Beschluss: zur Kenntnis genommen

Um zukünftige Entscheidungen im Bereich der Stadt- und Verkehrsentwicklung in der Gemeinde Kleinmachnow auf eine fundierte aktuelle Datenbasis stützen zu können, hat die Verwaltung die bestehenden Verkehrsbeziehungen und –stärken in einem zweistufigen Verfahren im Frühsommer 2014 neu erheben lassen.

Die Fachausschüsse der Gemeindevertretung waren hierüber unter anderem im Februar 2014 mündlich informiert worden.

Am 13.05.2014 (Stufe 1) erfolgte eine umfassende Verkehrszählung (siehe Anlage 1) an 24 ausgewählten Knotenpunkten (rot dargestellt) zur Ermittlung von kleinräumlichen Strombelastungen im werktäglichen motorisierten Individualverkehr (MIV), im Radverkehr sowie von Fußgängerverkehrsstärken. Gleichzeitig, jeweils von 6 Uhr bis 10 Uhr und von 14 Uhr bis 18 Uhr, wurden Kordon-Zählungen an 10 Ein- und Ausfahrten des Gemeindegebietes (Q1 bis Q10) zur Erfassung von Verkehrsstärken im werktäglichen MIV sowie im Radverkehr und zur Ermittlung von Durchgangs-, Ziel-, Quell- und Binnenverkehrsströmen im MIV durchgeführt. Ergänzend wurde die Anzahl der Radfahrer an weiteren drei, nur durch diese befahrbaren Ortsein- bzw. –ausgängen (R1 bis R3) erhoben. Parallel erfolgte, insbesondere bzgl. der Ermittlung von Korrektur- und Hochrechnungsfaktoren, eine automatische Langzeiterfassung der Verkehrsstärken und der Fahrzeugarten an vier ausgewählten Querschnitten (Z/D1 bis Z/D4) für die Dauer eines Monats.

In dem für die gemeindliche Entwicklung besonders wichtigen Zentrumsbereich Förster-Funke-Allee/Rathausmarkt wurde am 19.06.2014 (Stufe 2), nach Eröffnung des Biomarktes Förster-Funke-Allee 103 („BioCompany“), an sechs Knotenpunkten (ZB 1 bis ZB 4 sowie K5 und K6) erneut gezählt, um auch hier über vollständige Daten zu verfügen.

Die Methodik und der Umfang der Verkehrserhebung orientierten sich an der zuletzt im Jahr 2001 durchgeführten umfassenden Zählung. Damit können die Ergebnisse 2014 gut mit den damaligen Ergebnissen verglichen und Erkenntnisse über die bisherige Verkehrsentwicklung abgeleitet werden.

Erste Aussagen lassen sich diesbezüglich durch den Vergleich der Werte des durchschnittlichen Tagesverkehrs ‑ DTV-Werte ‑ treffen (siehe Anlage 2). So gibt es Straßen mit deutlichen Veränderungen (Verkehrszunahme z.B. Stolper Weg, Hohe Kiefer und Stahnsdorfer Damm/ Abnahme z.B. Karl-Marx-Straße), mit leichten Veränderungen (Zunahme z.B. Ernst-Thälmann-Straße Ost/ Abnahme z.B. Zehlendorfer Damm zwischen Ernst-Thälmann-Straße und Thomas-Müntzer-Damm), aber auch mit relativer Stagnation (z.B. Rudolf-Breitscheid-Straße und Schleusenweg Nord).

Ein genaueres Bild des Ist-Zustandes in Bezug auf die derzeitige Belastung der Kleinmachnower Straßen innerhalb der Woche (Montag bis Freitag) ergibt sich durch die Betrachtung der Werte des durchschnittlichen werktäglichen Tagesverkehrs – DTVW-Werte ‑ (siehe Anlage 3). Noch detailliertere Erkenntnisgewinne liefert die Betrachtung der Knotenstrompläne für die maßgebende werktägliche Spitzenstunde ‑ MSVW ‑ (siehe Anlage 4) und den durchschnittlichen werktäglichen Tagesverkehr – DTVW ‑ (siehe Anlage 5). Hier ist für jede Fahrtrichtung die Frequentierung separat ablesbar.

Die vollständigen Auswertungsergebnisse der gemeindeweiten Verkehrserhebung 2014 werden im September vorliegen und dann für weitere kommunale Planungen nutzbar sein.


Herr Weis würde es begrüßen, wenn der Ausschuss den fertigen Bericht in Gänze zur Auswertung bekäme.

 

Anfrage Herr Sahlmann:

„Mit der Verkehrserhebung 2014 - es ist ja nicht die erste in den letzten 20 Jahren die uns auch Geld gekostet hat - ergibt sich die Frage, welche Schlussfolgerungen bzw. welche Konsequenzen letztlich ergeben sich für die Gemeinde? Ich erwarte jetzt, dass die Gemeinde zukünftig, hier müsste es auch eine Frist geben, ein Verkehrskonzept erstellt. Wir haben das von der TKS, dieses hat uns Geld gekostet. Die Empfehlung war, so habe ich es herausgelesen, dass die Kommunen, wenn die Verkehrserhebung durch Verkehrszählung erfolgt ist, dann ihre Konsequenzen ziehen und ein eigenes Verkehrskonzept erstellen werden.“

Anfrage wurde nicht beantwortet (OP-Liste).

 

Frau K. Heilmann merkt an, dass die Verwendung einer Legende für die ganzen Abkürzungen angebracht gewesen wäre.

Anfragen von K. Heilmann:

  1. Hat die Gemeinde oder das Ing.-Büro festgelegt, wo gezählt wird?
  2. Die maßgebende werktägliche Spitzenstunde ist zwischen 06.00 und 10.00 Uhr, also die Spitzenstunde und die entspricht gleichzeitig in dem Zeitfenster dem durchschnittlichen werktäglichen Tagesverkehr und das heißt, ab 10.01 Uhr ist dort nichts mehr los? Es kann doch nicht gleich sein, es müsste doch eine andere Zeit sein?

 

Beantwortung von Frau Leißner:

Zu 1.: Das Roh-Gerüst zum Zählen kam von Merkel Consult. Der FB Stadtplanung habe aus seinem Bereich bzw. aus seinen Erfahrungen noch zusätzliche Punkte dazu genommen. Es wurde eher mehr gezählt, als dass Punkte weggenommen wurden.

Zu 2.: Die Spitzenstunde sei tatsächlich eine Stunde. Da es verschiedene Zählpunkte sind, ist davon auszugehen, dass in der Zeit von 06.00 bis 10.00 Uhr pro Knoten- oder Zählpunkt verschiedene Spitzenwerte vorliegen und man das pauschalisiert habe. Es sei davon auszugehen, dass dann aus der Gesamtübersichtsberichterstattung der Spitzenwert eindeutig zu entnehmen sei.

 

Herr Gutheins: Kann man diese Ergebnisse in die Machbarkeitsstudie zur S-Bahn mit einfließen lassen, um hier hochzurechnen, wie viele Leute aus Teltow, aus Stahnsdorf oder noch von weiter her kommen oder fahren alle im Transit durch Kleinmachnow?

Diese Frage wurde nicht beantwortet (OP-Liste).

 

Herr Schramm hätte sich gewünscht, aus dieser Fachinformation mehr über die Auslastungen der einzelnen Straßen zu erfahren.

 

Frau Sahlmann fragt nach der angekündigten Zählung der Fußgänger über den Stahnsdorfer Damm Höhe Heidefeld. Frau Leißner sagt, es werde im September 2014 gezählt.

 

An der Diskussion beteiligten sich:

Herr Weis, Herr Gutheins, Herr Sahlmann, Frau K. Heilmann, Herr Liebrenz, Herr Schramm, Herr Dr. Haase