Sitzung: 03.05.2017 Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Ordnungsangelegenheiten
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: INFO 009/17
Keine Erläuterung seitens der Verwaltung.
Herr Sahlmann zu Protokoll: „Vielen
Dank, dass ich auch im Namen der Agenda-Gruppe
Verkehr wesentliche Positionen mitteilen kann. Wir wissen, dass hier seit
2000 die Engstelle im Ortszentrum vorliegt. Selbst der Bürgermeister hat
bereits im Februar geäußert, dass hier zu eng gebaut wurde. Letztlich haben wir
nun das Ergebnis, dass durch die zunehmende Bautätigkeit und zunehmenden
Verkehr wir die Probleme in der Ortsmitte haben. Ich möchte nur über die
Förster-Funke-Allee/Rathausmarkt einige Positionen vortragen, noch nicht über
das neue Material, was jetzt bis zur Hohen Kiefer zur Förster-Funke-Allee West
geht. Hier wird ganz konkret in mind. 3 Varianten uns dieses Konzept
vorgetragen. Wir haben auch in unserer Agenda-Gruppe schon zweimal darüber
befunden und diskutiert und wir sind klar zu einem Ergebnis gekommen, dass wir
hier letztlich auch die Chance nutzen sollten, hier etwas Neues zu planen, zu
verändern zugunsten der Verkehrsteilnehmer, die in den letzten Jahren hier
verstärkt immer mehr auch an Dimensionen zugenommen haben. Das ist einmal die
Zahl der Schulkinder, zum anderen das Senvital im Norden. Wir haben die
Bio-Company dazubekommen als Einkaufsmarkt und es wird auch weiterhin
dazukommen die neue altersgerechte Wohnanlage in Richtung Hohe Kiefer. D.
h. der Verkehr wird nicht abnehmen, sondern weiter zunehmen. Wir plädieren für
eine nachhaltige zukunftsorientierte Lösung. Der Anteil der schutzbedürftigen
Verkehrsteilnehmer wird weiter zunehmen und wir haben bisher nur einen FGÜ, der
seit einigen Jahren im Tempo-30-Bereich installiert wurde und der Fußgängern
und Radfahrern zum Queren dient. Fakt ist also: Wir haben beengte
Platzverhältnisse und deshalb plädieren wir als Agenda für die Variante 5.1,
also für einen verkehrsberuhigten Bereich, wir sollten endlich etwas Neues wagen
in der Gemeinde. Wir sollten die Fragen der Verkehrssicherheit und
Verkehrsberuhigung ins Auge fassen. Wir haben zweimal bereits in unserem
Leitkonzept der Agenda-21-Gruppe im Jahr 2000 und 2010 das Prinzip der
nachhaltigen Verkehrsentwicklung hier als wichtige Grundlage beschlossen, was
allen Gemeindevertretern seinerzeit zur Kenntnis gegeben wurde. Basierend auch
auf dem Masterplan Fahrrad und dem Lärmaktionsplan aus dem Jahre 2013 haben wir
auch hier die Orientierung, den Verkehr nicht weiter zu erhöhen, sondern zu
reduzieren bzw. auf Verkehrsberuhigung zu plädieren. Wir müssen den
gesamten Rathausmarkt betrachten. Entscheiden wir uns, was das
Ortszentrum angeht, für ein Ortszentrum wo der Bürger im Mittelpunkt
steht, im Sinne der Kommunikation, im Sinne der Versorgung? Wir haben das
Ortszentrum als kulturelles Zentrum, als Versorgungszentrum, ärztliches
Zentrum. Wir haben verschiedene Schulen und Wohnanlagen wie Sie wissen, so dass
wir mit der Variante 5.1 natürlich in diese Richtung gehen, dass wir einmal
mehr Fläche gewinnen für den Fuß- und Radverkehr, dass wir die
Aufenthaltsqualität und Attraktivität des Rathausmarktes/des Ortszentrums
erhöhen. Wir haben weiterhin für den Busverkehr eine Haltebucht und haben dann
auch weiterhin eine Bushaltestelle. Herr Zaharanski hat sich morgens die
Mühe gemacht, selber vor Ort zu analysieren. Wir haben aus seiner Sicht
positiven Bescheid bekommen, dass, wenn die Variante 5.1 Verkehrsberuhigung in
Anlehnung an Shared-Space hier geplant werden sollte, der Busverkehr
nicht im größeren Rahmen beeinträchtigt wird. Wir haben dann keine
Trennungslinie mehr zwischen der Straße Förster-Funke-Allee und Rathausmarkt,
so dass wir die Querung nicht nur im Bereich des FGÜ haben, sondern auch in
Höhe der beiden Straßen Adolf-Grimme-Ring Ost und West. Was macht sonst der
Fahrradfahrer? Wie kommt er auf die andere Seite, auf die Nordseite, was die
Querung angeht? Das wäre dann dadurch deutlich besser gelöst. Wir haben
deutliche Platzeinsparung und letztlich müssen wir uns die Frage stellen, soll
dieser Rathausmarkt abgegrenzt werden durch diese Verkehrsader, wollen wir den
Autoverkehr mehr priorisieren oder letztlich eben im Sinne der Bürger, die vom
Senvital oder aus dem Wohnbereich im Norden zum Rathausmarkt, in das Ortszentrum
wollen. Was die Schüler angeht, es sind mind. 700/800 Schüler, wenn wir sie
nicht dem Schulbereich BBIS zurechnen, haben wir zwischen 07.30 Uhr und 08.30
Uhr hier immer diesen großen Stau und auch die Gefährdung der Schüler, die
nicht mit dem Auto gefahren werden. Dankeschön.“
Folgende Punkte wurden
angesprochen/diskutiert:
- Verkehrsbelebung fördern (Fußgänger,
Radfahrer, Rollstuhlfahrer)
- Shared-Space nicht gut
- Problembereiche Ein - bzw. Ausfahrten am
Adolf-Grimme-Ring
- Anlage 8 – Ergänzungsteil (separierte
Radverkehrsanlagen – könnte es geben, sind aber niemals
benutzungspflichtig)
- eventuell Kreisverkehr
- höhengleicher Ausbau – orientieren auf
die Menschen, die sich dort bewegen (Senvital)
- Entschärfung der Stelle Ein-/Ausfahrt
Bio Company (hohes Verkehrsaufkommen,
Entladevorgänge auf der Förster-Funke-Allee)
- Beschluss mit verschiedenen Varianten
einbringen
- Eigentumsverhältnisse Parkplätze sind
geklärt (im Eigentum der Eigentümergemeinschaft)
- Halteverbote im Bereich der Einmündungen
- mal etwas Neues wagen
Herr Grubert macht Ausführungen zu den Verkehrszählungen: Es
wurde gezählt an der Einmündung Ring am Feld Ost, in der Zeit von 07.00
Uhr bis 08.00 Uhr = 58 Kfz insgesamt, von den 58 Kfz fuhren 22 Kfz auf den
Parkplatz der Bio-Company und in der Zeit von 17.45 Uhr bis 18.45 Uhr = 71 Kfz,
von den 71 Kfz fuhren 47 auf den Parkplatz der Bio-Company. Gezählt wurde in
beiden Richtungen an einem Dienstag. Es wurde gezählt an der Einmündung Ring
am Feld West, in der Zeit von 07.00 Uhr bis 08.00 Uhr = 23 Kfz und in der
Zeit von 17.45 Uhr bis 18.45 Uhr = 71 Kfz. Gezählt wurde in beiden Richtungen
an einem Dienstag. Von einer Verkehrskatastrophe in einer Stunde werde man
sicherlich nicht sprechen können bei 58 Fahrzeugen in einer Stunde beidseitig.
Die Daten werden noch aufbereitet und dem Ausschuss zur Kenntnis gegeben.
Herr Grubert führt weiter aus, dass die Verwaltung zur nächsten Sitzung
einen Vorschlag insgesamt seitens der Verwaltung einbringen werde. Er sei nicht
der Auffassung, dass man eine riesige Umgestaltung wie Shared-Space vornehmen
sollte, dann bewege man sich sicherlich in einem siebenstelligen Kostenrahmen.
Man sollte einige Verbesserungen angehen, z. B. Adolf-Grimme-Ring Ost
Mittelinsel und auf der anderen Seite auch ev. eine Mittelinsel für die Schüler
im Bereich Adolf-Grimme-Ring West. Er gibt den Hinweis, dass auf der gesamten
Straße Tempo 30 gilt.
Frau Sahlmann zu Protokoll: „Ich befürworte ganz klar die Lösung mit
dem Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 26 m. Allerdings würde ich den
Kreisverkehr so anordnen, dass auch der Steinweg/das Heidefeld mit
angeschlossen werden; alle einmündenden Straßen mit einbinden.“
Herr Krause äußert sich ebenfalls für die Einbindung Steinweg in den
Kreisverkehr.
Herr Sahlmann bittet die Verwaltung, eine Kostenaufstellung für die
Variante mit Kreisverkehr zur nächsten Sitzung vorzulegen.
An der Diskussion beteiligten
sich: Herr Schramm, Herr
Liebrenz, Herr Weis, Herr Tauscher, Frau Sahlmann, Herr Krause, Herr Sahlmann