Sitzung: 29.06.2011 Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Ordnungsangelegenheiten
Beschluss: mehrheitlich abgelehnt ohne Maßgabe
Abstimmung: Ja: 2, Nein: 4, Enthaltungen: 0
Vorlage: DS-Nr. 128/11
1.
Das durch die Gemeindevertretung am 10.02.2011
für den Straßenbau „Schopfheimer Allee“ beschlossene Bauprogramm wird
entsprechend der Anlage 1 (zeichnerische Darstellung Lagepläne 1 bis 3)
geändert. Die Änderungen sind in den Lageplänen gekennzeichnet und zudem in
Anlage 2 (Ergebnisprotokoll der Besprechung Gemeinde Kleinmachnow mit der BBIS,
vom 10. Juni 2011) textlich beschrieben. Die Änderungen betreffen im
Wesentlichen:
-
Schaffung
einer Aufweitung der Straßenanbindung auf die Karl-Marx-Straße für 15 m lange
Busse
-
Errichtung
von 4 Ausweichstellen für den Begegnungsverkehr Bus/LKW oder Bus/Bus mit den
Maßen 20 m x 0,5 m
-
Aufweitung
der Kurvenbereiche auf 6,0 m, bzw. 6,50 m und Verziehen der Straße zwischen den
Kurven auf 6,0m m
-
Vergrößerung
des Kreisverkehrs auf 30 m
2. Der Bürgermeister wird ermächtigt, das Ergebnisprotokoll zum
Neubau der Schopfheimer Allee
(Anlage 2) zu unterzeichnen. Damit werden seitens der Gemeinde Kleinmachnow die
am 10. Juni 2011 zwischen der BBIS,
vertreten durch Herrn Burkhard Dolata, Geschäftsführer BBIS und Herrn Michael Grubert, Bürgermeister Gemeinde
Kleinmachnow, getroffenen Festlegungen
anerkannt.
Frau Neidel: Im Wesentlichen soll das
Straßenbauprogramm natürlich entsprechend dem alten Beschluss durchgeführt
werden.
Hier geht es jetzt um Änderungen, die die
Straßenbreite 5,50 m betreffen, um Aufweitung und Ausweichstellen für den
Begegnungsverkehr Bus – Lkw, Bus – Bus, um die Vergrößerung des Kreisverkehrs
auf 30 m und um die Erweiterung des Einmündungsbereichs in die
Karl-Marx-Straße.
Frau Lüdke erläutert ausgiebig die von Frau Neidel
aufgeführten Änderungen.
Herr Grubert ergänzt: 1. Es handelt sich nicht nur
hier um den Busverkehr, weswegen es gemacht wird, sondern es handelt sich um
den Begegnungsverkehr Bus – Lkw, Lkw – Lkw. 2.
Die Gespräche mit der Internationalen Schule laufen auf der Argumentationsschiene
ab, dass sie sagt, dass sie als ein großer Schulträger einen Anspruch auf eine
ordnungsgemäße Erschließung nach Richtlinien und eine ordnungsgemäße
Erschließung des Campusgeländes hat und
in den Planungen, die die Gemeindevertretung gebilligt hat, sieht sie keine
ordnungsgemäße Erschließung. Es ging in den ersten Gesprächen darum, dass sie
uns jegliche Baugenehmigungen untersagen wollten und die Übertragung der
Straßenfläche blockieren wollten. Der Streitpunkt ist aber einfach der, was ist
eine ordnungsgemäße Erschließung und was ist keine ordnungsgemäße Erschließung
mit dem Bus-Bus-Verkehr. Aus den Gesprächen heraus haben sich diese Punkte
herauskristallisiert, die zu einer Kompromisslösung führen könnten. Der erste
Punkt ist, es bleibt nach wie vor eine Fahrradstraße, um das hier ganz klar zu
sagen, es wird auch in dem Kompromiss festgelegt. Das zweite ist, zwei
Ausfahrstellen sind darauf zurückzuführen, dass durch das Haus eine Verengung
von 5 m kommt und mit 5 m gar kein vernünftiger Begegnungsverkehr mehr möglich
ist, so dass diese beiden Ausweichstellen vor dem Haus gar nicht zu verhindern
sind, weil wir die Straße auf 5 m verengen. Die Erweiterung des Kreisverkehrs
auf 30 m, ich bitte dabei zu bedenken, dass wir dort auch eine Sporthalle
haben, die immer intensiver genutzt wird, es wird einfach auch zu Busverkehr kommen,
es wird auch ein Lkw kommen, es werden dort auch vielfältige Begegnungsverkehre
sein und der Streitpunkt wird die ordnungsgemäße Erschließung sein. Und das ist
auch ein Grund, warum wir an der Einmündung Adolf-Grimme-Ring die Aufweitung
dort in den Kurven für notwendig halten. Ich denke, wenn man sich den
Kreisverkehr anschaut, dann sehen Sie, dass er immer noch eine wunderschöne
Durchgrünung hat. Wir sind hier verpflichtet, auch Schulträger mit insgesamt
über 1000 Schülern eine ordnungsgemäße Erschließung zu ermöglichen. Und da ist
es sehr kritisch, ob das, dass was der Planung so in allen Punkten genehmigt
worden ist, standhält, mit der Möglichkeit, wenn wir das nicht genehmigt
bekommen, dass wir auch in ein langwieriges rechtliches Verfahren kommen
werden. Und ich denke, diesen Kompromiss sollte man sich ernsthaft überlegen
und auch in Teilbereichen. Es scheint eine Möglichkeit in meinen Augen zu sein,
eine Lösung hinzubekommen, die allen gerecht wird.
Frau von Törne: keine Zustimmung zur Beschlussvorlage
Herr Lippoldt zu Protokoll:
Die Internationale Schule hat selbst darauf
hingewiesen, dass Busse auch auf dem 25 m Kreisverkehr fahren und auch wenden
können, wenn sie das Mittelstück befahren können, so wie das überall in
Deutschland mit kleinen Kreisverkehren praktiziert wird. Wenn die Mittelinsel
nicht bepflanzt ist, dann können auch die größten Einzelbusse nach der
Straßenverkehrszulassungsordnung mit 15 m Länge dort ohne Probleme den
Kreisverkehr benutzten. Darauf hat selbst die Internationale Schule
hingewiesen. Aber viel wesentlicher ist, und deswegen möchte ich das auch zu
Protokoll geben, dass diese Gemeindevertretung in den letzten Amtsperioden
beschlossen hat, dass von der Karl-Marx-Straße keine Buserschließung auf den
Seeberg erfolgt. Und jetzt haben wir den Umstand, dass eine neue rechtwinklige
Einfahrt von der Karl-Marx-Straße auf den Seeberg gebaut wird, die nunmehr für
15 m lange Busse so ausgebaut werden muss, wie es die vorhandene Einfahrt durch
die Eichenallee heute schon ist. Also wir bauen jetzt eine vorhandene Einfahrt,
die spielend 15-m-Busse aufnehmen kann, wenn sie denn ab und zu mal fahren
müssen, zurück, um eine neue zu bauen, die wir wieder so groß machen, wie die
alte. Also das kann auch nicht der Sinn sein. Das Thema Fahrradverkehr auf
einer Straße mit starkem Busverkehr, der so stark ist, dass wir hier regelmäßig
Ausweichstellen einrichten müssen, dass will ich jetzt nicht weiter
diskutieren. Es gibt ein grundsätzliches Problem. Ich sehe es nicht als unsere
Aufgabe an, als Gemeindevertreter Nebenabreden zu verabschieden, die der Herr
Bürgermeister mit der Internationalen Schule getroffen hat, so dass wir ihm
jetzt sozusagen die Genehmigung geben sollen, dass er das Ergebnisprotokoll,
das er verhandelt hat, unterschreiben darf. Es ist für eine Erschließung im
öffentlichen Bereich, öffentlich-rechtlich auch, notwendig und das will ich
hier betonen, dass wir Wert darauf legen müssen, dass der Erschließungsvertrag
neu verhandelt wird mit den Primissen, um die es geht, nämlich das derjenige,
der den Vorteil hat und das ist der einzige Anlieger und Anschließer, der ja
auch die Grundstücke an die Waldorfschule verkauft hat und der uns zur Miete
das Grundschulgebäude zur Verfügung stellt, die Infrastruktur finanziert und
auch das Ausführungsrisiko tragen muss. Das kann nicht die Gemeinde
Kleinmachnow sein. Wir haben zwar einen Erschließungsvertrag, einen
Städtebaulichen Vertrag, der jetzt mehrfach auf den Kopf gestellt worden ist
und ich denke, es ist an der Zeit, diesen Erschließungsvertrag neu zu
verhandeln, in dem Sinne, dass, es geht immer noch um fremde Infrastruktur auf
der die Gemeinde Kleinmachnow 1 Mio. Euro versenkt, jetzt bildlich gesprochen
in den Grund und Boden mit der Anbindung über den Adolf-Grimme-Ring, nicht
weniger, vielleicht aber mehr. Und das kann man, denke ich, in der Form nicht
machen und deswegen habe ich für die FDP-Fraktion im Bauausschuss auch gegen
diese Vorlage gestimmt.
Frau Sahlmann: keine Zustimmung zur Beschlussvorlage
Frau Sahlmann zu Protokoll:
Ich habe in dem Beschlussvorschlag nichts
gefunden über die Aussage Fahrradstraße. Man möge mich korrigieren, vielleicht
habe ich es übersehen, aber ich möchte bitte, dass das in den Beschluss
eingearbeitet wird, dass es eine Fahrradstraße werden soll, zumindest dass wir
diesen Antrag stellen.
Herr Kreemke verlässt um 20.00 Uhr die Sitzung.
6 Gemeindevertreter sind anwesend.
Herr Tauscher zu Protokoll:
Meine Damen und Herren, ich frage mich, in
welcher Verantwortung und Zuständigkeit wir hier in dem Ausschuss sitzen. Sind
wir Hilfsplaner, sind wir Oberplaner oder sonst welche Spezialisten. Wenn man
die Geschichte des Anliegens betrachtet, stellt man doch fest, es werden von
Planungsbüros Entwürfe vorgelegt und wir haben hier und da und dort
Veränderungen, gewünscht, mehrheitlich beschlossen. Und wenn ich daran denke,
was die Erschließung vom Adolf-Grimme-Ring und Hochwald anbelangt, da war der
Normalbetrieb der Zuführung sozusagen oder des morgendlichen Antransports der
Kinder mit den Bussen im Blick. Das, was sich offensichtlich seit dieser
Beschlusslage geändert hat, ist z. B. auch die durch den RSV genutzte
Sporthalle und alles was damit zusammenhängt. Ich stelle fest, dass
möglicherweise einige neue Fragen vom Haupteigentümer/Hauptnutzer dieses
Gesamtgeländes vielleicht aufgetaucht sind, die vor dem nicht in Rede waren
oder nicht im Vertrag gewesen sein könnten. Das konnte ich jetzt nicht so in
dieser Deutlichkeit überprüfen. Aber, ich habe ja vorhin gesagt, in welcher
Eigenschaft sitzen wir hier? Wir müssen Plausibilität sicherlich überprüfen,
wir müssen sicherlich auch darauf Wert legen, dass sachgerecht vorbereitet wird
und in Übereinstimmung mit grundsätzlichen Zielen der Gemeinde Entscheidungen
zustande kommen. Und wenn ich jetzt aber diese Lösung hier sehe, die
vorgestellt wird in verschiedenen kleinen Positionen, für mich sind es kleine
Positionen, wenn Ausweitungen stattfinden, dann muss ich mich fragen, wollen
wir eigentlich die Internationale Schule dort haben, soll die dort arbeiten und
leben und sich entwickeln können oder wollen wir es eigentlich nicht. Stört uns
diese gesamte Einrichtung, hätten wir lieber selber alles in Eigentum genommen
und dann hätten wir alles selber so gestaltet. Also meine Damen und Herren, ich
kann nur sagen, gehen wir diesen Weg, akzeptieren wir diesen Kompromissvorschlag
der hier ausgearbeitet wurde. Wir werden jedenfalls, wir beide, dem zustimmen.
Unsere Fraktionen werden das noch einmal beraten. Aber, ich sage es an der
Stelle doch einmal. Ursprünglich sollte diese Straße irgendwie sonst wie
heißen. Wir haben sie ausdrücklich als ein Konsens zwischen den verschiedenen
Vorschlägen zur Schopfheimer Allee erkoren, noch nicht offiziell in Anwesenheit
der Schopfheimer Freunde, Damen und Herren und Mitstreiter gekürt. Aber was
jetzt in dem Zusammenhang alles an negativen Botschaften rüberkommt, muss die
Schopfheimer eigentlich richtig glücklich machen. Also, so weit, so gut. Ich
werde dem zustimmen.
Frau Neidel:
Wie ich eingehend schon versucht habe klarzumachen,
es handelt sich hier um einen Änderungsbeschluss zum Bauprogramm, der aus
unserer Sicht einige Punkte, aber keine grundsätzlichen berührt. Das
eigentliche Bauprogramm mit alledem was dem Beschluss innewohnte, wie die
Fahrradstraße, das Verbreitern und das Material, die Gehwegbreiten vor allen
Dingen, um die Sicherheit der Schulkinder auch auf den Gehwegen zu ermöglichen,
alles das bleibt. Im Änderungsbeschluss finden sich nur die Punkte wieder, die
aus unserer Sicht doch nicht mehr ganz untergeordnet sind. Wir halten die
Größenordnung für erforderlich, einen Gemeindevertreterbeschluss über eine
Änderung herbeizuführen. Es ist hier keine wesentliche Änderung, Grundlage ist
das alte Bauprogramm. Zum Busverkehr, im Vordergrund standen hier immer die Bestandssituation
und der Hauptbusverkehr. Die Schulkinder der Internationalen Schule werden mit
Bussen gebracht. Es ist also die Masse. Und diese Busse fahren jetzt und
zukünftig die B-Straße lang (Adolf-Grimme-Ring in die B-Straße) und auch wieder
heraus. Es wird aber trotzdem Busverkehr geben, der von der Karl-Marx-Straße
kommt, nämlich zu unserer eigenen Schule, zur Waldorfschule. Aber es war auch
in keiner Beschlusslage ausgeschlossen, dass die Internationale Schule selbst
Schüler abholt, bringt und außerhalb des eigentlichen, täglichen, geplanten
Busanlieferungs- und Busabholungsverkehrs über die B-Straße auch mal ein Bus
über die A-Straße fahren kann. So einen Beschluss gibt es nicht, der
grundsätzlich Busverkehre von vornherein auf der Schopfheimer Allee
ausschließt.
Herr Grubert:
Wir haben hier ein Schulcampus, wir bauen eine
Straße für mindestens 25 Jahre Mindestlaufzeit, wir haben eine Sporthalle die
immer mehr genutzt wird, darüber können wir uns doch freuen, eine Turnhalle die
immer mehr in den Ort integriert wird. Und dann stellen wir uns hin und sagen,
wir können keine 4 Ausweichbuchten 20 m a 50 cm haben, weil dann alles
zusammenbricht. Das kann ich einfach bei Tempo 30 und einer Sackgasse als
Erschließungsstraße nicht nachvollziehen. Wir sollten zur Sachlichkeit
zurückkommen und auch unserem Nutzer Internationale Schule, den wir hier sehr
begrüßen, mit über 700 Kindern doch eine ordnungsgemäße Erschließung
ermöglichen.
Herr Fritzsche: empfiehlt die Beschlussvorlage
Herr Grubert:
In Bezug auf Fahrradstraße erklärt Herr Grubert:
Wir widmen die Straße neu und bei einer Neuwidmung obliegt die Hoheit der
Widmung der Gemeinde Kleinmachnow und keiner Zustimmung einer Umwidmung durch
die Untere Verkehrsbehörde.
Herr Tauscher zu Protokoll:
Können wir davon ausgehen, dass im Rahmen der
Baumaßnahmen, die jetzt nach diesem Bauprogramm dann vielleicht hoffentlich
zustande kommen, auch die Lärmschutzwand errichtet wird?
Frau Neidel:
Im zeitlichen Zusammenhang mit der Baumaßnahem
soll die Lärmschutzwand errichtet werden.
Abstimmung
der DS-Nr. 128/11:
2 Zustimmungen / 4 Gegenstimmen / 0 Enthaltungen
= mehrheitlich abgelehnt
An der
Diskussion beteiligten sich:
Herr Grubert, Frau von Törne, Herr Lippoldt, Frau
Sahlmann, Herr Tauscher, Frau Blancke,
Herr Fritzsche, Herr Tauscher, Herr Musiol
Herr Grubert verlässt um 20.20 Uhr die Sitzung.