Sitzung: 22.02.2023 Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Ordnungsangelegenheiten
Herr Prof. Dr. Dr. h. c.
Pierre Ibisch und Frau Dr. Jeanette Blumröder von der Hochschule für
nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) werden durch Frau Schulz recht
herzlich begrüßt und vorgestellt: Herr Prof. Dr. Dr. h. c. Ibisch, seit 2004
Professor für Naturschutz an der HNEE, forsche schwerpunktmäßig in den
Bereichen Naturschutz, Geodiversität und nachhaltige Entwicklung im globalen
Wandel. Er engagiere sich national sowie international auf seinem Fachgebiet
und ist u. a. Vertrauensdozent der Heinrich-Böll-Stiftung. Frau Dr. Blumröder
forsche seit über 10 Jahren im Bereich der waldbezogenen Vorhaben an der HNEE,
war die erste Doktorandin und beschäftigte sich in ihrer Dissertation u. a.
damit, wie man die Funktionsfähigkeit von Wäldern quantifizieren und bewerten könne.
Anhand einer Präsentation
werden die Methodik und die Ergebnisse der wissenschaftlichen Bestandsaufnahme
des Bannwaldes von Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. Ibisch vorgestellt. Eine
schriftliche Zusammenfassung der Empfehlungen soll erfolgen und an die Verwaltung
übergeben werden.
Folgende Punkte werden
angesprochen/diskutiert:
- Senkung der
Waldbrandgefahr durch Totholz (Laubbäume)
- Grünschnitt der
Kommune/der Bürgerschaft einbringen – keine Gartenabfälle
- Ahorn sehr
guter Ersatzbaum bzw. auch Lückenschließer, kommt mit Trockenheit sehr gut
zurecht
- Artenvielfältigkeit,
weg von der Kiefer
- Reduktion der
Querwege (Besucherlenkung/-beschränkung)
- Möglichkeit
prüfen, dass das von den Anwohnern zusammengetragene Laub, welches der
Bauhof nicht mehr abholt, doch abholt, um es aber in den Wald zu bringen.
Frau Sahlmann zu Protokoll:
„Vielen Dank für den sehr interessanten Vortrag. Es gibt ja da immer so ein
bisschen ein Hin und Her, ein Für und Wider, wie z. B. Totholz liegenlassen,
Totholz nicht liegenlassen; das war eine gute Aufklärung von Ihnen. Was mir jetzt
noch dazu einfällt ist die Kommunikation und Bildung. Da haben Sie einige
benannt, die man mit einbeziehen sollte. Ich würde für Kleinmachnow noch zwei
Verbündete nennen, und dass möchte ich gerne zu Protokoll haben, und zwar den
Förderverein Buschgraben/Bäketal, das sind viele sehr naturinteressierte
Menschen, die sowieso aktiv die Sache schon jahrelang beobachten und zum
anderen die Agenda-Gruppe Landschaftsschutz. Sie können wertvolle Beiträge dazu
liefern bei der Weiterentwicklung des Bannwaldes.“
Nachfrage Herr Schubert:
„Habe ich Sie richtig verstanden, dass der Buschgraben als Einheit
zusammengedacht werden muss mit dem Bannwald? Eigentlich ist das eine freie
Fläche (Wiesen-Wasser-Fläche). Wie würden Sie das aus ökologischer Sicht
bewerten, wenn man ein Projekt mit baulicher Masse dort einbaut?“
Beantwortung Herr Prof. Dr.
Dr. h. c. Ibisch: „Es ist ein Bereich der auffällt, es ist
eine Insel. Es hat die Funktion für die biologische Vielfalt, für den Wald, für
die mikroklimatische, hydrologische Regulierung. Insofern würde ich empfehlen,
diese Fläche so zu belassen oder sogar erlauben, dass sich dort mehr Wald
entwickeln kann. Das wäre durchaus etwas, was man diskutieren kann. Wald hilft
dem Wald und den Menschen in der Stadt.“
Auf Nachfrage von
Herrn Grubert, ob die HNEE die Verwaltung auch im zweiten Teil begleiten würde,
erwidert Herr Prof. Dr. Dr. h. c. Ibisch, dass man es versuchen werde, da auch
an der Hochschule Fachkräftemangel herrsche.
Ergänzung Frau Schulz:
„Es ist das Ansinnen des Fachbereiches, den Schritt weiterzugehen, ein Konzept
zu entwickeln, konkrete Maßnahmen zu definieren und die gemachten Anregungen
ernst zu nehmen und umzusetzen, zusammen mit der Hochschule.“
Herr Grubert und Herr Hahn
bedanken sich für den sehr interessanten und tollen Vortrag.
An der Diskussion beteiligten sich: Herr
Schubert, Frau Sahlmann, Herr Grubert, Herr Hahn, Herr Krause, Frau
Gebhardt-Feiler