Herr Ernsting erläutert einführend.

Wie bei allen Hochbauprojekten liegt die haushaltstechnische Zuständigkeit für diese Maßnahme beim Fachbereich Schul-/ Kultur-/ Gebäudemanagement, der FB Bauen/Wohnen ist hier als Dienstleister tätig. Die derzeitige Lösung mit Containern für Umkleiden und WC ist nur eine Übergangsvariante. Für das geplante eigentliche Funktionsgebäude ist die Baugenehmigung erteilt. Gemäß Beschlusslage soll ein Funktionsgebäude mit energetisch sehr hohem Standard errichtet werden. Dazu liegt jetzt die Entwurfsplanung mit Kostenberechnung vor.

Heute anwesend ist Herr Stehlin vom Planungsbüro für Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechnik, der die aktualisierte TGA-Planung kurz vorstellen wird. Nach nochmaliger Überarbeitung der Planung und Einarbeitung aller bisher fehlender Details werden nun Mittel in Höhe von 1,26 Mio. Euro benötigt. Kalkuliert waren bisher 930.000 Euro. Diese Mittel sind ohne eventuelle Fördermittel des Landes geplant, ob Fördermitteln bewilligt werden, ist noch offen.

Wir streben als nächsten Schritt an, mit der Ausschreibung der Bauleistungen zu beginnen.

 

Herr Stehlin stellt die Planung zur Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) vor.

-        Das Büro Stehlin ist in der Nachfolge eines ausgeschiedenen Büros erst seit kurzer Zeit mit der Planung der Wärme-/Energieversorgung beauftragt. Im Vergleich zur ursprünglichen Planung ist noch eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung hinzugekommen.

-        Die Wärem-/Energieversorgung ist wie gewünscht auf technisch sehr hohem Standard, auch dadurch haben sich die Kosten deutlich erhöht. Sie ist an das Nutzungsprofil des künftigen Nutzers angepasst.

-        Kosteneinsparungen sind möglich, dazu kann bis zur nächsten Sitzung eine Gegenüberstellung der vorliegenden Entwurfsplanung mit einer reduzierten Variante und mit einer Variante, die lediglich den gesetzlichen energetischen Anforderungen entspricht, erarbeitet werden. Bei der aktuellen Planung werden etwa 50 % CO2 (Kohlendioxid) und etwa 46% NO (Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid) eingespart.

-        Die Lüftungsanlage ist ein Muss. Wer macht schon zuverlässig Fenster auf und später wieder zu? Mit der Lüftungsanlage bekommt man gefilterte Luft in das Gebäude und die feuchte Luft wird abgeführt. Zu- und Abluft laufen über einen Wärmetauscher, so wird die einfließende Luft erwärmt und man braucht im Gebäude weniger Heizkapazität. Die Anlage ist so ausgerüstet, dass sie mittels Bewegungsmelder läuft und jeder Raum einzeln geregelt ist. Die Anlage läuft also nicht die ganze Zeit, sondern nur dort, wo sich jemand aufhält.

-        Hinsichtlich der Fördermöglichkeiten finden derzeit noch Klärungsgespräche mit der ILB statt.

 

An der Diskussion beteiligen sich:

Frau Scheib, Frau Masche, Frau Sahlmann, Herr Sahlmann, Herr Ernsting, Frau Dr. Fischbach, Herr Schubert, Herr Priebe, Herr Bültermann, Herr Fischer, Herr Prof. Sommer, Herr Hurnik, Herr Stehlin

 

Diskussionspunkte:

-        Die Steigerung gegenüber der letzten Kostenberechnung und gegenüber der ersten Kostenschätzung von 2017; es geht um Steuergelder, die ausgegeben werden sollen.

-        Muss ein Umkleidegebäude mit Duschen das energetische Leuchtturmprojekt einer Kommune sein?

-        Fragen zur Amortisationszeit für die unterschiedlichen Wärme-/Energieversorgungsvarianten.

-        Wie hoch sind die Kosten für ähnliche Projekte in anderen Gemeinden?

-        Die Planung bedeutet bei einer Fläche von rund 300 m² Kosten von 3.500 €/m². Das Raumkonzept werden wir brauchen, aber nicht zur diesem Preis. Es geht um Fußballerinnen und Fußballer, die sich dort duschen und umkleiden.

-        Es kann nicht sein, dass wir gerade die Erweiterung für den Hort Am Hochwald noch mal auf ihren Bedarf hin überprüfen und gleichzeitig so ein „Leuchtturmprojekt“ umsetzen. Das kann man den Eltern der betroffenen Kinder nicht vermitteln. Vor allem, da das Funktionsgebäude nur einem exklusivem Männer- und Jugendfußballverein dient.

 

Herr Dr. Braun stellt folgenden Änderungsantrag:

„Bevor die Gemeinde nicht ihre Pflichtaufgabe zur Bereitstellung ausreichender Hortplätze erfüllt und den notwendigen Horterweiterungsbau begonnen hat, wird die Planung für das Sportplatz-Funktionsgebäude zurückgestellt.“

 

Herr Dr. Braun stellt einen weiteren Antrag zur Schadstoffbelastung aufgrund der Nähe zur Autobahn. Dieser Antrag wird in den HA verwiesen.

 

Fortsetzung Diskussionspunkte:

-        Thema ist heute nicht der Sportplatz, sondern das Funktionsgebäude. Wir haben die Planer beauftragt, mit dem neusten Stand der Technik und entsprechender CO2-Einsparung zu planen. Dementsprechend sind hier Photovoltaik, Dachbegrünung und diverse weitere Anlagen vorgesehen, die die Kosten in die Höhe treiben. Das haben nicht die Planer vermasselt. Weil die Kostensteigerungen sehr erheblich sind, wäre die Alternativvariante interessant. Mit diesem Objekt können wir nicht retten, was wir im Hinblick auf den Klimawandel in Kleinmachnow schon falsch gemacht haben.

-        Die Leute erwarten heute einen gewissen Standard, das hat nichts mit Luxus zu tun. Auch können wir nicht plötzlich sagen, wenn das Einsparen von CO2 Geld kostet, dann wollen wir es doch lieber nicht.

-        Wie viel kostet das Gebäude, das der Tennisclub derzeit in der Fontanestraße neu baut?

-        Warum sind auch die Kosten in der Kostengruppe 300 gestiegen?

 

Herr Ernsting:

Wir werden die heutige Diskussion gemeinsam mit allen beauftragten Planern auswerten und im HA über das Ergebnis und ggf. neue Erkenntnisse informieren.

 

Abstimmung Änderungsantrag Herr Dr. Braun:

2 Zustimmungen / 7 Ablehnungen / 0 Enthaltungen – mit Stimmenmehrheit abgelehnt.

 


Abstimmungsergebnis:

1 Zustimmungen / 6 Ablehnungen / 2 Enthaltungen – mit Stimmenmehrheit nicht empfohlen