Sitzung: 06.08.2012 Bauausschuss
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Herr
Ernsting
Zum
einen ist bekannt, dass das Landesumweltamt, bzw. das Ministerium für Umwelt
und Verbraucherschutz die bisher verfolgte Standortüberlegung zum Thema einer
neuen Gemeindekirche aus unterschiedlichen Gründen, die Ihnen bekannt sind,
nicht befürwortet hat. In dem daraufhin vom Bürgermeister und der Verwaltung
mit dem Ministerium geführten Gespräch wurde angedeutet, dass es sehr wohl eine
Lösung im Bereich des Alten Dorfes für einen möglichen Standort einer neuen
evangelischen Gemeindekirche gibt (in der Übersicht mit 8 gekennzeichnete
Fläche). Eine Stellplatzanordnung wäre ebenso vorstellbar, wenn das
Stellplatzangebot deutlich reduziert wird und die historische Gestaltung des
ehemaligen Gutshofes Berücksichtigung findet.
Der
Gemeindekirchenrat ist inzwischen zu dem Standpunkt gelangt, dass das
Grundstück Jägerstieg 2 auf Grund offener Fragen wohl nicht der geeignete
Standort einer neuen Kirche ist. Von Seiten der Kirchengemeinde favorisiert
werden deshalb nun nur noch das „Alte Dorf“ sowie das gewog-eigene Grundstück
„Adolf-Grimme-Ring 7“. Der Standort Adolf-Grimme-Ring 7 verfügt dabei
über den Vorteil einer zentralen Lage mit guter Erreichbarkeit für die
Kirchengemeindemitglieder. Ein entsprechender Beschluss des Gemeindekirchenrats
liegt noch nicht vor.
An
der Diskussion beteiligt sich:
Herr
Meyer
Herr
Dr. Mueller zu Protokoll
Für
das Ensemble des alten Gutshofes ist ganz wichtig gewesen, dass diese Remise
zur Kubatur dieses Gutshofes dazugehört. In den bisherigen Bebauungsplänen, die
wir beraten und nicht zur Auslage verabschiedet haben, ist dieses Gebäude nicht
berücksichtigt worden. Wir haben im Heimatverein auch darüber beraten. Es ist
meines Erachtens ein Planungsfehler, weil der Grundsatz in dieser
Gemeindevertretung, auch im Heimatverein, oder auch bei vielen der Leute, die
sich mit der Geschichte von Kleinmachnow beschäftigt haben, sich die Meinung
festgesetzt hat, dass man das Ensemble Alter Gutshof in der Kubatur bewahren
wolle.
In
der jetzigen Planung ist gewissermaßen dieses Gebäude gar nicht enthalten und
dadurch auch diese Raumdarstellung des alten Gutshofes gar nicht erlebbar.
Herr
Dr. Klocksin zu Protokoll
Ich
bin selbst Vors. der Fraktion Gemeinschaft SPD/Pro Kleinmachnow.
Ich
habe an zwei Sitzungen mit Mitgliedern des Gemeindekirchenrates teilgenommen,
zuletzt im Jägerstieg, als es um die drei Standorte Altes Dorf, hinter dem
Rathaus am Adolf-Grimme-Ring und schließlich am Jägerstieg selbst ging. Ich
persönlich hätte einen Ausbau des Standortes am Jägerstieg befürwortet, weil
ich meine, dass hier eine Kombination möglich wäre, auch eine städtebauliche
Lösung in Kombination mit der Absiedlung des Bauhofes und eine Teilnutzung als
Stellfläche zur Entlastung der Anlieger in den Wohnstraßen. Ich habe dieser
Vorlage entnommen, dass der Gemeindekirchenrat eine Meinungsbildung vollzogen
hat. Ich hielte es persönlich für einen nicht sehr glücklichen Stil, wenn man
Leute einlädt, dann muss man auch sagen, dass die Diskussion weitergeht.
Ich
habe in dieser Sitzung darauf hingewiesen, dass eine Überbauung von Teilen des
Gutshofes außerhalb der ursprünglichen Kubatur die endgültige Zerstörung dieses
Ensembles darstellt und alle Optionen auf eine spätere Nachnutzung zu welchem
Zweck und welcher Gestalt auch immer ausschließt. Vor diesem Hintergrund halte
ich es für einen geradezu städtebaulichen Frevel, würde die Gemeinde
Kleinmachnow in einer Zeit wo anderen Orts städtebauliche Ensembles
rekonstruiert werden, ob das in Dresden oder in Potsdam ist oder in kleineren
Orten, wo auch immer Land auf Land ab, würden sie hier um einen kurzfristigen
Vorteil herausschlagen zu wollen, diese ursprüngliche Form der Gutshofanlage
irreversibel beschädigen.
Mit
dem Hintergrund möchte ich die Verwaltung dringend bitten, einer solchen
Initiative nicht länger nahezutreten - das ist an der Stelle geeignet. Wenn die
evangelische Kirchengemeinde der Auffassung ist, der Adolf-Grimme-Ring sei ein
geeigneter Standort, dann sollte unsere gemeinsame Kraft darauf verwandt
werden, die Ansiedlung hier am Adolf-Grimme-Ring zu unterstützen.