Herr Ernsting

Die Varianten zum B-Plan-Vorentwurf wurden Ihnen in der Sitzung am 17.07.2010 vorgestellt. Für die verkehrlichen Fragen und Fragen der Freiraumgestaltung haben wir eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus den Büros Sinai und GRI beauftragt. Vom Büro GRI ist heute Frau Dumm anwesend, um Ihnen den bisher erreichten Untersuchungsstand vorstellen. Wir haben uns zunächst darauf konzentriert, auf welchen denkbaren Flächen im Umfeld des alten Dorfes die erforderlichen Kfz-Stellplätze für das evangelische Gemeindezentrum untergebracht werden könnten. Dazu gibt es eine Reihe von Varianten, die Frau Dumm erläutern wird.

Für die Verwaltung wäre es wichtig, heute zu einer Meinungsbildung zu kommen, weil wir Ihnen im nächsten Sitzungsdurchlauf im November einen Bebauungsplan-Vorentwurf vorstellen möchten, in dem dann auch ein im Konsens festgestellter Standort für die Stellplätze enthalten ist.

 

Frau Scheib

Es liegen Anträge auf Rederecht vor

  1. von Herrn Kohlheim – Anwohner Allee am Forsthaus 1
  2. von Pfarrerin Rosenthal – evangelische Kirchengemeinde
  3. von Herrn Wehrmann – Anwohner Zehlendorfer Damm

 

Den Anträgen auf Rederecht wird seitens des Bauausschusses zugestimmt.

 

Frau Dumm – Büro GRI

Es wurden insgesamt 8 Varianten für den ruhenden Verkehr erarbeitet. Frau Dumm stellt sie einzeln vor und erläutert dazu.

 

Herr Ernsting

Ergänzend zu den Ausführungen von Frau Dumm möchte ich erwähnen, dass wir uns nicht nur mit der Anordnung, sondern auch den schalltechnischen Auswirkungen der Stellplatz-Standorte beschäftigt haben. Der Gutachter hat berechnet, dass die Gesetze und Regelwerke zum Schallimmissionsschutz bei allen Varianten eingehalten und deren Grenzwerte zum Teil deutlich unterschritten werden. Das ändert natürlich nichts daran, dass die Stellplatzvarianten dennoch Auswirkungen auf ihre jeweilige Umgebung haben werden und es mehr oder weniger Betroffene gibt.

 

Frau Pfarrerin Rosenthal - Rederecht

Wir begrüßen die Anordnung von 15 Stellplätzen an der Nordseite des geplanten Kirchengebäudes, vor allen Dingen auch die 4 Behinderten-Parkplätze. Nach der Stellplatzsatzung sind noch weitere 30 Stellplätze erforderlich.

Bei uns wurde, als wir diese Varianten in den letzten Tagen diskutierten, die Frage nach einem Gesamtkonzept gestellt. Uns erscheint es sinnvoll, die Initiative des Kunstvereins im Zehlendorfer Damm 200 mit in die Parkplatzfrage einzubeziehen. Eine Parkfläche auf „halbem Wege“ zwischen den beiden kulturellen Standorten würde die Nutzung der Parkflächen optimieren und die Einrichtung zusätzlicher Flächen vermeiden. Auch für große Veranstaltungen im Weinberggymnasium und in der Musikschule und auch für Erholungssuchende erscheinen uns diese Parkflächen in der Mitte attraktiv. Entlastend für die beiden unmittelbaren Anwohner der Parkplatzzufahrt könnte die Umfahrt aus der Variante 1d sein, denn diese würde die Belastung halbieren.

Günstig in den Varianten der Gruppe 1 ist für die Kirche auch eine Querungshilfe vor der alten Schule Zehlendorfer Damm 212, denn hier müssen wir auch jetzt schon immer mit den Kindern die Straße überqueren, wenn wir zu unserem Kindergottesdienst hinübergehen. Wenn künftig noch mehr Kinder- und Jugendarbeit in der alten Schule durchgeführt wird, dann wird das noch mehr genutzt werden.

Eine für uns überraschende Variante ist Nr. 2b, in der 30 Stellplätze auf dem Grundstück der alten Schule vorgesehen sind. Ich erwähnte bereits, dass wir dort künftig Kinder- und Jugendarbeit durchführen möchten und da ist es sicher verständlich, dass die Umwandlung eines relativ großen Teils des Gartens in einen Parkplatz ein enormer Verlust wäre, im Hinblick auf die Arbeit mit Kindern. Wir würden den Garten gern in seiner Gänze erhalten. Allerdings ist uns auch bewusst, dass unser Kirchenbau nicht an der Parkplatzfrage scheitern darf. Sollte sich hier keine andere Möglichkeit ergeben, sind wir auch in diesem Punkt gesprächsbereit.

 

Herr Kohlheim – Rederecht

Erläutert die Situation aus seiner Sicht.

Bisher haben weder Gemeinde noch Kirchengemeinde direkt Kontakt mit den Anwohnern aufgenommen, um das Vorhaben vorzustellen und zu diskutieren. Die Zahl der zurzeit geplanten Parkplätze reicht nicht aus. Die Straße Allee am Forsthaus ist denkmalgeschützt und eine derartige Belastung absurd.

 

Herr Wehrmann – Rederecht

Ist entsetzt über das Ausmaß der Parkplätze, die benötigt werden und über den Verlust des Baumbestands, der dann fallen muss.

Wie werden bei solchen Planungen die Belange der Anwohner einbezogen und wie die Finanzierbarkeit abgesichert. Werden die Anwohner wohlmöglich auch noch zur Kasse gebeten? Die große Variante befindet sich inmitten von Wohnbebauung.

 

Frau Scheib

Wir sind uns ganz bewusst darüber, dass dies ein sehr schwieriges Thema ist. Bestandteil des Aufstellungsverfahrens für einen B-Plan ist die Abwägung zwischen den verschiedenen Belangen. Es wird die Möglichkeit geben, dass sich die Bürger zu Planentwürfen äußern.

 

An der Diskussion beteiligen sich:

Herr Sahlmann, Herr Lippoldt, Herr Ernsting, Frau von Törne, Herr Grützmann, Frau Wagner-Lippoldt, Frau Neidel, Frau Eiternick, Herr Dr. Mueller, Frau Scheib.

 

Frau Scheib – Zusammenfassung der Diskussionspunkte

Im Rahmen der weiteren Untersuchung zur Stellplatzanordnung sollte vertiefend betrachtet werden:

-          Anordnung von Längsparkplätzen am Zehlendorfer Damm (Landesstraße),

-          Einbeziehung von Flächen auf dem alten Gutshof, die historisch bereits versiegelt waren, für das aktuelle Bebauungskonzept der Kirche aber nicht benötigt werden und deshalb zur Nutzung z. B. als Parkplatz zur Verfügung stehen (vorrangig Fläche der Remise am Zehlendorfer Damm),

-          Tiefgarage unterhalb des Gemeindezentrums mit einer groben Kostenermittlung

-          Parkplätze hinter der Wohnbebauung sollen nicht vorgesehen werden.

 

Frau Neidel

Die Hinweise des Bauausschusses werden geprüft und bei der weiteren Planung und Variantenuntersuchung mit berücksichtigt.

 

Frau von Törne zu Protokoll

Ich kann mir keine Verkehrslösung für den ruhenden Verkehr in diesem Gebiet vorstellen. Der von der Kirche gewählte Standort „Altes Dorf“ ist der falsche. Ich unterstütze deshalb die von Frau Scheib formulierten Vorstellungen und Wünsche an die Verwaltung nicht und werde jegliche Vorlagen hierzu in Zukunft ablehnen.