Sitzung: 22.06.2021 Gemeindevertretung
Der Geschäftsbericht des Eigenbetriebes KITA-Verbund für das Jahr 2020
liegt in schriftlicher Form vor. Die Leiterin des Eigenbetriebes KITA-Verbund,
Frau Feser, hält für die anwesenden Gäste und Mitglieder der Gemeindevertretung
einen zusammengefassten Bericht in Form einer Power-Point-Präsentation.
Nachfragen zum Bericht:
Frau Heilmann
Als Vorsitzende des KITA-Werksausschusses möchte ich die Gelegenheit
wahrnehmen und den Dank an das gesamte Personal des KITA-Verbundes aussprechen.
Das gilt auch für die Geschäftsleitung, die im letzten Jahr Erhebliches
geleistet hat. Zu der Ausstellung 100 Jahre, die der KITA-Verbund durchgeführt
hat, möchte ich sagen, dass sie zu den qualifiziertesten Projekten gehört, die
eingereicht wurden. Das kann ich einschätzen, da ich selbst in der
Arbeitsgruppe „100 Jahre Kleinmachnow“ tätig bin. Frau Feser, Sie haben in der
letzten Sitzung des KITA-Werksausschusses im Zusammenhang mit der Mitarbeiterin
der KITA „Am Seeberg“ über den Vandalismus gesprochen, der dort gehäuft auftaucht.
Vielleicht können Sie noch ein paar Worte dazu sagen, damit die gesamte
Gemeindevertretung darüber informiert ist und wir gemeinsam überlegen, auf
irgendeine Weise dagegenzuwirken. Vielen Dank.
Frau Feser, EBL KITA-Verbund
Sehr gerne, Frau Heilmann. Ich habe im Bericht des Werksausschusses
dargestellt, dass wir ein erhebliches Vandalismusproblem in der KITA „Am
Seeberg“ haben. Die stellvertretende Leiterin der KITA, Frau Kasseck, ist als
Beschäftigtenvertreterin auch im KITA-Werksausschuss, so dass sie in der Lage
war, das Problem nochmal detailliert zu schildern. Die Einrichtung ist ja eine
sogenannte „Acker-KITA“. Auf dem Streifen zwischen dem Haus und dem Zaun wird
Gemüse und Obst angebaut. Es ist die dauernde Situation, dass jeden Morgen, insbesondere
nach dem Wochenende, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer blauen
Mülltüte über das gesamte Gelände gehen und dort Dosen, Scherben, gebrauchte
Hygieneartikel, Essenreste und Weiteres aufsammeln müssen. Davon ganz
abgesehen, dass regelmäßig Gemüse geklaut wird. Es ist wohl auch so, dass am
Wochenende offensichtlich das gesamte Grundstück genutzt wird, man also
übersteigt und sich auf dem ganzen Grundstück aufhält. Davon geht eine Gefahr
für die Kinder aus. Es ist unhygienisch und schwer, dort einen Acker zu
betreiben, wenn der ganze Müll draufliegt. Unser Job ist es dafür zu sorgen,
dass es den Kindern gutgeht. Aus dem Ausschuss haben wir die Anregung
mitgenommen, mal mit der Jugendeinrichtung CARAT zu sprechen in der Hoffnung,
dass es die gleichen Jugendlichen sind, die CARAT besuchen. Der Zustand ist für
uns so nicht hinnehmbar.
Frau Heilmann
Ist der Verwaltung die Situation bekannt? Können wir auf die
Unterstützung der Verwaltung zählen, um dem Problem Herr zu werden?
Bürgermeister Herr Grubert
Frau Heilmann, wenn das noch eine Rechtfertigung des Antrages der CDU
aus der letzten Ausschusssitzung ist, dann freue ich mich über Ihre Anfrage.
Mir war das Ausmaß so bisher nicht bekannt. Es ist in der Schärfe nicht an mich
herangetragen worden. Die Verwaltung wird sicherlich etwas tun, weil das nicht
hinnehmbar ist. Dass es dort immer mal wieder was gibt, ist mir bekannt.
Deshalb wurde ja vor einigen Jahren auf Anregung des KITA-Eigenbetriebes der
Zaun nach vorne gezogen. Dass es aber so schlimm ist, wusste ich nicht. ich
werde mich der Sache annehmen. Wir haben ja einen Wachschutz und dann muss der
da auch ein Auge draufhaben.
Herr Steinacker
Ich möchte auch ein Thema ansprechen, was wir in der
KITA-Werksausschusssitzung schon hatten, nämlich die Möglichkeiten der
Unterstützung von Kindern mit Handycups. Sie haben auf Seite 7 Ihres Berichtes
ausführlich dazu Stellung genommen und gesagt, dass die Hilfen, die es im
Landkreis Potsdam-Mittelmark zur Betreuung und Begleitung von Kindern mit Handycups
gibt, sehr unzureichend sind. Im Bereich der Krippen und Kindergärten ist es
nicht ausreichend und im Hortbereich gibt es gar keine Unterstützung, was in
der praktischen Betreuung immer wieder zu Problemen führt. Sie sagten auch,
dass es in anderen Landkreisen und in der Landeshauptstadt Potsdam sehr wohl
entsprechende Möglichkeiten gibt und wenn man das ändern will, müsste man auf
die Kreisebene gehen und versuchen, im Kreistag eine entsprechende
Beschlussfassung herbeizuführen. Ich glaube, für das gute Miteinander der
Kinder in den Einrichtungen ist es ungeheuer wichtig, dass z. B.
Einzelfallhilfen nachmittags im Hort auch irgendwie ermöglicht werden. Da viele
Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter im Kreistag sitzen, sollte man
sich fraktionsübergreifend mal Gedanken machen, um eine entsprechende Vorlage
im Kreistag auf den Weg zu bringen. Ich glaube, dass wäre eine wichtige
Unterstützung für den KITA-Eigenbetrieb in Kleinmachnow, aber auch für andere
Regionen unseres Landkreises.
Frau Feser
Ja, wir hatten im Ausschuss darüber gesprochen. Das ist eine Passage,
die seit Jahren in diesem Geschäftsbericht steht. Es ist normalerweise so,
dass, wenn Kinder einen Anspruch auf eine sogenannte Eingliederungshilfe haben,
es Einzelfallhelfer gibt, die dann in die Einrichtungen gehen und dort, mit
einer entsprechend anderen Qualifizierung als der einer Erzieherin,
unterstützen. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark macht das nicht. Er bewilligt z.
B. für das Kind sechs Stunden in der Woche, was bei einer Anwesenheit von 50
Stunden gerademal 11 bis 12 Prozent der Anwesenheit sind. Dann kriegen wir die
Stunden sozusagen oben drauf, das heißt, eine Erzieherin könnte dann
theoretisch statt 34 Stunden 40 arbeiten. Das ändert aber nichts daran, dass in
dem Moment, wo in dieser Krippengruppe 13 Kinder sind und ein Kind einen
Hilfebedarf hat, nach wie vor nur zwei Erzieherinnen da sind. Es ist nur
einfach so, dass diese Erzieherin dann am Nachmittag eine halbe Stunde länger
arbeitet. Das ist bundesweit unüblich. In der Landeshauptstadt Potsdam ist es
anders. Da gibt es ein Hilfeteam, das in die Einrichtungen kommt. Es hat ja
auch noch andere Synergieeffekte, weil natürlich noch eine andere Fachlichkeit vorhanden
ist, ein anderer Austausch. Wir bemängeln das seit Jahren aber der Landkreis
hat dazu eine andere Haltung.
Frau Winde
Ich wollte thematisch nochmal ganz kurz zurückspringen und den Beitrag
von Frau Heilmann ergänzen. Ich glaube, es ist sehr unwahrscheinlich, dass das
die Jugendlichen sind, die tagsüber im CARAT sind. Im Kulturausschuss haben
sich vor einiger Zeit die zwei neuen Streetworkerinnen vorgestellt, die aktiv
dabei sind, die Jugendlichen vor Ort kennenzulernen und mit ihnen ins Gespräch
zu kommen. Die Anregung ging auch gerade dahin, dass eben diese Jugendlichen
ganz gezielt angesprochen werden. Ich glaube, das wird jetzt auch umgesetzt.
Wenn die KITA den Kontakt mit Frau Stein aufnimmt, kann man nach der
Sommerpause ja mal schauen, ob es schon Effekte gibt oder wie man weiter
vorgehen wird.
Ø
Der
Vorsitzende, Herr Liebrenz, bedankt sich bei Frau Feser für ihren Bericht und
überreicht ihr zum Geburtstag einen Blumenstrauß.