DS-Nr.
042/18 - schriftliche Anfragen von Frau Scheib, Fraktion CDU/FDP, für die
Sitzung der Gemeindevertretung am 12. April 2018
1.
Wie bewerten Sie
die Situation am Düppelpfuhl bzw. Rastplatz nach der im vergangenen Jahr
durchgeführten gemeinsamen Veranstaltung mit Anwohnern und Jugendlichen?
2.
Gibt es Kontrollen
des Ordnungsamtes oder der Sozialarbeiter, wenn ja, welche Rückmeldungen
bekommen Sie?
3.
Sind Ihnen die
erneuten Beschwerden der Anwohner bekannt, die keine Verbesserung der Situation
erkennen lassen?
4.
Wie wird das
Ordnungsamt darauf reagieren? Ist es Ihrer Meinung nach nicht auch im Sinne der
Anwohner angebracht, den Rastplatz zurückzubauen, wenn sich keine signifikante
Veränderung im Verhalten der Jugendlichen einstellt?
Zu 1.
Das Ordnungsamt
nimmt die Beschwerden der Anlieger nach wie vor ernst. Es ist sicherlich so,
dass in den Zeiten der Schulferien erkennbar ist, dass sich die Jugendlichen
häufiger am Düppelpfuhl treffen und dann auch Musik abspielen und Lärm
verursachen. Aber das ist kein gesondertes Problem von den Anwohnern am
Düppelpfuhl, sondern das Verhalten der Jugendlichen und die Ruhestörungen
finden sich zu diesen Zeiten auch rund um den Rathausmarkt, an der
„Kirschwiese“ beim Arnold-Schönberg-Ring sowie auch am OdF Platz, rund um den
REWE-Markt oder in den Kiebitzbergen wieder. Aufgrund der besseren technischen
Möglichkeiten, jeder Jugendliche besitzt ein Handy von dem sich leicht Musik
abspielen lässt bzw. viele besitzen auch die dazugehörigen Lautsprecher, kann
die Musik gleich um ein vielfaches lauter abgespielt werden, als vielleicht
noch vor einigen Jahren. Unser Ziel ist es, durch kontinuierliche Arbeit über
unsere Streetworker aber auch regelmäßige Kontrollen eine Beeinträchtigung
durch Lärm von dem Rastplatz zu verhindern.
Zu 2.
In den Schulferien
(zuletzt in den Osterferien) und an den wärmeren Tagen finden täglich mehrfach
Kontrollen durch den Außendienst statt. Es sind zurzeit fünf Mitarbeiter/innen
für den Außendienst tätig und jede/r Mitarbeiter/in ist angehalten in
seiner/ihrer Schicht zweimal am Tag dort
vorbei zu schauen, insbesondere in den Ferien und in den Nachmittags- und
Abendstunden der Schicht. Die Mitarbeiter werden von drei Anwohnern auch
regelmäßig gerufen, so dass sie noch öfter vor Ort sind. Oft ist es dann so,
dass die Jugendlichen sich eher ruhig verhalten und keine Musik abspielen noch
anderen Lärm veranstalten, wenn sie auf unsere Mitarbeiter, die Polizei oder
die Streetworker treffen. Aber auch wir gehen davon aus, dass sie sich anders
verhalten, wenn wir nicht vor Ort sind. Aber es kommt auch vor, dass, wenn die
Mitarbeiter Kontrollen vornehmen und ungesehen zum Rastplatz kommen (über den
Zugang „Seematen“ am Spielplatz vorbei oder von der Schluppe aus Richtung
„Wendemarken“), die Jugendlichen vor Ort sind und keine Musik abspielen und sich
ruhig unterhalten. Nach den Dienstenden der Außendienstmitarbeiter sind die
Kollegen von der Polizei für Ruhestörungen zuständig. Der Leiter der
Polizeiwache Teltow wird regelmäßig von uns oder von unseren Revierpolizisten
von den Vorkommnissen am Düppelteich unterrichtet. Er hat in seinem letzten
Gespräch mit mir Ende Januar wiederholt mitgeteilt, dass er auch den in den
Nachtstunden eingeteilten Wach- und Wechseldienst über die häufigen
Lärmbeschwerden der Anwohner informiert hat und die Kollegen auch wissen, dass
sie dort auch Identitätsfeststellungen durchführen sollen, damit das
Ordnungsamt entsprechende Bußgeldverfahren einleiten kann. Bisher hat das
Ordnungsamt aber in diesem Jahr noch keine neuen Bußgeldverfahren einleiten
müssen.
Eine ausführliche
Stellungnahme der Mitarbeiter der „Mobilen Jugendarbeit“ finden Sie dieser
Unterlage beigefügt.
Zu 3.
Die Beschwerden
sind dem Ordnungsamt bekannt. Das Ordnungsamt hat die drei Anlieger gebeten uns
von allen Vorkommnissen zu unterrichten. Dies erfolgt auch beinahe täglich.
Zu 4.
Wir haben
vermehrte Kontrollen durch den Außendienst, die Polizei und die Streetworker
initiiert. Wir haben für die Sommerferien seit einigen Jahren einen privaten
Wachschutz beauftragt, den Rathausmarkt, den OdF-Platz sowie auch die
Grünanlage am Düppel in den Abend- und Nachtstunden zu kontrollieren. Hinzu
kommen die zwei Gespräche mit allen Beteiligten im letzten Jahr, zu denen viele
betroffene Anlieger erschienen sind. Von diesen vielen Beteiligten sind
letztlich nur noch drei Anlieger übrig geblieben, die sich über die
Jugendlichen beschweren. Unserer Ansicht nach ist es unrealistisch zu glauben,
dass mit Entfernung des Rastplatzes eine Reduzierung oder gar ein Ende der
Ruhestörungen erfolgen wird.
Die Vorschläge
eines Anliegers, den Rastplatz zurückzubauen, alle Parkbänke zu entfernen und
einen höheren Zaun um den Spielplatz zu ziehen, halten wir für nicht
zielführend.
Antwort
des Teams Mobile Jugendarbeit auf die Frage Nr. 2
Gibt es Kontrollen des Ordnungsamtes oder der Sozialarbeiter,
wenn ja, welche Rückmeldungen bekommen Sie?
Wir sind zwischen zwei- und viermal
pro Woche am Düppel unterwegs, in der Regel in den Abendstunden zwischen 18 und
23 Uhr (vor allem freitags und samstags). Die Tage, an denen wir in Kleinmachnow
unterwegs sind, sind Dienstag, Donnerstag, Freitag und Samstag (1xmal
monatlich), wenn wir beide im Dienst sind. Wir suchen dort die Punkte auf, von
denen wir wissen, dass sich dort Jugendliche aufhalten u. a. auch den Düppel.
In den letzten Wochen war es aus
unserer Sicht größtenteils ruhig. Wir haben deutlich weniger Jugendliche
angetroffen, als in den Sommermonaten. Diejenigen, die wir angetroffen haben,
sind uns bekannt und reagieren gut auf Ansprache und Gespräch. Die meisten von
ihnen haben bereits Erfahrungen mit Ordnungsamt, Polizei und Anwohnern gemacht.
Die Anwohnerbeschwerden über Lärm aus den letzten Monaten können wir nur
teilweise nachvollziehen. Wir erleben dort Jugendliche, die auch mal lauter
sind, aber in den letzten Wochen, auch seit es wärmer ist, haben wir sehr
entspannte Jugendliche erlebt, die dort sitzen, sich unterhalten, leise Musik
hören, Karten spielen. Wir waren in den Osterferien in der zweiten Woche
Dienstag bis Freitag am Düppel, immer zwischen 20:00 und 22:00 Uhr. Es hielten
sich immer eine oder zwei Gruppen am Düppel (Rastplatz, Bänke, Wiese) auf, die
aus unserer Sicht aber nicht übermäßig laut waren. Was sich nach 22:00 Uhr und
außerhalb unserer Präsenz dort abspielt, können wir nicht einschätzen.
Aus unserer Sicht stellt sich die
Situation folgendermaßen dar:
Der Vermittlungsprozess zwischen
Anwohnern und Jugendlichen war nicht erfolgreich. Eine Kompromissfindung ist
nicht möglich, da einige Anwohner momentan nicht den Anschein erwecken, dafür offen
zu sein.
Die Zusagen, die im Rahmen des
Dialogs zwischen Anwohnern und Jugendlichen gemacht wurden, wurden nicht
eingehalten. Stattdessen wurden viele Rückschritte gemacht zu Ungunsten der
Jugendlichen. Die Jugendlichen, die sich im Kompromissverfahren engagiert
haben, haben sich neue Orte gesucht und halten sich nicht mehr am Düppel auf.
Kinder und Jugendliche sind
intensive Nutzer des öffentlichen Raums, sie brauchen ihre Plätze. Nehmen wir
ihnen den Platz am Düppel, müssen wir uns fragen: Wenn nicht dort, wo dann?
Mandy Merkel/Alexander Bonatz
Team Mobile Jugendarbeit
Kleinmachnow
Carat Jugendarbeit Kleinmachnow
in Trägerschaft der Gemeinde
Kleinmachnow