Sitzung: 04.10.2010 Bauausschuss
Herr
Ernsting
Die
Varianten zum B-Plan-Vorentwurf wurden Ihnen in der Sitzung am 17.07.2010
vorgestellt. Für die verkehrlichen Fragen und Fragen der Freiraumgestaltung
haben wir eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus den Büros Sinai und GRI
beauftragt. Vom Büro GRI ist heute Frau Dumm anwesend, um Ihnen den bisher
erreichten Untersuchungsstand vorstellen. Wir haben uns zunächst darauf
konzentriert, auf welchen denkbaren Flächen im Umfeld des alten Dorfes die
erforderlichen Kfz-Stellplätze für das evangelische Gemeindezentrum
untergebracht werden könnten. Dazu gibt es eine Reihe von Varianten, die Frau
Dumm erläutern wird.
Für
die Verwaltung wäre es wichtig, heute zu einer Meinungsbildung zu kommen, weil
wir Ihnen im nächsten Sitzungsdurchlauf im November einen
Bebauungsplan-Vorentwurf vorstellen möchten, in dem dann auch ein im Konsens
festgestellter Standort für die Stellplätze enthalten ist.
Frau
Scheib
Es
liegen Anträge auf Rederecht vor
- von Herrn Kohlheim –
Anwohner Allee am Forsthaus 1
- von Pfarrerin
Rosenthal – evangelische Kirchengemeinde
- von Herrn Wehrmann –
Anwohner Zehlendorfer Damm
Den Anträgen auf
Rederecht wird seitens des Bauausschusses zugestimmt.
Frau
Dumm – Büro GRI
Es
wurden insgesamt 8 Varianten für den ruhenden Verkehr erarbeitet. Frau Dumm
stellt sie einzeln vor und erläutert dazu.
Herr
Ernsting
Ergänzend
zu den Ausführungen von Frau Dumm möchte ich erwähnen, dass wir uns nicht nur
mit der Anordnung, sondern auch den schalltechnischen Auswirkungen der
Stellplatz-Standorte beschäftigt haben. Der Gutachter hat berechnet, dass die
Gesetze und Regelwerke zum Schallimmissionsschutz bei allen Varianten eingehalten
und deren Grenzwerte zum Teil deutlich unterschritten werden. Das ändert
natürlich nichts daran, dass die Stellplatzvarianten dennoch Auswirkungen auf
ihre jeweilige Umgebung haben werden und es mehr oder weniger Betroffene gibt.
Frau
Pfarrerin Rosenthal - Rederecht
Wir
begrüßen die Anordnung von 15 Stellplätzen an der Nordseite des geplanten
Kirchengebäudes, vor allen Dingen auch die 4 Behinderten-Parkplätze. Nach der
Stellplatzsatzung sind noch weitere 30 Stellplätze erforderlich.
Bei
uns wurde, als wir diese Varianten in den letzten Tagen diskutierten, die Frage
nach einem Gesamtkonzept gestellt. Uns erscheint es sinnvoll, die Initiative
des Kunstvereins im Zehlendorfer Damm 200 mit in die Parkplatzfrage
einzubeziehen. Eine Parkfläche auf „halbem Wege“ zwischen den beiden
kulturellen Standorten würde die Nutzung der Parkflächen optimieren und die
Einrichtung zusätzlicher Flächen vermeiden. Auch für große Veranstaltungen im
Weinberggymnasium und in der Musikschule und auch für Erholungssuchende
erscheinen uns diese Parkflächen in der Mitte attraktiv. Entlastend für die
beiden unmittelbaren Anwohner der Parkplatzzufahrt könnte die Umfahrt aus der
Variante 1d sein, denn diese würde die Belastung halbieren.
Günstig
in den Varianten der Gruppe 1 ist für die Kirche auch eine Querungshilfe vor
der alten Schule Zehlendorfer Damm 212, denn hier müssen wir auch jetzt schon
immer mit den Kindern die Straße überqueren, wenn wir zu unserem
Kindergottesdienst hinübergehen. Wenn künftig noch mehr Kinder- und
Jugendarbeit in der alten Schule durchgeführt wird, dann wird das noch mehr
genutzt werden.
Eine
für uns überraschende Variante ist Nr. 2b, in der 30 Stellplätze auf dem
Grundstück der alten Schule vorgesehen sind. Ich erwähnte bereits, dass wir
dort künftig Kinder- und Jugendarbeit durchführen möchten und da ist es sicher
verständlich, dass die Umwandlung eines relativ großen Teils des Gartens in
einen Parkplatz ein enormer Verlust wäre, im Hinblick auf die Arbeit mit
Kindern. Wir würden den Garten gern in seiner Gänze erhalten. Allerdings ist
uns auch bewusst, dass unser Kirchenbau nicht an der Parkplatzfrage scheitern
darf. Sollte sich hier keine andere Möglichkeit ergeben, sind wir auch in
diesem Punkt gesprächsbereit.
Herr
Kohlheim – Rederecht
Erläutert
die Situation aus seiner Sicht.
Bisher
haben weder Gemeinde noch Kirchengemeinde direkt Kontakt mit den Anwohnern
aufgenommen, um das Vorhaben vorzustellen und zu diskutieren. Die Zahl der
zurzeit geplanten Parkplätze reicht nicht aus. Die Straße Allee am Forsthaus
ist denkmalgeschützt und eine derartige Belastung absurd.
Herr
Wehrmann – Rederecht
Ist
entsetzt über das Ausmaß der Parkplätze, die benötigt werden und über den
Verlust des Baumbestands, der dann fallen muss.
Wie
werden bei solchen Planungen die Belange der Anwohner einbezogen und wie die
Finanzierbarkeit abgesichert. Werden die Anwohner wohlmöglich auch noch zur
Kasse gebeten? Die große Variante befindet sich inmitten von Wohnbebauung.
Frau
Scheib
Wir
sind uns ganz bewusst darüber, dass dies ein sehr schwieriges Thema ist.
Bestandteil des Aufstellungsverfahrens für einen B-Plan ist die Abwägung
zwischen den verschiedenen Belangen. Es wird die Möglichkeit geben, dass sich
die Bürger zu Planentwürfen äußern.
An
der Diskussion beteiligen sich:
Herr
Sahlmann, Herr Lippoldt, Herr Ernsting, Frau von Törne, Herr Grützmann, Frau
Wagner-Lippoldt, Frau Neidel, Frau Eiternick, Herr Dr. Mueller, Frau Scheib.
Frau
Scheib – Zusammenfassung der
Diskussionspunkte
Im Rahmen der weiteren Untersuchung zur
Stellplatzanordnung sollte vertiefend betrachtet werden:
-
Anordnung
von Längsparkplätzen am Zehlendorfer Damm (Landesstraße),
-
Einbeziehung
von Flächen auf dem alten Gutshof, die historisch bereits versiegelt waren, für
das aktuelle Bebauungskonzept der Kirche aber nicht benötigt werden und deshalb
zur Nutzung z. B. als Parkplatz zur Verfügung stehen (vorrangig Fläche der
Remise am Zehlendorfer Damm),
-
Tiefgarage
unterhalb des Gemeindezentrums mit einer groben Kostenermittlung
-
Parkplätze
hinter der Wohnbebauung sollen nicht vorgesehen werden.
Frau
Neidel
Die
Hinweise des Bauausschusses werden geprüft und bei der weiteren Planung und
Variantenuntersuchung mit berücksichtigt.
Frau
von Törne zu Protokoll
Ich
kann mir keine Verkehrslösung für den ruhenden Verkehr in diesem Gebiet
vorstellen. Der von der Kirche gewählte Standort „Altes Dorf“ ist der falsche.
Ich unterstütze deshalb die von Frau Scheib formulierten Vorstellungen und
Wünsche an die Verwaltung nicht und werde jegliche Vorlagen hierzu in Zukunft
ablehnen.