Sitzung: 12.11.2015 Gemeindevertretung
Der Bericht der Freiwilligen Feuerwehr für das Jahr 2014 liegt in
schriftlicher Form vor. Der Wehrführer, Herr Scholz, hält für die Anwesenden
eine mündliche Zusammenfassung des Berichtes.
Nachfragen zum Bericht:
Frau Schwarzkopf
Hat die Feuerwehr die Absicht, in irgendeiner Weise auch Flüchtlinge in
ihre Arbeit zu integrieren?
Wehrführer Herr Scholz
Die Thematik ist nicht neu. Auch auf Landesebene gab es bereits
Bestrebungen seitens der Politik, in Verbindung mit dem Landesfeuerwehrverband
Möglichkeiten zu schaffen, inwieweit es realisierbar ist, Flüchtlinge
tendenziell in den Feuerwehrdienst mit zu integrieren. Dazu werden derzeit
spezielle Programme ausgearbeitet. Das Wichtigste für unsere Tätigkeit ist
natürlich, dass die Flüchtlinge die deutsche Sprache beherrschen und dass sie
entsprechend qualifiziert werden. Generell stehen wir dem Thema offen
gegenüber.
Frau Sahlmann
Vor einem Jahr hatte ich schon einmal nachgefragt, wie die Feuerwehr
personell aufgestellt ist und ob genügend weitere Mitglieder geworben wurden.
Die Antwort war, dass die Jugendfeuerwehr sehr gut aufgestellt ist. Bei den
Erwachsenen bestehe aber noch Bedarf. In diesem Jahr hat die Feuerwehr eine
große Werbeaktion durchgeführt, die ich etwas skeptisch gesehen habe. War die
Werbekampagne erfolgreich? Hat die Feuerwehr jetzt genügend Mitglieder im
Erwachsenenbereich oder wird weiter geworben?
Wehrführer Herr Scholz
Das Problem des Mitgliedermangels besteht flächendeckend in
Brandenburg. Die Feuerwehr Kleinmachnow versucht schon immer, Mitglieder neu zu
werben. Im Sommer dieses Jahres haben wir dann mit einer Plakataktion geworben,
die sicherlich nicht dem normalen Standard entspricht d. h. das klassische
Plakat, wo drauf steht „Wir suchen Dich“ oder ähnliches, sollte es gerade nicht
sein. Mit den Bildern und der hinterlegten Internetseite wollten wir das
Interesse der Bürger wecken und dazu anregen, darüber nachzudenken, die
Internetseite aufzurufen und sich erst einmal zu belesen. Die Resonanz, die wir
erhalten haben, war überwiegend positiv. Es konnten fünf neue Mitglieder
gewonnen werden, die zurzeit den Grundlehrgang durchlaufen und voraussichtlich
ab Januar 2016 in den Einsatzdienst übernommen werden. Erfolgreich war die
Werbekampagne aus unserer Sicht auf jeden Fall.
Frau Storch
Ich habe eine Frage zum Stand der technischen Ausstattung. In der
Präsentation zeigten Sie ja das neue Hubrettungsfahrzeug. Wie ist allgemein die
Ausstattung? Sind Sie zufrieden oder was kommen in den nächsten Jahren noch für
dringende Entscheidungen auf uns als Gemeindevertreter zu? Muss immer alles neu
sein? Wie ist der Altersdurchschnitt der Geräte?
Wehrführer Herr Scholz
Auf den Gelenkmast bezogen: Dieses Fahrzeug ist über 12m lang und hat
ein unsynchronisiertes Getriebe und keine Lenkhilfe. Wer die Kleinmachnower
Straßen und die Parksituation in ihnen kennt, der kann sich vorstellen, was es
für ein Problem darstellt, das Fahrzeug in eine Nebenstraße zu lenken und
aufzubauen. Links und rechts müssen Stützen ausgefahren werden, was noch einmal
eine zusätzliche Breite von 1,5m bedeutet. Straßen, in denen man das Gerät
effektiv einsetzen kann, gibt es in Kleinmachnow nicht viele. Das neue Gerät
hat den Vorteil, dass es allen Sicherheitsanforderungen entspricht. Es hat eine
Servolenkung, es gibt Gurte und es hat ein Automatikgetriebe. Mit dem Fahrzeug
sind uns technische Möglichkeiten gegeben, die uns bisher verwehrt waren. Im
Jahresbericht hatte ich ein Beispiel erwähnt. Am 6. Juli 2014, einen Tag
nachdem der Bürgermeister das Fahrzeug übergeben hatte, hatten wir eine
verunfallte Person, die im Dachgeschoss des Hauses abgestürzt ist und sich
schwer verletzt hat. Die Person konnte über den Treppenraum des sich im Rohbau
befindlichen Hauses nicht gerettet werden. Die Örtlichkeiten haben das nicht
hergegeben. Mit dem Hubrettungsfahrzeug war es möglich, eine
Krankentragehalterung auf den Korb aufzubringen und der Patient konnte unter
notärztlicher Betreuung aus dem Dachgeschoss nach unten gebracht werden. Im
Oktober 2015 wurde ja der Grundsatzbeschluss über das neue Löschfahrzeug
gefasst, das den Rüstwagen ersetzen wird. Die Gemeindevertretung hat da eine
sehr gute Entscheidung getroffen. Sicherlich wird über die Jahre immer mal ein
Austausch stattfinden müssen. Auch die Geräte, die nach der Wende angeschafft
wurden, werden in den nächsten Jahren ausgetauscht werden müssen.
Die Verwaltung hat ein Sachverständigenbüro beauftragt, das für die
Gemeinde Kleinmachnow einen Brandschutzbedarfsplan und eine
Gefahrenrisikoanalyse ausarbeitet. Da wird z. B. die Struktur der Fahrzeuge
untersucht, wann was ersetzt werden muss, wie viel Personal die Feuerwehr
vorhalten muss usw. Die Infrastruktur des Ortes wird ermittelt und daraus das
Gefahrenpotenzial ermittelt. Davon ist auch abhängig, was an Fahrzeugtechnik
vorzuhalten ist.
Frau Brammer
Die Bilder der Werbekampagne waren sehr düster. Es war schwer zu
erkennen, dass es um die Feuerwehr ging. Noch schwerer war zu erkennen, dass
für die Feuerwehr geworben wurde. Ich hatte die Bilder bei mir im Laden und die
Kunden haben natürlich mit mir darüber gesprochen. Die Resonanz auf die
Werbekampagne war nicht nur positiv.