Die
Eckwerte für die Haushaltsplanung 2011 der Gemeinde Kleinmachnow werden
beschlossen.
Bestandteile
dieses Eckwertebeschlusses sind die Eckwerte für den Ergebnisplan (Anlage 1)
und die Eckwerte für den Finanzplan (Anlage 2).
Anlage 1:
Eckwerte 2011 Ergebnisplan
Anlage 2:
Eckwerte 2011 Finanzplan
Anlage 3:
Zusammenfassung Investitionsplanung 2011
Herr Warnick gibt vorab die Erläuterung,
dass er diesmal beschließend an der Sitzung des Bauausschusses teilgenommen
hat. Er lobt die Verwaltung, dass sie das Eckwertepapier noch vor der
Sommerpause vorgelegt hat. Dies war der Wunsch der Finanzausschussmitglieder
und dieser wurde auch erfüllt. Er macht aber deutlich, dass die Abstimmung der
Eckwerte nicht mit der Abstimmung des Haushaltes gleichzusetzen ist.
Weiterhin merkt Herr Warnick an, dass es
schwierig ist, wenn z. B. der Bauausschuss und andere Ausschüsse ihre
Zustimmung zum gesamten Eckwertepapier geben sollen, bevor sich der Finanzausschuss mit den
gesamten Haushalsvoraussetzungen beschäftigt.
Die Verwaltung sollte zukünftig in einer ersten Beschlussvorlage nach
Ausschusskompetenz differenzierte und detaillierte Eckwerte zur Entscheidung
vorlegen und erst dann eine Gesamtpapier. Dies wäre aus seiner Sicht die
richtige Vorgehensweise.
Herr Dr. Mueller teilt mit, dass im
Bauausschuss einige Änderungen formuliert wurden. Warum wurden diese nicht als
Tischvorlage verteilt?
Herr Ecker wies daraufhin, dass die
Änderungen aus dem Bauausschuss als Tischvorlage verteilt wurden, die aus dem
Kulturausschuss jedoch nicht. Diese konnten noch nicht verteilt werden, weil
der Vorsitzende dieses Ausschusses die Änderungen noch nicht unterschrieben
hat.
Herr von Wnuk-Lipinski stimmt der Aussage
von Herrn Warnick ausdrücklich nicht zu.
Aus seiner Sicht muss jeder Fachausschuss
sofort sehen können, wie das Ergebnis im Ergebnisplan und im Finanzplan
aussieht. Dann sehe jeder die Liquidität. Der Rest ist Detailarbeit. Die
Diskussion, die im Bauausschuss stattgefunden hat, ist nach seiner Meinung
keine Eckwertediskussion gewesen.
Herr Tauscher schließt sich der Äußerung
von Herrn von Wnuk-Lipinski an. Aus seiner Sicht ist das was heute vorliegt,
eine Mischung zwischen dem eigentlichen Haushaltsplan und dem
Eckwertebeschluss. Im Umweltausschuss
erfolgte keine Erläuterung durch die Kämmerei. Dies kritisierte Herr Tauscher.
Er kann der vorliegenden Drucksache nicht
zustimmen.
Herr Templin stimmt der Meinung von Herrn
Warnick zu. Auch er lobt die Verwaltung für die Vorlage des Eckwertepapiers. Er
wünscht sich jedoch Erläuterungen zum Eckwertebeschluss.
Aus seiner Sicht hätte der
Eckwertebeschluss anders aussehen müssen. Dies sollte in der Zukunft geändert
werden. Die Eckwerte des Budgets sollten benannt und mit einer jeweiligen
inhaltlichen Begründung versehen werden.
Auch eine Prioritätenliste sollte
zukünftig beigefügt werden.
Auch Frau Vogdt lobt die Verwaltung. Sie
schlägt vor, dass hinter jeder einzelnen Maßnahme vermerkt werden sollte, ob
diese schon beschlossen ist oder nicht.
Herr Warnick schlägt vor, die weitere
Beratung in zwei Teilen abzuarbeiten.
1.) Die Gesamtfinanzlage diskutieren.
2.) Einzelne Punkte beraten,
gegliedert in „bereits vorliegende Beschlüsse“ (gelb gekennzeichnet) und in
„noch keine Beschlüsse gefasst“ (grün gekennzeichnet).
Herr Tauscher merkt an, dass dies aus
seiner Sicht dann keine Eckwertediskussion ist. Dem schließt sich auch Herr von
Wnuk-Lipinski an.
Nach weiterer Diskussion wird Einigkeit
erzielt, jetzt nur über den
Gesamthaushalt und über die Finanzsituation im Allgemeinen, zu beraten.
Herr von Wnuk-Lipinski hält den
vorliegenden Eckwertebeschluss für nicht zustimmungsfähig.
Durch Herrn Templin wird eine Auszeit
beantragt.
Die Sitzung wurde von 19:30 Uhr bis 19:40
Uhr unterbrochen.
Ø Herr Krüger nimmt ab 19:40 Uhr an der Sitzung teil.
Somit waren 9 Gemeindevertreter
anwesend.
Herr Templin bittet um
Begründung / Stellungnahme, warum mehr Geld ausgegeben werden soll, als
ursprünglich geplant. Wie Herr Ecker, die Einnahmesituation im Jahr 2012
einschätzt, möchte Herr Templin wissen.
Herr Ecker antwortet,
dass mit dem Eckwertebeschluss auch die Anlage 1 und 2 beschlossen werden soll.
Zur besseren Erkennung wurden die Anlagen farbig als Tischvorlage verteilt. Er
erläutert, dass es Ziel des Beschlusses ist, diese Eckwerte einzuhalten. Das
Ergebnis verschlechtert sich durch eine Veränderung des Ansatzes aus der Finanzplanung
2011. Für 2011 wird eine sinkende Schlüsselzuweisung erwartet.
Die
Ergebnisverschlechterung von 705.000,00 € kommt u. a. durch die geringere
Schlüsselzuweisung zustande.
Herr Templin fragt nach,
wie sich die Einnahmen aus laufender Verwaltungstätigkeit (z.B. Steuereinahmen)
in 2012 und 2013 entwickeln werden?
Herr Ecker berichtet,
dass 2009 doch ein besseres Jahr gewesen ist, als bisher vermutet wurde. Auch
die heutige Prognose für 2010 ist besser als ursprünglich angenommen wurde.
Herr Dr. Buchelt wollte
zum Ergebnishaushalt/Ergebnisplanung wissen, ob es richtig ist, dass in 2011
statt -900.000,00 € jetzt -2 Mio. € stehen. Dies wurde bejaht.
Aus Sicht von Herrn Dr.
Buchelt ist die Schlussfolgerung falsch. Die Pläne sollten schon jetzt
angeglichen werden. Die Verschlechterung des Ergebnisses spürt erst die
folgende Generation. Davor möchte er
ausdrücklich warnen. Der Ergebnishaushalt darf nicht negativ sein. Spätestens bis
zum Jahr 2014 sollte Kleinmachnow einen ausgeglichenen Haushalt haben.
Herr Templin möchte die
Zeile 45-46 erläutert haben. Woher kommen die zusätzlichen 3,5 Mio. €? Kommen
diese aus erhöhten Einnahmen oder wurden beschlossene Ausgaben noch nicht getätigt
bzw. durchgeführt? Hatte Kleinmachnow real tatsächlich mehr Einnahmen?
Laut Herrn Ecker hatte
Kleinmachnow mehr Einnahmen.
Herr Tauscher äußert,
dass anhand der Diskussion deutlich wird, dass die Vorlage nicht
zufriedenstellend ist. Aus seiner Sicht muss die Begründung konkreter
formuliert werden. Er schlägt vor, dass die Verwaltung die Beschlussvorlage
zurückzieht.
Herr Warnick macht
deutlich, dass dies bedeuten würde, dass die Verwaltung den
Haushaltsplanentwurf nicht nach der Sommerpause vorlegen könnte.
Herr Templin vertritt
nicht die Meinung von Herrn Tauscher. Wenn die Drucksache durch die Verwaltung
zurückgezogen würde, entziehen sich die Gemeindevertreter selbst ein wichtiges
Steuerungsinstrument. Aus seiner Sicht müssen, die Budgets im gesamten gekürzt
werden, um das Ergebnis zu verbessern. Sonst droht Kleinmachnow in 2012 eine
Verschuldung.
Herr Ecker teilte mit,
dass von Seiten der Gemeindevertreter gefordert wurde, ein Eckwertepapier für
die Ergebnisplanung und den Finanzplan vorzulegen. Dies hat er mit der
vorliegenden Beschlussvorlage getan.
Herr Templin fragt
nochmals nach, woher die Erhöhung der liquiden Mittel um 3,5 Mio. € kommen.
Herr Warnick schlägt vor,
dass Herr Templin seine noch offenen Fragen mit dem Kämmerer abstimmen sollte.
Herr Ecker äußert
nochmals den Wunsch, wenn Probleme/Fragen vorhanden sind, sollten diese bitte
im Vorfeld per E-Mail oder Brief an ihn gerichtet werden.
Herr Christall lobte den
Kämmerer für seine vorsichtige Planung.
Herr Tauscher fragt den
Kämmerer, ob er sich in der Lage sieht, bis zur Sitzung des Hauptausschusses am
14.Juni 2010, die noch offenen Fragen zu beantworten. Kann bis dahin eine
Überarbeitung vorgelegt werden?
Herr Ecker merkt an, dass
er zu einigen Eckwertezahlen schon noch Erläuterungen liefern kann. Aber aus
seiner Sicht hat dies dann nichts mehr mit Eckwerten zu tun. Er erklärte aber
seine Bereitschaft, bis zum nächsten Hauptausschuss eine Konkretisierung
vorzulegen.
Herr Dr. Mueller äußert
den Wunsch, dass zum Finanzplan weitere Erläuterungen nachgereicht werden.
Herr Harmsen möchte
wissen, ab wann es einer Zustimmung durch den Landrat bei einem Haushaltsplan
bedarf?
Dazu informiert Herr
Ecker, dass nur bei Kreditaufnahmen der Landrat entscheiden muss.
Weiterhin fragt Herr
Harmsen nach, wo es Möglichkeiten gibt, in der Verwaltung Kosten zu sparen?
Warum liegt darüber keine Vorlage vor?
Herr Ecker berichtet,
dass der Bürgermeister zugesagt hat, dass die Verwaltung 2 % einspart. Dies
wurde auch eingehalten.
Frau Hille hinterfragt,
mit welchem Wert die Kreisumlage in das Eckwertepapier eingestellt wurde. Es
ist mit einer Erhöhung der Kreisumlage zu rechnen. Ist dies berücksichtigt
worden?
Herr Ecker teilt mit,
dass die Eckwerte auf der Grundlage der alten Kreisumlage erstellt wurden.
Dazu merkt Frau Hille an,
dass die Kreisumlage auf der Basis von mindestens 2 % Erhöhung kalkuliert
werden sollte.
Herr von Wnuk-Lipinski
macht deutlich, dass das Prinzip Klarheit und Wahrheit maßgebend ist. Herr
Templin gibt zu bedenken, dass die Liquidität zwar noch gegeben ist, jedoch
sind einige Vorhaben, wie beispielsweise die Sporthalle der
Maxim-Gorki-Gesamtschule, dass Freibad, die Kammerspiele usw. noch nicht
berücksichtigt. Es sollten auch Personalkosten eingespart werden.
Frau Vogdt schlägt vor,
dass noch vor der Sommerpause, spätestens jedoch im August, eine erneute
Sitzung des Finanzausschusses zu diesem Thema stattfinden sollte.
Konkrete Erläuterungen
sollten nicht erst zum Haushaltsplanentwurf vorliegen.
Herr Warnick merkt an,
dass die Vorlage eines Eckwertepapiers der ausdrückliche Wunsch der
Gemeindevertretung war und nicht der Verwaltung.
Auch er plädiert dafür,
dass eine Erhöhung der Kreisumlage bereits berücksichtigt wird.
Herr von Wnuk-Lipinski
schlägt vor, eine Maßgabe zu formulieren:
„Die Eckwerteplanung soll
auf der Basis einer Erhöhung der Kreisumlage kalkuliert werden. Der Ergebnis-
und Finanzplan soll mit einer Null abschließen.“
Laut Herrn Ecker ist es löblich, eine Null stehen zu
haben, jedoch ist auch ein Kämmerer machtlos gegenüber niedrigeren Einnahmen
aus der Schlüsselzuweisung. Er kann bis zum Hauptausschuss zu einigen Zahlen
konkretere Erläuterungen vorlegen. Er müsste dann aber bei Einhaltung der
bisher geäußerten Wünsche den Zuschuss von 100.000,00 € an den KITA-Verbund,
den Zuschuss an Havelbus von 80.000,00 € usw. einsparen.
Da die nächste
Gemeindevertretersitzung am 01. Juli 2010 stattfindet und dann erst wieder im September, plädiert
Herr Tauscher dafür, eine weitere außerplanmäßige Sitzung des Finanzausschusses
oder des Hauptausschusses zum Thema „Eckwerte“ durchzuführen. Die Verwaltung
sollte Vorschläge bringen, wo eingespart werden kann.
Herr Templin schlägt
folgende Verfahrensweise vor:
In der Gemeindevertretung
sollte kein Eckwertebeschluss gefasst werden. Es sollten die Werte aus der
alten Planung übernommen werden und darüber hinaus eine Aufstellung der bereits
beschlossenen Maßnahmen sowie der eventuell noch zu beschließenden Maßnahmen
vorgelegt werden.
Herr Krüger stellt den
Geschäftsordnungsantrag, die Drucksache an die Verwaltung zurückzugeben. Herr
Warnick ergänzt diesen. Er wird eine außerplanmäßige Sitzung des
Finanzausschusses einberufen.
Herr Warnick stellt den
Geschäftsordnungsantrag zur Abstimmung.
Die Abstimmung erfolgt
mit 4 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme und 4 Enthaltungen.
Herr Warnick wird sich am
Montag mit der Verwaltung wegen der Abstimmung eines Termins in Verbindung
setzen.
Frau Hille gab eine
persönliche Erklärung ab:
„Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass das was wir
gerade beschlossen haben oder teilweise beschlossen haben, höchst gefährlich
ist. Ich halte das für fast schon fahrlässig. Es geht hier so nach dem Motto
„Wasch mich, aber mach mich nicht nass“. Wir wollen keine politische
Verantwortung dafür übernehmen, dass Dinge gestrichen werden müssen. Wir wollen
von der Verwaltung, „Ihr dürft jetzt Bitteschön schön eine Streichliste
vorlegen und euch unbeliebt machen“ und dann dürfen wir als Gemeindevertreter
vielleicht noch als große Retter auftreten. Wir retten dieses oder jenes
Vorhaben. Das kann nicht sein. Entweder übernehmen wir politische
Verantwortung. Wir haben diese Listen und sagen das wollen wir nicht haben und
dann gehen wir, Herr von Wnuk-Lipinski, Sie und ich gemeinsam, zu der Schule
und sagen nein, kommt nicht in die Tüte, wir haben kein Geld. Aber das müssen
wir dann schon machen. Wir können doch nicht sagen, Herr Ecker Bitteschön,
jetzt sagen sie, die Tagesmütter wollen wir nicht und den Bannwald wollen wir
nicht und das und das wollen wir nicht. Also diese Verantwortung kann uns wohl
keiner abnehmen. Dies möchte ich allen als Hausaufgabe mitgeben.“