Sitzung: 04.10.2010 Bauausschuss
Beschluss: mehrheitlich beschlossen ohne Maßgabe
Abstimmung: Ja: 4, Nein: 1, Enthaltungen: 1
Vorlage: 163/10/1
Herr
Alrutz und Herr Dr. Schneewolf – Büro PGV sind dazu anwesend.
Herr
Alrutz
Erläutert
die ersten Ergebnisse der 1. Phase der Erarbeitung zum Masterplan „Fahrrad
Kleinmachnow“ und gibt einen kurzen Überblick zu den Zielen dieses
Arbeitsschrittes.
Herr
Dr. Schneewolf
Erläutert
die Radverkehrsanlagen, wie sie in Kleinmachnow vorhanden sind.
Herr
Lippoldt zu Protokoll
25
der Maßnahmen die aufgezählt wurden, haben wir bereits vor drei Jahren schon
vorgelegt. Mittlerweile gib es auch Beschlüsse, die ganz konkrete Planungen zum
Inhalt haben. Das ist der Fall des Weinbergs, hier gibt es 10 Beschlüsse der
Gemeindevertretung, um dort die Situation zu verbessern. Was mich besorgt hat,
ist der subjektive Eindruck von den beiden Vortragenden bezüglich bestimmter
Straßen in Kleinmachnow. Die ganzen Pflasterstraßen in der alten Villenkolonie
als „rot“ und damit als „schlecht“ eingestuft. Die Kollegen vom Planungsbüro
Sinai, die uns einen wunderbaren Straßenraumatlas vorgelegt haben, haben die
selben Straßen als „mittel“ in ihrer Qualität eingestuft. Ich möchte nur davor
warnen, dass man jetzt aus diesen roten Linien, die Sie aufgezeigt haben, den
Schluss ziehen sollte, wir sollten unsere letzten Pflasterstraßen im Ort
beseitigen. Es wäre schlimm für das Ortsbild und auch für Lebensqualität und die
Identifizierung der Menschen mit ihrem Umfeld. Man kann auch auf solch einem
Pflaster langsam fahren.
Was
mich beruhigt hat, ist dass Sie am Schluss gesagt haben, dass die neue
Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung berücksichtigt wird. In der
Textfassung steht noch, dass diese nicht gilt. Das was 2009 in Kraft getreten
ist, ist in der Tat nur die Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung,
die ist rechtsgültig. Dort heißt es, dass z. B. die Vorfahrtsregelung am
Zehlendorfer Damm für Radfahrer eben nicht mehr gilt, die hier im Masterplan
noch als gültig angegeben wird, dass die Radfahrer, die die Einmündungen queren,
Vorfahrt haben. Das ist leider nicht mehr so, weil die Radwege viel zu weit weg
sind und Ihr baulicher Vorschlag, den Sie mit der Aufpflasterung machen,
übergeht leider, das mag der Eile geschuldet sein, das Drama der Radwegeplanung
am Zehlendorfer Damm überhaupt. Diese Radwege, die jetzt auch noch als
gemeinsame Fuß-Radwege ausgeschildert worden sind, sind im Grunde für Radfahrer
die morgens zum S-Bahnhof Zehlendorf wollen, überhaupt nicht mehr benutzbar,
weil es dramatisch ist an den Grundstücken entlang zu fahren und mit Ihrem
Vorschlag, den ich bitte noch einmal zu überdenken. Diese baulichen Maßnahmen
an den Querungen vorzusehen, verfestigen sie, betonieren praktisch die
Radwegebenutzungspflicht am Zehlendorfer Damm. Es gibt viele wirklich
hervorragend begründete Ansätze diese Radwegepflicht in dem Bereich aufzuheben
und den Radfahrern zwar die Möglichkeit geben auf dem dann bestehenden Fußweg
weiter zu fahren, aber auch die Möglichkeit eröffnen, auf der Fahrbahn zügig
voranzukommen.
Frau
Neidel
Übergibt
die aktualisierte Beschlussvorlage an die Ausschussmitglieder.
Es
geht darum, dass dieses Grundlagenpapier, was die erste Stufe war, heute zur
Kenntnis genommen und gebilligt wird, diese fleißige Arbeit, die den Bestand
darstellt und die kritischen Stellen beleuchtet. Als zweiten Punkt der
Beschlussvorlage müsste die Gemeindevertretung darüber beschließen, ob der
Masterplan Fahrrad beauftragt werden soll. Die aktualisierte Beschlussvorlage
(DS-Nr. 163/10/1) zeigt im zweiten Satz, dass die Mittel, die zur Finanzierung
erforderlich sind, 18.000,- Euro betragen und im Haushalt 2011 dann auch zu
berücksichtigen sind. Bisher sind dort keine Mittel angemeldet und eingestellt,
weil es keine Beschlusslage gab.
Zu
entscheiden ist, ob hier fortgeführt werden soll, so wie Herr Alrutz eben noch
einmal dargestellt hat, oder ob uns das Grundlagenpapier reicht und die Verwaltung
mit Ihnen gemeinsam zukünftig Einzelmaßnahmen beauftragt.
An
der Diskussion beteiligen sich:
Frau
Scheib, Herr Sahlmann, Herr Grützmann, Frau Wagner-Lippoldt
zu Protokoll
Herr
Lippoldt und Frau Wagner-Lippoldt haben keine ausreichenden Unterlagen
erhalten.
Abstimmungsergebnis: 4
Zustimmungen / 1 Ablehnung / 1 Enthaltung – mehrheitlich zugestimmt
Herr
Lippoldt – persönliche Erklärung
Mein
Votum begründe ich damit, dass ich schon einige Beiträge gegenüber den Planern
vorgetragen habe, die sie mit aufgenommen haben, insofern ist dieses Papier im
Moment nicht zu billigen. Ich hätte es für sinnvoll gehalten, einen
Arbeitsauftrag zu formulieren, der die Fachleute der Lokalen Agenda und auch
den ADFC mit einbezieht, um das was hier vorgelegt worden ist auszuarbeiten.
Ich halte die überwiegende Zahl der Gemeindevertreter in diesen Spezialfragen
nicht kompetent genug, um eine sinnvolle weitere Arbeit zu leisten.