Der Geschäftsbericht der gewog für das Jahr 2019 liegt in schriftlicher Form vor. Die Geschäftsführerin, Frau Schmidt, hält eine Zusammenfassung des Berichtes für die anwesenden Gäste.

 

 

Nachfragen zum Bericht:

 

Frau Masche

Ich finde es tatsächlich sehr fruchtbar, was Sie leisten für den Ort, obwohl ich Immobilienbesitz im gemeindlichen Eigentum immer kritisch sehe. Daran schließt sich auch meine Frage an, 1.008 Wohneinheiten hier in Kleinmachnow. Können Sie sagen, wie viele auf Ein- und Zweifamilienhäuser entfallen?

 

 

Frau Schmidt, Geschäftsführerin gewog

47 Ein- und Zweifamilienhäuser befinden sich im Eigentum der Gesellschaft.

 

 

Herr Schubert

Gibt es hinsichtlich des Wohnbauvorhabens in der Förster-Funke-Allee schon Baupläne, über die man diskutieren kann? Und wenn es die gibt, stehen Sie zu Ihrer Zusage, dass eine Veranstaltung durchgeführt wird, wo wir das mit den Anwohnern diskutieren können?

 

 

Frau Schmidt, Geschäftsführerin gewog

Ja, natürlich. Die Leistungsphase 2 ist abgeschlossen und es gibt eine Ansicht, die auch diskutiert werden kann. Ich muss als Erklärung auch dazu sagen, natürlich hatten wir uns ja dazu verständigt, muss aber zu unserer Rettung letztendlich sagen, mit Nachbarn über ein Bauvorhaben zu reden, wo man noch nicht mal Grundstückseigentümer ist, hielten wir für nicht sinnvoll. Wir sind bereit über das Bauvorhaben aufzuklären, so fern denn hier heute der Grundstückskauf beschlossen wird. So hatten wir uns auch mit den Gesellschaftern verständigt. Es gab ein europaweites Planungsverfahren. Fünf Bewerber waren dann in der zweiten Runde vor einer Jury, die auch aus Teilen des Aufsichtsrates und Gemeindevertretern bestanden hat. Dort sind Entwürfe verabschiedet worden. Die sind jetzt relativ weit feinjustiert. Die nächsten Leistungsphasen würden natürlich erst beauftragt werden, wenn das Grundstück angekauft ist und so hoffe ich, dass Sie positiv entscheiden. Dann können wir gerne die Anwohner und die Mieter, es gibt bereits Anfragen, darüber informieren, was sie erwartet.

 

 

Herr Steinacker

Vielen Dank für Ihren aufschlussreichen Bericht. Ich habe zwei Fragen. Die eine betrifft Ihre Aussage, die nachvollziehbar ist, dass Sie im Prinzip dauernd Wohnungen vermieten könnten. Die Nachfrage ist so, dass 100 Prozent Auslastung eigentlich immer klappt. Faktisch besteht ja eine Übernachfrage an Wohnungen. Wie lassen sich die Ihnen vorliegenden Wohnungssuchanfragen aufteilen nach Anfragen aus Kleinmachnow, aus der Region TKS, aus Zehlendorf, aus dem Umland kommend? Haben Sie da Statistiken? Es würde mich sehr interessieren, inwieweit der endogene, ortsbezogene Nachfrageteil ist und wenn Sie es beantworten können, welche Wohnungsgrößen vorrangig gesucht werden. Das Zweite ist, Sie haben umgestellt, das weiß ich, weil ich viele Menschen begleite, die Wohnungen suchen, überwiegend auch Geflüchtete. Wenn man sich bei der gewog bewerben will, muss man sich in das Portal ‚Immomio‘ eintragen. Nun ist es aber wohl so und dass sagen die Akteure von ‚Immomio‘ auch selber, dass nicht alle Bewerbungen automatisch den Wohnungsanbietern vorgeschlagen werden, sondern darüber entscheiden intelligente Algorhythmen, wer passfähig sein könnte oder nicht. Es ist bei vielen umstritten, sich auf Algorhythmen zu verlassen, wenn man Wohnungskandidaten auswählen möchte. Wie sind Ihre Erfahrungen mit ‚Immomio‘? Ist das wirklich der richtige Weg?

 

 

 

Frau Schmidt, Geschäftsführerin gewog

Zu Ihrer ersten Frage, ja wir haben natürlich Auswertungen. Pauschal kann man sagen, dass in Kleinmachnow sämtliche Generationen in allen Einkommensklassen Wohnungen in allen Größen, die zur Verfügung stehen, nachfragen. Egal was die gewog errichtet oder welche Wohnung frei wird, pro Wohnung gibt es mindestens 15 Bewerbungen. Festzustellen ist, dass es große Nachfragen nach Zwei- und Drei-Raum-Wohnungen gibt. Das liegt natürlich auch daran, dass Zwei-Raum-Wohnungen natürlich zu zweit, aber auch alleine bewohnt werden können und Drei-Raum-Wohnungen gerade eben zu dritt, aber vielleicht zukünftig nur noch zu zweit bewohnt werden können. Wir haben bei den Wohnungen, die über die Vergaberichtlinie laufen, in der Heinrich-Heine-Straße 130 Personen und am Adolf-Grimme-Ring ca. 120 Personen auf der Warteliste. Die Wohnungen für Senioren in der Heinrich-Heine-Straße sind die Einzigen, die einkommensunabhängig sind. Die Wohnungen im Adolf-Grimme-Ring sind einkommensabhängig. Bei den anderen Wohnungen ist es so, dass wir uns dafür entschieden haben, ‚Immomio‘ zu nutzen. Es ist richtig, letztendlich liegt dahinter ein Fragenkatalog. Der Fragenkatalog, der dort hinterlegt ist, bildet unsere Vergaberichtlinie ab. Wir haben ja eine Vergaberichtlinie die sagt, nach welchem Ranking Wohnungen vergeben werden. Da gibt es z. B. folgende Fragen: Wohnen Sie im Ort? Arbeiten Sie im Ort? Eine Kernfrage ist z. B. ob man im Ort arbeitet bzw. eine Sozialleistung im Ort erbringt wie Feuerwehr, Krankenschwester, Lehrer, Mitarbeiter in Betrieben, die das Sozialleben im Ort aufrechterhalten. Da kann man null bis zehn Punkte vergeben. Damit man niemanden ausschließt, haben wir nirgends zehn Punkte vergeben. Dann, ob man Mieter bei der gewog ist, interne Fragen, die regulieren können. Was allerdings nicht richtig ist, wir sehen alle. Wir sehen nicht nur die, die sich beworben haben, sondern wir sehen alle im Umkreis. Alle Bewohner, nicht nur die, die sich bei der gewog bewerben, sondern wir haben den Zugriff auf Informationen, wer in Kleinmachnow und im Umkreis von 100 Kilometern Zwei-Raum-Wohnungen und Drei-Raum-Wohnungen sucht. Wir haben uns das Portal bei anderen angeschaut, einmal für die Vermietung und, auch für mich zum Vorteil, wenn wir Bauvorhaben planen, um eine Marktabfrage durchzuführen. Letztendlich bekommt man kostenlos eine Marktabfrage, weil man genau erkennen kann, wer in welchem Preissegment sucht. Dazu möchte ich noch sagen, dass wir uns auch dafür entschieden haben, weil der Datenschutz ein riesiges Thema ist. Die Mieter entscheiden selbst, welche Daten sie hochladen und welche nicht. Wir sehen die Daten immer erst jeweils in den entsprechenden Vermietungsstadien.

 

 

Frau Dr. Kimpfel

Vielen Dank für den schönen Vortrag, Frau Schmidt. Sie haben in der ersten Folie geschrieben, 6,87 Euro Kaltmiete soll. Bedeutet das für alle gewog-Wohnungen oder nur für die in Kleinmachnow? Später haben Sie dann aufgeschlüsselt, dass es in Michendorf über 5 Euro sind. In welcher Preisklasse befinden wir uns eigentlich in Kleinmachnow? Es gibt ja sicherlich unterschiedliche Preisklassen in unterschiedlichen Wohnungen. Das würde mich interessieren.

 

 

Frau Schmidt, Geschäftsführerin gewog

Das ist richtig. Auf der ersten Folie steht die durchschnittliche Netto-Soll-Miete der Wohnungen des gesamten Wohnungsbestandes der Gesellschaft. Auf der hinteren Folie ist es aufgeteilt, Kleinmachnow liegt mit 6,54 Euro als Durchschnittsmiete über den anderen Kommunen. Es liegt daran, dass in den 6,54 Euro die Neubauvorhaben wie die Heinrich-Heine-Straße, Meiereifeld und Karl-Marx-Straße/Ecke Birkenschlag mit eingerechnet sind. Bei unsanierten Einfamilienhäuser, die eine Netto-Kalt-Miete von 4,00 Euro bezahlen und die höchste Netto-Kalt-Miete, die wir anbieten, ist 12,40 Euro. 50 Prozent der Wohnungen, die die gewog in Bestand hat, sind in dem Bereich, der über das Sozialamt förderfähig wäre, das heißt, unter 6,00 Euro.

 

 

Frau Sahlmann

Kann man den Verkauf des Grundstücks für den Neubau in der Förster-Funke-Allee nicht in einen Erbbaurechtsvertrag umwandeln, damit die Mieten dann nicht so hoch sind wie die angedachten 13,00 Euro? Können Sie dazu etwas sagen?

 

Frau Schmidt, Geschäftsführerin gewog

Sicher, wenn das grundsätzlich möglich ist. Das Problem ist, dass sich an der Miete nicht viel ändern wird, weil dann Erbbauzins fällig wird und der liegt mindestens bei zwei bis vier Prozent. Der Aufwand wäre bei der Gesellschaft der gleiche und bei den jetzigen Zinsen und bei dem Grundstückskaufpreis würde sich die Miete nicht wesentlich nach unten ändern. Rein rechnerisch würden wir bei 14,00 Euro netto kalt bleiben, damit das Objekt als nicht defizitär ist.

 

 

 

 

20:05 Uhr bis 20:15 Uhr – 10 Minuten Pause