1. Die Gemeinde
Kleinmachnow erwirbt das Kulturhaus Kammerspiele, Karl-Marx-Straße 18, Flur 9,
Flurstücke 123 und 124, zu einem Preis von 392.000 € (Verkehrswert) zuzüglich
ca. 39.200 € (10 %) Nebenkosten. Der Erwerb kann erst zu dem Zeitpunkt erfolgen,
an dem die haushalterische Ermächtigung der Gemeindevertretung in Form eines
beschlossenen Nachtragshaushaltes vorliegt. Der Bürgermeister wird ermächtigt,
für den Erwerb einen Kredit aufzunehmen, sofern erforderlich.
2. Der
Bürgermeister wird beauftragt, mit dem Eigentümer des Kulturhauses Kammerspiele
einen Vorvertrag zum Erwerb abzuschließen mit dem ausdrücklichen Vermerk auf
den unter Punkt 1 genannten Gremienvorbehalt sowie Regelungen zur
Aufrechterhaltung des Betriebes bis zur Übernahme durch die Gemeinde
Kleinmachnow zu vereinbaren.
3. Die Gemeinde
Kleinmachnow sichert sich das Vorkaufsrecht für das Grundstück Karl-Marx-Straße
18a, Flur 9, Flurstück 122, durch Eintragung in das Grundbuch. Die Kosten für
die Eintragung trägt die Gemeinde Kleinmachnow.
4. Zur Sicherung
des Weiterbetriebes der Kammerspiele nach Erwerb durch die Gemeinde werden die
zur Erfüllung der Brandschutzauflagen notwendigen baulichen Maßnahmen
realisiert und weitere erforderliche Instandhaltungen durchgeführt. Die
erforderlichen finanziellen Mittel i. H. v. ca. 150.000 € sind im Rahmen eines
Nachtragshaushaltes 2011 zu veranschlagen.
5. Die Gemeinde
Kleinmachnow betreibt das Kulturhaus Kammerspiele bis maximal zum 31.12.2012
als „einfachen Kulturbetrieb“ mit minimalem Aufwand. Die Kosten für diesen
Betrieb betragen ca. 170.000 €/Jahr und sind mit anteilig 100.000 € für 2011 in
einen Nachtragshaushalt und 170.000 € für 2012 in den Haushalt einzustellen.
6. Bis zum
31.12.2012 erfolgt die Klärung des dauerhaften Weiterbetriebes des Kulturhauses
Kammerspiele. Angestrebt wird ein vorwiegend durch bürgerschaftliches
Engagement/Initiativen getragener Betrieb, der weitestgehend ohne finanzielle
Aufwendungen durch die Gemeinde Kleinmachnow erfolgt. Diese Klärung des
dauerhaften Weiterbetriebes erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen
Gemeindevertretung und Bürgermeister sowie unter umfassender Einbindung der
Kleinmachnower Bevölkerung. Ein öffentliches Interessenbekundungsverfahren zum
Betrieb des Kulturhauses Kammerspiele ist einzuleiten. Die dafür geschätzten
Kosten betragen ca. 50.000 € sind im Rahmen eines Nachtragshaushaltes 2011 zu
veranschlagen.
7. Sollte bis zum
31.12.2012 kein tragfähiges Betreibermodell gefunden werden, kann das
Kulturhaus Kammerspiele einer anderweitigen Nutzung zugeführt werden.
8. Zum Zwecke der
Refinanzierung des Grunderwerbs wird der Bürgermeister beauftragt, das
Grundstück Meiereifeld 33, Kleinmachnow, Flur 12, Flurstück 495, zu veräußern.
Anlage
Flurkartenauszug
Bürgermeister
Herrn Grubert zu Protokoll
Kultur
steht uns allen sehr gut zu Gesicht. Wir wollen mit dem Kauf der Kammerspiele
kein Grab schaffen, dessen finanzielles Ende nicht abzusehen ist. Ich kann
versichern, dass die Entscheidung pro Kammerspiele nicht bedeutet, dass das
Freibad nicht saniert werden kann. Es bedeutet nur, dass wir uns natürlich
nicht alles leisten können. Deshalb gibt es auch von mir den Vorschlag, für den
Kauf der Kammerspiele die Immobilie „Meiereifeld 33“, die sich zurzeit im
Eigentum der Gemeinde Kleinmachnow befindet, zu veräußern. Durch die Veräußerung
ist mit einer Einnahme von ca. 500.000,00 Euro zu rechnen. Damit wäre der
Erwerb der Kammerspiele gesichert. Wenn sich im Interessenbekundungsverfahren
herausstellt, dass es gar nicht gewünscht ist, dann werden wir uns Ende 2012
über andere Möglichkeiten unterhalten. Das Haus könnte auch als Vereinshaus
oder Mehrgenerationenhaus genutzt werden. Das erste Ziel ist aber die
Kammerspiele als Kulturstätte zu erhalten und ich bitte deswegen um ihre
Zustimmung.
An der Aussprache zur DS-Nr. 032/11 beteiligen
sich:
Frau Eiternick
Herr Christall
Herr Dr.
Mueller
Herr von
Wnuk-Lipinski
Frau Sahlmann
Herr Kreemke
zu Protokoll
Ich
bekenne mich gegen die Kammerspiele und werde dagegen stimmen. Aber nicht weil
ich keine Kultur mag, sondern weil ich denke, dass es wichtigere Aufgaben im
Ort gibt. Ich spreche hier nicht für die 500 Personen die für den Kauf der
Kammerspiele unterschrieben haben, sondern für die mehr als 7000 Einwohner, die
sich für den Erhalt und die Sanierung des Freibades eingesetzt haben sowie als
Vertreter des Vorstandes des Fördervereins für das Freibad Kammerspiele. Es
geht hier nicht um 200.000,00 Euro, es geht um 700.000,00 bis 800.00,00 Euro
und das recht kurzfristig und um mehr als 5 Mio. Euro, wenn man das Haus
richtig sanieren will. Wir lassen unser Eigentum, das Schwimmbad, verkommen. Es
wird in diesem Jahr wahrscheinlich nur bedingt betrieben werden können und wenn
es nicht saniert wird, wahrscheinlich bald geschlossen. Dass unsere Kinder und
Jugendlichen im Sommer das Freibad nutzen können, es für Schul- und
Vereinssport und als Erholungsstätte für die Region zur Verfügung steht, ist
für mich eine viel dringendere Aufgabe. Auch das Freibad ist ein Zeichen
unserer Kultur in Kleinmachnow.
Antrag der Fraktion Die LINKE. – Namentliche Abstimmung
zur DS-Nr. 032/11
An der weiteren Aussprache zur DS-Nr. 032/11
beteiligen sich:
Herr Musiol
Herr Singer
Herr Christall
Herr Templin
Frau
Schwarzkopf
Herr Grützmann
Herr Dr.
Klocksin
Frau Scheib
Änderungsantrag von Frau Scheib
Die
Entscheidung zum Kauf der Kammerspiele ist auszusetzen bis die Verwaltung der
Gemeindevertretung ein Betreiberkonzept sowie einen detaillierten Sanierungs-,
Finanzierungs- und Kostenplan vorlegt, bei dem die Interessen der örtlichen
Schulen, Vereine und Vereinigungen auch gewahrt sind.
An der Aussprache zur DS-Nr. 032/11 beteiligen
sich:
Frau von Törne
Herr Dr.
Mueller
Herr Nieter
Herr Kreemke
Herr Templin
Antrag der Fraktion SPD/PRO auf eine Auszeit
Auszeit von
22:17 Uhr bis 22:25 Uhr
Durch den Bürgermeister wird die Beschlussvorlage
zurückgezogen.