Sitzung: 13.01.2022 Finanzausschuss
Beschluss: mehrheitlich beschlossen ohne Maßgabe
Abstimmung: Ja: 5, Nein: 1, Enthaltungen: 2, Befangen: 0
Vorlage: DS-Nr. 136/21/2
Beschlussvorschlag:
1.
Die
Gemeinde Kleinmachnow setzt sich das Ziel, einen landesweit vorderen Platz bei
der
Installation von Solaranlagen pro Einwohner zu erreichen.
2.
Die
Gemeinde Kleinmachnow beteiligt sich offiziell an der in diesem Jahr
gestarteten
Initiative „Wattbewerb“, an der schon ca. 150 deutsche Städte und Gemeinden
teilnehmen und in der es darum geht, welche Kommune als erste ihre installierte
Solarleistung verdoppelt.
3.
Zur
nachhaltigen Förderung des Ausbaus von photovoltaischen Anlagen in Kleinmachnow
wird ein Budget von 75.000 Euro in den Haushalt 2022 eingestellt. Diese
finanziellen
Mittel werden zielgerichtet für nachfolgende Maßnahmen eingesetzt.
4.
Die
Gemeinde Kleinmachnow bietet durchgehend im Jahr 2022 eine individuelle
sachkundige Informationsmöglichkeit für die Errichtung einer Solaranlage durch
geeignete ausgewiesene Fachleute an. Mit diesen sind entsprechende
Beratungsverträge
für ein Jahr abzuschließen.
5.
Die
Unterstützung besteht je nach Wunsch der Beratungsperson
·
in der
individuellen Beratung über die Vorteile der Errichtung einer Solaranlage. Die
lang- und mittelfristigen finanziellen Vorteile für den jeweiligen privaten
Haushalt sind
durch Vergleich der Errichtungs- und Betreibungskosten sowie der
voraussichtlich
erzielbaren Stromeinsparungen und Einspeisungsvergütungen deutlich
darzustellen.
·
in der
Besichtigung der „Vor Ort“ individuell bestehenden Möglichkeiten zur Errichtung
einer Solaranlage
·
in der
Benennung von ausgewählten Referenzobjekten in Kleinmachnow und der
Besichtigung zusammen mit den Fachleuten
·
in der
Information zu allen aktuell möglichen Förderprogrammen der EU, der
Bundesregierung oder des Landes Brandenburg, die in diesem Fall zur Anwendung
gebracht werden könnten
·
in der
konkreten fachlichen Unterstützung beim Ausfüllen der Beantragungsunterlagen
·
in der
Aufklärung über die positiven klimatischen Auswirkungen und die voraussichtlich
erzielbaren CO2-Einsparungen.
6.
Die
Fachleute stehen allen Einwohnerinnen und Einwohnern der Gemeinde Kleinmachnow
über regelmäßige Erst-Informationsangebote im Rathaus oder über die
Kontaktaufnahme per E-Mail zur Verfügung. Die beauftragten Fachleute schließen
bei weiterem Interesse einen
Beratungsvertrag mit den konkret interessierten Bürgerinnen und Bürgern ab, der
für
diese kostenfrei ist. Die Abrechnung der Informationsleistung der Fachleute
erfolgt
gegenüber der Gemeinde Kleinmachnow gestaffelt nach der Höhe des Aufwandes.
7.
Darüber
hinaus organisiert die Gemeinde im Jahr 2022 zwei
Informationsveranstaltungen, in denen Fachleute über die klimapolitischen
Auswirkungen und finanziellen Vorteile für private Haushalte referieren.
8.
Die
Gemeinde Kleinmachnow verschickt an alle Haushalte postalisch eine Information,
in
der auf die bestehenden separaten Fördermöglichkeiten hingewiesen und über die Termine
der regelmäßigen Beratungstage sowie der zwei Informationsveranstaltungen
berichtet wird.
9.
Bei
Bedarf werden, nach Bekanntgabe eventuell bestehender Fördermöglichkeiten der
neuen Bundesregierung, weitere finanzielle Unterstützungen bei der Errichtung
von
Solaranlagen in Kleinmachnow nicht ausgeschlossen.
Herr Warnick erläutert als Einreicher die vorliegende Drucksache.
Die Beschlussvorlage DS-Nr.: 136/21/2 wurde bisher in dem entsprechenden Fachausschuss wie folgt abgestimmt:
Umweltausschuss: 8 Ja-Stimmen; 1 Nein-Stimme und 0 Enthaltungen mit Änderungsantrag
Herr Warnick erläutert die Änderungen aus dem
Umweltausschuss.
1.
Der Pkt. 2 wird ersatzlos gestrichen.
Alle anderen Punkte rutschen in
der Nummerierung entsprechend nach oben.
2. In Pkt. 2 (ehem. Pkt. 3),
Satz 1 wird eingefügt hinter photovoltaischen Anlagen: „und
von anderen Anlagen zur Erzeugung von
alternativen Energien“ …
3. In Pkt. 3 (ehem. Pkt. 4),
Satz 1 wird das Wort „durchgehend“ durch
das Wort
„regelmäßig“ ersetzt.
In Satz 2 wird die Wortgruppe „für ein Jahr“ ersatzlos gestrichen.
4. In Pkt. 4 wird als letzter
Satz ergänzt: „- auch in der Information
über die Nutzung
von anderen alternativen
Energien wie Solarthermie, Wärmepumpen, Windkraft etc.“
Darüber hinaus berichtet Herr Warnick, dass im Umweltausschuss der
Vorschlag
gemacht wurde, die im Pkt. 7 (ehem. Pkt. 8) angesprochene Information
nicht durch
ein separates Informationsschreiben zu versenden, sondern mit
einer anderen Aktion (z.B. Verschickung von Grundsteuerbescheiden) zu verbinden.
Dies könnte erhebliche Kosten sparen.
Herr Warnick findet diesen Vorschlag sehr gut.
Herr Warnick fand die Diskussion dazu im
Umweltausschuss sehr konstruktiv und wenn die Änderungen auch im
Finanzausschuss Befürwortung finden, wird seine Fraktion als Einreicher die
Drucksache DS-Nr. 136/21/3 so in den Hauptausschuss einbringen.
Herr Templin vertritt die Meinung, dass der
Einreicher den Änderungsantrag übernehmen sollte.
Aus seiner Sicht muss jedoch noch eine redaktionelle
Änderung vorgenommen werden. Es sollte einheitlich das Wort „Solaranlagen“
statt „photovoltaischen Anlagen“ verwendet werden.
Ø
Herr Gutheins nimmt ab 18:46 Uhr an dieser Sitzung teil.
Somit sind 9 Gemeindevertreter anwesend.
Herr Priebe möchte gern wissen, woraus sich die
Summe von 75.000,00 € zusammensetzt.
Dazu informiert Herr Warnick, dass diese Zahl nur
ein grober Überschlag ist. Diese Zahl muss
noch durch die Verwaltung konkretisiert werden.
Frau Pichl freut sich darüber, dass diese Drucksache
umfangreich im Umweltausschuss diskutiert
wurde. Ursprünglich wurde zur gleichen Thematik
schon eine Drucksache in der Gemeindevertretung von der Fraktion B90/Grüne eingebracht. Aus ihrer Sicht
geht die Umsetzung, wie von ihrer Fraktion vorgeschlagen, viel günstiger. Für
sie ist es aber wichtig, dass zukünftig viel mehr PV-Anlagen auf den Dächern
von Kleinmachnow zu finden sind und diese auch gefördert werden.
Herr Dr. Vosseler sieht die Anreizwirkung eher
schwierig. Aus seiner Sicht sollte eine Selbstbeteiligung vereinbart werden.
Dies sieht Herr Warnick nicht so. Aus seiner Sicht
ist es sehr wichtig, dass eine entsprechende Beratung kostenfrei sein muss. Ein
Beratervertrag ist daher notwendig.
Weiterhin berichtet Herr Warnick, dass im
Umweltausschuss auch der Projektleiter Energieberatung
für die Verbraucherzentrale Brandenburg e. V
anwesend war. Die Verbraucherzentrale bietet derzeitig keine Beratungen „vor
Ort“ zu diesem Thema mehr an. Früher war das jedoch so.
Herr Priebe möchte zum einen wissen, wer den Berater
bestimmt und zum anderen, wo und durch wen die Kosten entstehen.
Herr Warnick informiert dazu, dass die Berater durch
die Gemeinde ausgesucht werden. Die Berater sollten keine Personen sein, die
ihre eigenen Anlagen verkaufen möchten. Die Kosten entstehen durch die Berater.
Ziel ist die qualifizierte Beratung der Bürgerinnen und Bürger.
Herr Priebe fragt nach, wodurch sich die Berater
qualifizieren?
Herr Warnick kann sich gut vorstellen, dass eine
Arbeitsgruppe gebildet werden könnte, wo gemeinsam mit der Verwaltung die
Berater ausgesucht werden.
Herr Dr. Vosseler merkt an, dass beratende
Ingenieure einen recht hohen Stundensatz haben. Mit welchen finanziellen
Mitteln ist eine Beraterstunde geplant? Wird ein Beraterhonorar finanziell
gedeckelt? Wie umfangreich soll eine Beratung erfolgen?
Herr Warnick stellt sich vor, dass pro Beratung eine
Höchstsumme von ca. 300,00 € angebracht sind.
Herr Dr. Vosseler schlägt vor, dass eine Deckelung
im Antrag aufgenommen werden sollte.
Dies kann sich Herr Warnick vorstellen. Er merkt
aber auch an, dass jetzt interessant wird, was
die neue Regierung auf diesem Gebiet machen wird und
ob es eine zusätzliche staatliche
Förderung gibt.
Herr Templin findet eine Deckelung eher willkürlich.
Es ist wichtig, dass ein breitgefächertes Beratungsangebot vorhanden sein
sollte. Die Beratung muss sich in einem von der Verwaltung abgesteckten Rahmen
bewegen. Dies ist aus seiner Sicht der Auftrag an die Verwaltung. Der
Antrag sollte nicht weiter verkompliziert werden.
Eine Arbeitsgruppe zu bilden hält Herr Templin für nicht nötig.
Frau Pichl findet die Aussage von Herrn Warnick
nicht ganz richtig. Die Verbraucherzentrale berät kostenlos und neutral. In
Teltow gibt es feste Termine, wo eine Beratung in Anspruch genommen werden
kann.
Weiterhin findet Sie es nicht in Ordnung, dass der
Vorsitzende des Finanzausschusses den
durch seine Fraktion eingebrachten Antrag so
intensiv diskutiert. Aus ihrer Sicht hätte er die Sitzungsleitung für diesen Tagesordnungspunkt
abgeben müssen.
Ø
Frau Schwarzkopf verlässt um 19:15 Uhr die Sitzung
Somit sind 8 Gemeindevertreter anwesend.
Herr Warnick informiert, dass die
Verbraucherzentrale im gestrigen Umweltausschuss mitgeteilt hat, dass derzeitig
keine personellen Kapazitäten vorhanden sind, um eine Beratung vorzunehmen.
Frau Richel sieht den vorliegenden Antrag positiv
und negativ. Sie geht davon aus, dass Hand-
werker immer so beraten werden, dass der Kunde
zufrieden ist. Wir haben gute Handwerker.
Sie sieht den Informationsbedarf der Bürgerinnen und
Bürger durchaus wichtig. Sie wird sich bei
der Abstimmung heute enthalten. Das Thema muss erst
in ihrer Fraktion besprochen werden.
Auch Herr Gutheins berichtet, dass die
Verbraucherzentrale berät, jedoch gibt es derzeitig einen Personalmangel.
Herr Krüger wird diesem Antrag nicht zustimmen. Er
vertritt die Meinung, dass die Bürger, die eine Solaranlage haben möchten, sich
auch selbst beraten und die Kosten selbst tragen werden.
Herr Fiehler ist überzeugt, dass die Kleinmachnower
einen Impuls für diese Angelegenheit brauchen. Sie brauchen eine neutrale und
grobe Impulsberatung für einen Einstieg in dieses Thema. Aus
seiner Sicht sollten auch nicht diejenigen die
Beratung durchführen, die letztendlich die Anlage anbringen werden. Das sind
dann wieder die Handwerker.
Herr Warnick stellt die Drucksache DS-Nr. 136/21/2 mit den genannten Änderungen aus dem Umweltausschuss zur Abstimmung.
Die Abstimmung der Drucksache DS-Nr.: 136/21/ erfolgt mit 5 Ja- Stimmen, 1 Nein-Stimme und 2 Enthaltungen.
Der Einreicher wird zum Hauptausschuss die Drucksache DS-Nr. 136/21/3 mit den Änderungen aus dem Umweltausschuss einbringen.
An der Diskussion beteiligten sich: Herr Templin, Herr Priebe, Herr Warnick, Frau Pichl, Herr Dr. Vosseler, Frau Richel, Herr Gutheins, Herr Krüger und Herr Fiehler.