn nicht bis zum
30.06.2020 widersprochen wird. Beide Verträge laufen am 30. Juni 2032 aus. Das
gab einigen Gemeindevertretern Anlass, über einen eventuellen Wechsel der
Vertragspartner für Strom und Gas nachzudenken. Dazu wurde Herr Maqua,
Sachverständiger der Fa. Enwima, um eine Beurteilung und Darstellung der
Punkte: Ausgangslage, Handlungsoptionen, Kündigung, Nachverhandlungen, Option
eigener Stadtwerke sowie Handlungsempfehlungen von Frau Schwarzkopf,
Gemeindevertreterin der Fraktion B90/Grüne, gebeten und zu den Ausschüssen
eingeladen. Im Finanzausschuss, Bau- und Umweltausschuss wurde dazu ebenfalls
ausführlich diskutiert und beraten.
Im Ergebnis der Diskussion
stellt sich heraus, dass bei einer Kündigung die langen Ausschreibungs-
und Veröffentlichungsfristen und Modalitäten sowie die damit verbundenen hohen
Kosten ein Problem darstellen würden. Weiterhin ist man mit den derzeitigen
Vertragspartnern sehr zufrieden, so dass eine Nachverhandlung mit beiden
Partnern vorgeschlagen wird. Dabei sollen die Verträge hinsichtlich der
Gewährleistungspflicht und den aktuellen klima- und umweltschutzrelevanten
Gegebenheiten angepasst werden. Informationen zum Netzbetrieb werden jährlich
zur Verfügung gestellt. Weiterhin wird über die Bildung eines gemeinsamen
Netzbeirates nachgedacht. Die Konzessionsverträge werden in den zu
aktualisierenden Punkten nachverhandelt und bis zur Gemeindevertretersitzung am
04.06.2020 vorliegen. Die Netzbetreiber sichern jederzeit Gesprächsbereitschaft
zu. Die Gemeinde Kleinmachnow wird nach Beschlussfassung die Gemeinde
Stahnsdorf und die Stadt Teltow dahingehend über den Regionalausschuss so zu
informieren, dass die Gemeinde Kleinmachnow es gut finden würde, vor Auslaufen
der Verträge in den Nachbarkommunen einen Diskussionsprozess in den nächsten
Jahren in Gang zu setzen, um vielleicht zukunftsorientiert gemeinsam ein
Stadtwerkemodell aufzubauen. Es wird als sinnvoll erachtet, das im
Regionalausschuss zu gegebener Zeit zu thematisieren. Anfang des nächsten
Jahrzehnts laufen die Verträge in allen drei Kommunen aus. Wenn sich alle
Parteien einig sind und man zu einer gemeinsamen Lösung kommen sollte, wäre
eine Anpassung der Auslaufzeiten dann auch gangbar. Die Angelegenheit ist ca.
2024 auf Wiedervorlage zu legen, da endet der Vertrag für Strom in Stahnsdorf.
Kritisiert wird die verspätete Information der Gemeindevertreter durch die
Verwaltung in dieser Angelegenheit. Zur Gemeindevertretersitzung wird die
DS-Nr. 045/20 als 045/20/1 vorgelegt.
•Herr Gutheins schlägt vor zu prüfen, ob sich
ein Wiedervorlagesystem im Session-Programm für den Sitzungsdienst einrichten
lässt.