Sitzung: 08.11.2012 Gemeindevertretung
Herr Pfarrer Duschka von der Evangelischen
Kirchengemeinde
„Vielen Dank, dass ich hier zu Wort kommen kann.
Ich habe darum gebeten kurz berichten zu dürfen und möchte Sie informieren über
die Entscheidung des Gemeindekirchenrates unserer Kirchengemeinde zum
anvisierten Standort eines Kirchneubaus. Seit zehn Jahren beschäftigen wir uns
mit Plänen der Erweiterung bzw. eines Neubaus, eines größeren Kirchsaals und
von Gemeinderäumen. In dieser langen Zeit ist die Situation, die dazu geführt
hat, darüber nachzudenken, nicht leichter geworden. Gottesdienste und Konzertveranstaltungen
müssen ausgelagert oder öfter wiederholt werden, weil unsere beiden Kirchräume
die Kapazität nicht haben. Maximal 230 Besucher haben dort Platz. Zudem führen
neue Gemeindeaktivitäten und der enorme Anstieg der Konfirmandenzahlen zu
großen, fast täglichen Platzproblemen in unserem Gemeindehaus. Für neue
Aktivitäten wie z. B. der Ausbau der Seniorenarbeit haben wir keine Räume und
auch keine barrierefreien Räume, wo man diese Arbeit adäquat leisten kann. Seit
Jahren sind wir deshalb auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück für
einen Kirchneubau und mit dem städtebaulichen Realisierungswettbewerb, der 2008
zu Ende ging, wurde der Fokus unserer Bemühungen auf einen Standort neben der
Dorfkirche im alten Dorf gelegt. Anschließend haben Sie am B-Plan für dieses
Gebiet gearbeitet und den Baustandort und nötige Stellplätze in den bisherigen
Entwurf aufgenommen. Im Februar dieses Jahres ist dann durch das
Landesumweltministerium ein Bescheid eingegangen, dass der Entlassung des
Baustandortes aus dem Landschaftsschutzgebiet nicht zugestimmt wird. Das
brachte uns als Kirchengemeinde in eine schwierige Situation, denn wir sahen
zunächst all unsere Bemühungen als gescheitert. Und so haben wir dann mit den
Vertreterinnen und Vertretern der Fraktionen der Gemeindevertretung und
zusammen mit Vorsitzenden von Bau- und Umweltausschuss zu einer Aussprache zum
Thema Kirchneubau – Suche eines neuen, geeigneten Standortes eingeladen. Es
wurde versucht, alle möglichen Standorte im Ort aufzulisten, die dann von unserem
Architekturbüro in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Bauen/Wohnen, besonders
mit Herrn Ernsting, analysiert worden sind. Im Mai konnte dann bei unserem
nächsten Treffen eine umfangreiche Standortanalyse vorgestellt werden. Drei
Standorte blieben übrig, die für die Realisierung unseres Vorhabens geeignet
schienen. Hierzu gehörte das eigene Grundstück am Jägerstieg 2, hinzu kamen das
Grundstück hinter dem Rathaus, das die gewog gekauft hat, und erneut ein
Grundstück im alten Dorf, denn das Umweltministerium hatte in seiner Ablehnung
des alten Standortes, dort wo die ehemalige Gutsscheune stand, angedeutet, dass
sie sich eine Verschiebung des Baukörpers auf den Gutshof selbst, etwa im
Bereich der ehemaligen Stallungen, vorstellen könnte. Diese Möglichkeit hat der
Bürgermeister in einem persönlichen Gespräch mit der Behörde noch einmal
erörtert. Hier stehen keine unüberwindbaren Bedenken bezüglich des
Umweltschutzes unserem Vorhaben entgegen. Die Untere Denkmalschutzbehörde hat
uns erklärt, dass sie sich durchaus so einen Bau im alten Gutshof vorstellen
könnte, auch wenn das Gebäude höchstwahrscheinlich über die Grenzen der alten
Stallungsgebäude hinausgehen müsste. Mit diesen drei Standorten, zusätzlich der
Variante die Auferstehungskirche am Jägerstieg nur zu renovieren, hatten wir
vier Varianten, die wir dann in den nächsten Monaten diskutiert haben. Der
Gemeindekirchenrat wollte die Kirchengemeinde in einem breiten Verfahren
beteiligen und so erging ein Brief mit einer Einladung zur Beteiligung an alle
evangelischen Haushalte. In den Kreisen der Gemeinde wurde informiert, es gab
eine zentrale Informationsveranstaltung im September und da die Möglichkeit,
mit dem Gemeindekirchenrat ins Gespräch zu kommen und es fanden gemeinsame
Sitzungen mit unserem Gemeindebeirat statt. Die Gemeindemitglieder konnten bis
in den September persönlich, schriftlich, telefonisch oder auf unserer Homepage
sich zu eventuellen Standorten äußern. Aus der Fülle der Rückäußerungen hat der
Gemeindekirchenrat Kriterien erarbeitet, die ihm für die Realisierung des
Vorhabens wichtig erschienen. Zu diesen von uns erarbeiteten Kriterien gehörten
u. a. die Konzentration an einen Ort, die spirituelle Atmosphäre des Ortes, die
historischen Wurzeln, Bau- und Betriebskosten, eine Finanzierbarkeit, eine
Erreichbarkeit des Ortes sowie die Möglichkeit, für genügend grüne
Außenanlagen. Danach haben wir diese Kriterien, die wir für uns erarbeitet
haben, an die vier Varianten angelegt und daraus ergab sich dann für den
Gemeindekirchenrat ein eindeutiger Vorteil für den Standort im alten Dorf. Der
Gemeindekirchenrat hat in seiner letzten Sitzung dann mit großer Mehrheit
beschlossen, dass Neubauprojekt im alten Dorf in unmittelbarer Nähe zur alten
Dorfkirche zu realisieren. Wir meinen, dass diese Entscheidung sowohl für die
Kirchengemeinde als auch für die Kommune zukunftsweisend sein kann. Hier können
wir in Kombination mit der Dorfkirche einen attraktiven Standort schaffen, der
sowohl neue Perspektiven für das Gemeindeleben eröffnet wie auch für die Belebung
des alten Dorfes. Deshalb bitten wir Sie, das B-Planverfahren weiterzuführen
und zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, so dass wir bald bessere
Bedingungen für unsere Gemeindearbeit erhalten. Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit.“
Vorsitzender der Gemeindevertretung, Herr Warnick
Ich möchte Sie darüber informieren, dass der
Bürgermeister beabsichtigt, zusammen mit der Verwaltung im Januar diese
Thematik in den Ausschüssen zu behandeln. Ich schlage vor, dass nicht alle
Fraktionen ihre Statements zu dieser Entscheidung abgeben, sondern dass wir uns
auf Nachfragen an Herrn Duschka konzentrieren.
Nachfragen:
Frau Sahlmann
Wie war das Ergebnis der Befragung der Basis? Das
hat ja im Internet stattgefunden. Der Kirchenvorstand hat offensichtlich dem
Standort altes Dorf zugestimmt. Wie hat der Kirchenbeirat abgestimmt?
Pfarrer Duschka
Es gab keine Abstimmung im Internet, insofern
dass sie ausschließlich im Internet war, sondern die Einträge die im Internet
kamen, sind uns teilweise auch schriftlich zur Verfügung gestellt worden und
wir haben sie dann eingetragen. Das zum Verfahren. Das was dort niedergelegt
wurde, war mehrheitlich für den Standort Adolf-Grimme-Ring. An zweiter Stelle
kam der Standort altes Dorf und sehr weit abgeschlagen der Standort Jägerstieg.
Am 9. September fand die Gemeindeversammlung statt, in der noch einmal
informiert und diskutiert wurde. Nach der Gemeindeversammlung wurden alle
Anwesenden gebeten, noch einmal abzustimmen. Die Tendenz ging dann eindeutig
zum Standort altes Dorf, dann Adolf-Grimme-Ring und dann Jägerstieg. Der
Gemeindekirchenrat hat mehrheitlich für den Standort altes Dorf votiert und
abgestimmt, der Gemeindebeirat hat sich sehr eindeutig für den Standort
Jägerstieg entschieden.
Herr Templin
Im Gemeindebrief habe ich gelesen, dass sich an
der Abstimmung über den Standort 42 Mitglieder beteiligt haben, von denen sich
26 für das alte Dorf ausgesprochen haben. Das muss offensichtlich völlig falsch
sein, weil Sie sagten, eine Fülle an Rückläufen. Können Sie das bitte noch
einmal klarstellen? Als ein Kriterium haben Sie die spirituelle Situation des
Ortes genannt. Wie erklären Sie sich, dass eine Kirche an einer Peripherie,
weil Sie ja dann den Jägerstieg aufgeben wollen, als eine Kirche im Orte eine
größere Spiritualität hat, als an diesem Standort?
Pfarrer Duschka
Der Standort im Ort, ob nun in der Peripherie
oder im Zentrum, sagt noch nichts über die Spiritualität eines Ortes aus. Wenn
wir uns den Ort altes Dorf anschauen, hat er natürlich den unschlagbaren Vorteil,
dass wir dort eine über 400 Jahre alte Dorfkirche haben, die ohne Frage diesen
Charakter hat und wir uns vorstellen, dass gerade in der Kombination von alt
und neu etwas ganz neues, besonderes entstehen kann. Diese Dorfkirche, die uns
so lieb und wert ist und die wir leider zurzeit nur als Sommerkirche nutzen
können und das auch nicht immer, weil uns z. B. auch solche Dinge wie das
Kirchencafe nach dem Gottesdienst und andere Dinge wichtig sind. Wir würden die
Dorfkirche aufwerten, hätten wir genügend Räume in unmittelbarer Nähe, wo man
auch andere Veranstaltungen durchführen kann. Das in Kombination zueinander
macht es im Prinzip aus. Wie die Zahlen die Sie genannt haben zu Stande
gekommen sind, kann ich ihnen nicht sagen. Die Zahlen sind auf jeden Fall nicht
richtig.
Herr Templin
Das ist jetzt nicht nur eine rhetorische Frage
gewesen mit der Spiritualität, weil sie ja einen Standort aufgeben. Bisher
haben Sie den Standort altes Dorf mit der alten Dorfkirche, Sie haben den
Jägerstieg, Gottesdienst im Augustinum. Ferner wollen Sie den Jägerstieg nicht
mehr haben und alles im alten Dorf; nur noch ein Kirchenstandort. Das ist das
Problem für mich dabei, dass Sie sozusagen das Separate, Kirche im Ort oder
Kirche an mehreren Standorten usw. und damit auch die Spiritualität des
Jägerstieges offensichtlich wesentlich geringer bewerten, als wenn das alles in
einem neuen Funktionsbau usw. geleistet wird.
Herr Nieter
Wie viele Mitglieder hat die Kirchengemeinde?
Pfarrer Duschka
Knapp 5.500.
Herr Nieter
Das verantwortliche Leitungsgremium, weil das
hier mit den verschiedenen Gremien und Abstimmungsmodalitäten frei weg
durcheinander gebracht wurde, das verantwortliche Leitungsgremium ist nach
meiner Kenntnis der Gemeindekirchenrat so wie die Gemeindevertretung die
Gemeindevertretung für den Ort ist und nicht die Agenda-Gruppe oder sonst
etwas. Alles andere sind nach meiner Kenntnis Beratungs- oder andere
Erkenntnisquellen. Ich habe es so verstanden, dass die Verantwortung aber der
Gemeindekirchenrat hat. Bestätigen Sie das?
Pfarrer Duschka
Ja.
Frau Schwarzkopf
Wenn ich Sie richtig verstanden habe, wird bei
der Option Jägerstieg lediglich ein Erweiterungsbau in Betracht gezogen. Wenn
der Bauhof seinen Standort verlassen würde, wäre das eine Option oder denken
Sie jetzt in diesem Zusammenhang nicht darüber nach?
Pfarrer Duschka
Wenn zugesichert würde, dass das so kommt und in
einer Zeitschiene, die für uns verantwortbar ist, ist das natürlich eine Option.
Die sehe ich aber zurzeit so nicht. Wir hatten die Aufgabe, und zwar auch aus
dem Kreise der hiesigen Vertreter der Fraktionen, zu sagen, wo wir hinwollen
und man würde uns ihre Meinung dazu sagen. Es hieß, man hätte nicht die
Aufgabe, für uns einen Standort zu suchen. Die Kirchengemeinde hat sich einen
Standort gesucht. Um alle Kräfte zu bündeln, um jetzt mit Ihnen zusammen zu
versuchen das Beste für die Kirchengemeinde zu entwickeln, geht es auch um
Zeit. Ich habe nur angerissen die Problematik die wir tagtäglich haben, die zu
wenigen Räume, die nicht barrierefreien Räume, der nicht gesicherte Brandschutz
im Jägerstieg. Die Probleme, die damit zusammenhängen, brennen uns jetzt so
unter den Nägeln, dass ein Leidensdruck entstanden ist und wir sind ja nun
schon zehn Jahre an dem Thema dran. Immer wieder auf die nächste Option
vertröstet zu werden, die dann auch wieder nicht greift, ist für mich schwer
vorstellbar. Wir mussten jetzt Nägel mit Köpfen machen und sagen, jetzt wollen
wir dahin und jetzt wollen wir alle Kräfte bündeln.
Herr Grützmann
Die KITA „Arche“ lässt sich ja nun leider nicht
auf Räder stellen und ins alte Dorf verfrachten. Die „Arche“ stellt aber im
Gemeindeleben auch eine nicht zu vernachlässigende Größe dar. Herr Seibt macht
ja dort die frühmusikalische Erziehung. Wie wollen Sie das Problem lösen, dass
es dann plötzlich einen so großen Abstand zu dieser im Grunde genommen auch
kirchlichen Einrichtung gibt?
Pfarrer Duschka
Wer mich kennt, weiß, dass die „Arche“ mir lieb
und wert ist und ich das Mitarbeiterteam dort in allem unterstütze. Natürlich
haben wir uns das auch schon überlegt und zum einen ist es natürlich ein sehr
schöner Zustand, dass die „Arche“ jetzt neben unserem Gemeindehaus ist, aber
dieser Zustand währt jetzt etwas mehr als zehn Jahre. Also, wir haben 50 Jahre
auch mit anderen Bedingungen gelebt und ich denke, da ist auch gute Arbeit
gemacht worden und es gilt einfach dann auch neue Dinge auszuprobieren und
Phantasie zu zeigen. Ich bin sicher, dass wir die gute Arbeit, die wir jetzt
leisten, dann unter anderen Bedingungen weiter leisten werden. Herr Seibt ist
auch vorher in die „Arche“ gegangen und hat mit den Kindern gesungen,
unabhängig davon, wo die „Arche“ war.
Herr Templin
In dem Modell, dass Sie der Gemeinde auch
überlassen haben mit den unterschiedlichen Kubaturen im Gelände des alten
Dorfes, da haben Sie auf dem Gelände der alten Stallungen Ihre Gemeinderäume,
Büros usw. vorgesehen. Offensichtlich liegt in diesen Räumen das größte Problem
des Standortes Jägerstieg. Warum treten Sie nicht dem Gedanken nahe, an dieser
Stelle tatsächlich auf der Kubatur der alten Stallungen diese notwendigen
Räumlichkeiten zu errichten und auf eine neue Kirche zu Lasten des Jägerstiegs
zu verzichten?
Pfarrer Duschka
Ich habe jetzt besonders die Gemeinderäume und
die Arbeit in der Woche benannt, weil dass das tagtägliche Problem ist, was
natürlich immer wieder einen gewissen Leidensdruck schafft und auch erhöht.
Unabhängig davon gibt es aber die Probleme, die wir mit größeren
Veranstaltungen haben. Das sind Gottesdienste mit besonderem Charakter,
Konzertveranstaltungen, Feste etc., so dass wir davon ausgehen, dass ein
Gemeindezentrum nur mit Gemeinderäumen allein nicht zukunftsweisend für die
Arbeit der Kirchengemeinde ist, sondern wir auch einen größeren Kirchsaal
brauchen, aber in einer bestimmten Größe nicht tagtäglich, auch nicht
wöchentlich, sondern immer punktuell. Ein Architekturentwurf wird Näheres
bringen können, aber wir stellen uns vor, dass wir ein Gebäude errichten, in
dem es einen Gemeindesaal gibt, der 250 Personen Platz bietet. Das ist mehr,
als wir jetzt in beiden Kirchen jeweils unterbringen können und dass dazu dann
punktuell weitere Räume hinzu geschaltet werden können, dass man dann die Spitzen
abdecken kann und dann ein Gottesdienstsaal für etwa 330 Besucherinnen und
Besucher schafft. Das ist, so denke ich, für die Struktur unserer Kirchengemeinde
zukunftsweisend. Nicht einen großen Saal ständig vorzuhalten, was viel zu teuer
wäre. Zurzeit haben wir ca. 80 bis 100 Gottesdienstbesucher zu den normalen
Gottesdiensten. Da würde man sich in einem so großen Saal nicht wohlfühlen,
aber in einem Saal, der 250 Plätze bietet, durchaus. Das Problem liegt ja auch
in der Auslagerung von größeren Veranstaltungen. Die Technik muss hingebracht
und aufgebaut werden, teilweise mehrmals, da vor den Konzerten ja auch Proben
stattfinden. In letzter Zeit haben wir auch das Problem bekommen, dass unsere
kirchlichen Partner im Kirchenkreis immer höhere Mieten nehmen.
Herr Musiol
Die Veranstaltung heute soll dazu beitragen, uns
Ihren Standpunkt nahe zu bringen. Ist es richtig, dass schon die Entwidmung der
Auferstehungskirche eingeleitet wurde?
Pfarrer Duschka
Die Entwidmung wurde noch nicht eingeleitet. Der
Gemeindekirchenrat hat beschlossen, die Entwidmung zu beantragen. Das wurde uns
auch von der Landeskirche empfohlen, weil unabhängig wie wir jetzt entschieden
hätten, bei Umbau und Abriss und Neubau, wäre diese Entwidmung auch nötig. Mit
dem Beschluss des Gemeindekirchenrates haben wir einen länger währenden Prozess
eingeleitet, der jetzt langsam weitergeht und irgendwann einmal abgeschlossen
ist, wenn wir vom alten Gebäude ins neue ziehen.
Herr Dr. Klocksin
Nach dem Internetauftritt von heute haben wir die
Situation, dass zu den vier Varianten, die Sie vorgeschlagen haben, insgesamt
224 Kommentare eingegangen sind. 88 Kommentare für die Variante Gutshof und 136
Kommentare für die anderen drei Varianten. Die Mehrzahl davon, mit 94
Kommentaren, für die Variante hinter dem Rathaus. Meine Frage bezieht sich auf
den Standort Gutshof. Die Gemeindevertretung hat in ihrer breiten Mehrheit die
von Ihnen favorisierte Gutsscheune als Standort unterstützt. Wir haben auf die
Anpassung des B-Planes hingewiesen. Sie haben gleichzeitig ausgeführt, dass das
von Ihnen jetzt beabsichtigte Vorhaben selbstverständlich die Kubatur der
Stallungen überzeichnen würde, sowohl in der Breite und notwendigerweise auch
in der Höhe, was dazu führen würde, dass der Grundriss des Gutshofes in seiner
Proportion dauerhaft nicht mehr rekonstruierbar wäre. Ist es für Sie
vorstellbar, immer unter der Prämisse Ihres Interesses die räumliche Nähe zur
alten Dorfkirche zu wahren, das Gilly-Schloss in der Kubatur zu rekonstruieren
mit dem Ziel, sowohl ein Multifunktions- und Andachtsraum ebenso wie
gemeindekirchliche Einrichtungen dort zu bündeln und damit der Rekonstruktion
des alten Gutshofes einen möglicherweise stärkeren Impuls zu geben, als das
eine Teilüberbauung einer Kubatur sein könnte?
Pfarrer Duschka
Die Standortanalyse, die wir Ihnen auch zur
Verfügung gestellt haben, hatte auch diesen Standort untersucht. Für die
Kirchengemeinde ergeben sich zwei Probleme. Zum einen ist die Kubatur des
Gilly-Schlosses nach dem von uns erarbeiteten Raumbuch so nicht möglich. Man
müsste darüber hinaus gehen und Dinge auslagern, was Schwierigkeiten
beinhaltet. Das wesentliche Argument, dass uns dazu gebracht hat, diesen
Standortort auszuschließen, war die Aussage der Oberen Denkmalbehörde, dass die
Kellergewölbe des alten Schlosses als Denkmal zu erhalten und nicht
integrierbar sind in einen Neubau.