Abstimmung: Ja: 0, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

Der Bericht des Eigenbetriebes KITA-Verbund für das Jahr 2021 liegt in schriftlicher Form vor. Die Leiterin des Eigenbetriebes, Frau Feser, hält einen zusammengefassten Bericht für die Anwesenden.

 

 

Nachfragen:

 

Frau Masche, FDP-Fraktion

Was ist Ihrer Einschätzung nach der Grund dafür, dass es immer weniger Menschen gibt, die sich als Tagespflegeeltern zur Verfügung stellen? Wird es weniger nachgefragt?

 

 

Frau Feser, Leiterin des KITA-Verbundes

Zwei Tagespflegepersonen gehen im Sommer auf Grund des Alters, da sie weit über 60 Jahre alt sind. Ich glaube, dass es Eltern gibt, die sich sehr bewusst für die Tagepflege entscheiden. Es ist für sie ein hohes Gut, wenn sie morgens um 8:00 Uhr ihr Kind abgeben und um 15:00 Uhr wieder abholen und dann genau erfahren, wie es dem Kind geht und wie es geschlafen hat usw. Eine Gruppe von Eltern wird es immer geben, die dieses Betreuungsmodell für ihr Kleinstkind haben möchten. Leider ist es aber so, dass Tagespflege immer dann sehr attraktiv ist, wenn Kita-Plätze fehlen. Nachdem wir in den letzten Jahren nicht mehr den Druck in unseren Kindertagesstätten haben, überwiegt natürlich bei manchen Eltern dann das Thema Zuverlässigkeit und lange Öffnungszeiten, wobei ich wirklich sagen muss, dass unsere Kindertagespflegepersonen hier im Ort so gut wie nie krank sind, aber es bleibt natürlich immer ein kleines Restrisiko, wenn sie mal ausfallen. In anderen Regionen gibt es auch Tagespflegepersonen, die in angemieteten Räumen arbeiten. Die sind hier nicht bezahlbar, das heißt, wenn die Tagespflegepersonen nicht eigene Räumlichkeiten haben, sind sie hier gar nicht in der Lage, Tagespflege anzubieten, da die Räume fehlen.

 

 

Herr Steinacker, BIK-Fraktion

Für die Inklusion von Kindern mit Handicap gibt es eine Unterstützung auf Landkreisebene, wenn ich das richtig verstanden habe, in Form der Bewilligung von Einzelfallhilfe. Das sind aber nur fünf Stunden pro Woche und deutlich zu wenig, wie Sie geschrieben haben. ich glaube, das kann man gut nachvollziehen. Mein Appell an die Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter, die auch im Kreistag sind, wäre, dass sie sich des Themas mal annehmen und idealerweise eine Vorlage für den Kreistag erarbeiten die beinhaltet, dass diese Inklusionseinzelhelferstunden von fünf erhöht werden. In welchem Umfang, kann ich nicht einschätzen. So eine Initiative wäre sehr sinnvoll, zumal ich auch aus Einrichtungen anderer Kommunen gehört habe, dass Stand der Stunden auch als völlig unzureichend angesehen wird.

 

 

Frau Feser, Leiterin des KITA-Verbundes

Falls jemand hierzu noch Informationen benötigt, bin ich gerne zu Gesprächen bereit.

 

 

Herr Singer, Fraktion SPD/DIE LINKE/PRO

Wie ist das jetzt konkret mit den ukrainischen Kindern? Die Zahl wurde im KuSo-Ausschuss kurz genannt. Es wäre doch wichtig, mal ein paar Sätze zum Gelingen zu hören.

 

 

Frau Feser, Leiterin des KITA-Verbundes

Seit März 2022 haben wir 44 ukrainische Kinder aufgenommen, acht Krippenkinder, 12 Kindergartenkinder und 24 Hortkinder. Es liegen auch noch weitere Anträge vor. Zwei Voraussetzungen müssen erfüllt sein. Eine Bescheinigung der Meldestelle und ein Attest des Kinderarztes müssen vorliegen. Knapp 50 Kinder ist eine enorme Zahl. Das geht natürlich alles „zu Lasten der pädagogischen Fachkräfte vor Ort“. In der Kita Ameisenburg haben wir sieben ukrainische Kinder und das ist herausfordernd. Wir haben zwei Beschäftigte in unterschiedlichen Einrichtungen, die ukrainische Wurzeln haben. Eine pädagogische Mitarbeiterin und eine technische Kraft, die natürlich helfen. Und wir haben auch, als erster Träger im Land Brandenburg, eine ukrainische Erzieherin eingestellt. Es gibt die ganze Bandbreite von Sprachbarrieren. Eigentlich sind es ja Mütter mit ihren Kindern, die zu uns kommen. Es geht da etwas besser, wo auch englisch gesprochen wird. Bei uns gibt es auch Kolleginnen, die noch russisch sprechen können. Jetzt kristallisiert sich auch heraus, dass es schon eine Handvoll Kinder gibt, die traumatisiert sind. Wir haben jetzt aber keine Plätze mehr und auch personell sind wir an der Grenze dessen, was wir leisten können.