Sitzung: 12.07.2023 Gemeindevertretung
Der Geschäftsbericht der
Gemeindlichen Wohnungsgesellschaft Kleinmachnow mbH (gewog) für das Jahr 2022
liegt vor. Die Geschäftsführerin, Frau Schmidt, erläutert den Bericht für alle
Anwesenden anhand einer Präsentation und steht den Mitgliedern der Gemeindevertretung
für Fragen zur Verfügung.
Nachfragen zum Bericht:
Herr Templin
Vielen Dank für Ihren
Vortrag Frau Schmidt, der wie immer transparent und verständlich ist. Ich habe
eine Frage zum Bauvorhaben jenseits des Stahnsdorfer Damms. Da gibt es die
Beschlusslage der Gemeinde, als wir den Bebauungsplan beschlossen haben, dass
dort Wohnungen errichtet werden sollen mit einem Mietpreisdeckel. Dann kam die
gewog ist Spiel und hat das Grundstück nun gekauft. Die Gemeinde hat eine
entsprechende Einlage von 7,5 Mio. Euro getätigt.
Sie werden das Grundstück
gekauft haben zu einem Zeitpunkt, wo Sie sich auch Gedanken gemacht haben, wie
viele Wohnungen errichtet werden sollen, was das Bauvorhaben voraussichtlich
kosten wird und wieviel Miete man verlangen darf usw. Der Grundstückskauf sind
die offiziellen Zahlen, die Baukosten sind ja eine Schätzung. Ich würde aber
gerne mal die Dimension für das Gesamtvorhaben erfahren, weil Sie ja die Miete
immer objektbezogen kalkulieren. Mit welcher Miete plus/minus 2 Euro rechnen
Sie? Sowas wie mit der Förster-Funke-Allee, das könnte ja auch dazu führen,
dass man sich sagt, dass es gar nicht der richtige Standort ist.
Frau Schmidt,
Geschäftsführerin der gewog
Eine Miete für das
Bauvorhaben kann ich Ihnen nicht sagen. Seit 2016 beschäftigen wir uns mit dem
Grundstück und haben jetzt erst das Grundstück gekauft. Bei den Baupreisen,
kann ich nicht sagen. Ich weiß, dass die Grenze da ist, ob die zu halten sein
wird, weiß ich nicht. Das ist eine Entscheidung der Gemeindevertretung. Die
Festsetzungen im Bebauungsplan regelt ja für WA 2 und WA 3, dass Mittel der
sozialen Wohnraumförderung in Anspruch genommen werden könnten. Wenn wir über
fast 6.000 Euro Baukosten pro Quadratmeter reden bei 4%, egal auf welchem Grundstück,
sind Sie ungefähr rein rechnerisch, nicht bezogen auf das Grundstück am
Stahnsdorfer Damm und auch nicht auf das Grundstück in der Förster-Funke-Allee,
so zwischen 21 und 22 Euro Miete pro Quadratmeter. Deshalb baut auch gerade
keiner, weil das eine Miete ist, die sie weder finanziert bekommen, noch am
Markt realistisch erzielbar ist, noch gewollt ist. Möglicherweise in Potsdam
oder vielleicht auch hier einige, aber es will ja niemand, deshalb hält sich
die Wohnungswirtschaft mit den Neubauten zurück und deshalb auch die Mittel der
sozialen Wohnraumförderung, die gerade wieder Aufschwung nehmen. Und deshalb
auch diese Mischung. Die ILB und das Land sind dem gefolgt zu sagen, erste und
zweite Einkommensgrenze und auch ein freier Wohnungsmarkt, dass das Gebäude
durchmischt ist. Wenn so etwas dort möglich ist und das Förderprogramm auch
verlängert wird und die Baukosten nicht wieder auf normales Maß sinken, die
Zinsen werden nicht sinken – weitere Zinserhöhungen wurden bereits angekündigt,
stellt das für die Wohnungswirtschaft vor große Herausforderungen Wohnraum zu
schaffen. Neben den ganzen anderen finanziellen Belastungen, die ja auch per
Gesetz umgesetzt werden, CO2-Abgabe ist ein Thema, das Energiegesetz, dass auf
September verschoben wurde und wo sehr viele Gelder zur Verfügung gestellt
werden müssen, ist ebenfalls ein Riesenthema. Deshalb kann ich keine Auskunft
über die zu erwartende Miete geben.
Frau Masche
Ich habe eine Frage zur
Heinrich-Mann-Straße 10. In Ihrem Bericht steht eine Erwartung von 1,3 Mio.
Euro, Sie hatten aber jetzt eine andere Zahl genannt, die aber offenbar
realisiert wurde.
Frau Schmidt,
Geschäftsführerin der gewog
Der Kaufpreis, den wir uns
vorgestellt haben, wird realisiert werden. Zu dem Kaufpreis wurde ein Käufer
gefunden, aber der Vertrag ist noch nicht unterschrieben. Der Run bei der
Größenordnung war natürlich nicht so groß, da alle ja zögerlich sind. Die Zahl,
die ich genannt habe, war 873.000 Euro, das ist aber der Buchgewinn. Der
Kaufpreis ist ja wesentlich höher.
Herr Dr. Hahn
· Vor
einiger Zeit sagten Sie mir, dass mit der Fernwärme Teltow ein Gespräch
stattfinden sollte. Wie ist das Gespräch gelaufen? Welche Einschätzung haben
Sie?
· Sie
hatten einmal erwähnt, dass die Dächer in der August-Bebel-Siedlung gemacht
werden müssten. Wie sieht da ungefähr der Zeitplan aus?
· Besteht
die Möglichkeit, eventuell Solaranlagen auf den Dächern und Ladesäulen für die
Mieter an den Parkplätzen zu installieren?
Frau Schmidt,
Geschäftsführerin der gewog
Wir arbeiten an der Stelle
Hand in Hand mit der Gemeinde Kleinmachnow zusammen, weil wir uns, besonders
für das Gebiet Stahnsdorfer Damm, überlegen müssen, mit wem wir ein
Nahwärmenetz (Fernwärmenetz) errichten wollen. Der erste Ansprechpartner war
die Fernwärme Teltow. Es gab ein Gespräch, an dem auch andere Investoren,
Nachbarn der gewog, teilgenommen haben, um möglichst viele dort einzubinden.
Wir haben alle unsere Heizwertberechnungen erstellen lassen und an die
Fernwärme Teltow geschickt, die sich jetzt überlegt, ob es für sie realistisch
ist, dort etwas zu errichten oder nicht. Mit der Fernwärme Teltow haben wir
auch darüber gesprochen, die Heizungsanlagen in der August-Bebel-Siedlung zu
erneuern, da sie sehr alt sind und ausgetauscht werden müssen. Da stellt sich
die Frage, ob wir dort ein Nahwärmenetz mit einer Heizzentrale errichten.
Parallel dazu haben wir auch mit der Gasag ein Gespräch geführt und haben beide
Bauvorhaben, sowohl den Stahnsdorfer Damm WA 2, 3 und 4 (vielleicht dann auch
die anderen Investoren) als auch Unterlagen für die August-Bebel-Siedlung zur
Verfügung gestellt. Wir werden noch mit anderen Kontakten sprechen, damit die
bestmögliche Lösung gefunden wird. Wenn die Dächer für Solaranlagen genutzt
werden, müssen sie vorher mit großer Wahrscheinlich gemacht werden. Eine
Zeitschiene gibt es aber nicht.
Beim Neubau ist das kein
Problem. Der Altbestand ist das Problem. Die Fernwärme Teltow und auch die
Gasag haben gesagt, dass das eine Herausforderung darstellt. Wir werden sehen,
was die Zahlen bringen. Dann kann ich erneut darüber berichten.