Betreff
Vergabe von Leistungen zur Planung, zur Errichtung und zum Betrieb einer temporären Mobilitätsstation am Rathausmarkt im Rahmen des Intermodalen Mobilitätsnetzwerks Kleinmachnow (IMK)
Vorlage
DS-Nr. 016/21
Art
Beschlussvorlage

1)      Nach Durchführung einer freihändigen Vergabe (Verhandlungsvergabe) im Rahmen des Projektes Intermodales Mobilitätsnetzwerk werden die Errichtung und der Betrieb einer temporären Mobilitätsstation einschließlich begleitender Planungsleistungen für das Pilotvorhaben „Mobilitätsstation am Rathausmarkt“ an das Büro

 

inno2grid GmbH

EUREF-Campus Haus 13

Torgauer Straße 12-15, 10829 Berlin

 

vergeben.

 

2)      Der Bürgermeister wird beauftragt, beim Landkreis Potsdam-Mittelmark eine anteilige Beteiligung an den Kosten des Pilotvorhabens zu beantragen.

 


 

Im Sinne einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung verfolgt die Gemeinde Kleinmachnow das Ziel, den Anteil des Fahrradverkehrs im Ort zu erhöhen und klimafreundliche Mobilitätsformen zu fördern, um die mit dem Kfz-Verkehr einhergehenden Belastungen zu reduzieren.

 

Die vorliegende Maßnahme ist ein Schritt zur Etablierung neuer Mobilitätsangebote: In einem Pilotvorhaben soll am Rathausmarkt mit einer temporären Containerlösung ein Fahrradverleihsystem mit Elektrorädern und ggf. E-Scootern erprobt werden. Die Testphase soll Erkenntnisse über die Nachfrage der verschiedenen Verkehrsmittel in Art und Umfang liefern, aber auch Auskunft über die Eignung des Standortes geben.

 

Im Idealfall soll im Nachgang am Rathausmarkt eine dauerhafte Mobilitätsstation entstehen sowie an weiteren Standorten das Pilotvorhaben wiederholt werden. Das übergeordnete Ziel ist es, in der Gemeinde ein Intermodales Mobilitätsnetzwerk (IMK) zu knüpfen, welches dann auch über die Ortsgrenzen hinaus adaptiert werden kann.

 

Parallel dazu hat die Gemeinde angeboten, den Landkreis beim Mobilitätswettbewerb der Landesregierung mit dem Projekt „Mobilstationen in Potsdam-Mittelmark“ zu unterstützen. Die Ergebnisse aus dem Pilotvorhaben könnten damit in das Projekt des Landkreises einfließen und dieses aktiv mitgestalten.

 

Zuerst wird an einem zentralen Punkt in der Gemeinde – dem Rathausmarkt – ein sichtbares Mobilitätsangebot für alle Bürger*innen geschaffen, welches perspektivisch Anschluss an weitere Mobilitätspunkte, z.B. den Europarc, das Fath-Gelände und den Adam-Kuckhoff-Platz bekommen soll.

 

Das Projekt hat eine Betriebsphase von 12 Monaten, in welcher die potenziellen Nutzergruppen Erfahrungen mit Elektrofahrrädern in der Alltagsanwendung sammeln können. Die Räder können über eine App gebucht werden und der Container inkl. Rädern wird von dem bereitstellenden Anbieter servicetechnisch betreut. Auch verschiedene Kommunikationskanäle für Interessierte sind angedacht. Die Nutzung der E-Bike-Flotte ist für die Bürger*innen für die Dauer der Pilotphase kostenfrei. Ein möglicher späterer Regelbetrieb kann dann mit einer passgenauen flexiblen Tarifgestaltung angeboten werden. Der genaue Leistungsumfang der Planung und Umsetzung ist der Anlage 1 zu entnehmen.

 

Zum Ende der einjährigen Pilotphase sollen die konkreten Nutzungsdaten und die Meinungsbilder der Nutzer*innen zusammengetragen und gesamthaft ausgewertet werden, um das Übertragbarkeitspotenzial auf andere Standorte abschätzen bzw. die Rahmenbedingungen zur Überführung in den Regelbetrieb (z. B. Flexibilisierung und/oder Ausweitung des Angebotes) ableiten zu können.

 

 

 

Im vergangenen Jahr fanden zu diesem Zweck Abstimmungen zwischen der Gemeinde, Vertretern des Landkreises und der Europarc Dreilinden GmbH als weiterem Kooperationspartner statt. Ziel war es, auch den zahlreichen Mitarbeiter*innen des Gewerbeparks ein attraktives Angebot an nachhaltigen Verkehrsmitteln bieten zu können.

 

Durch die leider noch immer vorherrschende Pandemie und die geltenden Eindämmungsverordnungen der Länder sowie aufgrund des Appells der Bundesregierung, Arbeiten möglichst nur von zu Hause aus zu verrichten, sind im Gewerbegebiet Europarc aktuell jedoch nur wenige Bürobeschäftigte tatsächlich vor Ort tätig. Dem Europarc fehlen damit die potenziellen Nutzer für die Mobilitätsstationen, sodass eine Zusammenarbeit vorerst verschoben wurde. Die Verwaltung ist aber zuversichtlich, die Erweiterung in Richtung Europarc in der Zukunft doch noch realisieren zu können.

 

Die Idee zu Mobilitätsstationen wurde erstmals am 30.09.2020 im Ausschuss für Umwelt, Verkehr u. Ordnungsangelegenheiten (UVO-Ausschuss) vorgestellt und von den anwesenden Ausschussmitgliedern begrüßt. In den Sitzungen des Bau- und des UVO-Ausschusses im Januar 2021 erfolgten weitere Informationen.

 

Da die Gespräche zum Vorhaben bereits in 2020 begannen, konnten im Produkt 51100100 (Räumliche Planungs- und Entwicklungsmaßnahmen) im Haushaltsjahr 2021 65.000 € auf dem USK 54310.40128 für die Planung eines Intermodalen Mobilitätsnetzwerkes veranschlagt werden.

 

Die aus diesem Vergabebeschluss resultierenden Gesamtkosten belaufen sich auf voraussichtlich 86.000,‑ €. Davon entfallen 40.000 € auf die Planungsleistungen und 46.000 € auf die Bereitstellung der Container. Der Ansatz aus 2020 für Planungsleistungen war zu hoch, da seinerzeit noch ein erweiterter Umfang vorgesehen war. 20.000 € des Ansatzes 2021 können deshalb als Deckungsmittelanteil für die Containerbereitstellung verwendet werden. Im Produkt 56100200 (Umwelt- und Klimaschutz) wurden außerplanmäßig 46.000 € für die Dienstleistung „Bereitstellung der Fahrrad-Container“ durch die Kämmerin bewilligt.

 

Die genauen Kostenangaben können der Anlage 1 entnommen werden. Die Verwaltung befindet sich aktuell in der Abstimmung mit dem Landkreis, eine anteilige Kostentragung zu erwirken und die Kosten je zur Hälfte auf die beiden Projektpartner (Gemeinde und Landkreis) aufzuteilen.

 

Im Rahmen des Vergabeverfahrens wurden innerhalb einer freihändigen Vergabe (Verhandlungsvergabe nach §8 (4) UVgO) vier Planungsbüros zur Angebotsabgabe aufgefordert. Abgegeben wurde ein Angebot. Dieses lag bei 85.618,12 € brutto. Entsprechend der Angebotsauswertung soll die Leistung an das Büro inno2grid GmbH vergeben werden.

 

Die vereinbarten Ausführungsfristen sehen folgenden Zeitraum vor:

 

Beginn Begleitplanung:     März 2021

Beginn Pilotphase:             Mai 2021

Ende Pilotphase:                Mai 2022

Ende Begleitplanung:        Juni 2022

 

Das Vergabevolumen bewegt sich im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel, sodass der Auftrag auch haushaltsrechtlich gesichert ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

Gemeindehaushalt

 ja

 nein

Beteiligungen

 ja

 nein

 

 

Produktgruppe:

     

Teilhaushalt/Budget:

     

Maßnahmen-Nr:

     

Bereits im laufenden Haushalt

 

 ja

 nein

veranschlagt:

 

EURO:

     

Über-/außerplanmäßige

Veranschlagung im

laufenden Haushalt:

 

 

 

Ergebnis-HH

Jahr

EURO:

     

Finanz-HH

Jahr

EURO:

     

Mittelfristig bereits veranschlagt:

 

 ja

 nein

Mittelfristig neu zu veranschlagen:

 

 ja

 nein

 


Anlage-/n:

1)      Erläuterungen