Herr Ernsting

Zum Bereich OdF-Platz kann ich heute noch nichts berichten.

Zur Straße Hohe Kiefer gibt es nur wenige Rückmeldungen zum neu aufgebrachten Schutzstreifen für Radfahrer. Bisher äußerten sich zwei Kritiker der Lösung und es gab mehrere positive Äußerungen, die die größere Flexibilität für Radfahrer ausdrücklich begrüßten.

 

Herr Prof. Sommer zu Protokoll

Der Anlage zu DS-Nr. 102/17, Plan 6.1 und 6.2 ist zu entnehmen, dass auf der Straße Hohe Kiefer im Gegensatz zum Masterplan Fahrrad (Tabelle Handlungsbedarf S. 14) Schutzstreifen für Fahrradfahrer hergestellt werden sollen. Der westliche Schutzstreifen ist schon fertiggestellt. Ein Teil seiner Breite entfällt aber auf die nur schlecht befahrbare kopfsteingepflasterte Regenrinne einschließlich Gullydeckel. Zwischen Innenkante Markierungslinie und Kopfsteinpflaster bleibt nach Abzug der Breite des Radfahrers von 60 cm auf jeder Seite noch eine Toleranz von 12,5 cm. Im Bereich der Fahrbahnteiler bzw. Mittelinseln fehlen Schutzstreifen. Außerdem zwingen wartende Busse und haltende Lieferfahrzeuge die Radfahrer zu waghalsigen Umfahrungen. In diesem Zusammenhang gab es erst kürzlich in Berlin einen tödlichen Unfall.

Daher verwundert es nicht, dass fast alle Radfahrer weiterhin und gerne den als ungefährlich empfundenen breiten Gehweg im östlichen Seitenraum benutzen, der für Radfahrer frei und baulich wie ein separater Radweg hergestellt ist.

Die Radfahrer meiden den Schutzstreifen, da sie erkennen, dass schon der gesetzlich vorgeschriebene Überhol-Mindestabstand von mehr als 150 cm (zwischen Autospiegel und Lenkerende) weitgehend nicht eingehalten wird.

 

1.    Frage

Nach der Problembeschreibung in DS-Nr. 102/17 Seite 3 sollen sich u. a. die Teilmaßnahmen später in ein Gesamtkonzept einfügen. Ist deswegen damit zu rechnen, dass künftig auch im östlichen Straßenrand der Hohen Kiefer Schutzstreifen markiert werden?

2.    Frage

Anderorts wurde erkannt, dass markierte Schutzstreifen und Piktogramme auf schmalen Hauptverkehrsstraßen auf Dauer keine Lösung sind und dass Rad- und Autofahrer besonders im Interesse Rad fahrender Kinder und Senioren zu trennen sind. Will Kleinmachnow trotzdem weiterhin derartige Schutzstreifen ausweisen?

3.    Frage

Warum wird der separierte, für Radfahrer freie sehr breite Gehweg im östlichen Seitenraum der Hohen Kiefer nicht fachgerecht umgebaut bzw. markiert, und zwar getrennt als Radweg und Gehweg?

4.    Frage

Will Kleinmachnow die Priorität des Masterplan Fahrrad (S. 8) beibehalten, dass
u. a. aus Kostengründen zu Lasten der „Verbesserung der Wegeinfrastruktur … verstärkt markierungstechnische Lösungen der Radverkehrsführung“ umgesetzt werden sollen?

 

Herr Ernsting

In Richtung Norden wird es keinen Schutzstreifen auf der Fahrbahn der Hohen Kiefer geben, weil der erforderliche Fahrbahnraum für beide Seiten nicht ausreicht. Wir haben bei der Dimensionierung des Schutzstreifens den Raum vom Bord bis zur Markierung berücksichtigt. Das Schnittgerinne ist in diesem Fall tatsächlich relativ breit. Die Hohe Kiefer bietet für Radfahrer jetzt mehrere Möglichkeiten: Es kann wie bisher der Gehweg mit dem Fahrrad in beide Richtungen genutzt werden. Es kann aber auch der Schutzstreifen in Richtung Süden bzw. die Fahrbahn in Richtung Norden genutzt werden.

Die Untere Verkehrsbehörde des Landkreises hat uns hier einen größeren Spielraum eingeräumt als sonst üblich. Vor dem Hintergrund der Kosten und des begrenzten verfügbaren Straßenraumes stellen Schutzstreifen auf der Fahrbahn eine kostengünstige und in der Regel auch sichere Lösung für den Radverkehr dar.

 

An der Diskussion beteiligen sich:

Frau Scheib, Herr Liebrenz, Herr Dr. Scheube, Frau Sahlmann

 

Frau Scheib zu Protokoll

Zum OdF-Platz wurde leider noch nichts gesagt. Ich habe den Eindruck dass die Idee von der Verwaltung boykottiert wird.

 

Herr Ernsting

Diese Einschätzung trifft nicht zu. Richtig ist aber, dass noch kein fertiges Konzept vorliegt.