Sitzung: 14.10.2015 Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Ordnungsangelegenheiten
Frau Sahlmann gibt eine kurze Einführung. Wichtig sei zu erfahren,
welche Auswirkungen die Winterwartung mit dem Streusalz auf Natur und Umwelt
sowie auf Grundwasser und Teiche hat.
Herr Prof. Dr. Gregor stellt sich kurz vor; er ist Dozent an der Freien
Universität Berlin und war Direktor des Bundesumweltamtes. Er macht
Ausführungen zum Einsatz von Feucht- und Streusalz in der Winterwartung. Er geht
insbesondere auf folgende Punkte ein (s. Anlage 2):
- Rechte und Pflichten der Kommune
- eingesetzte Mittel, eingesetzte Mengen
- der Weg des Salzes in die Umwelt
- Wirkungen auf den Boden
- Wirkungen auf Pflanzen, Physiologie
- Wirkungen auf Materialien
- Einfluss auf Bäume + Kleingewässer: Fazit: „Baum erhalten
oder Salzen!“
- Alternativen
Herr Brinkmann, Leiter des Bauhofes Kleinmachnow, macht Ausführungen
zur Durchführung des Winterdienstes und zum Salzeintrag. Zunächst stellt er
fest, dass der Vortrag von Herrn Prof. Dr. Gregor die max. schädlichen
Auswirkungen des Salzgebrauches darstellt und er, da er vorher bei der Kommune
gearbeitet hat, feststellen möchte, dass die Realität in Kleinmachnow anders
aussieht. Der Salzeintrag richtet sich nach den Straßenverhältnissen; in der
Regel lag dieser im letzten Winter bei 10 g/m². Diese Entscheidung wird täglich
vom Diensthabenden Winterdienst getroffen, der sich morgens gegen 03.00 Uhr die
örtlichen Straßenverhältnisse ansieht und in Verbindung mit dem aktuellen
Wetterbericht die Streumenge festlegt. Oberste Priorität habe die
Verkehrssicherheit, die muss zur Hauptberufszeit von 06.00 Uhr bis 08.00 Uhr gewährleistet
sein. Der Bauhof wird aufgrund seines Status als Eigenbetrieb immer bemüht
sein, so wenig wie möglich Salz zu verwenden, da dies seine Kosten direkt
beeinflusst. Die Gehwege werden nur mit Sand gestreut und damit dieser nicht
auf den Fahrzeugen festfriert, werden diese nach dem Winterdiensteinsatz
prinzipiell entladen und der Sand trocken in einer Halle gelagert. Somit ist
ein Durchmischen des Sandes mit Salz zur Rieselfähigkeit nicht notwendig.
Zum Abschluss führt Herr Brinkmann aus, dass die Beispiele (Fotos) von
Linden der Karl-Marx-Straße nicht zutreffend sind, da die frühe Laubverfärbung
und Laubabfall auf die allgemeinen Stress-Symptome von Straßenbäumen hindeuten
und nicht durch Salz verursacht sind. In Kleinmachnow sind sämtliche Straßen
mit Hochborden eingefasst und asphaltiert, so dass fast kein Salz in die
Nebenanlagen gelangt. Eine Ausnahme bildet hier die Straße Am Weinberg, die
durch ihr Großsteinpflaster Salz in den Untergrund gelangen lässt und die
Straßenbäume der Art Ahorn schon extrem geschädigt sind.
Wahrscheinlich 2010 kam die Forderung der Gemeindevertreter auf, neben
den Hauptstraßen Sammelstraßen (z. B. An der Stammbahn) in die
Winterdienstwartung aufzunehmen, um die allgemeine Sicherheit auf den Straßen
zu verbessern.
Hier sieht Herr Brinkmann Möglichkeiten zur Reduzierung des
Salzgebrauches, wenn diese Sammelstraßen wieder aus dem Winterdienst
herausgenommen werden.
Frau Sahlmann spricht die Empfehlung aus, die Bürger dahingehend zu
informieren, dass es nicht gestattet ist, Streusalz für die private
Winterwartung der Gehwege zu benutzen.
Weiterhin sei zu überlegen, die Straßen wie An der Stammbahn oder
Wolfswerder nicht so stark mit Salz zu bestreuen.
Ausführungen Herr Grubert: „Der Salzeintrag ist mit Sicherheit
schädlich und deshalb muss die Maxime sein, ihn so gering wie möglich zu
halten. Es wird zu prüfen sein, ob bei einigen Straßen, wie z. B. An der
Stammbahn oder Ginsterheide, der Salzeintrag reduziert oder auf diesen ganz
verzichtet werden kann. Havelbus bzw. die neue Busgesellschaft weisen uns jedes
Jahr darauf hin, dass es unsere Pflicht ist, die Verkehrssicherheit auf den
Straßen sicherzustellen und wenn die nicht gesichert ist, würden sie – ebenso
wie die Müllfahrzeuge – die Busverbindungen und die Müllentsorgung einstellen
oder auch gewisse Haltestellen nicht anfahren.“
18.40 Uhr Frau Heilmann K. nimmt an der Sitzung teil; 8 GV sind
anwesend.
An der Diskussion beteiligten
sich:
Herr Tauscher, Herr
Sahlmann, Herr Dr. Haase, Herr Eggert