Sitzung: 12.01.2022 Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Ordnungsangelegenheiten
Frau Gasch,
FD-Leiterin Verkehrsplanung, Klima- und Umweltschutz, informiert zum Sachstand:
- straffer Zeitplan der Bearbeitung
- September 2021 erster Lenkungskreis und Bürgerworkshop im November
2021
- parallel dazu Aufstellung der Ist-Analyse der Energieverbräuche
und Erstellung einer Potenzialanalyse durch das beauftragte Büro
- Dezember 2021 zweiter Lenkungskreis mit Leitbildentwicklung
- Januar 2022 Fortsetzung des zweiten Lenkungskreises und Vertiefung
der Leitbildfunktion
- Abschluss der Leitbilddiskussion Februar 2022
- Themenbereiche der Leitbilder (CO2-Reduktion, Erweiterung
PV-Anlagen, Ausbau Radinfrastruktur, Bezuschussung ÖPNV usw.)
- zurzeit Entwicklung Entwurf Maßnahmenkatalog
- Ziel: vor der Sommerpause Integriertes Klimaschutzkonzept mit
Leitbild und Maßnahmenkatalog als Beschluss in die Sitzungsdurchläufe
bringen
- Wattbewerb, die Photovoltaik-Städte-Challenge, ist gestartet;
Kleinmachnow hat sich als Kommune angemeldet
Herr Hahn ergänzt, dass im Lenkungskreis das Geothermie-Potenzial und die
Möglichkeit, sich um eine Ausnahmegenehmigung zur Aufstellung eines Windrades im
Europarc zu bemühen, besprochen wurden.
Frau Sahlmann
appelliert an alle Kollegen Gemeindevertreter, Beschlüsse, die zu fassen sind,
auf Klimaneutralität zu prüfen.
Nachfrage Herr Warnick:
„Sie haben vorhin eine Zahl genannt, Pro-Kopf-Verbrauch CO2 für Kleinmachnow,
mit zwei Stellen nach dem Komma genau. Das kann natürlich logischerweise nur
eine Schätzung sein. Aber, gibt es tatsächlich kleinteilige Untersuchungen auf
die Kommune oder ist das die große Zahl von Brandenburg, die einfach nur durch
die Anzahl der Einwohner geteilt wurde? Wo kommt diese Zahl her? Ist sie
tatsächlich so konkret auf Kleinmachnow bezogen berechnet? Und wenn ja, wie
kann man das überhaupt?“
Beantwortung Frau Gasch: „Meines Wissens nach, ist es das, was uns die Strombetreiber zur
Verfügung stellen, anhand was dort gezogen wird. Wie genau das funktioniert,
kann ich nicht beantworten. Ich müsste mich schlau machen und nachreichen, wie
diese Zahl zustande kommt.“
Beantwortung mit Erstellung des Protokolls: Die
Berechnung erfolgt nach der BISKO-Methodik. Dazu wird es im Konzept eine kurze
Erläuterung geben, ansonsten ist die Handlungsanleitung von IFEU maßgeblich.
Auszug aus der Handlungsanleitung: „Bei der Wahl des Bilanzierungsprinzips für
Treibhausgasbilanzen eines bestimmten Gebietes wird in der Regel der
territoriale Ansatz gewählt. Dies bedeutet, dass alle Emissionen innerhalb des
betrachteten Territoriums berücksichtigt werden. Dieses Prinzip ist Grundlage
der Bilanzierung auf Landes-, Bundes- und internationaler Ebene. Auf kommunaler
Ebene wird ebenfalls das Territorialprinzip verfolgt, allerdings wird im
Bereich des Strom- und Fernwärmeverbrauchs vom klassischen Ansatz des
Emissionskatasters (Quellenbilanz) zu Gunsten einer Verursacherbilanz
abgewichen. Es werden alle im betrachteten Territorium anfallenden Verbräuche
auf Ebene der Endenergie (Energie, die z. B. am Hauszähler gemessen wird)
berücksichtigt und den verschiedenen Verbrauchssektoren zugeordnet. Über
spezifische Emissionsfaktoren werden dann die THG-Emissionen berechnet. Graue
Energie wird nicht bilanziert.“ Zur Berechnung wurde der Klimaschutzplaner
verwendet. Hier werden z. B. die Verkehrsdaten mit dem TREMOD-Modell errechnet.
Eingespeiste Datenquellen können z. B. sein:
Netzbetreiber, Energieversorger, Schornsteinfegerdaten, Stromverbrauch aus
Wärmepumpen, Energieatlas, eigene Erhebungen
etc.
Nachfragen Herr Weis:
1. Das eine wäre meinerseits die Frage, ob sich das nur auf Photovoltaik, also auf
Strom oder ob es sich auch auf Solarthermie bezieht? Wobei wir da natürlich
wiederum in Teilbereichen gar keine Solarthermiespeicherung im Sommer machen
können, weil es ein Wasserschutzgebiet gibt, wo in großen Teilen Kleinmachnows
das ausgeschlossen ist.
2. Sie beziehen sich mit Windkraftanlagen auf Großanlagen, nicht auf
kleine Windräder. Es gibt kleine Windräder, die auch effektiv sind, die
natürlich städtebaulich nicht auf jedes Haus in Kleinmachnow passen, aber die
noch Potenzial hätten. Werden diese aus- oder werden sie auch eingenommen?“
Beantwortung Frau Gasch zu 1: „Zum Potenzial, es gab ja zwei Balken. Der zweite Balken hat die
Wärme beinhaltet, es war Solarthermie dabei. Es soll sich nicht doppeln, also
keine doppelte Nutzung. Man muss sich entscheiden, ob die Nutzung als Strom
erfolgen oder Wärme daraus gemacht werden soll. Ich weiß nicht, wie es
aufgeschlüsselt ist. Das kann ich auch gerne nachfragen.“
Beantwortung mit Erstellung des Protokolls: Bei der Berechnung wurde davon ausgegangen,
dass auf 70 % der PV-Dachfläche PVT-Kombimodule installiert werden, welche
neben gleichbleibendem Stromertrag auch Umgebungs- und Strahlungswärme an eine
Wärmepumpe weiterleiten. Der Stromertrag bleibt gleich und es kommt durch die
Kombination ein Wärmepotenzial hinzu.
Zu 2: „Wenn es
theoretisch möglich wäre, würde es eine Maßnahme werden und dann müsste man
diskutieren, ob man es möchte. Ich möchte das nicht kategorisch ausschließen.“
An der Diskussion beteiligten
sich: Frau Sahlmann, Herr
Warnick, Frau Dr. Bastians-Osthaus, Herr Dr. Osthaus, Herr Weiß, Herr Hahn