Der Geschäftsbericht der Gemeindlichen Wohnungsgesellschaft Kleinmachnow mbH (gewog) für das Jahr 2022 liegt vor. Die Geschäftsführerin, Frau Schmidt, erläutert den Bericht für alle Anwesenden anhand einer Präsentation und steht den Mitgliedern der Gemeindevertretung für Fragen zur Verfügung.

 

 

Nachfragen zum Bericht:

 

 

Herr Templin

Vielen Dank für Ihren Vortrag Frau Schmidt, der wie immer transparent und verständlich ist. Ich habe eine Frage zum Bauvorhaben jenseits des Stahnsdorfer Damms. Da gibt es die Beschlusslage der Gemeinde, als wir den Bebauungsplan beschlossen haben, dass dort Wohnungen errichtet werden sollen mit einem Mietpreisdeckel. Dann kam die gewog ist Spiel und hat das Grundstück nun gekauft. Die Gemeinde hat eine entsprechende Einlage von 7,5 Mio. Euro getätigt.

Sie werden das Grundstück gekauft haben zu einem Zeitpunkt, wo Sie sich auch Gedanken gemacht haben, wie viele Wohnungen errichtet werden sollen, was das Bauvorhaben voraussichtlich kosten wird und wieviel Miete man verlangen darf usw. Der Grundstückskauf sind die offiziellen Zahlen, die Baukosten sind ja eine Schätzung. Ich würde aber gerne mal die Dimension für das Gesamtvorhaben erfahren, weil Sie ja die Miete immer objektbezogen kalkulieren. Mit welcher Miete plus/minus 2 Euro rechnen Sie? Sowas wie mit der Förster-Funke-Allee, das könnte ja auch dazu führen, dass man sich sagt, dass es gar nicht der richtige Standort ist.

 

 

Frau Schmidt, Geschäftsführerin der gewog

Eine Miete für das Bauvorhaben kann ich Ihnen nicht sagen. Seit 2016 beschäftigen wir uns mit dem Grundstück und haben jetzt erst das Grundstück gekauft. Bei den Baupreisen, kann ich nicht sagen. Ich weiß, dass die Grenze da ist, ob die zu halten sein wird, weiß ich nicht. Das ist eine Entscheidung der Gemeindevertretung. Die Festsetzungen im Bebauungsplan regelt ja für WA 2 und WA 3, dass Mittel der sozialen Wohnraumförderung in Anspruch genommen werden könnten. Wenn wir über fast 6.000 Euro Baukosten pro Quadratmeter reden bei 4%, egal auf welchem Grundstück, sind Sie ungefähr rein rechnerisch, nicht bezogen auf das Grundstück am Stahnsdorfer Damm und auch nicht auf das Grundstück in der Förster-Funke-Allee, so zwischen 21 und 22 Euro Miete pro Quadratmeter. Deshalb baut auch gerade keiner, weil das eine Miete ist, die sie weder finanziert bekommen, noch am Markt realistisch erzielbar ist, noch gewollt ist. Möglicherweise in Potsdam oder vielleicht auch hier einige, aber es will ja niemand, deshalb hält sich die Wohnungswirtschaft mit den Neubauten zurück und deshalb auch die Mittel der sozialen Wohnraumförderung, die gerade wieder Aufschwung nehmen. Und deshalb auch diese Mischung. Die ILB und das Land sind dem gefolgt zu sagen, erste und zweite Einkommensgrenze und auch ein freier Wohnungsmarkt, dass das Gebäude durchmischt ist. Wenn so etwas dort möglich ist und das Förderprogramm auch verlängert wird und die Baukosten nicht wieder auf normales Maß sinken, die Zinsen werden nicht sinken – weitere Zinserhöhungen wurden bereits angekündigt, stellt das für die Wohnungswirtschaft vor große Herausforderungen Wohnraum zu schaffen. Neben den ganzen anderen finanziellen Belastungen, die ja auch per Gesetz umgesetzt werden, CO2-Abgabe ist ein Thema, das Energiegesetz, dass auf September verschoben wurde und wo sehr viele Gelder zur Verfügung gestellt werden müssen, ist ebenfalls ein Riesenthema. Deshalb kann ich keine Auskunft über die zu erwartende Miete geben.

 

 

Frau Masche

Ich habe eine Frage zur Heinrich-Mann-Straße 10. In Ihrem Bericht steht eine Erwartung von 1,3 Mio. Euro, Sie hatten aber jetzt eine andere Zahl genannt, die aber offenbar realisiert wurde.

 

 

 

Frau Schmidt, Geschäftsführerin der gewog

Der Kaufpreis, den wir uns vorgestellt haben, wird realisiert werden. Zu dem Kaufpreis wurde ein Käufer gefunden, aber der Vertrag ist noch nicht unterschrieben. Der Run bei der Größenordnung war natürlich nicht so groß, da alle ja zögerlich sind. Die Zahl, die ich genannt habe, war 873.000 Euro, das ist aber der Buchgewinn. Der Kaufpreis ist ja wesentlich höher.

 

 

Herr Dr. Hahn

·       Vor einiger Zeit sagten Sie mir, dass mit der Fernwärme Teltow ein Gespräch stattfinden sollte. Wie ist das Gespräch gelaufen? Welche Einschätzung haben Sie?

·       Sie hatten einmal erwähnt, dass die Dächer in der August-Bebel-Siedlung gemacht werden müssten. Wie sieht da ungefähr der Zeitplan aus?

·       Besteht die Möglichkeit, eventuell Solaranlagen auf den Dächern und Ladesäulen für die Mieter an den Parkplätzen zu installieren?

 

 

Frau Schmidt, Geschäftsführerin der gewog

Wir arbeiten an der Stelle Hand in Hand mit der Gemeinde Kleinmachnow zusammen, weil wir uns, besonders für das Gebiet Stahnsdorfer Damm, überlegen müssen, mit wem wir ein Nahwärmenetz (Fernwärmenetz) errichten wollen. Der erste Ansprechpartner war die Fernwärme Teltow. Es gab ein Gespräch, an dem auch andere Investoren, Nachbarn der gewog, teilgenommen haben, um möglichst viele dort einzubinden. Wir haben alle unsere Heizwertberechnungen erstellen lassen und an die Fernwärme Teltow geschickt, die sich jetzt überlegt, ob es für sie realistisch ist, dort etwas zu errichten oder nicht. Mit der Fernwärme Teltow haben wir auch darüber gesprochen, die Heizungsanlagen in der August-Bebel-Siedlung zu erneuern, da sie sehr alt sind und ausgetauscht werden müssen. Da stellt sich die Frage, ob wir dort ein Nahwärmenetz mit einer Heizzentrale errichten. Parallel dazu haben wir auch mit der Gasag ein Gespräch geführt und haben beide Bauvorhaben, sowohl den Stahnsdorfer Damm WA 2, 3 und 4 (vielleicht dann auch die anderen Investoren) als auch Unterlagen für die August-Bebel-Siedlung zur Verfügung gestellt. Wir werden noch mit anderen Kontakten sprechen, damit die bestmögliche Lösung gefunden wird. Wenn die Dächer für Solaranlagen genutzt werden, müssen sie vorher mit großer Wahrscheinlich gemacht werden. Eine Zeitschiene gibt es aber nicht.

Beim Neubau ist das kein Problem. Der Altbestand ist das Problem. Die Fernwärme Teltow und auch die Gasag haben gesagt, dass das eine Herausforderung darstellt. Wir werden sehen, was die Zahlen bringen. Dann kann ich erneut darüber berichten.