1.             Herr Moskwa, Robinienhof

1.1       Die meisten hier sind heute gekommen wegen der Wildschweinproblematik in Kleinmachnow, die uns seit geraumer Zeit beschäftigt. Vor einiger Zeit haben wir von der Verwaltung ein Faltblatt bekommen, dem zu  entnehmen war, dass die Verantwortung woanders abgeladen werden soll. Aus meiner Sicht liegt das Problem bei den Jagdpächtern, nur die können das Problem beseitigen. Auch Klimawandel und Energiewende tragen dazu bei, dass wir so viele Wildschweine in Kleinmachnow haben.

Soweit mir bekannt ist, wurde beantragt, die Bogenjagd zu erlauben. Das ist in Deutschland etwas schwierig und ob es das Problem löst, wage ich zu bezweifeln. Die zweite Möglichkeit ist eine Lebendfalle. Soviel ich weiß, steht eine bereit und wird nicht genutzt. Im Nationalpark Unteres Odertal wird die Fallenjagd wegen der Schweinepest mit großem Erfolg durchgeführt. Warum könnte das nicht auch in Kleinmachnow funktionieren? Soweit ich unterrichtet bin, liegt das auch nur an den beiden Jagdpächtern, die das nicht wollen. Natürlich weiß ich, dass die Bedienung einer solchen Lebendfalle sehr arbeitsaufwändig ist, mitunter auch mitten in der Nacht. Auch muss die Falle so platziert werden, dass keine Personen aus der Gruppe der Tierschützer die Falle außer Gefecht setzen. Die Verantwortung darf nicht hin und her geschoben werden. Wir brauchen alle eine Lösung und das ziemlich bald. Einen Lösungsvorschlag habe ich Ihnen unterbreitet und wenn der nicht gewollt wird, dann muss man sich fragen, ob die Jagdpächter die geeigneten Personen sind. Vielleicht muss man sie durch andere ersetzen, die etwas motivierter sind. So wie es ist, kann es nicht weitergehen.

 

 

2.             Frau Klostermann, Am Bienenhaus

2.1       Ich habe dankenswerterweise die Unterlagen der Klausurtagung der letzten Woche erhalten. Darin war ersichtlich, dass die Submission zum Hortneubau wenig erfreulich verlief. Es wurde nur ein Angebot abgegeben, das nicht gewertet werden kann. Wann können die Kinder der Grundschule „Auf dem Seeberg“ in den neuen Hort einziehen?

 

 

Bürgermeister Herr Grubert

Im Frühsommer erfolgte die Ausschreibung für den Hortneubau. Diese Ausschreibung musste leider aufgehoben werden, da die ermittelten Kosten für das Bauhauptgewerbe in Höhe von 930.000 Euro netto um mehr als das doppelte überschritten wurden. Dann erfolgte eine zweite Ausschreibung. Auf diese zweite Ausschreibung ist nur ein Angebot eingegangen. Bei dem Auswahlverfahren werden wir von der Architektenkammer Brandenburg begleitet. Erstmal war das Angebot der Firma auch um 600.000 Euro zu teuer und auch nicht weiter wertbar, weil kein Hauptangebot, sondern ein Nebenangebot abgegeben wurde, in dem auch darauf hingewiesen wurde, dass die Firma das Bauvorhaben in Containerbauweise umplanen will., Das deckt sich aber überhaupt nicht mit unserem Architektenvorschlag. Das Angebot konnte aber sowieso nicht gewertet werden, weil es kein Hauptangebot gab. Alle anderen Firmen, die mit uns Kontakt aufgenommen hatten, haben kein Angebot abgegeben. Wir mussten dann leider diese Ausschreibung aufheben und haben uns entschieden, eine freihändige Vergabe durchzuführen, also die Firmen, die sich an uns gewandt haben, direkt anzusprechen und mit ihnen in Verhandlungen zu treten. Das darf man, nachdem man eine Ausschreibung zweimal aufgehoben hat. Diese Verhandlungen werden im Oktober und November stattfinden. Wenn ich ein vernünftiges Angebot bekomme, wird eine außerplanmäßige Sitzung der Gemeindevertretung einberufen, um den Vorschlag mit neuem Kostenrahmen zu verabschieden. Wenn wir Glück haben, können wir im Januar 2024 beginnen, das ist dann ein Zeitverzug von einem halben Jahr. Bis zum 15. November 2023 werden Sie sicherlich ein Ergebnis darüber bekommen, ob wir die Ausschreibung noch retten können. Ich würde Ihnen lieber positive Nachrichten übermitteln.

 

 

 

3.             Herr Werthschützky, Ameisengasse

3.1       Lange Zeit war ich sehr tolerant gegenüber Wildschweinen. Vielleicht hat mich der eine oder andere im rbb gesehen, als ich ein Interview auf der Hohen Kiefer gegeben habe. Da lief gerade eine Rotte die Hohe Kiefer entlang und da war ich sehr verständnisvoll. Es gab auch viele kritische Bemerkungen dazu. Aber ich glaube, dass die Situation jetzt sehr besorgniserregend und eigentlich unverantwortbar ist. Mehrfach habe ich es beobachtet, dass Wildschweine am Stolperweg auf dem Spielplatz in den Sandkästen liegen. Ich habe keine Angst vor Wildschweinen, aber Kinder und ältere Menschen sind gefährdet. Es liegt in der Verantwortung der Experten gegen die Wildschweine vorzugehen. Wir können uns doch nicht von den Wildschweinen unser Leben diktieren lassen.

 

 

4.             Frau Schlesinger, Promenadenweg

4.1       Anlässlich des grünen Flyers, der von der Gemeinde verteilt worden ist, haben sich inzwischen mehrere Initiativen gegründet. Diese Initiativen haben sich inzwischen zusammengeschlossen und verteilen sich über ganz Kleinmachnow. Es sind nicht mehr einzelne Bürger die ängstlich sind, sondern es ist eine große Mehrheit von Bürgern. Wir haben eine Meinungsumfrage durchgeführt, die mittels einer Unterschriftensammlung feststellen wollte, wie weit die Ängstlichkeit und die Gefährdung von Bürgern im Bereich von Kleinmachnow fortgeschritten ist. Es ist eindeutig so, dass die Population sich extrem erhöht hat. Ich kann es selbst an meinem Schlupfweg, den ich habe, auch sehr deutlich in Zahlen belegen. Täglich habe ich dort mit Wildschweinen zu tun und zwar im öffentlichen Raum. Wir haben eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Die Tiere sind nicht nur mehr nachtaktiv, sondern auch tagaktiv. Ich möchte nicht daran denken, wie es jetzt in der dunkleren Jahreszeit aussehen wird. Da es sich nicht mehr nur um ein privates Problem auf einem privaten Grundstück handelt, sondern ein Problem der öffentlichen Sicherheit und Ordnung ist ganz klar die Gemeindeverwaltung, der Bürgermeister und die Gemeindevertretung zuständig. Herr Lemke, der sich auch gemeldet hat, wird Ihnen, Herr Bürgermeister, die Unterschriftenlisten übergeben. Über 300 Unterschriften haben wir gesammelt. Diese Meinungsumfrage wurde nicht nur durchgeführt, um hier heute in der Bürgerfragestunde mal einen Protest zu initiieren. Wir werden in weiteren Schritten, sollte die Gemeinde unsere Sorgen nicht mittragen, nach Kommunalverfassungsgesetz vorgehen. Sie wissen was das bedeutet, wir wissen es auch. Es wird sehr viel Arbeit auf uns zukommen mit Einwohnerantrag und weiteren Schritten. Es würde mich freuen, wenn wir zu diesen Schritten nicht gezwungen werden, weil das unsere bürgerlichen Kräfte normalerweise überfordert. Insofern hoffe ich auf Ihre Einsicht und dass Sie sich mit einem Konzept beschäftigen werden, wie das Wildschweinmanagement betrieben werden könnte z. B. mit einem Wildschutzbeauftragten, der z. B. mit der Gemeinde Stahnsdorf eine Management erstellt, wie wir die Wildschweine wieder in ihre normalen Verhaltensweisen zurückführen können. Was haben der Bürgermeister, die Gemeindeverwaltung und die Gemeindevertretung bezüglich der öffentlichen Ordnung und Sicherheit der Bürger in Sachen Wildschweine vor?

 

 

Ø  Herr Lemke übergibt die Unterschriftenliste.

 

 

5.             Herr Lemke

5.1.      Ich habe dem Bürgermeister die Unterschriftenliste übergeben und möchte ergänzen, dass dort auch drinsteht, dass er den Bürgern von Kleinmachnow eine persönliche Antwort übergeben könnte. Das kann er am besten mal, wenn er von Haus zu Haus geht und den Leuten erklärt, warum nichts gemacht wird. Ich habe Unterschriften gesammelt und musste mich mit den Leuten unterhalten und konnte Sie noch nicht mal in Schutz nehmen. Durch  den Zusammenschluss der beiden Institutionen, die wir gegründet haben, gibt es auch schon eine Website. Da kann Herr Grubert dann veröffentlichen, was getan worden ist oder was getan wird, um gegen diese Wildschweinplage vorzugehen.

 

 

Bürgermeister Herr Grubert

Die Petitionen sind mir bekannt und ich werde jedem antworten. Es fällt jedem auf, Wildschweine haben in der letzten Zeit im Ort stark zugenommen. Das ist aber nicht nur in Kleinmachnow so. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Gründe dafür ist der Klimawandel und die Tatsache, dass die Tiere dadurch mehrmals im Jahr werfen und aus jedem Wurf viel mehr Wildschweine überleben, sodass die Population dadurch ansteigt. Sie steigt auch da an, wo die Grünflächen sind. dann versuchen die Wildschweine in bestimmten Jahreszeiten Futter zu finden und streifen dann durch den Ort. Zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, dass wir keine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit durch die Wildschweine haben, auch wenn Sie subjektiv das so sehen. In den letzten 15 Jahren gab es keine schweren Unfälle mit Personen, einen schweren Unfall gab es in Stahnsdorf. Verwüstete Gärten zähle ich nicht dazu. Es ist natürlich so, dass man sich unwohl fühlt, wenn man unterwegs ist und einem so eine Rotte begegnet. Ich kann aber als Bürgermeister der Gemeinde Kleinmachnow nur im Rahmen der bestehenden Gesetze agieren. Natürlich gibt es von Ihrer Seite viele Vorschläge was man machen kann, die leider so nicht umsetzbar sind. Es gibt die Idee mit der Antibaby-Pille, die ich aber nicht konzentriert einsetzen kann. Die Attraktivität des Wildes würde sinken, weil kein Jäger hat dann noch Interesse hat, ein Wildschwein zu schießen, da das Fleisch durch die Hormone nicht mehr verkauft werden darf. Ohne Genehmigung Antibaby-Pillen an Wildschweine zu verteilen, ist nicht zulässig und eine Genehmigung bekommt man nicht. Das Fangen und Umsetzen von Wildschweinen ist nach dem Jagdgesetz nicht zulässig. Man wüsste auch gar nicht, wo man sie hinbringen sollte. Die Idee ein Wildgehege einzurichten führt auch nicht zum Ziel. Was man machen kann, ist das stärkere Bejagen, was in befriedeten Gebieten jedoch verboten ist. Die Jagdgenossenschaft ist noch bis 2024 bestellt. Bei Verlängerung der Jagdgenossenschaft soll in Zusammenarbeit mit Berlin ein stärkeres Schwarzwild-Management ausgearbeitet werden. Im Moment haben wir zwei zuständige Jagdgenossen mit neun Jägern. Im letzten Jahr haben in Dreilinden die Berliner Forsten 100 Wildschweine geschossen und wir haben 76 Wildschweine und 30 Waschbären in der Saison 2023 bisher erlegt. So viel hatten wir in den letzten Jahren nicht erlegt. Ich muss gestehen Ihr subjektiver Eindruck stimmt, man hat das Gefühl, dass die 76 erlegten Wildschweine durch die Neugeburten locker in den Schatten gestellt werden.

Das Jagen hat aber auch seine Grenzen. Für das Jagen in Grünflächen und befriedeten Gebieten braucht man eine Ausnahmegenehmigung. Die Untere Jagdbehörde hat auf unsere Anträge bisher keine Ausnahmegenehmigung erteilt. Sie hat auf unsere vom letzten und vorletzten Jahr gar nicht geantwortet. Wir haben jetzt einen neuen Antrag gestellt und gleichzeitig in dieser Beantragung angemerkt, dass wir die Untere Jagdbehörde darauf aufmerksam machen, dass wir nach Ablauf der drei Monate gegen den Landkreis Potsdam-Mittelmark eine Untätigkeitsklage einreichen, wenn wir keine plausible Antwort bekommen, warum uns das nicht erlaubt wird. Das habe ich auch dem Landrat mitgeteilt. Sollte z. B. das Jagen in befriedeten Gebieten genehmigt werden, ist es durchaus möglich, dass man Teilbereiche absperrt und dann jagt. Darauf hinweisen möchte ich aber, dass das Jagen in befriedeten Gebieten eine riesige Gefahr darstellt. Jeder Jäger der schießt, schießt mit dieser Genehmigung auf eigene Verantwortung. Deshalb wird die Ausnahmegenehmigung auch so ungern erteilt.

Es wurde auch das Thema Lebendfalle angesprochen. Eine Lebendfalle ist eigentlich kein waidgerechtes Jagen. Erstmal muss es geschafft werden, Wildschweine anzufüttern, eine Wildkamera muss aufgestellt werden und innerhalb kürzester Zeit muss der Jäger vor Ort sein. Was der Jäger dann macht, ist kein waidgerechtes Jagen mehr, sondern einfach ein Erlegen der Wildschweine in der Falle. Man kann kurzzeitig einen Erfolg haben, aber meistens werden diese Fallen dann gemieden.

Man kann eigentlich nur gemeinsam in Zusammenarbeit mit Berlin/Dreilinden eine bessere Situation erreichen. Ich lese Ihnen mal aus der Antwort von Herrn Ehlert vor, damit Sie sehen, dass wir nicht alleine stehen und alles versuchen. Über den Bürgermeister in Stahnsdorf haben wir einen Antrag auf Bogenjagd gestellt. Die Jagdpächter haben gesagt, dass das auch nicht zielführend sei und der Minister Vogel hat die Bogenjagd abgelehnt, weil sie nicht waidgerecht ist. Deshalb haben wir auch den Flyer als Information erstellt. Im ersten Schritt können Sie nur durch ein Verhalten selber das Risiko minimieren, indem Sie andere Bürger ansprechen, die Tiere nicht zu füttern. Das kommt immer wieder vor und wir werden dann angerufen, fahren zu der Stelle und beseitigen das Futter. Hinweise von Bürgern, wer die Tiere anfüttert, bekommen wir nicht.

Die Hochsitze für die Jäger haben wir umgestellt von Holz auf Aluminium, weil die Hochsitze aus Holz zerhackt worden sind. Inzwischen wurde auch begonnen, alle Regenwassersammelbecken und Grundstücke, die der Gemeinde gehören, so einzuzäunen, dass keine Wildschweine mehr reinkommen können, um sich zu verstecken. Aber der Bürger muss auch sein Grundstück absichern und keinen offenen Kompost anlegen, denn den lieben die Wildschweine. Wenn man jetzt durch den Ort geht, sieht man auch ganz viele Apfelbäume, wo das Obst am Boden liegt und dann kommen die Wildschweine in Rotten und fallen in den Garten ein.

Die Gemeinde tut schon einiges z. B. die Abstimmung mit dem Landkreis, über die versucht wird, die Erarbeitung für ein Jagdkonzept für die Jagdgenossenschaft 2024 zu erreichen. Diese Maßnahmen führen aber auch nur mittelfristig zu einer Verbesserung. Im Augenblick müssen wir damit leben, dass wir sehr viele Wildschweine haben und sie nicht einfach so erlegt werden können. Ich würde Ihnen gerne etwas anderes sagen.

 

Ich lese Ihnen jetzt die Antwort an Herrn Ehlert vor:

„ … Kleinmachnow sowie die benachbarten Bezirke in Berlin sind auf Grund ihrer Nähe zu den Wäldern auch Lebensorte für Wildschweine. Die Tiere haben sich längst an das Stadtleben gewöhnt und sind regelmäßig, vor allem an der Periferie von Wäldern anzutreffen. Auch Kleinmachnow ist davon nicht ausgenommen. Auf Grund der Siedlungsstruktur mit viel Grün und langen Grünverbindungen wandern die Tiere entlang der Grünachsen. Dies gilt für den Bannwald ebenso für den Buschgraben. In Berlin und Brandenburg werden jedes Jahr tausende von Wildschweinen geschossen, unter bestimmten Voraussetzungen auch im Siedlungsbereich. Meines Wissens unterstützt die Gemeinde Kleinmachnow seit vielen Jahren die Arbeit ihrer tätigen Jäger. Die ehrenamtlich tätigen Jäger können, dürfen und wollen nicht alle Wildschweine erlegen, die im Siedlungsgebiet vorkommen. Abgesehen von der rechtlich schwierigen Lage im befriedeten Gebiet Schusswaffen zu gebrauchen, entsteht allein beim Auftreten der Wildschweine auch kein Handlungszwang. Erst kürzlich wurden sowohl in Zehlendorf-Süd als auch in Ihrer Gemeinde erneut Wildschweine erlegt, dennoch werden Sie auch langfristig auch weiterhin die Tier innerhalb der Gemeinde antreffen. Ursache für die hohen Wildschweinbestände sind vor allem die landwirtschaftlichen Nutzungsformen der Agrarflächen, die jahrzehntelange erfolgreiche Bekämpfung der Schweinepest, die zunehmend milden Winter mit der fehlenden Bestandsminderung von Beständen sowie konkret in Berlin und in anderen Siedlungsgebieten auch die zunehmend störenden Nutzungsformen der Erholungssuchenden im Wald sowie die stätige bauliche Verdichtung im Siedlungsraum. In Berlin empfehlen wir seit vielen Jahren die fachgerechte Einfriedung der Grundstücke und das Anleinen von Hunden. Ich habe Ihnen beiliegend ein paar Informationen zu den Wildschweinen im Siedlungsgebiet beigefügt, die Ihnen vielleicht im Umgang mit den Tieren weiterhelfen.“

 

Ich will klar sagen, auch Berlin und Zehlendorf kennen das Problem. Wir tauschen uns auch mit Zehlendorf aus. Wir haben viele Wildschweine, das begleitet mich seit 15 Jahren. Aktuell haben wir wahrscheinlich die höchste Population. Wir versuchen alles, um Abhilfe zu schaffen, aber ich kann Ihnen kein Allheilmittel geben. Die Vorschläge, die Sie mir unterbreitet haben, führen leider nicht zu einem besseren Ergebnis. Es ist ein falscher Eindruck, wenn es so scheint, als würden wir nichts machen.

Sie können versichert sein, wir kennen das Problem und appellieren an die Bürger, andere Bürger daran zu erinnern, die Tiere nicht anzufüttern und keinen offenen Kompost anzulegen. Es tut mir leid, mehr können wir im Moment nicht machen.

 

 

Frau Scheib für die CDU-Fraktion

Das mit den Wildschweinen ist unumstritten und wir beschäftigen uns auch schon seit Jahren damit. Die Ausführungen des Bürgermeisters haben Sie gehört. Ich glaube, dass sich nicht nur die CDU-Fraktion mit dem Thema intensiv beschäftigt, sondern andere Fraktionen auch. Flyer von Initiativen habe ich schon im Briefkasten gehabt, aber leider ohne Ansprechpartner. Wir würden gerne mit Ihnen ins Gespräch kommen, aber dazu müssten wir wissen, wen wir ansprechen können. Unsere Idee war mal, das ganze wissenschaftlich zu begleiten, um auch mal andere Ansätze zu finden. Bitte sprechen Sie uns auch in den Fraktionen an, damit wir darüber diskutieren können.

 

 

Herr Warnick für die Fraktion SPD/DIE LINKE/PRO

Ich finde es nicht gut, dass wir so tun, als ob das Problem jetzt besonders stark ist und jetzt besonders im Fokus steht, denn wir hatten die Situation bereits vor 15 Jahren. Das ganze Problem wurde damals mit Jagdpächtern, mit Mitarbeitern des Ministeriums Potsdam und den Fraktionen hier im Bürgersaal schon einmal erläutert. Danach gab es Sondergenehmigungen und wir hatten einen Jagdpächter, der aktiv war und seine Aufgabe ernst genommen hat. Innerhalb von einem Vierteljahr waren die Wildschweine verschwunden. Von 1952, meinem Geburtsjahr, bis 1998 gab es hier keine Wildschweine. Ich habe nie ein Wildschwein gesehen und auch von niemandem in Kleinmachnow gehört, der ein Wildschwein gesehen hat. 1997/98 ging es mit den Wildschweinen los und die Zahlen stiegen, aber durch den erfolgreichen Jagdpächter und durch die Sondergenehmigungen waren die Wildschweine dann verschwunden. Es hat sich also gezeigt, dass es möglich ist. Ich möchte noch auf ein Problem hinweisen. Die Wildschweine sind inzwischen so schlau, das Gartentor selbstständig zu öffnen, wenn man es nicht abschließt, Das war vor 15 Jahren noch nicht der Fall.

Ein weiteres Problem gibt es mit der Abholung der gelben Tonnen. Man kann die Tonnen nicht vor 6 Uhr vor das Grundstück stellen, weil sonst die Tiere die Tonnen umwerfen und den Inhalt auf dem Grünstreifen und auf der Straße verteilen. Das sind untragbare Zustände, für die der Bürger nichts kann. Durch eine bessere Bürgerverantwortung werden wir das Problem nicht lösen. Wir müssen wieder dahin, wo wir schon einmal waren. Wir brauchen einen Jagdpächter, der seine Aufgabe ernstnimmt, eine Ausnahmegenehmigung und mehr Verständnis vom Landkreis und vom Land Brandenburg, die auch die Situation erkennen.

 

 

Frau Winde für die Fraktion B 90/Grüne

Vielen Dank für die Schilderung Ihrer Sorgen und Anliegen sowie für die Vorschläge, die Sie gemacht haben. Ich möchte Ihnen aber vorschlagen, sich mit Ihren Sorgen und Ihrer Kritik auch noch einmal an die Unter Jagdbehörde zu wenden. Das scheint mir auch eine richtige Adresse zu sein und ansonsten würde sich die Fraktion B 90/Grüne auch über Ansprechpartner freuen, um mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.

 

 

Frau Masche für die FDP-Fraktion

Ich weiß, dass auch meine Fraktion dieses Thema sehr umtreibt. Was mich jetzt umtreibt, ist Ihre große Besorgnis bezüglich einer Begegnung mit einem Wildschwein. Das kann ich nicht richtig nachvollziehen. Ich bin auch schon Wildschweinen recht intensiv begegnet, weil ich einen Jagdhund habe, der auch Wildschweine mag. Meine Erfahrung mit Wildschweinen ist, dass die uns gar nicht mögen und die uns nichts tun. Die tun meinem Vorgarten was und das nervt. Ich habe einen Nachbarn, der hat, nachdem die Wildschweine bei ihm den Garten durchgepflügt hatten, einen Kartoffelacker angelegt. Ich möchte es nicht verharmlosen, aber die Wildschweine gehören schon fast ein bisschen dazu, finde ich.

 

 

Herr Steinacker für die BIK-Fraktion

Ich fand Ihr Anliegen sehr gut vorgetragen und gut begründet. Die Ausführungen des Bürgermeisters fand ich aber auch sehr gut und ausführlich vorgetragen, habe aber den Eindruck, dass Sie mit der Antwort unzufrieden sind. Das würde ich gerne auflösen. Zu guter Kommunalpolitik gehört auch, dass man schwierige Themen irgendwie versucht, von Seiten der Kommune und der Gemeindevertretung, zu regeln. Ich fände es gut, wenn wir einen Weg finden, der nicht dazu führt, dass Sie eine Klage gegen die Verwaltung einreichen, sondern, dass man versucht, sich vorher zusammenzusetzen und die Lösungen, die von Ihnen angedacht sind, noch einmal durchgeht und die Position der Verwaltung damit abgleicht. Vielleicht sind ja intelligente Ideen dabei. Herr Warnick hat ja auf die Probleme mit den Mülltonnen hingewiesen. Das kenne ich aus der Sommerfeld-Siedlung auch. Meine Idee wäre, dass man sich zusammensetzt mit Vertretern der Initiativen, der Verwaltung und der Fraktionen. Ich halte es nicht für so zielführend, dass alle Fraktionen Ihnen anbieten, sich bilateral zu unterhalten. Das geht natürlich auch, aber schöner wäre es, wenn sich sehr kurzfristig fraktionsübergreifend Verwaltung und Personen aus der Bürgerschaft zusammensetzen und überlegen, was mal vielleicht auch konsensual hinkriegt.

 

 

Bürgermeister Herr Grubert

Ich werde die Petitionen und auch die Unterschriftenlisten, die mir Herr Lemke übergeben hat, dem Landkreis zur Verfügung stellen und werde anregen, dass der Landkreis die Untere Jagdbehörde noch im Jahr 2023 bereiterklärt, mit Vertretern der Bürgerschaft und unserer Verwaltung zusammenzusetzen und sich das anzuhören. Möglicherweise ist das vielleicht bei der Entscheidung, was man gemeinsam machen kann z. B. die Erteilung der Jagdgenehmigung für befriedete Gebiete sehr sinnvoll. Ich habe zwei, drei Ansprechpartner, die sich bei mir gemeldet haben und da kann man sicherlich eine Gruppe von acht bis zehn Bürgern finden, die dann mit dazukommen. Darauf hinweisen möchte ich noch, dass wir vor ca. sieben Jahren in Zusammenarbeit mit den Jagdpächtern auf dem Südwestfriedhof eine Treibjagd durchgeführt haben. Unter Einsatz der Polizei wurde am Vorabend begonnen, das Gebiet abzusperren. Der Erfolg war ein erlegtes Wildschwein, weil es Bürger gab, die in der Nacht durch den Park gegangen sind und die Wildschweine vertrieben haben. Ich will damit auch sagen, dass die Interessenlage nicht ganz so einfach ist, aber ich nehme den Hinweis auf und versuche die Untere Jagdbehörde und Vertreter dazu hier nach Kleinmachnow bekomme.

 

 

Ø Der Vorsitzende der Gemeindevertretung weist darauf hin, dass der Zeitrahmen für die Einwohnerfragestunde schon deutlich überschritten ist. Er bittet darum, weitere Anfragen schriftlich an die Gemeindevertretung oder an den Bürgermeister zu richten.