Die Gemeinde Kleinmachnow zahlt für jedes auf Kleinmachnower Gemeindegebiet geschossene Wildschwein eine Abschussprämie von 50,00 Euro.
Die SPD/PRO-Fraktion hat einen ähnlichen Antrag schon im Juni 2018
eingebracht (DS-Nr. 81/18). In der Sitzung der Gemeindevertretung vom 20.
September 2018 wurde der Antrag abgelehnt.
Mittlerweile hat sich die Situation erheblich verschärft, wie der
jüngste Vorfall in einem Friseursalon
in Stahnsdorf zeigt, wo ein blutendes Wildschwein in einen
Friseursalon eindrang und nur dank eines glücklichen Zufalls niemand zu Schaden
kam. Deswegen wird der Antrag nochmal eingebracht.
In einer von der SPD mit dem bekannten Universitäts-Professor Dr.
Pfannenstiel am 19. November 2018 durchgeführten Vortragsveranstaltung wurden
die Ursachen der Wildschweinplage erläutert.
Prof. Dr. Pfannenstil ist Biologe und Jäger und deshalb in
außergewöhnlicher Weise qualifiziert. Er erläuterte, dass die Wildschweinpopulation
in Deutschland ständig steige. Auch etwa 600.000 Abschüsse im Jahr würden nicht
ausreichen, um den Anstieg der Population zu stoppen. Ursache seien warme
Winter und energiereicher Maisanbau sowie ergiebige Futterfunde in Hausgärten
und öffentlichen Grünanlagen. Dadurch käme es zu drei statt früher ein bis zwei
Würfen pro Jahr. Die in Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf auffallenden
Wildtiere lebten nicht in den umliegenden Wäldern, sondern in unserer
unmittelbaren Wohnumgebung.
Die SPD/PRO-Fraktion möchte alles Menschenmögliche tun, um die
Population zu verringern. Es ist klar, dass dafür ein Bündel von Maßnahmen
nötig ist: Abschussprämie, Einfriedungspflicht und der Aufbau einer kommunal
unterstützten Direktvermarktungskette für in der Region geschossenes Wildschweinfleisch.
Bürger dürfen Wildschweine nicht füttern und müssen ihre Grundstücke geschlossen
halten. Lebensmittel gehören nicht auf den Laubkompost im eigenen Garten,
sondern in die Bio-Tonne. Um die ständig wachsende Wildschweinpopulation zu
verringern, muss außerdem mehr geschossen werden. Wildschweine zu erlegen ist
sehr aufwändig, denn die Tiere sind klug. Mit der Abschussprämie möchten wir
die Jäger dabei unterstützen, noch mehr Wildschweine zu schießen als sie
ohnehin schon tun. Besonders wichtig ist laut Prof. Dr. Pfannenstil der
Abschuss von Frischlingen. Dies wird von Jägern aber oft als unwaidmännisch
angesehen. Außerdem lassen sich Frischlinge schlecht vermarkten, weil sie noch
wenig Gewicht haben. Auch und gerade der Abschuss von Frischlingen soll durch
die Abschussprämie gefördert werden.
Finanzielle Auswirkungen: |
Gemeindehaushalt |
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Haushalt: |
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Finanz-HH |
EURO: |
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bereits veranschlagt: |
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