Der Geschäftsbericht des Eigenbetriebes KITA-Verbund für das Jahr 2011 liegt in schriftlicher Form vor. Die Leiterin des Eigenbetriebes KITA-Verbund, Frau Feser, fasst den Bericht für die anwesenden Gäste zusammen.

 

 

Nachfragen:

 

Herr Singer

Gibt es in der Verwaltung Arbeits- bzw. Denkansätze wie das Problem der Überbelegung der Hort angegangen werden kann, da der Bedarf an Hortplätzen hoch bleiben wird?

 

 

Frau Feser, Leiterin des KITA-Verbundes

Die Situation gibt es ja schon seit sehr vielen Jahren. Die Planung des Landkreises geht ja davon aus, dass bis 2015 diese Zahlen deutlich sinken. Die Kinder, die jetzt eingeschult werden, sind 2016 in der vierten Klasse. Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, regelmäßige diese Zahlen anzuschauen, um zu erkennen, ob die Zahlen wirklich sinken und ob sie in dem Maße sinken, dass man mit den vorhandenen Kapazitäten auskommt. Mit Stand von heute fehlen ca. 170 Plätze Hortplätze.

 

 

Herr Dr. Klocksin

Über welchen Zeitraum bestehen die Ausnahmegenehmigungen, namentlich beim Hort „Wirbelwind“? Sollte eine Ausnahmegenehmigung nicht sinnvoller Weise einen kurzen befristeten Zeitraum vorsehen oder ist der Sinn der Ausnahmegenehmigung eine Dauerausnahme?

 

 

Frau Feser, Leiterin des KITA-Verbundes

Die Ausnahmegenehmigungen sind immer jährlich befristet. Inzwischen haben wir sie seit über zehn Jahren. Es gibt einen Passus in der Ausnahmegenehmigung, die besagt, dass die Ausnahmegenehmigung natürlich intendiert, dass es sich um einen Ausnahmetatbestand handelt, der abgeschafft wird. Das Landesjugendamt schaut sich die Kinder- und Jugendhilfeplanung des Landkreises an, der als örtlicher Träger der öffentlichen Jugendhilfe für die Planungsverantwortung da ist und stimmt dem immer wieder zu, weil sie den faktischen Bedarf sehen.

 

 

Herr Templin

Was sind eigentlich die Grundlagen der Planung? Im KuSo-Ausschuss ist uns einmal eine Planung vorgelegt worden, wie sich die Kinderzahlen entwickeln. Das hat aber nicht nur Auswirkungen auf KITA und Hort, sondern auch für Schulen. Dass diese Planung falsch ist, haben wir nachweisen können. Soweit diese Planung und auch die des Kreises Grundlage der weiteren Entwicklungsplanung ist, gehen wir in eine Sackgasse. Inwieweit werden die Zahlen, die Sie aktuell immer liefern, mit den bisherigen Entwicklungsplanungen abgeglichen und daraus Schlüsse gezogen? Wann bekommen wir eine tatsächliche Planung vorgelegt, an der wir den zukünftigen Bedarf ermessen können?

 

 

Frau Feser, Leiterin des KITA-Verbundes

Der Landkreis ist in der Verpflichtung. Die Gemeinde Kleinmachnow ist auf Grund ihrer Bevölkerung, der vielen Familien und des hohen Zuzuges keine typische Gemeinde für den Landkreis Potsdam-Mittelmark. Meiner Meinung nach hapert es schon bei der Planung des Landkreises, weil statistische Mittelwerte genommen werden, die hier nicht zutreffen. Fakt ist das, was wir hier an Zahlen haben. Natürlich gibt es auch einen ständigen Austausch innerhalb des  Hauses. Wenn ich die Schülerzahlen für die 1. Klasse habe, kann ich in etwa ablesen, wie viele Kinder den Hort besuchen werden. Vielleicht fehlt ja auch eine politische Entscheidung.

 

 

Herr Nieter

Vielen Dank für den überzeugenden Bericht. Dem ist auch nicht viel hinzuzufügen, außer dass diese Problematik mit der großen Unterdeckung der Hortplätze uns geläufig ist und ein Problem ist, das wir ständig in den Blick nehmen und auch verschärft in den Blick nehmen müssen. Ich möchte feststellen, dass im Schul-, Kultur- und Sozialausschuss über diese Tagesbetreuungs- und Schulbedarfsplanung der Gemeinde Kleinmachnow für den Zeitraum 2011-2020 ausgiebig inhaltlich und methodisch gesprochen worden ist und ich meine im Beisein des Bürgermeisters festgehalten wurde, dass die Gemeindevertretung bzw. der Ausschuss das vorgelegte Werk nicht als Planungsgrundlage für die Gemeinde ansieht und ihn gebeten hat, dies nicht zu tun. Das möchte ich in Erinnerung rufen.

 

 

Herr Grützmann

Ich möchte Frau Feser nicht nur für den Bericht danken, sondern auch für die langjährige zielstrebige Arbeit und „das in die Zukunft denken“. Haben Sie in Bezug auf die Zukunft Überlegungen angestellt, ob es in Bezug auf diese Hortsituation sinnvoll wäre, als Musterbeispiel eine der Grundschulen z. B. die Seeberggrundschule als Ganztagsschule einzuführen? Die Raumsituation könnte dadurch durchaus günstiger sein. Welche Meinung haben Sie dazu?

 

 

Frau Feser, Leiterin des KITA-Verbundes

Bevor die Seeberggrundschule eröffnet wurde habe auch ich immer wieder in Gesprächen angeregt, über das Thema Ganztagsschule nachzudenken. Die, die sich auskennen wissen, wer die Entscheider sind an dieser Stelle. Es war zum Teil nicht gewollt, dadurch ist ein klassischer Hort entstanden. Vom Grunde her glaube ich auch, dass es einen Bedarf gibt und dass die Eltern eine Ganztagsschule auch wollen würden. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass es eine Vielfalt von Angeboten geben sollte. Wenn es eine Ganztagsschule gibt, werden wir als KITA-Verbund entweder daran beteiligt sein oder vielleicht auch ein freier Träger. Ich glaube es ist tatsächlich eher die Frage, was die Eltern in diesem Ort wünschen, was Familien brauchen und was sinnvoll ist. Ich fände es schwierig, eine pädagogisch konzeptionelle Frage jetzt an fehlenden Räumen aufzuhängen.

 

 

Herr Burkardt

Die Zahlen des Landkreises hinsichtlich der Kinderplanung für Kleinmachnow haben noch nie gestimmt. Das war zu sehen bei den Grundschulen, beim Gymnasium und bei der KITA-Bedarfsplanung gleichermaßen. 170 Kinder mehr als nach der Kapazität zugelassen, ist ein auf Dauer nicht mehr hinnehmbarer Zustand. Was die Prognosen für die Zukunft anbelangt, und die ist nicht nur für Schulen und Kitas von Bedeutung, ist es relativ leicht voraus berechenbar,  wie die Einwohnerentwicklung, auch nach Jahrgängen, zu sein scheint. Ein Risiko steckt ein bisschen in der Wanderungsbewegung. Das ist für Kleinmachnow nicht ohne Einfluss, aber es kommen in der Regel junge Familien mit Kindern nach Kleinmachnow. In der nächsten Sitzung werden wir den Antrag stellen, dass die Gemeindeverwaltung und der Bürgermeister beauftragt werden, die Planung für eine weitere KITA vorzulegen.

 

 

Frau Scheib

Vor Jahren gab es schon einmal einen Antrag, ein kurzfristiges Hortkonzept zu entwickeln. Aus dem kurzfristigen Konzept ist diese jährliche Verlängerung der Ausnahmegenehmigung geworden. Heute ist ja ein Antrag auf der Tagesordnung eine bauliche Veränderung des Hortes der Eigenherd-Schule nicht durchzuführen. Bei diesem Beschluss habe ich mich gefragt, ob nicht vorher überlegt wurde, wer welche Räume braucht. Vielleicht findet auch keine ausreichende Kommunikation statt. Man sollte erst einmal mit ganz einfachen Dingen anfangen und die Organisation der baulichen Angelegenheiten die wir haben sortieren, bevor man neu baut.