Der Bericht des Geschäftsführers der Freibad Kiebitzberge GmbH für das Jahr 2017 liegt in schriftlicher Form vor. Der Geschäftsführer, Herr Schmidt, gibt für die Anwesenden einen mündlichen Bericht in Form einer Power-Point-Präsentation.

 

 

Nachfragen zum Bericht:

 

Herr Templin

Danke für den Bericht. Letztes Mal hatte ich mir ja gewünscht, dass die Sauna im Bericht extra ausgewiesen wird. Es ist wieder zusammengefasst worden, also die Erträge und die Aufwendungen und auch den Personalbedarf. Das ist ganz gut, wenn man den Gesamtbetrieb beobachten will. Ich habe noch eine Frage, die gehört eigentlich nachher in die Diskussion des Jahresabschlusses. aber jetzt können Sie mir antworten. Die Nachschusspflicht der drei Gesellschafter ist ja 2018 auf eine Höhe von 400.000 Euro begrenzt. Im letzten Jahr lag sie, glaube ich, bei 376.000 Euro, was gar nicht so weit weg ist von diesem Grenzwert. Sie schreiben in Ihrem Geschäftsbericht, durch die Sanierung, insbesondere auch die technische Sanierung, die Becken sind saniert, würden sich die sonstigen Kosten gravierend verändern. Da wüsste ich gerne mal in welcher Größe und ob Sie glauben, auch mittelfristig mit dieser Deckelung von 400.000 Euro auszukommen. Eine weitere Frage bezieht sich darauf, dass durch die Sanierung ja die Abschreibungen gewachsen sind. Der Verlustausgleich der Gesellschafter ist bezogen auf die Differenz von Einnahmen und Ausgaben, wenn ich das richtig sehe. Wenn nicht, dann korrigieren Sie mich bzw. belehren Sie mich, weil ich das dann offensichtlich nicht richtig verstanden habe, weil in Ihrer Bilanz ist ein negativer Jahresabschluss zu verzeichnen. Die Frage wäre dann, die überflüssig ist, weil Sie mich belehren, ob Sie in Ihrem Geschäftsgebaren auch Rückstellungen für die dann immer wieder periodisch erfolgende Sanierung der jetzt neuen, aber in zehn Jahren, zehn Jahre alten Anlage bilden.

 

 

Herr Schmidt, Geschäftsführer Freibad Kiebitzberge GmbH

Kurz vorweg, Herr Templin, ich will Sie natürlich nicht belehren. Sie fragen natürlich relativ viel und ich kann mir auf die Schnelle auch nicht alle Fragen merken. Also helfen Sie mir, wenn ich etwas vergessen haben sollte. Die 400.000 Euro sind ein Bruttobetrag. Wenn Sie die 376.000 Euro sehen würden, dann würde man das ausrechnen können. Dadurch, dass wir eine Spartenbildung haben und 19% versteuert müssen, würden wir genau auf diese 400.000 Euro kommen. Die haben wir genau ausgenutzt, was auch Sinn macht, um den Verlust so gering wie möglich zu halten, den wir im nächsten Jahr wieder vorschreiben. Die 400.000 Euro sind nicht erst seit 2018 festgesetzt worden, der Verlust wird seit 2013 mit maximal 400.000 Euro ausgeglichen.

 

 

Herr Templin

Im Bericht steht drin, dass es seit 2018 die 400.000 Euro sind, vorher im Jahr 2017 hat die Gemeinde Kleinmachnow allein 694.000 Euro bezahlt.

 

 

Herr Schmidt, Geschäftsführer Freibad Kiebitzberge GmbH

Das würde ich gerne noch mal nachlesen. Generell ist es so, sie haben den Invest und den Verlustausgleich. Der Invest endet und der Verlustausgleich bleibt.

 

 

Herr Templin

Wie ist das mit den Abschreibungen?

 

 

Herr Schmidt, Geschäftsführer Freibad Kiebitzberge GmbH

Die Abschreibungen erhöhen sich natürlich wenn ich neu baue. Wir werden eine Rücklage bilden und uns im Aufsichtsrat darüber unterhalten müssen, ob wir uns an eine Preisgestaltung annähern, die den Berliner Bäderbetrieben nachkommt.

 

Herr Templin

Damals als die Sanierungsplanung sozusagen im Schwange stand, da hieß es, und war auch bei Gründung der GmbH ein Thema, dass durch die erfolgte Sanierung, insbesondere der ganzen Technik, es möglicherweise zu Personaleinsparungen käme. Ich will jetzt keine Kündigungen vorschlagen. Die Frage ist nur, ob in Ihrem Technikbereich Ruhestand anstünde.

 

 

Herr Schmidt, Geschäftsführer Freibad Kiebitzberge GmbH

Als Geschäftsführer möchte ich natürlich versuchen, dass wir die hohen Kosten minimieren. Ganz sicher werden wir keine vier Techniker-Stellen mehr brauchen. In diesem Jahr werden zwei Mitarbeiter in Altersrente gehen. Die Stellen werde ich dann nicht mehr neu besetzen, außer die für den Schwimmmeister, die wird auf jeden Fall neu ausgeschrieben, da die Sicherheit auf dem Gelände gewährleistet sein muss. Durch die neue Technik, die wir drin haben, Schaltschränke, Messtechnik, automatisierte Technik die oben komplett im Schwimmmeisterhaus aufläuft, dass wir sofort schalten und walten können, was früher nicht so war. Es ist so, dass 70 Klappen zu betätigen sind, damals von Menschenhand, heute über die Steuertechnik geregelt. Ich möchte dadurch natürlich Personalkosten einsparen und ich möchte auch, ganz wichtig für die Betriebskosten, dadurch, dass wir die Pumpen mit Frequenzumrichtern ausgestattet haben, Energiekosten einsparen. Wie hoch die jetzt sind, kann ich Ihnen leider noch nicht sagen, da wir ja noch in der Startphase sind. Das können wir gerne in einem oder zwei Jahren sehen. Wir dokumentieren es und verfolgen es weiter.

 

 

Herr Templin

Und beim nächsten Bericht die Sauna extra ausweisen.

 

 

Herr Schmidt, Geschäftsführer Freibad Kiebitzberge GmbH

Die Sauna werde ich extra ausweisen, versprochen.

 

 

Herr Singer

Da wir heute so viele Besucher haben, wollte ich Herrn Schmidt nur bitten, dass er mal die Gesamtsumme nennt, die investiert wurde. Es steht zwar im Geschäftsbericht, aber für das Publikum ist es bestimmt interessant.

 

 

Herr Schmidt, Geschäftsführer Freibad Kiebitzberge GmbH

Für den zweiten Bauabschnitt beträgt die Gesamtsumme ca. 4,5 Mio. Euro. Im ersten Bauabschnitt lag die Gesamtsumme bei 1,7 Mio. Euro.

 

 

Frau Storch

Ich habe, wie in jedes Jahr, eine Frage zur Wassertemperatur. Ich empfinde das Wasser immer als ein bisschen zu kalt. Dieses Modellprojekt „Solare Substitution“, Substitution heißt ja, es wird Energie statt aus der Steckdose aus der Sonne genommen, heißt das im Ergebnis, dass sich nichts verändert. Es bleibt bei den 18, 19 Grad oder welches ist die Zielwärme, die maximal erreicht werden könnte?

 

 

Herr Schmidt, Geschäftsführer Freibad Kiebitzberge GmbH

Vielen Dank, Frau Storch, für Ihre jährliche Frage. Generell bin ich sehr froh, dass das Wasser schon so warm ist. Das Wasser, das wir aus dem Brunnen holen, hat zwischen vier und acht Grad. Wir haben mittlerweile noch keine Energie eingebracht. Die Pumpe für das Modellprojekt wird leider erst in der 22. Kalenderwoche geliefert, da die Herborner Firma Lieferprobleme hat. An dieser Stelle möchte ich aber sagen, dass ein Freibad Wassertemperaturen von nicht mehr als 24 Grad hat. Bei der solaren Substitution ist es wirklich so, dass wir die Energie aus der Sonne und der Umwelt gewinnen. Für die zwei Projekte die wir in unserer solaren Substitution haben, das eine sind die Absorbermodule auf dem Haus D, die für die Beckenwassererwärmung zuständig, d. h. die direkte Sonneneinstrahlung greift auf die Module zu und erwärmt das Wasser. Wir haben einen höheren Wirkungsgrad, weil wir nicht mehr die ganzen Schläuche haben, sondern Platten. Da kann viel mehr erwärmt und durchströmt werden. Gleichzeitig ist es so, dass die Platten ja noch relativ neu sind, was bei den Schläuchen nicht der Fall war. Der zweite Teil des Modellprojektes, das sind so genannte Hybridkollektoren, die an der Stirnseite des Haus D angebracht sind, d. h. wir nehmen die Wärme aus der Sonnenenergie und der Umweltenergie heraus. Deswegen haben wir auch das große Farbporträt, was an der Seite war, weggelöscht und grau oder anthrazitfarben gestrichen. Warum haben wir das gemacht? Es strahlt die Wärme ab und die wird durch so genannte Lüfterräder aufgenommen. Diese Wärme wird in den Niedrigtemperaturbereich eingespeist, d. h. wir speisen damit die Temperatur für die Fußbodenheizung der Sauna und für das Duschwasser. Reicht das nicht aus, schaltet sich dann die entsprechende Therme dazu. An der Stelle muss ich aber sagen, dass das ein Leuchtturmprojekt ist und dass wir nicht autark davon leben können.

 

 

Frau Dr. Kimpfel

Vielen Dank für den Vortrag, ich fand ihn sehr interessant und aufschlussreich. Ich habe nur eine Bitte. Ich habe gesehen, dass die Balkenfarben zwischen 2016 und 2017 gewechselt haben. Zur besseren Nachvollziehung wäre es schön, wenn es bei einer Farbe bleiben könnte.

 

 

Herr Schmidt, Geschäftsführer Freibad Kiebitzberge GmbH

Ich werde es berücksichtigen.

 

 

Frau Schwarzkopf

Vielen Dank für den Vortrag, Herr Schmidt. Ich bin ja im Aufsichtsrat und weiß über dieses Förderprojekt, was wir als Kommune bzw. das Büro Koch für uns vom PTJ eingefahren haben. Vielleicht können Sie nochmal deutlich machen, wieviel Fördergelder wir bekommen haben und wie sich das weiter ausgewirkt hat.

 

 

Herr Schmidt, Geschäftsführer Freibad Kiebitzberge GmbH

Wir sprechen hier von einer Summe von 250.000 Euro, die mit 80% vom Ministerium gefördert wurden, was ca. 179.000 Euro entspricht. Der Rest liegt beim Freibad Kiebitzberge. An der Stelle kann man nur sagen, hätten wir das nicht gemacht, hätten wir das Dach und die Solaranlage auf dem Dach nicht angefasst. Und wir könnten auch keine Energie in den Sauna- und Niedrigtemperaturbereich einspeisen. Wir selber haben diesen Aufruf nicht gesehen, das Büro Koch ist auf uns zugekommen und hat das Projekt vorgestellt. Ich war davon sofort begeistert. Im Jahr 2016 haben wir in der ersten Stufe das Projekt mit unserer Projektskizze vorgestellt, sind in die zweite Stufe gekommen und konnten unseren Förderantrag abgeben und haben einen positiven Bescheid bekommen, so dass wir eine 80%ige Förderung vom Bund bekommen.