Frau Sahlmann gibt eine kurze Einführung. Wichtig sei zu erfahren, welche Auswirkungen die Winterwartung mit dem Streusalz auf Natur und Umwelt sowie auf Grundwasser und Teiche hat.  

 

Herr Prof. Dr. Gregor stellt sich kurz vor; er ist Dozent an der Freien Universität Berlin und war Direktor des Bundesumweltamtes. Er macht Ausführungen zum Einsatz von Feucht- und Streusalz in der Winterwartung. Er geht insbesondere auf folgende Punkte ein (s. Anlage 2):

 

  • Rechte und Pflichten der Kommune
  • eingesetzte Mittel, eingesetzte Mengen
  • der Weg des Salzes in die Umwelt
  • Wirkungen auf den Boden
  • Wirkungen auf Pflanzen, Physiologie
  • Wirkungen auf Materialien
  • Einfluss auf Bäume  + Kleingewässer: Fazit: „Baum erhalten oder Salzen!“
  • Alternativen

 

Herr Brinkmann, Leiter des Bauhofes Kleinmachnow, macht Ausführungen zur Durchführung des Winterdienstes und zum Salzeintrag. Zunächst stellt er fest, dass der Vortrag von Herrn Prof. Dr. Gregor die max. schädlichen Auswirkungen des Salzgebrauches darstellt und er, da er vorher bei der Kommune gearbeitet hat, feststellen möchte, dass die Realität in Kleinmachnow anders aussieht. Der Salzeintrag richtet sich nach den Straßenverhältnissen; in der Regel lag dieser im letzten Winter bei 10 g/m². Diese Entscheidung wird täglich vom Diensthabenden Winterdienst getroffen, der sich morgens gegen 03.00 Uhr die örtlichen Straßenverhältnisse ansieht und in Verbindung mit dem aktuellen Wetterbericht die Streumenge festlegt. Oberste Priorität habe die Verkehrssicherheit, die muss zur Hauptberufszeit von 06.00 Uhr bis 08.00 Uhr gewährleistet sein. Der Bauhof wird aufgrund seines Status als Eigenbetrieb immer bemüht sein, so wenig wie möglich Salz zu verwenden, da dies seine Kosten direkt beeinflusst. Die Gehwege werden nur mit Sand gestreut und damit dieser nicht auf den Fahrzeugen festfriert, werden diese nach dem Winterdiensteinsatz prinzipiell entladen und der Sand trocken in einer Halle gelagert. Somit ist ein Durchmischen des Sandes mit Salz zur Rieselfähigkeit nicht notwendig.

Zum Abschluss führt Herr Brinkmann aus, dass die Beispiele (Fotos) von Linden der Karl-Marx-Straße nicht zutreffend sind, da die frühe Laubverfärbung und Laubabfall auf die allgemeinen Stress-Symptome von Straßenbäumen hindeuten und nicht durch Salz verursacht sind. In Kleinmachnow sind sämtliche Straßen mit Hochborden eingefasst und asphaltiert, so dass fast kein Salz in die Nebenanlagen gelangt. Eine Ausnahme bildet hier die Straße Am Weinberg, die durch ihr Großsteinpflaster Salz in den Untergrund gelangen lässt und die Straßenbäume der Art Ahorn schon extrem geschädigt sind.

Wahrscheinlich 2010 kam die Forderung der Gemeindevertreter auf, neben den Hauptstraßen Sammelstraßen (z. B. An der Stammbahn) in die Winterdienstwartung aufzunehmen, um die allgemeine Sicherheit auf den Straßen zu verbessern.

Hier sieht Herr Brinkmann Möglichkeiten zur Reduzierung des Salzgebrauches, wenn diese Sammelstraßen wieder aus dem Winterdienst herausgenommen werden.

 

Frau Sahlmann spricht die Empfehlung aus, die Bürger dahingehend zu informieren, dass es nicht gestattet ist, Streusalz für die private Winterwartung der Gehwege zu benutzen.

Weiterhin sei zu überlegen, die Straßen wie An der Stammbahn oder Wolfswerder nicht so stark mit Salz zu bestreuen.

 

Ausführungen Herr Grubert: „Der Salzeintrag ist mit Sicherheit schädlich und deshalb muss die Maxime sein, ihn so gering wie möglich zu halten. Es wird zu prüfen sein, ob bei einigen Straßen, wie z. B. An der Stammbahn oder Ginsterheide, der Salzeintrag reduziert oder auf diesen ganz verzichtet werden kann. Havelbus bzw. die neue Busgesellschaft weisen uns jedes Jahr darauf hin, dass es unsere Pflicht ist, die Verkehrssicherheit auf den Straßen sicherzustellen und wenn die nicht gesichert ist, würden sie – ebenso wie die Müllfahrzeuge – die Busverbindungen und die Müllentsorgung einstellen oder auch gewisse Haltestellen nicht anfahren.“

 

18.40 Uhr Frau Heilmann K. nimmt an der Sitzung teil; 8 GV sind anwesend.

 

An der Diskussion beteiligten sich:

Herr Tauscher, Herr Sahlmann, Herr Dr. Haase, Herr Eggert