Der Geschäftsbericht des Eigenbetriebes KITA-Verbund für das Jahr 2020 liegt in schriftlicher Form vor. Die Leiterin des Eigenbetriebes KITA-Verbund, Frau Feser, hält für die anwesenden Gäste und Mitglieder der Gemeindevertretung einen zusammengefassten Bericht in Form einer Power-Point-Präsentation.

 

 

Nachfragen zum Bericht:

 

 

Frau Heilmann

Als Vorsitzende des KITA-Werksausschusses möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen und den Dank an das gesamte Personal des KITA-Verbundes aussprechen. Das gilt auch für die Geschäftsleitung, die im letzten Jahr Erhebliches geleistet hat. Zu der Ausstellung 100 Jahre, die der KITA-Verbund durchgeführt hat, möchte ich sagen, dass sie zu den qualifiziertesten Projekten gehört, die eingereicht wurden. Das kann ich einschätzen, da ich selbst in der Arbeitsgruppe „100 Jahre Kleinmachnow“ tätig bin. Frau Feser, Sie haben in der letzten Sitzung des KITA-Werksausschusses im Zusammenhang mit der Mitarbeiterin der KITA „Am Seeberg“ über den Vandalismus gesprochen, der dort gehäuft auftaucht. Vielleicht können Sie noch ein paar Worte dazu sagen, damit die gesamte Gemeindevertretung darüber informiert ist und wir gemeinsam überlegen, auf irgendeine Weise dagegenzuwirken. Vielen Dank.

 

 

Frau Feser, EBL KITA-Verbund

Sehr gerne, Frau Heilmann. Ich habe im Bericht des Werksausschusses dargestellt, dass wir ein erhebliches Vandalismusproblem in der KITA „Am Seeberg“ haben. Die stellvertretende Leiterin der KITA, Frau Kasseck, ist als Beschäftigtenvertreterin auch im KITA-Werksausschuss, so dass sie in der Lage war, das Problem nochmal detailliert zu schildern. Die Einrichtung ist ja eine sogenannte „Acker-KITA“. Auf dem Streifen zwischen dem Haus und dem Zaun wird Gemüse und Obst angebaut. Es ist die dauernde Situation, dass jeden Morgen, insbesondere nach dem Wochenende, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer blauen Mülltüte über das gesamte Gelände gehen und dort Dosen, Scherben, gebrauchte Hygieneartikel, Essenreste und Weiteres aufsammeln müssen. Davon ganz abgesehen, dass regelmäßig Gemüse geklaut wird. Es ist wohl auch so, dass am Wochenende offensichtlich das gesamte Grundstück genutzt wird, man also übersteigt und sich auf dem ganzen Grundstück aufhält. Davon geht eine Gefahr für die Kinder aus. Es ist unhygienisch und schwer, dort einen Acker zu betreiben, wenn der ganze Müll draufliegt. Unser Job ist es dafür zu sorgen, dass es den Kindern gutgeht. Aus dem Ausschuss haben wir die Anregung mitgenommen, mal mit der Jugendeinrichtung CARAT zu sprechen in der Hoffnung, dass es die gleichen Jugendlichen sind, die CARAT besuchen. Der Zustand ist für uns so nicht hinnehmbar.

 

 

Frau Heilmann

Ist der Verwaltung die Situation bekannt? Können wir auf die Unterstützung der Verwaltung zählen, um dem Problem Herr zu werden?

 

 

Bürgermeister Herr Grubert

Frau Heilmann, wenn das noch eine Rechtfertigung des Antrages der CDU aus der letzten Ausschusssitzung ist, dann freue ich mich über Ihre Anfrage. Mir war das Ausmaß so bisher nicht bekannt. Es ist in der Schärfe nicht an mich herangetragen worden. Die Verwaltung wird sicherlich etwas tun, weil das nicht hinnehmbar ist. Dass es dort immer mal wieder was gibt, ist mir bekannt. Deshalb wurde ja vor einigen Jahren auf Anregung des KITA-Eigenbetriebes der Zaun nach vorne gezogen. Dass es aber so schlimm ist, wusste ich nicht. ich werde mich der Sache annehmen. Wir haben ja einen Wachschutz und dann muss der da auch ein Auge draufhaben.

 

 

 

Herr Steinacker

Ich möchte auch ein Thema ansprechen, was wir in der KITA-Werksausschusssitzung schon hatten, nämlich die Möglichkeiten der Unterstützung von Kindern mit Handycups. Sie haben auf Seite 7 Ihres Berichtes ausführlich dazu Stellung genommen und gesagt, dass die Hilfen, die es im Landkreis Potsdam-Mittelmark zur Betreuung und Begleitung von Kindern mit Handycups gibt, sehr unzureichend sind. Im Bereich der Krippen und Kindergärten ist es nicht ausreichend und im Hortbereich gibt es gar keine Unterstützung, was in der praktischen Betreuung immer wieder zu Problemen führt. Sie sagten auch, dass es in anderen Landkreisen und in der Landeshauptstadt Potsdam sehr wohl entsprechende Möglichkeiten gibt und wenn man das ändern will, müsste man auf die Kreisebene gehen und versuchen, im Kreistag eine entsprechende Beschlussfassung herbeizuführen. Ich glaube, für das gute Miteinander der Kinder in den Einrichtungen ist es ungeheuer wichtig, dass z. B. Einzelfallhilfen nachmittags im Hort auch irgendwie ermöglicht werden. Da viele Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter im Kreistag sitzen, sollte man sich fraktionsübergreifend mal Gedanken machen, um eine entsprechende Vorlage im Kreistag auf den Weg zu bringen. Ich glaube, dass wäre eine wichtige Unterstützung für den KITA-Eigenbetrieb in Kleinmachnow, aber auch für andere Regionen unseres Landkreises.

 

 

Frau Feser

Ja, wir hatten im Ausschuss darüber gesprochen. Das ist eine Passage, die seit Jahren in diesem Geschäftsbericht steht. Es ist normalerweise so, dass, wenn Kinder einen Anspruch auf eine sogenannte Eingliederungshilfe haben, es Einzelfallhelfer gibt, die dann in die Einrichtungen gehen und dort, mit einer entsprechend anderen Qualifizierung als der einer Erzieherin, unterstützen. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark macht das nicht. Er bewilligt z. B. für das Kind sechs Stunden in der Woche, was bei einer Anwesenheit von 50 Stunden gerademal 11 bis 12 Prozent der Anwesenheit sind. Dann kriegen wir die Stunden sozusagen oben drauf, das heißt, eine Erzieherin könnte dann theoretisch statt 34 Stunden 40 arbeiten. Das ändert aber nichts daran, dass in dem Moment, wo in dieser Krippengruppe 13 Kinder sind und ein Kind einen Hilfebedarf hat, nach wie vor nur zwei Erzieherinnen da sind. Es ist nur einfach so, dass diese Erzieherin dann am Nachmittag eine halbe Stunde länger arbeitet. Das ist bundesweit unüblich. In der Landeshauptstadt Potsdam ist es anders. Da gibt es ein Hilfeteam, das in die Einrichtungen kommt. Es hat ja auch noch andere Synergieeffekte, weil natürlich noch eine andere Fachlichkeit vorhanden ist, ein anderer Austausch. Wir bemängeln das seit Jahren aber der Landkreis hat dazu eine andere Haltung.

 

 

Frau Winde

Ich wollte thematisch nochmal ganz kurz zurückspringen und den Beitrag von Frau Heilmann ergänzen. Ich glaube, es ist sehr unwahrscheinlich, dass das die Jugendlichen sind, die tagsüber im CARAT sind. Im Kulturausschuss haben sich vor einiger Zeit die zwei neuen Streetworkerinnen vorgestellt, die aktiv dabei sind, die Jugendlichen vor Ort kennenzulernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Die Anregung ging auch gerade dahin, dass eben diese Jugendlichen ganz gezielt angesprochen werden. Ich glaube, das wird jetzt auch umgesetzt. Wenn die KITA den Kontakt mit Frau Stein aufnimmt, kann man nach der Sommerpause ja mal schauen, ob es schon Effekte gibt oder wie man weiter vorgehen wird.

 

 

Ø  Der Vorsitzende, Herr Liebrenz, bedankt sich bei Frau Feser für ihren Bericht und überreicht ihr zum Geburtstag einen Blumenstrauß.