Der Bericht der Freiwilligen Feuerwehr für das Jahr 2014 liegt in schriftlicher Form vor. Der Wehrführer, Herr Scholz, hält für die Anwesenden eine mündliche Zusammenfassung des Berichtes.

 

 

Nachfragen zum Bericht:

 

 

Frau Schwarzkopf

Hat die Feuerwehr die Absicht, in irgendeiner Weise auch Flüchtlinge in ihre Arbeit zu integrieren?

 

 

Wehrführer Herr Scholz

Die Thematik ist nicht neu. Auch auf Landesebene gab es bereits Bestrebungen seitens der Politik, in Verbindung mit dem Landesfeuerwehrverband Möglichkeiten zu schaffen, inwieweit es realisierbar ist, Flüchtlinge tendenziell in den Feuerwehrdienst mit zu integrieren. Dazu werden derzeit spezielle Programme ausgearbeitet. Das Wichtigste für unsere Tätigkeit ist natürlich, dass die Flüchtlinge die deutsche Sprache beherrschen und dass sie entsprechend qualifiziert werden. Generell stehen wir dem Thema offen gegenüber.

 

 

Frau Sahlmann

Vor einem Jahr hatte ich schon einmal nachgefragt, wie die Feuerwehr personell aufgestellt ist und ob genügend weitere Mitglieder geworben wurden. Die Antwort war, dass die Jugendfeuerwehr sehr gut aufgestellt ist. Bei den Erwachsenen bestehe aber noch Bedarf. In diesem Jahr hat die Feuerwehr eine große Werbeaktion durchgeführt, die ich etwas skeptisch gesehen habe. War die Werbekampagne erfolgreich? Hat die Feuerwehr jetzt genügend Mitglieder im Erwachsenenbereich oder wird weiter geworben?

 

 

Wehrführer Herr Scholz

Das Problem des Mitgliedermangels besteht flächendeckend in Brandenburg. Die Feuerwehr Kleinmachnow versucht schon immer, Mitglieder neu zu werben. Im Sommer dieses Jahres haben wir dann mit einer Plakataktion geworben, die sicherlich nicht dem normalen Standard entspricht d. h. das klassische Plakat, wo drauf steht „Wir suchen Dich“ oder ähnliches, sollte es gerade nicht sein. Mit den Bildern und der hinterlegten Internetseite wollten wir das Interesse der Bürger wecken und dazu anregen, darüber nachzudenken, die Internetseite aufzurufen und sich erst einmal zu belesen. Die Resonanz, die wir erhalten haben, war überwiegend positiv. Es konnten fünf neue Mitglieder gewonnen werden, die zurzeit den Grundlehrgang durchlaufen und voraussichtlich ab Januar 2016 in den Einsatzdienst übernommen werden. Erfolgreich war die Werbekampagne aus unserer Sicht auf jeden Fall.

 

 

Frau Storch

Ich habe eine Frage zum Stand der technischen Ausstattung. In der Präsentation zeigten Sie ja das neue Hubrettungsfahrzeug. Wie ist allgemein die Ausstattung? Sind Sie zufrieden oder was kommen in den nächsten Jahren noch für dringende Entscheidungen auf uns als Gemeindevertreter zu? Muss immer alles neu sein? Wie ist der Altersdurchschnitt der Geräte?

 

 

Wehrführer Herr Scholz

Auf den Gelenkmast bezogen: Dieses Fahrzeug ist über 12m lang und hat ein unsynchronisiertes Getriebe und keine Lenkhilfe. Wer die Kleinmachnower Straßen und die Parksituation in ihnen kennt, der kann sich vorstellen, was es für ein Problem darstellt, das Fahrzeug in eine Nebenstraße zu lenken und aufzubauen. Links und rechts müssen Stützen ausgefahren werden, was noch einmal eine zusätzliche Breite von 1,5m bedeutet. Straßen, in denen man das Gerät effektiv einsetzen kann, gibt es in Kleinmachnow nicht viele. Das neue Gerät hat den Vorteil, dass es allen Sicherheitsanforderungen entspricht. Es hat eine Servolenkung, es gibt Gurte und es hat ein Automatikgetriebe. Mit dem Fahrzeug sind uns technische Möglichkeiten gegeben, die uns bisher verwehrt waren. Im Jahresbericht hatte ich ein Beispiel erwähnt. Am 6. Juli 2014, einen Tag nachdem der Bürgermeister das Fahrzeug übergeben hatte, hatten wir eine verunfallte Person, die im Dachgeschoss des Hauses abgestürzt ist und sich schwer verletzt hat. Die Person konnte über den Treppenraum des sich im Rohbau befindlichen Hauses nicht gerettet werden. Die Örtlichkeiten haben das nicht hergegeben. Mit dem Hubrettungsfahrzeug war es möglich, eine Krankentragehalterung auf den Korb aufzubringen und der Patient konnte unter notärztlicher Betreuung aus dem Dachgeschoss nach unten gebracht werden. Im Oktober 2015 wurde ja der Grundsatzbeschluss über das neue Löschfahrzeug gefasst, das den Rüstwagen ersetzen wird. Die Gemeindevertretung hat da eine sehr gute Entscheidung getroffen. Sicherlich wird über die Jahre immer mal ein Austausch stattfinden müssen. Auch die Geräte, die nach der Wende angeschafft wurden, werden in den nächsten Jahren ausgetauscht werden müssen.

Die Verwaltung hat ein Sachverständigenbüro beauftragt, das für die Gemeinde Kleinmachnow einen Brandschutzbedarfsplan und eine Gefahrenrisikoanalyse ausarbeitet. Da wird z. B. die Struktur der Fahrzeuge untersucht, wann was ersetzt werden muss, wie viel Personal die Feuerwehr vorhalten muss usw. Die Infrastruktur des Ortes wird ermittelt und daraus das Gefahrenpotenzial ermittelt. Davon ist auch abhängig, was an Fahrzeugtechnik vorzuhalten ist.

 

 

Frau Brammer

Die Bilder der Werbekampagne waren sehr düster. Es war schwer zu erkennen, dass es um die Feuerwehr ging. Noch schwerer war zu erkennen, dass für die Feuerwehr geworben wurde. Ich hatte die Bilder bei mir im Laden und die Kunden haben natürlich mit mir darüber gesprochen. Die Resonanz auf die Werbekampagne war nicht nur positiv.