1.             Herr Westermann, Zum Wetterhäuschen - Spielplatzplanung in der Förster-Funke-Allee Nord

1.1       Ich möchte einige Anmerkungen machen zur möglichen Aufstellung des B-Planes KLM-BP-056-a, der heute auch noch auf der Tagesordnung steht. Dieser B-Plan soll als Grundlage für die Neugestaltung des Spielplatzes nördlich der Förster-Funke-Allee zwischen dem Seniorenwohnheim „SenVital“ und der Straße „Zum Wetterhäuschen“ dienen. Vorweg möchte ich sagen, dass wir Anwohner nichts gegen einen Spielplatz haben und auch nicht gegen die Inklusion, mit diesem Thema soll er nämlich neugestaltet werden. Der derzeitige B-Plan sieht für den Spielplatz eine Größe von 200m² vor. Die neue Planung liegt bei 700m², das ist eine massive Vergrößerung und nicht hinnehmbar. Nach unseren jahrelangen Erfahrungen seit der Spielplatz besteht, ist die jetzige Fläche völlig ausreichend. Er wird nur selten von Kindern in der angesprochen Zielgruppe bis 6 Jahren genutzt, er wird aber täglich von Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren sowie darüber hinaus genutzt und das bis spät in die Nachstunden hinein. Erst gestern Abend war das wieder der Fall. Trotz zahlreicher Beschwerden an die Gemeinde ist bisher nichts passiert. Wenn jetzt die gesamte Fläche von 200m² auf 700m² vergrößert werden soll, dann ist das ein Anziehungspunkt für die gesamten Jugendlichen aus Kleinmachnow und möglicherweise aus den angrenzenden Gebieten. Man kann sich vorstellen, was dann auf diesem Spielplatz los ist. Die Kinder werden nicht mehr werden, denn es sind bislang auch nur sehr wenige. Ab und zu am Wochenende mal ein Vater mit seiner Tochter oder eine Kita, die sich da ein, zwei Stunden aufhält. Deshalb möchten wir als Anwohner unsere Lebensqualität im jetzigen Umfang erhalten und nicht durch die 3,5-fache Vergrößerung des Areals noch weiter eingeschränkt sehen. Auch eine Bebauung mit Klettergerüsten von bis 6m Höhe, einer Plattform von 3m Höhe. Wenn ich dann noch 1,50m bis 1,60m Körpergröße dazu nehme, komme ich auf 4,50m. Sie können sich vorstellen, wo die dann hingucken. Nicht nur auf unsere Terrasse oder ins Wohnzimmer, sondern direkt ins Schlafzimmer. Das ist nicht hinnehmbar. Daher fordern wir Anwohner, den jetzigen Spielplatz in seiner Größe gemäß gültigen Bebauungsplan zu erhalten und zu modernisieren, natürlich auch mit Inklusionsspielgeräten sowie die Nutzung durch die Gemeinde zu kontrollieren, damit es zu keiner Fehlnutzung kommt. Daraus folgernd natürlich auch unsere Forderung, unter TOP 10.8 der möglichen Aufstellung des B-Plans KLM-BP-056-a nicht zuzustimmen.

 

 

2.             Herr Hurnik, Zum Wetterhäuschen

2.1          Bei mir geht es um das gleiche Thema, nämlich den Spielplatz nördlich der Förster-Funke-Allee. Ich bin kein Spielplatzgegner, im Gegenteil, ich meine, dass der derzeitige Spielplatz in einem Zustand ist, der beschämend ist und dringend einer Modernisierung und Verbesserung bedarf. Sie als Gemeindevertreter kennen die Situation in Kleinmachnow, sie kennen den geltenden Bebauungsplan, der für dieses Wohngebiet zwei Spielplätze vorsieht. Einen von 200m², der jetzt streitbefangen ist, und einen weiteren auf der anderen Seite der Förster-Funke-Allee von 500m². Die Anwohner, die schon lange dort wohnen und die Situation auf den Spielplätzen beobachten wissen, dass diese beiden Spielplätze den Bedarf mehr als abdecken und wie mein Vorredner schon angemerkt hat, nur wenig genutzt werden. Vor diesem Hintergrund stellt sich jedem die Frage, weshalb nun auf einmal eine Spielplatzvergrößerung stattfinden soll. Aus meiner Sicht ist gerade dieser Bereich der Gemeinde Kleinmachnow mit Spielplätzen ausgezeichnet ersorgt, insbesondere wenn man die Situation in anderen Bereichen Kleinmachnows betrachtet. Dort gibt es durchaus Defizite. Daher stellt sich für mich die Frage, warum die Gemeinde gerade dieses Stück nördlich der Förster-Funke-Allee im Fokus hat, denn diese Grünfläche ist eine der schmalsten Grünflächen in Kleinmachnow. Man könnte in Bereiche dieser Gemeinde schauen, die mit Spielplätzen schlecht versorgt sind. Da bieten sich Freiflächen an, die wesentlich größer sind als diese Fläche wie z. B. das Dreieck an der Hohen Kiefer/Ecke Heidefeld oder der Waldstreifen/Grünstreifen zwischen dem Heidereiterweg und dem Steinweg, der Adolf-Grimme-Ring, zwischen der Schule und den Kitas dort, wo sich große Flächen anbieten, die den Vorteil haben, dass bei einem großen Spielplatz die Immissionen nicht dazu führen, dass die Wohnqualität der Anwohner massiv geschädigt wird. Von den Möglichkeiten entlang der Schopfheimer Allee bzw. vom Bannwald ganz zu schweigen. Auch dort gibt es große Grünflächen, wo sich keine Spielplätze befinden.

Warum soll gerade dieser Bereich als inklusiver Spielplatz ausgebaut werden, obwohl sich eine Vielzahl von anderen Möglichkeiten ergeben und der Bedarf im Bereich des Rathausmarktes gedeckt ist?

Ein Appell an die Gemeindevertretung, bei der Frage der Planung Notwendigkeiten und Erforderlichkeiten ins Auge zu fassen und hier eine angemessene Abwägung vorzunehmen. Vielen Dank.

 

 

Bürgermeister Herr Grubert

Bei den Kindern wurde eine Umfrage durchgeführt, was sie sich wünschen und da gab es Zeichnungen mit einem sechs Meter hohen Turm und einer Größe, die man auf bis zu 700m² auslegen könnte. Ich habe aber schon in den Ausschüssen gesagt, dass die maximale Spielfläche bei 400 bis maximal 450m² liegen wird. Der Spielplatz ist in einem sehr schlechten Zustand. Ein Inklusionsspielplatz gerade in zentraler Lage ist sehr interessant und auch attraktiv für die Kleinmachnower. Heute soll ja der Aufstellungsbeschluss beschlossen werden. Als nächstes werden die Anwohnerinnen und Anwohner eingeladen. Zwei Dinge kann ich schon sagen. Eine Vergrößerung des Spielplatzes auf 700m² und ein Turm von sechs Metern wird von uns nicht angestrebt und natürlich wird auf die Anwohnerinnen und Anwohner Rücksicht genommen. Wir müssen dann einen gemeinsamen Abwägungsprozess finden. Ich glaube aber, dass Kleinmachnow dieser neugestaltete inklusive Spielplatz sehr guttäte. Wir werden eine gute Lösung finden, die sowohl den Anwohnerinteressen als auch den Interessen der Kinder sowie dem Bedarf der Gemeinde Kleinmachnow gerecht werden wird. Es geht heute um den Aufstellungsbeschluss. Wir wollen, dass sich der Platz in das Wohngebiet einfügt.

 

 

3.             Herr Weiß, Mittebruch – sachkundiger Einwohner im Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Ordnungsangelegenheiten

3.1          Auf der Tagesordnung steht heute das Thema „LED-Leuchten“. Vor mehreren Jahren gab es bereits für die Gemeinde Kleinmachnow im zuständigen Ausschuss eine umfangreiche Diskussion um LED-Leuchten und auch von mehreren Personen Fachvorträge. Letztendlich haben wir im Ausschuss nicht erfahren, dass die Leuchten ausgetauscht werden sollen und wie das Konzept aussieht, sondern es wurden einfach von Seiten der Verwaltung Leuchten ausgetauscht und dann mitgeteilt, in welchen Straßen. Da stellt sich die Frage nach der Kommunikation zwischen der Verwaltung, den Mitgliedern der Gemeindevertretung, den sachkundigen Einwohnern und den Bürgern. Jetzt haben wir die Situation, dass wir ganz viele Grundstücke haben, wo sehr helles Licht in Schlafzimmer leuchtet.

Wie kann in solchen Themen eine bessere Kommunikation herbeigeführt werden?

Lobend erwähnen möchte ich, dass die Gemeinde mit Frau Reich und Frau Gasch zwei engagierte Kolleginnen hat, die entsprechend auch zur Agenda-Gruppe und zur Mobilität sehr viel machen. Aber auch das ist meines Wissen noch nicht so gut kommuniziert. Auch hier die Frage an Herrn Grubert: Wie kann die Kommunikation verbessert werden?

           

 

Bürgermeister Herr Grubert

In der Sommerfeld-Siedlung werden die Leuchten jetzt ausgetauscht gegen „Richard IV“.  Bei Problemen der Anwohner reagieren wir, indem auf der Seite zu den Häusern hin, Blenden eingebaut werden. Im nächsten Ausschuss könnte darüber berichtet werden.

Wie die Kommunikation verbessert werden könnte, kann ich jetzt auf Anhieb nicht sagen.

Herr Weiß

Die Leuchtmittel wurden im Sommer in vielen Straßen ausgetauscht. Diese Situation ist nicht kommuniziert worden, weder an die Anwohner, noch in den Gremien der Gemeinde. Ich würde mich freuen, Herr Grubert, wenn Sie auch einmal Zeit finden, den zuständigen Ausschuss zu besuchen.

 

 

Bürgermeister Herr Grubert

Das kann ich Ihnen versprechen. Zur nächsten Sitzung des Ausschusses werde ich schon wegen des Problems des Haltens und Parkens in engen Straßen und der weiteren Vorgehensweise kommen. Das wird eine sehr interessante Ausschusssitzung werden. Ich freue mich, wenn noch mehr Gäste erscheinen.

 

 

4.             Herr Fuest, Am Hochwald

4.1          Meine Frage bezieht sich auf den Punkt 8 „Wildschweine“. Wir haben zwei Jagdpächter, die sich in der Vergangenheit nicht mit großer Wildhege hervorgetan haben. Vor zwei Tagen hat eine Drückjagd stattgefunden, die dann auch sehr medienwirksam in der Zeitung abgebildet wurde. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass über Jahre in dem Bereich Wildhege, besonders bei den Wildschweinen, sehr wenig getan wurde und es dadurch dazu kommen konnte, dass wir innerorts eine Reihe von Wildschweinrotten haben, die marodierend durch die Straßen gehen und die Gärten der Anwohner überfallen, die Mülltonnen plündern und Schäden, über die Jahre vielleicht in Millionenhöhe, verursacht haben. Ich gehe davon aus, dass bekannt ist, dass morgen eine Besprechung der Jagdgesellschaft stattfindet, wo das Thema Pachtverlängerung besprochen wird. Die Pacht läuft 2024 aus. Für den Fall, dass sich die beiden jetzigen Pächter entschließen sollten, einen Antrag auf Verlängerung der Pacht zu stellen würde ich gerne wissen:

·       Wer von der Gemeinde nimmt an dieser Sitzung teil?

·       In welche Richtung würde die Gemeinde tendieren, dieses Pachtbegehren der jetzigen Pächter zu unterstützen oder abzulehnen?

 

 

Bürgermeister Herr Grubert

Es ist richtig, dass das Wildschweinproblem im Moment in Kleinmachnow sehr stark vorhanden ist. Richtig ist auch, dass am Dienstag eine Drückjagd durchgeführt wurde, bei der 16 Wildschweine erlegt wurden und dass am 31. März 2024 die Jagdpacht der beiden jetzigen Jagdpächter ausläuft und sie neu bestellt werden müssen. Morgen findet eine Sitzung der Jagdgenossenschaft statt, in der weitere Vorbereitungen getroffen werden. Ein Beschluss über Beauftragung, welcher Jagdpächter es werden soll, wird morgen aber noch nicht gefasst. Über interne Angelegenheiten werde ich hier aber auch nicht berichten. Ich kann Ihnen aber sagen, dass der Gemeinde Kleinmachnow und auch der Gemeinde Stahnsdorf die Probleme, die aus der Bevölkerung angesprochen wurden, bekannt sind und wir bei der Bestellung der neuen Jagdpacht diese Probleme berücksichtigen werden. Wir sind sehr froh, dass am Dienstag eine Drückjagd stattgefunden hat und wir werden weitere Maßnahmen ergreifen wie z. B. der Einsatz von Vergrämungsmitteln, um das Problem in den Griff zu bekommen. Wie wir abstimmen werden, kann ich Ihnen nicht sagen. Mir ist auch nicht bekannt, ob es von den beiden Jagdpächtern einen Antrag auf Verlängerung der Pacht gibt. Also morgen findet eine Vorbereitungssitzung statt, in der alles besprochen wird, dann wird der Beschluss wahrscheinlich erst in einer weiteren Sitzung gefasst.

 

 

Herr Templin, Vorsitzender der BIK-Fraktion

Ich habe die Frage auch so verstanden, dass die Entscheidungsgewalt bei der Vergabe der zukünftigen Pacht der Gemeinde erfragt wird. Sind wir als Gemeinde die entscheidende Stimme? Sagen Sie ja oder nein? Dass Sie einfach erläutern, wie sich der Entscheidungsprozess bei der Neuvergabe der Pacht gestaltet.

Frau Leißner, Fachbereichsleiterin Öffentliche Sicherheit/Recht/Ordnung

Die Entscheidung treffen wir nicht alleine, sondern die Jagdgenossenschaft. Mitglieder der Jagdgenossenschaft sind alle Eigentümer in den Gemeinden Kleinmachnow und Stahnsdorf, die Waldflächen besitzen. Die entscheiden mehrheitlich, und nicht nur nach der Fläche, sondern auch nach der Kopfzahl. Jemand der ein kleines Grundstück hat, dessen Stimme zählt genauso wie jemand, der ein großes Grundstück hat. Natürlich haben die Gemeinden Kleinmachnow und Stahnsdorf in Summe die größten Flächen in dieser Jagdgenossenschaft. Aber das heißt nicht, dass unsere Stimme mehr zählt oder weniger, weil wir auch nur eine Stimme haben, einen Kopf sozusagen. Und da muss man, wenn man einen Beschluss fassen will, die Flächenmehrheit und die Kopfmehrheit haben. Wir sind Teil der Gemeinschaft und entscheiden das nicht alleine.

 

 

5.             Herr Lemke, Zum Kiefernwald

5.1          Als Interessengemeinschaft hatten wir eine Anfrage an den Kreistag gestellt, betreffs der Problematik Wildschweine. Der Landrat hat geantwortet. Es geht eigentlich darum, dass am 3. November 2023 die Gemeinde bzw. der Bürgermeister aufgefordert worden ist, diverse Nachforderungen, die schon seit 2020 ausstehen, zu beantworten. Sind die am 3. November 2023 beantwortet worden oder gibt es immer noch Unklarheiten zu dieser Problematik? Es kann ja kein Zufall sein, dass am 5. Oktober 2023, wo wir die Petition zur Problematik Wildschweine übergeben haben, auch ein Gespräch zwischen Bürgermeister und dem Landkreis geführt wurde. Ich halte das für einen merkwürdigen Zufall. Wie gesagt, wir haben dieses Schriftstück vom Landrat bekommen und die Presse hat dementsprechend auch diverse Artikel darüber geschrieben. Ich möchte auf den 3. November reflektieren und anfragen: Gibt es nun diese Zuarbeiten an den Landkreis oder stehen immer noch Fragen offen?

 

 

Bürgermeister Herr Grubert

Es geht um die Erlaubnis, in befriedeten Gebieten an einzelnen Grundstücken zu schießen Die Untere Jagdbehörde steht dem sehr skeptisch gegenüber und verlangt als allererstes für die Grundstücke, für die wir das wollen, Anforderungen, die nicht mal ebenso zu erfüllen sind. Ich muss dazu sagen, dass wir in der Vergangenheit die Genehmigung für das Jagen in befriedeten Gebieten immer bekommen haben. Mittlerweile hat in der Unteren Jagdbehörde auch ein Wechsel an Mitarbeitern stattgefunden und die sind sehr ablehnend.

Sie haben die Meinung,

·       dass der Druck durch die Jagdpächter erhöht werden müsste,

·       dass für jedes Grundstück im befriedeten Gebiet, für das wir eine Jagd möchten, nachgewiesen werden muss, wer Eigentümer ist,

·       wie groß die Schäden auf dem jeweiligen Grundstück waren.

 

Das sind Anforderungen, die so nicht zu erfüllen sind. Unsere Hoffnung beim Gespräch am 3. November 2023, eine einfachere Verfahrensweise zu erreichen, hat sich nicht erfüllt, da die Untere Jagdbehörde der Meinung ist, dass die Notlage noch nicht ganz so groß sei. Die Notwendigkeit, für einzelne befriedete Gebiete eine Genehmigung zu erteilen, sehen sie nicht. Die Anforderungen, die sie für einzelne Grundstücke stellen sind so, dass wir glauben, dass die Anträge nur in ganz schlimmen Fällen genehmigt werden. Ansonsten wird versucht, mit verstärkter Bejagung und Vergrämung die Tiere aus dem Ort zu drängen.

 

 

Herr Templin, Vorsitzender der BIK-Fraktion

Eines unserer Mitglied hat, als diese Ausnahmegenehmigung gegeben war, als Grundstückseigentümer einen Antrag gestellt, dass auf seinem Grundstück die Bejagung möglich ist. Das ist ja ein anderes Verfahren als das, was Sie gerade geschildert haben, dass Sie schon einmal für die Grundstücke diese Ausnahmegenehmigung sollen. Was ist heutzutage anders, als es damals war? Nach dem Motto, sie können eine Ausnahmegenehmigung erteilen, aber nur, wenn der Grundstückseigentümer das beantragt und begründet. Das muss man ja nicht im Vorfeld für alle Grundstücke, die Sie identifizieren, machen. Da sehe ich eine Diskrepanz und bitte Sie, das aufzuklären.

 

 

Bürgermeister Herr Grubert

Wenn ich diese Genehmigung beantrage, muss ich noch jemanden finden, der da jagt. Im Moment zuständig für das ganze Jagdgebiet in der Gemeinde Kleinmachnow für die allgemeinen Flächen sind die Jagdpächter. Die Jagdpächter müssen auch abwägen, wenn sie auf Grundstücken innerhalb des Ortes jagen, inwieweit die einzelne Gefahr da ist. Die Jagdpächter sehen im Moment im Einzelfall die Gefahrenlage noch nicht so groß. Wenn sie schießen auf Grundstücken, die sich innerhalb der Gemeinde befinden, gibt es noch ganz andere Gefahren z. B. die Kugel verirrt sich oder ein Tier innerhalb einer Rotte wird getroffen und die anderen Tiere strömen in Panik auseinander, laufen auf die Straße und stellen dann eine Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer dar. Das muss im Einzelfall abgewogen werden. Was wir im Moment tun, ist den Druck grundsätzlich zu erhöhen, die Abschusszahlen zu erhöhen. Man muss sehen, ob man vielleicht Anfang nächsten Jahres nochmal eine Drückjagd durchführt und mit Vergrämungsmitteln vorankommt. Die Population der Wildschweine steigt auch deshalb an, weil die Tiere gefüttert werden und dadurch von den Anwohnern angelockt werden. Das haben wir beim Durchlaufen im Stolper Weg gesehen. Es gelingt uns leider nicht, jemanden auf frischer Tat zu ertappen. Wir haben darauf hingewiesen, dass es strafbar ist, aber es wird trotzdem gemacht. Offene Gärten laden die Wildschweine auch ein und milde Winter haben dazu geführt, dass die Wildschweine bis zu drei Mal im Jahr frischen und weniger Tiere durch das Klima versterben. Liebe Anwohner, wenn ich am 5. Oktober eine Petition beginne, ist es nicht so, dass sich am 20. November die Anzahl der Wildschweine drastisch reduziert hat. Das ist eine Sache, die noch sechs bis neun Monate dauern wird. Aber wir werden den Druck erhöhen und mit allen vertretbaren Mitteln versuchen, die Population der Wildschweine im Ort zu reduzieren.

 

 

Herr Liebrenz, Vorsitzender der Gemeindevertretung

Erlauben Sie mir den Hinweis, dass wir mittlerweile ein förmliches Verfahren über den Bürgerantrag zu diesem Thema eingeleitet. Heute werden wir darüber abstimmen, ob er grundsätzlich zulässig ist, wovon ich ausgehe. Das bedeutet im weiteren Verfahrensgang, dass wir das gesamte Thema, mit allen Fakten die dazu gehören, in der Gemeindevertretung am 21. Dezember 2023 besprechen werden. Wollen wir das in Teilbereichen vorwegnehmen oder insgesamt behandeln. Ich möchte Ihnen auf keinen Fall das Rederecht wegnehmen, sondern ist nur ein Hinweis.

 

 

6.             Frau Schlesinger, Promenadenweg

6.1       Herr Liebrenz, Sie sprechen etwas an, was ich unterstützen kann. Die Drückjagd am Dienstag war ja sehr erfolgreich und hat vielen Bürgern große Hoffnung gegeben. Es darf aber natürlich keine Eintagsfliege bleiben. Herrn Grubert habe ich so verstanden, dass das vielleicht fortgesetzt wird. Ich würde gerne vom Bürgermeister stärke Worte in der Richtung hören, als „vielleicht“ und „ein bisschen können wir machen“, denn es geht ja, wie am Dienstag auch, um das Thema Sicherheit und Ordnung. Am Stolper Weg war es ja schon so, dass es tatsächlich Gefährdungen in Form von Kollisionen gab. Ich habe eine Liste von Unfall- bzw. Kollisionsgeschehen in meinen Unterlagen und es wäre gut, wenn wir die am 21. Dezember oder im Fortschritt weiter beraten könnten. Was die Bürger auch freut ist, dass man gesehen hat mit dem Einwohnerantrag, dass tatsächlich ein Stück Demokratie möglich ist. Die Bürgerinitiative und ich wären sehr dankbar, wenn die Gemeinde dieses Thema weiterhin ernstnimmt und weiterhin die angesprochenen „Vielleicht-Aktionen“ tatsächlich auch in Kürze umsetzt. Inwieweit sind Sie bereit, auch mit der Bürgerinitiative, mit der Initiative zusammenzuarbeiten und zu kooperieren? Denn auch wir sehen natürlich die anderen Maßnahmen neben der Bejagung, auch die Themen, wie die Fütterung & Co. eingeschränkt werden können. In den letzten Wochen war die Zusammenarbeit mit der Gemeinde angespannt und daher die Frage: Ist die Bereitschaft da, mit dem Bürger zu kooperieren, den Bürger einzubeziehen, das Thema Jagdpacht konsequent zu verfolgen, um dann kurz- und mittelfristig zu Lösungen zu kommen?

 

 

Bürgermeister Herr Grubert

Grundsätzlich nehmen wir alle Anregungen, auch die der Bürgerinitiative, ernst und werden, sobald es erforderlich ist, auch Rücksprache halten. Ob eine Versammlung über Wildschweine zielführend ist, weiß ich jetzt nicht. Sie können ganz sicher sein, auch der Vorsitzende der Jagdgenossenschaft, Herr Dr. Welsch, war da und sieht ja auch, wie die Befindlichkeiten in der Bevölkerung sind, dass wir uns des Problems verstärkt annehmen. Bezüglich Drückjagden und ähnlichem kann ich sagen, dass es davon lebt, dass ich vorher nicht sage, wann etwas stattfindet. Ich will nicht verhehlen, dass wir über die sozialen Netzwerke und auch vor Ort Proteste von Anwohnern bekommen haben, die es nicht gut fanden, dass die Tiere erschossen worden sind. Also, wir wissen um das Problem und besprechen mit den Jagdpächtern und den Berliner Forsten, was wir in der Winterzeit noch machen können und ich nehme auch mit, dass viele Bürger die Drückjagd sehr positiv aufgenommen wurde. Es wäre schön, wenn Sie über die Bürgerinitiative auch weiterverbreiten könnten, dass das Füttern der Tiere verboten ist. Sie können versichert sein, dass wir für die Verlängerung der Jagdpacht Ihre Anregungen und ernstgemeinten und auch richten Statements wahr.

 

 

Herr Liebrenz, Vorsitzender der Gemeindevertretung

Frau Schlesinger, Sie hatten in Ihren Ausführungen kurz bemerkt, dass Sie eine Liste von Schadensfällen hätten. Falls die der Gemeindeverwaltung und der Gemeindevertretung noch nicht bekannt ist, bitte ich Sie, die Liste zu übermitteln.

 

 

Frau Schlesinger

Die Liste stelle ich Ihnen gerne zur Verfügung. Bitte nehmen Sie die Botschaft mit, dass wir eine gemeinsame Lösung finden wollen und dass das Gespräch mit uns und die Vermittlung an den Bürger, den wir als Bürger auch übernehmen können, wo wir auch schon angefangen haben. Es gehört aber auch dazu, dass uns das Ordnungsamt mitteilt, wo diese Futterstellen sind. Noch ein Wort zu der Liste: Die meisten Fälle, die ich auf der Liste habe, sind beim Ordnungsamt gemeldet.

 

 

7.             Frau Paulick, Zehlendorfer Damm

7.1       Mir ist es ein Anliegen dem Bürgermeister, der Gemeindevertretung und den Anwesenden bekannt zu geben, dass ein Großteil der Kleinmachnower Einwohner, über den Inhalt des Einwohnerantrages der Initiatives sehr beunruhigend und empört sind. Wenn Frau Schlesinger immer davon spricht, dass es um die Bürger geht, dann meint sie vielleicht die 1.100 gültigen Unterschriften. Kleinmachnow hat einen Großteil mehr an Einwohnern. Ich möchte noch etwas sagen zu dem Vorfall mit der Kollision des Wildschweins mit dem Kind, der von der Presse groß aufgelegt wurde. Es hat sich aber noch niemand gefragt, warum ein 11-jähriger Junge um 21:50 Uhr allein mit dem Fahrrad unterwegs ist und dann im Stolper Weg, der bekannt ist als stark frequentiertes Wildschweingebiet. Die elterliche Fürsorge wäre eigentlich in ganzen Prozedere angemessen wird das in der Presse und gerne auch von der Initiative als ein Unglück gesehen, was in anderer Hinsicht von der Verantwortlichkeit hätte verhindert werden können. Insofern ist es mir wichtig, dass die Gemeinde und der Bürgermeister wissen, dass das, was die Initiative als „die Bürger von Kleinmachnow“ deklariert, nicht „die Bürger von Kleinmachnow“ auch sind.

 

 

8.             Herr Fuest, Am Hochwald

8.1       Ich sehe mich gezwungen, nochmal kurz das Wort zu ergreifen auf die Aussage des Bürgermeisters, warum es so schwierig ist, für Kleinmachnow eine Abschussgenehmigung für befriedetes Gebiet zu erhalten. Wir haben uns sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt und das auch mit ausgewiesenen Fachleuten diskutiert. Bei der Gelegenheit wurde auch mit den Jägern von Teltow gesprochen und Teltow gehört zum Landkreis Potsdam-Mittelmark, das heißt, die Untere Jagdbehörde ist sowohl für Teltow, Stahnsdorf als auch für Kleinmachnow tätig. Dort gibt es überhaupt keine Probleme, ein Abschussgenehmigung für Wildschweine im befriedeten Gebiet zu bekommen, allerdings beantragt da der Jäger diese Abschussgenehmigung. Er erklärt genau was er machen will, die Untere Jagdbehörde schaut sich das vor Ort an und beurteilt dann, ob das gefahrlos möglich ist oder nicht. So läuft es da regelmäßig und es funktioniert gut. Es ist deswegen wichtig, weil wir von der Bürgerinitiative gar nicht das Interesse haben, dass Wildschweine im Wald geschossen haben, weil sie da hingehören. Wo sie nicht hingehören ist der Stolper Weg, ins Ortsinnere und in die Gärten der Anwohner. Deswegen wäre es viel wichtiger durch eine Jagd innerhalb des Wohngebiets dafür zu sorgen, dass die Tiere wieder eine gewisse natürliche Scheu entwickeln, zurückgehen in die Wälder und aufhören, Mülltonnen und Gärten zu plündern. Diese Abschussgenehmigung würde dazu führen, dass wir sicherlich weniger Tiere töten müssten, um das Ziel, dass alle wieder sicher sind, zu erreichen.