Sitzung: 27.06.2011 Bauausschuss
Beschluss: mehrheitlich abgelehnt ohne Maßgabe
Abstimmung: Ja: 1, Nein: 4, Enthaltungen: 1, Befangen: 0
Vorlage: DS-Nr. 128/11
Herr
Dr. Klocksin
Begrüßt
den Planer Herrn Starck vom Büro MerkelConsult.
Herr
Dolata, Geschäftsführer BBIS, beantragt Rederecht.
Es
gibt keine Einwände gegen das beantragte Rederecht von Herrn Dolata.
Frau
Neidel
Die
Gemeindevertretung hatte am 10. 02.2011 für den Straßenbau „Schopfheimer Allee“
das Bauprogramm beschlossen. Es ergeben sich für das Bauprogramm einige
Änderungen und diese bedürfen einer Beschlussfassung durch die
Gemeindevertretung.
Im
Wesentlichen geht es darum, das auf der Straße, die augenblicklich nur 5,50 m
breit ist, Aufweitungen stattfinden, bzw. Ausweichstellen für den
Begegnungsverkehr Bus/LKW und Bus/Bus errichtet werden. Die Schaffung einer
Aufweitung der Straßenanbindung auf die Karl-Marx-Straße ist für Busse mit
einer Länge von 15 m erforderlich und die Vergrößerung des Kreisverkehrs auf 30
m hat die gleiche Ursache, nämlich, dass die Busse diesen Kreisverkehr befahren
können. Des Weiteren passiert eine Aufweitung des Kurvenbereiches. Alle
Änderungen sind in der Anlage 1 noch einmal mit extra Beschriftung
gekennzeichnet. Nach Beschlussfassung der Gemeindevertretung haben wir die
Schulen darüber informiert und den Beschluss zur Kenntnis gegeben. Die BBIS hat
sich daraufhin schriftlich geäußert dieses Schreiben (18.03.2011) liegt Ihnen
vor. Die BBIS wird durch Herrn RA Walther von Gierke vertreten. Hier gab es
Anregungen, Optimierungsvorschläge und eben auch Bedenken zu den
Planungsansätzen, die das Bauprogramm enthält. Ein reger Austausch hat sich von
März bis jetzt vollzogen. Mit Datum vom 16. Juni 2011 wurde ein
Ergebnisprotokoll ausgehandelt, was aus Sicht der Verwaltung, der Fachplaner
und aus Sicht der BBIS eine Einigung darstellt, aber auch gleichzeitig eine
Änderung des Bauprogramms.
Herr
Starck, Planungsbüro MerkelConsult
Erläutert
die geplanten Änderungen.
Herr
Grubert zu Protokoll
Ergänzend
kann ich noch sagen, dass wir eine Einigung dahingehend haben, dass das
Pförtnerhaus abgerissen wird und wir damit auch an dieser Stelle eine bessere
Führung der Straße auf Kosten der BBIS bekommen.
Herr
Lippoldt zu Protokoll
Ich
bin der Auffassung, dass wir als Gemeindevertretung keine Nebenabreden
beschließen können. Also wenn hier gewünscht wird, dass wir das Protokoll des
Bürgermeisters mit der Internationalen Schule zur Zeichnung freigeben und dass
danach dann operiert wird. Mein Anliegen ist vielmehr, dass wir unseren Herrn
Bürgermeister beauftragen, mit der Internationalen Schule eine Änderung des
Erschließungsvertrages auszuhandeln, die folgenden Prämissen Rechnung trägt:
- der Vorteil der
Erschließung kommt ausschließlich der Internationalen Schule zu Gute,
- die Internationale
Schule müsste diese Erschließung finanzieren und
- auch das
Ausführungsrisiko tragen.
Es
gibt beim Städte- und Gemeindebund ein Erschließungsvertragsmuster, das
ausgerechnet von Herrn RA Dr. Scharmer, der die Gemeinde Kleinmachnow seit
Jahrzehnten berät, entwickelt worden ist. Ich stelle die Frage, warum wir bei
einem so wichtigen Vorhaben nicht dieses Erschließungsvertragsmuster
übernehmen.
Eine
weitere Frage ist, was ist mit der Fahrradstraße, Herr Bürgermeister Grubert
hat in der Gemeindevertretung deutlich klar gemacht, dass es sein Ziel ist, da
er die Straße baut, sie auch als Fahrradstraße auszuweisen. Der Rechtsbeistand
der Internationalen Schule hat diese Überlegung für rechtswidrig erachtet. In
dieser Beschlussvorlage steht nichts mehr darüber drin. Wenn es keine
Fahrradstraße ist, heißt das, wir müssen Wege finden und Wege bauen, die den
Kindern, die mit dem Fahrrad in die drei Schulen fahren, auch einen sicheren
Weg eröffnen. Das wäre mit einer Fahrradstraße möglich gewesen, bei der die
Radfahrer Vorrang vor dem Automobilverkehr haben. Wenn diese Planung nicht
umgesetzt wird, dann ist für mich dieses ganze Ausbauvorhaben Makulatur.
Frau
Neidel
Was
die Fahrradstraße betrifft, das soll so bleiben, denn hier sind nur die Änderungen
aufgeführt. Wenn die Fahrradstraße, die ja in dem alten Beschluss als Anstrich
und Grundsatz enthalten ist, sich hier nicht wiederfindet, dann bleibt es
natürlich dabei. Nach wie vor soll die Straße als Fahrradstraße gewidmet
werden.
Herr
Grubert
Ergänzend
zu der Ausführung von Frau Neidel ist es so, dass ich bei Abschluss, wenn wir
das über eine Vereinbarung machen, den Punkt, dass es eine Fahrradstraße
bleibt, auch noch aufnehmen werde.
An
der Diskussion beteiligen sich:
Frau
von Törne, Frau Neidel, Herr Dr. Mueller, Herr Wilczek, Herr Grützmann, Herr
Grubert, Frau Eiternick, Frau Wagner-Lippoldt, Frau Dr. Bastians-Osthaus
Herr
Grützmann – LoF Nr. 31/11
Ich
bitte zu überprüfen, ob dieser hier angefangene Charakter der Doppelreihigkeit
der Allee auf einer Seite fortgeführt werden kann.
Herr
Lippoldt zu Protokoll
Ich
habe volles Verständnis für das Anlieger der Internationalen Schule, den Bus
von allen Seiten auf den Seeberg fahren zu lassen. Aber diese
Gemeindevertretung hat eben auch beschlossen, dass die Busanschließung nicht
über die Karl-Marx-Straße erfolgt. Das sind wir auch den Anwohnern schuldig,
die hinter der künftigen Lärmschutzwand am Arnold-Schönberg-Ring wohnen und den
Anwohnern der Karl-Marx-Straße selbst auch. Die Ausweitung der neuen Einmündung
von der Karl-Marx-Straße zeigt doch, das ganze Dilemma. Wir haben heute die
schräge Anbindung der Schopfheimer Allee oder Am Hochwald, in die jeder Bus,
selbst Gelenkbusse, ohne Schwierigkeiten hineinkommen und jetzt bauen wir diese
zurück und bauen eine neue, bei der die Planer plötzliche sehen, da passen
keine 15 m-Busse durch. Das auf einer Straße, wo eigentliche keine regelmäßigen
Busse fahren sollten.
Der
Planer hat darauf hingewiesen, dass ein Wenden der Busse an dem Wendekreis
durchaus möglich ist, wenn der Innenbereich überfahren werden kann, wie wir das
von dem kleinen Kreisverkehren in Deutschland kennen. Da werden eben keine
Blumen gepflanzt, sondern eine Aufpflasterung über die die Hinterachse ohne
Probleme rollen kann, ohne dass der Kreisverkehr auf 30 m erweitert wird.
Frau
Wagner-Lippoldt zu Protokoll
Welche
Kalkulation wurde hier zu Grunde gelegt, wo wird hier die Gemeindevertretung
über den Tisch gezogen? Wenn die Summe praktisch fixiert ist, die von den
Anliegern getragen wird mit einer Summe von 250.000,- Euro für alle
Zufahrtsstraßen auf dem Seeberg. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass
alle diese Maßnahmen 15.000,- Euro kosten sollen. Dann frage ich mich warum ist
das nicht an anderen Orten nicht genauso möglich, oder werden hier später
Kosten auf andere Bauvorhaben übertragen?
Frau
Neidel zu Protokoll
Die
Kostenschätzungen für die Änderungsmaßnahmen sind in Abstimmung mit dem Büro
MerkelConsult in erfolgt. Bei der hier angegebenen Gesamtsumme sind auch die
wenigen Positionen, wo Einnahmen zu verzeichnen sind, gegen gerechnet. Es ist
eine Kalkulation mit dem Büro MerkelConsult vorgenommen worden und Niemand soll
über den Tisch gezogen werden.
Herr
Dolata – Rederecht
Wir
haben mit Erstaunen festgestellt, dass die Straße auf nur 5,50 m geplant worden
ist. Es geht hier nicht nur um die Internationale Schule, es geht hier um die
Gesamtverantwortung für einen Bildungscampus. Wir haben einen Bildungscampus
mit 4 Bildungseinrichtungen im Augenblick.
Die
Straße Schopfheimer Allee ist eine öffentliche Erschließung und diese sollte
auch für die öffentliche Erschließung nutzbar gemacht werden, d. h. für alle,
d. h. auch für ÖPNV-Verkehr z. B. Vielleicht beschließt die Gemeinde in einiger
Zeit mal eine Bus dort hin zulegen, damit der Campus auch mit dem öffentlichen
Bus erreicht werden kann.
Der
Begegnungsverkehr Feuerwehr-Bus ist nicht möglich, was auch für mich auch
einfach nicht nachvollziehbar ist, einen Bildungscampus öffentlich rechtlich zu
erschließen, wo nicht einmal die Feuerwehr am Bus oder die Feuerwehr-LKW
aneinander vorbeikommen und dann gefährlich ausweichen muss.
Ich
bitte dringendst noch einmal darüber nachzudenken, ob man einen Campus nicht so
entwickeln sollte, dass die öffentliche Erschließung im Punkte Straße so gebaut
wird, dass dort dann auch ein ganz normaler Bus, Feuerwehr und LKW-Verkehr
möglich ist.
Herr
Dr. Klocksin- Zusammenfassung
Es
ist sicherlich völlig unstreitig, dass es eine vernünftige Erschließung geben
muss, dass dort LKWs, die Müllabfuhr,
Versorgungsfahrzeuge, auch Busse fahren sollen. Wir haben eine lange Diskussion
über die Erschließung gehabt. Die ursprünglichen Vorstellungen, die in den
Ausschüssen und auch in der Gemeindevertretung bemehrheitet waren, war die
Karl-Marx-Straße mit einem Wendehammer zum Ende
zu versehen, um genau den Durchgangsverkehr auf den Adolf-Grimme-Ring
nicht möglich zu machen. Von diesem Wendehammer haben wir uns mittlerweile
entfernt zu einer Haupterschließungsachse. Dieses alles ist in Form von
Kompromissen mitgetragen worden. Jetzt sind wir an den Punkt angelangt, wo das
realisiert wird, was in der Diskussion damals als Erschließung eines
Gewerbegebietes bezeichnet wurde.
Aus
meiner Sicht ist das, was wir in der Vergangenheit beschlossen haben ein
Kompromiss, der auch schon an eine Grenze gestoßen ist.
Beispielhafter Hinweis: Es gibt keinen
sachlichen Anlass für Aufweitungen. Querschnitte mit 5,50 m findet man in
Siedlungsstraßen wie beispielsweise Lloyd-G.-Wells-Straße/Benschallee und
Benschallee in Berlin und in der Stahnsdorfer Straße in Potsdam zur
Erschließung des Hasso-Plattner-Institutes. Im Bereich Lloyd-G.-Wells-Straße/Benschallee
fahren Gelenkbusse. Im Begegnungsfall hält der eine Bus in der 90 ° Kurve an
und lässt den anderen Bus vorbei
Abstimmungsergebnis
zur DS-Nr. 128/11:
1 Zustimmung / 4
Ablehnungen / 1 Enthaltung – mit Stimmenmehrheit abgelehnt