Sitzung: 10.01.2024 Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Ordnungsangelegenheiten
Beschluss: keine Abstimmung
Vorlage: DS-Nr. 125/23
- Der
Bürgermeister wird beauftragt, einen Wildtierbeauftragten für Kleinmachnow
einzustellen, der auch mit der Bejagung des Schwarzwildes beauftragt
werden soll.
- Der
Bürgermeister wird beauftragt, erneut eine Ausnahmegenehmigung für den
Abschuss von Schwarzwild innerhalb des befriedeten (urbanen) Teil
Kleinmachnows bei der zuständigen Unteren Jagdbehörde (UJB) des Kreises
Potsdam-Mittelmark zu beantragen.
- Der
Bürgermeister wird beauftragt, den Landtag Brandenburg um rechtliche
Änderungen zur effektiveren Reduzierung von Schwarzwild innerhalb von
Ortschaften zu bitten.
Herr Gutheins nimmt an der Sitzung Teil; 7
Gemeindevertreter sind anwesend.
Es gibt drei Anträge auf Rederecht für Frau
Kahl, für Herrn Fuest und für Frau Paulick.
Die Rederechte werden zusammen zur
Abstimmung gestellt.
Abstimmungsergebnis der Rederechte:
einstimmig befürwortet
Frau Kahl nimmt ihr Rederecht wahr:
„Guten Abend. Mein Name ist Regine Kahl. Ich
bin die erste Vertrauensperson des Einwohnerantrages. Wir freuen uns, dass wir
heute hier im Ausschuss sprechen können, um das Thema noch einmal deutlicher zu
machen. Was wir erreichen möchten als parteiunabhängige Gruppe ist, dass unser
Eigentum, unsere Gärten, die Gehwege und Grünanlagen der Gemeinde nicht immer
wieder zerwühlt und zerstört werden, Kinder und ältere Menschen ungefährdet und
vor allem ohne Angst durch Kleinmachnow gehen können, Mülltonnen am Straßenrand
stehen können, ohne dass sie geplündert werden und die Umwelt wieder
verschmutzt wird, die Gemeinde Kleinmachnow das Problem der innerörtlichen
Wildschweinpopulation ernst nimmt und aktiv wird und der natürliche Instinkt
der Tiere muss erhalten bleiben. Das ist uns wichtig, wie auch eine gesunde
Population der Tiere, dies alles in einem Lebensraum, den nicht der Mensch
dirigiert, sondern die Natur. Also da, wo sich die Tiere mehr zu Hause fühlen
sollten, als bei uns in den Straßen. Aus unserer Sicht ist es relevant, heute
den Punkt 1 des Einwohnerantrages zu besprechen, nämlich die Einstellung des
Wildtierbeauftragten. Wir haben das so definiert, dass die Aufgaben und Funktionen
des Wildtierbeauftragten ein kontinuierliches Wildtiermanagements ist unter
Vorlage eines schriftlichen Konzeptes. Nachhaltig bedeutet dies, dass die
Maßnahmen zur Bestandsreduktion solange fortgesetzt werden oder fortzusetzen
sind, bis die durch Wildschweine verursachten Probleme in den Wohnsiedlungen
von Kleinmachnow enden. Denkbare Aufgaben wären dauerhafte Kontrolle,
Empfehlung und Umsetzung von Maßnahmen, Fütterungsverbote nachhalten, weil das
ist in Kleinmachnow leider nach wie vor gang und gäbe, Ansprechpartner zu
initiieren für Bürgerinnen und Bürger, Einrichtung einer Onlineplattform wäre
denkbar, wo man die Wege der Wildtiere verfolgen kann oder einfach Meldung
geben kann, Abstimmung und Aufforderung der Jagdpächter natürlich zur
innerörtlichen Bejagung, das ist ja leider bis jetzt auch nicht ausreichend
vorgenommen worden. Das sind so die Hauptaufgaben, die wir uns eigentlich für
den Wildtierbeauftragten vorstellen. Ich meine, die Wildschweine sind das eine,
mittlerweile laufen so viele Füchse und Waschbären durch Kleinmachnow, das
könnte wahrscheinlich dann auch wieder ein Thema werden, da rechtzeitig
Maßnahmen zu ergreifen. Und weiterhin sind wir davon überzeugt, dass die neue
Vergabe der Jagdpacht am 16.02.2024 ein Hauptpunkt zur Lösung des Problems sein
kann und dass sich der Wildschweinbestand auf ein gutes Niveau dadurch reduzieren
lässt. Dann kann man natürlich auch überlegen, ob dann durch die Jagdpacht
vielleicht auch die Jagdpächteraufgaben des Wildtierbeauftragten übernommen
werden können, das müsste man dann im Vertragswerk entsprechend ausgestalten.
Unsere Bitte ist natürlich oder andersherum gesagt, wir fordern die Gemeinde
ganz klar auf, die Verantwortung wahrzunehmen und das transparent in der
Abstimmung am 16.02.2024 mit dem Hintergrund der Probleme die wir haben, auch
entsprechend wahrzunehmen. Die derzeitigen Jäger sind leider nicht in der Lage
bzw. halten es nicht nach, die Jagden durchzuführen oder zu beantragen. Das ist
in unseren Augen das Hauptproblem. Was ich sagen möchte ist, dass im Sinne des
Tierschutzes glaube ich es jetzt wichtig ist was zu tun, bevor die Population
noch größer wird, das Problem noch größer wird und wir im Zweifel uns um noch
mehr Tiere kümmern müssen. Das ist glaube ich der wichtige Punkt. Wenn es noch
mehr werden, dann haben wir natürlich noch größere Probleme als jetzt. Was ich
auch sagen möchte ist, dass mit diesem Einwohnerantrag, als wir Unterschriften
gesammelt haben, die Einwohner so dankbar waren, dass sich endlich jemand um
dieses Problem kümmert. Wir sind überflutet worden von Einwohnern die Schlange
gestanden haben bei uns, wir haben dann irgendwann aufgehört, weil wir auch die
nötige Anzahl zusammen hatten. Wenn wir jetzt mit diesem Antrag nicht
weiterkommen, dann würden wir auf jeden Fall in die nächste Runde gehen. Das
würde dann ein Bürgerbegehren sein und wir sind uns ziemlich sicher, dass wir
auch diese Anzahl der Unterschriften zusammenkriegen würden. Ich denke, ein
Stück weit zum Frieden in Kleinmachnow wäre es durchaus gut, wenn wir da ein
Schrittchen vorankommen. Ich kann sagen, bei mir in der Nachbarschaft und bei
mir selber auch, sind die Gärten dermaßen zerwühlt worden, das tut weh, das ist
genau der Punkt. Das ist unser Anliegen, was wir heute hier mit Ihnen
besprechen wollen.
Ich habe Herrn Carsten Fuest dabei. Er hat
sich intensiv auch in die ganzen Jagdthematiken und Vergrämungsmaßnahmen, was
ist sinnvoll, was geht, was ist erlaubt/verboten, eingearbeitet und würde ihm
jetzt gerne das Wort übergeben. Falls Fragen sind, gerne direkt und konkret und
dann können wir gerne in den Austausch gehen. Vielen Dank.“
Herr Fuest nimmt sein Rederecht wahr:
„Mein Name ist Carsten Fuest. Vielen Dank,
dass Sie mir das zusätzliche Rederecht eingeräumt haben. Bevor ich das, was
Frau Kahl gesagt hat, ergänze, würde ich gerne dem Ganzen ein bisschen Leben
einhauchen und Ihnen im Schnelldurchgang meine eigenen Erfahrungen schildern,
die mich hier zu dieser Bürgerinitiative gebracht haben: Vor zehn Jahren kam
ich hierhin und habe den Rasen schönmachen lassen mit Rollrasen, Bewässerung
angelegt. Ein Jahr später hatten wir leider das Gartentor offengelassen und
Wildschweine kamen herein und haben 200 m² Rasen verwüstet, den wir dann kniend
wieder umgedreht und wieder befestigt haben. Das war unsere erste Erfahrung -
wir hatten gar keine Erfahrung vorher, wir kamen aus der Stadt - mit
Wildschweinen. Daraufhin habe ich die Hausordnung ergänzt, alle Mieter mussten
dann die Tore schließen. Das haben wir auch konsequent gemacht. Abends sind wir
immer gegangen und haben die Tore kontrolliert, jeden Abend. Vor 8 Jahren dann
ist meinem Nachbarn ein schwerer Unfall passiert. Er war im Garten, tagsüber,
und er wurde von einem Keiler angegriffen, aus dem Busch heraus von hinten. Er
konnte sich noch einigermaßen wegdrehen, dann hat der Keiler ihn frontal
angegriffen, ihn gegen einen Baum gedrückt, er hat das Rückgrat angebrochen,
ist dann hingefallen, konnte sich gar nicht mehr bewegen, der Keiler ist immer
wieder auf hin zugestürzt und hat ihm bei einen der Angriffe das Bein auf 76 cm
aufgerissen. Er wäre fast verblutet, gehen konnte er nicht mehr, er war schon
80. Er hat sich dann mit den Händen an den Grasnarben nach vorne zum
Garteneingang gerobbt. Er hatte Glück, dass seine Frau kam, die hat den
Krankenwagen gerufen und er konnte noch gerettet werden. Er konnte nie wieder
richtig laufen, er ist heute schon fast an die 90. Das ist zwar ein gesegnetes
Alter, aber die letzten zehn Jahre hat er darunter gelitten. Also, zu dem Thema
Wildschweine sind ungefährlich, das hängt von der Situation ab. So pauschal
kann man das nicht sagen. Im Jahr 2023 wurde ich jetzt schon alleine viermal
von Wildschweinen besucht. Der Mieter hatte tagsüber das Garagentor
offengelassen, als er zur Schule fuhr, um seine Kinder abzuholen. Als er wiederkam,
hatten die Wildschweine wieder den gesamten Garten kaputtgemacht. Den habe ich
dann mühselig wieder errichtet, das hat Tage gedauert und auch viel Geld
gekostet. Dann, einige Monate später, um 18.00 Uhr an einem Samstagabend, es
war hell, kommt eine Bache mit Frischlingen durchs Tor und wollten wieder den
Garten verwüsten. Ich konnte sie dann mit einem Flammenbrenner rausjagen, wir
haben die Tore aufgemacht. Mit Rufen oder Topfschlagen kann man nichts mehr
machen. Das nächste Mal dann, wir waren unterwegs, um 13.00 Uhr klingelt das
Telefon. Wir standen am Bahnhof in Dortmund, eine Nachbarin rief an und sagte,
bei euch sind wieder Wildschweine im Garten. Obwohl die Tore eigentlich zu sein
sollten, denn mein Mieter war auch nicht da. Da hatte ein Paketbote das Tor
offengelassen am Tag zuvor und eine ganze Rotte von 12 Wildschweinen ist im
Garten gewesen. Die Nachbarn haben dann versucht, sie zu vertreiben. Sie hatten
natürlich Angst, in den Garten zu gehen, haben das dann von außen gemacht,
haben gerufen, mit der Schippe hinter die Leitbache hinterhergeworfen. Dann
haben wir unseren Sohn angerufen, der wohnt unterm Dach, der hat das gar nicht
mitbekommen, der ist dann heruntergekommen und hat mit Topfschlagen versucht,
sie rauszukriegen. Die Nachbarn haben das Tor aufgemacht, wir konnten sie
nochmal rauskriegen. Wieder war der ganze Garten verwüstet, wieder trausende
von Euro an Schäden. Ich habe daraufhin das Gartentor mit einem Türschließer
versehen, um dagegen anzugehen, dass die Tore offenstehen. Da war ich relativ
schon bedient. Dann hatten wir ja die Bürgerfragestunde zum Thema Wildschweine,
die war wenig ermutigend, muss ich ganz klar sagen. Dann habe ich mich
entschlossen, dieser Bürgerinitiative beizutreten. Ich komme eines Abends von
der Bürgerinitiative zurück, steht wieder ein Wildschwein im Garten. Diesmal
waren alle Tore definitiv zu. Das Wildschwein ist über den Zaun gesprungen, ich
habe etwa einen 1 m hohen Zaun und obwohl er zu war, kommen die Wildschweine da
durch. Damals war 1 m das Maximale was man bauen durfte. Ich habe also nichts
falsch gemacht und mein Voreigentümer hat nichts falsch gemacht, aber das
reicht heute nicht mehr. Wenn die Wildschweine einmal wissen, dass es dort
etwas zu fressen gibt, dann werden sie sehr erfinderisch und teilweise auch
eben aggressiv, wenn es um Nahrung geht. Als ich dann anfing,
Einwohnerantragsstimmen zu sammeln, habe ich mit anderen Einwohnern Kontakt
aufgenommen, die ich vorher gar nicht kannte. Die erzählten mir dann
Geschichten, wo man dann einfach sagt, das kann nicht wahr sein, dass sich die
Gemeinde Kleinmachnow das über Jahrzehnte gefallen lässt. Es muss etwas
passieren. Und dabei erzählte mir eine der Nachbarinnen, dass es sogar so war,
dass sie geschlossene Tore hatte und eine der Bachen das Tor angehoben und
ausgehebelt hat, das lag dann daneben und hat dann den gesamten Garten
verwüstet. Also das Tor war zu, ja. Und dann jetzt vor kurzem wollten wir in
den Urlaub fahren. Ich wache morgens auf, gehe zum Bad, gucke raus – der
gesamte Garten komplett verwüstet, es sah aus wie ein Schlachtfeld in Bachmut,
30 cm tief. Was war passiert? Eine Leitbache hat mein Gartentor angehoben,
ausgeklinkt, 12 Wildschweine rein und weil sie nicht mehr rauskamen, ich hatte
ja den Türschließer eingebaut, ging das Tor wieder zu, sie kamen nicht mehr
raus, sie waren etwa 4 Stunden in meinem Garten gewesen und haben diesen Garten
komplett verwüstet. Das vierte Mal. Und da hat man irgendwann die Schnauze
voll. Und das Schlimme ist, ich selber darf nichts machen. Der Jäger Herr
Hemmerden sagt ganz klar, ich schieße grundsätzlich nicht auf befriedetem
Gebiet. Und die Gemeinde darf keinen Stadtjäger engagieren. Theoretisch hat sie
sogar im Falle der Gefahr, also der akuten Gefahr, die Möglichkeit auch ohne
eine Ausnahmegenehmigung den Abschuss von solchen Tieren freizugeben. Aber, ich
meine, wann erreicht man natürlich die Gemeinde? Sicherlich nicht am späten
Abend oder in der Nacht, wenn solche Dinge passieren. Man ist also machtlos,
man steht auf dem Bahnhof, man wird angerufen, die Wildschweine zerwühlen
wieder deinen Garten und meine Frau schreit mich an, mach was. Ja, nur das man
das mal plastisch sieht, was machen sie da? Sie haben schon zig Tausende
investiert insgesamt über die Jahre. Und irgendwann reicht es dann einfach. Ich
muss mir jetzt einen neuen Zaun kaufen für 27.000,00 Euro, der 1,25 m hoch und
unten zu ist. Ich habe 47 m Zaunlänge. Meinem Nachbarn ging es genauso. Mein
Nachbar gegenüber ist dreimal heimgesucht worden. Beim dritten Mal ist er
rausgegangen abends spät und plötzlich war er von Wildschweinen umzingelt. Er
ist dann auf seine Mülltonnen geflüchtet, hat dort zwei Stunden ausgeharrt, bis
die Viecher von alleine wieder gegangen sind. Das ist keine Lebensqualität
mehr, das muss man mal klipp und klar sagen. Und da muss was passieren. Jetzt
zum Einwohnerantrag: Als wir den geschrieben haben, man muss vielleicht kurz
auf die Besonderheiten eingehen. In Brandenburg ist es so, dass man für einen
Jagdbezirk mind. 150 ha zusammenhängende Fläche braucht. Normalerweise sind es
75 ha, in Brandenburg sind es 150 ha. Kleinmachnow hat etwas mehr als 190 ha
Fläche, aber leider nicht zusammenhängend. Deswegen ist Kleinmachnow mit
Stahnsdorf und weiteren Grundstückseigentümern zu einem Jagdbezirk
zusammengeschlossen worden. Das führt jetzt aber dazu, dass Kleinmachnow aber
nicht alleine entscheiden kann, wie es hier weitergeht. Denn die rechtlichen
Voraussetzungen, dass die Gemeinde alleine handeln kann, sind nicht gegeben.
Aber, da Kleinmachnow 190 ha hat, Stahnsdorf etwa 70 ha und die Kirche 90 ha
und Stahnsdorf und Kleinmachnow die gleichen Probleme haben, dieselben sogar,
es sind immer dieselben Wildschweine, ist es möglich, dass Kleinmachnow
zusammen mit Stahnsdorf und vielleicht noch mit der Kirche zusammen jetzt bei
der anstehenden Pachtverlängerung massiv darauf drängt, dass die zukünftigen
Pächter sich diesem Thema annehmen, dass diese Themen, die anzunehmen sind, das
ist z. B. auch die Einwilligung und die Bejagung durch Saufallen, Beantragung
zur Bejagung im befriedeten Gebiet. Voraussetzung ist immer, dass die Untere
Jagdbehörde dem zustimmt. Aber, wir wissen, wenn die Jäger das gut begründen,
das wissen wir aus Teltow, dann wird von dieser gleichen für uns zuständigen
Unteren Jagdbehörde diese Genehmigung auch heute noch erteilt. Es gibt nur
keine Dauergenehmigung, weil das Ausnahmen sind. Deswegen muss der Jäger immer
wieder für den Einzelfall diese beantragen. Kann er aber machen. Der Herr
Hemmerden weigert sich, weil er sagt, ich schieße grundsätzlich nicht im
befriedeten Gebiet, das Gleiche gilt für den Herrn Fenske. Die beiden Pächter
werden uns in dieser Sache nicht helfen. Deswegen möchten wir, dass die Gemeinde
darauf drängt, dass die Pächter danach ausgesucht werden, dass sie sich diesem
Thema bewusst, in allem Bewusstsein annehmen, und das tun, was ein Pächter zu
tun hat, nämlich die Wildhege. Das ist ihm per Gesetz sogar aufgetragen, dass
er sie tun muss, er ist dafür zuständig. Deswegen wäre es wichtig, dass dieser
Pachtvertrag auch solche Klauseln enthält und die auch, wenn sie nicht
eingehalten werden, zur Kündigung führen. Damit ließe sich das Thema
tatsächlich erledigen. Wir hatten jahrelang hier Jäger, die ihren Job gut
gemacht haben. Es gab kein Wildschweinproblem. Es wird immer mal sein, dass
Wildschweine in den Ort kommen. Das kann man nicht verhindern. Dafür ist der Wald
dem Ort zu nah. Aber dass sie sich hier heimisch fühlen, dass sie in den Gärten
ihre Jungen gebären, dass Keiler ihren Lebensmittelpunkt im Garten meiner
Nachbarn finden, dass hat nichts mehr mit normaler Tierliebe oder mit normalem
Tierleben zu tun. Das ist entartet. Und deswegen, ganz wichtig dieses Thema,
dass die Gemeinde diese Chance nutzt, für uns alle, sich dort einzubringen,
denn gegen Kleinmachnow, Stahnsdorf und die Kirche lässt sich kein Pächter ins
Amt bringen und insofern appellieren wir hier an die Vertreter der Gemeinde,
dies zu tun. Ich habe den Bürgermeister so verstanden, dass er das auch als
eine Möglichkeit der Lösung sieht. Er hat sich nicht detailliert darauf
eingelassen. Sie, Frau Leißner, hatten das auch schon einmal angedeutet, aber
wir wissen nichts Konkretes. Aber wir bitten Sie, dieses wirklich ins Auge zu
fassen und auch das Thema Bogenjagd. Der Bogen selber ist sehr umstritten. Es
gibt die Möglichkeit, mit der Armbrust zu jagen. Die Armbrust schießt sich
genauso wie ein Gewehr, sie hat natürlich Pfeile, aber man hat die gleichen
Visiereinrichtungen, man kann auf Entfernung bis 50 m Tiere tödlich treffen.
Damit wäre auch sehr gefahrlos innerorts Wildschweine zu schießen. Dieses Thema
sollte auch unbedingt weiterverfolgt werden. Soviel dazu.“
Der Einwohnerantrag der Bürgerinitiative
steht dem Ausschuss mittels PowerPoint zur Verfügung.
Die Vorstellung des Einwohnerantrages
erfolgte bereits in der Gemeindevertretersitzung am 21.12.2023.
Ausführungen Frau Leißner (FB-Leiterin
Recht/Sicherheit/Ordnung):
„Natürlich hören wir Ihre Appelle und wir
haben uns natürlich mit Ihrem Einwohnerantrag beschäftigt. Viele Sachen, die
Sie beide vorgetragen haben, teilen wir auch in der Einsicht, das sehen wir
ähnlich. Ich will einen Punkt hervorheben: Sie haben gesagt, lange Jahre hatten
wir hier kein Wildschweinproblem. Die beiden Jagdpächter Herr Fenske und Herr
Hemmerden sind schon langjährig dabei; Herr Hemmerden schon mehr als zehn Jahre
und Herr Fenske in der Pacht etwas kürzer, aber auch langjährig. Deswegen will eine
Lanze für die Jagdpächter brechen. Das, was Sie vorher benannt hatten, da gab
es keine Beschwerden, das war ihrer Leistung und ihrer Leistungsbereitschaft
geschuldet. Ein Großteil von dem, dass es jetzt so gekommen ist, liegt
tatsächlich daran, dass seit 3 bis 4 Jahren diese Ausnahmegenehmigung von der
Unteren Jagdbehörde nicht mehr erteilt wird. Sie haben recht, sie wird auch
noch zum Teil vergeben, aber nicht in dem Umfang und in der Art und Weise, wie
wir das gerne beantragt hätten, nämlich für zahlreiche Grundstücke und nicht
nur für ein Grundstück. Ein Grundstück hilft uns nicht weiter. Ich brauche, um
den Jägern eine gewisse Fläche im befriedeten Bezirk geben zu können, mehrere
Gebiete. Und sie haben auch erwähnt, dass das zu der Hege der Jagdpächter
gehört, sich um die Ortslage zu kümmern. Das ist nicht richtig. Gesetzlich
vorgegeben ist, dass die Pächter sich um den Jagdbezirk kümmern und das ist
immer der Wald. Also ist das, was den befriedeten Bezirk anbelangt, immer ein
Mehr, was sie auch jahrelang gemacht haben. Nur die rechtliche Grundlage haben sie
jetzt nicht mehr. Es ist strafrechtlich tatsächlich für diejenigen Pächter oder
Jäger schwierig, ohne Genehmigung von der Unteren Jagdbehörde im befriedeten
Bezirk zu jagen, das ist nicht erlaubt. Also kann man nicht sagen, früher war
es besser mit anderen Jägern, denn das Team ist im Kern gleich gewesen. Richtig
ist, dass die Pacht neu vergeben wird. Das, was Sie sagen, was auch als Katalog
gefordert wird, man braucht eine Onlineplattform, das haben Herr Hemmerden und
Herr Fenske auch schon eingerichtet gehab. Es gibt diese info@jagdpaechter.com,-Adresse, die jahrelang gut
funktioniert hat. Viele Sachen, auch Kommunikation und auch Beratung oder
Unterstützung ist in den Jahren auch erfolgt. Das muss man auch sagen. Wir
sehen es aber auch so wie Sie, das gehört zu der Aufgabe einer Neuverpachtung
oder einer alten Pacht sowieso. Das war schon immer immanent. Das ist ein
Punkt, da gebe ich Ihnen recht. Da kann ich Ihnen auch sagen, das ist auch in
unserem Sinn, dass wir eine Regelung finden wollen, dass man im Pachtvertrag
festlegt, wie und wann und wo Unterstützung – nicht ganz in dem Umfang – aber anders
als vorher, geleistet werde muss von den neuen Pächtern oder den alten
Pächtern, je nachdem. Sie haben auch recht, wenn Sie sagen, Kleinmachnow kann
es nicht alleine entscheiden. Das muss flächen- und kopfmäßig entschieden
werden, es muss eine Mehrheit sein. Noch zum Thema Bogenjagd. Das ist etwas,
das wir seit Jahren auch wissen, fördern und mit den Jagdpächtern auch
besprochen haben. Herr Hemmerden hat eine komplette Ausrüstung, Zertifikat,
Weiterbildung, alles hat er sich auf eigene Kosten erarbeitet. Weil das
Ministerium auch signalisiert hat, dass diese Ausnahmegenehmigung im Bereich
des Möglichen ist. Herr Grubert, Herr Albers, der Vertreter des OA aus
Stahnsdorf und ich saßen mit Herrn Vogel im Ministerium in Potsdam, der uns
gesagt hat, unter meinem Vorsitz im Ministerium wird es niemals eine Bogenjagd
geben. Also, das haben wir auch schon durch. Viele Dinge, die Sie
verschriftlicht haben, teilen wir und versuchen, diese Punkte durchzubringen.
Wenn ich das abschließend zusammenfassen kann, haben Sie ihr Hauptaugenmerk auf
den Punkt 1 Wildschutzbeauftragten gelegt, der auch Jäger sein müsste. Punkt 2
beinhaltet ja auch die Beantragung, auch das haben wir ja schon kürzlich
letztes Jahr im Oktober/November neu beantragt. Es wurde wieder abgelehnt. Der
Punkt 3 die Bogenjagd, dass man sich initiativ zeigen kann, ist auch etwas, wo
wir nicht dagegen sind und das unterstützen. Das wollte ich Ihnen allgemein zur
Kenntnis bringen.“
Frau Paulick nimmt ihr Rederecht wahr:
„Einen schönen guten Abend, mein Name ist Cornelia
Paulick, gebürtige Kleinmachnowerin. Ich habe aufmerksam zugehört, was meine
Vorredner gesagt haben. Ganz kurz möchte ich eine kleine Antwort geben oder
Gegendarstellung. Als gebürtige Kleinmachnowerin, großes Grundstück, sage dazu
auch Maschendrahtzaun von 1933 immer noch stehend, dort sind auch die
Wildschweine durchgekommen und wir hatten sie auf dem Grundstück. Wir haben uns
mit der Nachbarschaft zusammengeschlossen, alle Grundstücke wurden
dichtgemacht. Seitdem war kein einziges Wildschwein auf dem Grundstück. Ich
denke, das handwerkliche Geschick spielt hier schon eine sehr große Rolle, wie
man das verhindern kann, dass ein Wildschwein auch auf dem privaten Grundstück
sich wohlfühlt. Frau Schlesinger hat jetzt leider die Versammlung verlassen.
Frau Schlesinger ist ja auch jemand, der beispielsweise gar keinen Zaun hat und
auch gar keinen Zaun möchte, aber in der Presse sich immer darüber beschwert
hat, dass doch die Wildschweine die Grundstücke zerwühlen. Es wurde eben auch
noch einmal kundgetan, dass der Einwohnerantrag einen unpolitischen Ursprung
hat bzw. dass die Initiative selbst unpolitisch ist. Dagegen stellt sich schon
die Frage, warum in der MAZ, von der Initiative sicherlich sehr gewünscht,
immer die Parteizugehörigkeiten abgedruckt wurden und dass es ganz deutlich
ist, dass die Initiative auch von Politikern hier aus der Gemeinde und von
woanders mit unterstützt wurde und dass selbst die Linke jetzt im Moment ihren
Wahlkampf vorantreibt, dass sie eindeutig mit Hinweis auf die Initiative ihren
Wahlkampf in TKS, wie sie es nennen, führen. Das denke ich, ist schon eine sehr
befremdliche Situation, von wegen, das politische Machtkämpfe tatsächlich auf
den Rücken von Wildtieren ausgeführt werden. Wir, das bin ich und viele andere
Kleinmachnower, machen sich Sorgen über die derzeitige Situation und auch
darüber, wie mit den Wildschweinen und einigen Formen der Bejagung umgegangen
wird. Wir haben der Initiative auch wissenschaftliche Erkenntnisse zugesendet.
In Studienlagen und Expertisen wurde festgestellt, dass z. B. auch höhere
Bejagung überhaupt nicht zur Verkleinerung der Population führt. Aber leider
wurden dieses Fachwissen und Expertisen von der Initiative nicht zur Kenntnis
genommen und es findet auch in diesem Einwohnerantrag weder Ein- noch Ausgang.
Es ist tatsächlich so, dass die verstärkte Bejagung die Population in die Höhe
treibt. Zum einen hat es mit dem Sozialgefüge der Rotten zu tun, dass auch wir
hier auf der Drückjagd z. B. die Leitbache abgeschossen wurde, gut, man hat die
ganze Rotte getötet. Sehr häufig ist es so, dass Leitbachen erschossen werden
und dann die anderen Bachen in der Rotte Empfängnis erhalten und sich
fortpflanzen, was sonst nur die Leitbache macht. Es ist auch so, dass, wenn die
Tiere abgeschossen werden, manchmal einige Tiere übrigbleiben, denen dann das
Sozialgefüge fehlt und gerade die sind dann diejenigen, weil ihnen das
Familiengebinde nicht mehr zur Verfügung steht, die auffällig werden und in
ihrem Sozialverhalten nicht mehr gut einzuschätzen sind und ja, vor denen man
eine gewisse Vorsicht haben muss. Aber das geschieht ausnahmslos durch die
Bejagung. Wir sind dafür, dass so etwas auf jeden Fall mit von der Gemeinde zur
Kenntnis genommen wird, dass wissenschaftliche Erkenntnisse, die wir ihnen
gerne zur Verfügung stellen, auf die aber jeder heutzutage Zugriff hat, die
sind nicht von heute und nicht von gestern, mit einfließen. Unethische
Jagdformen sind grundsätzlich abzulehnen; das sind z. B. die Bogenjagd, die
Fallenjagd, die Drohnenjagd und die Drückjagd. Es ist erwiesen, es gibt Studien
und Statistiken, dass hier auch Haustiere, Menschen mit in Gefahr sind, dass
besonders im innerörtlichen Bereich Tiere nicht richtig erschossen werden, d.
h., dass der Abschuss nicht sofort zum Tode führt, sondern dass auch
angeschossene Tiere in Gärten auftauchen und dann dort vom Jäger erschossen
werden müssen. Mit anderen Worten, die Wissenschaft und die Erkenntnisse,
selbst die Jagd, sind viel weiter und es muss kein Tierleid unbedingt
provoziert und herausgefordert werden. Das Jagdgesetz steht nicht für sich
alleine, es steht im Zusammenhang auch mit dem Tierschutzrecht und mit dem
Tierschutzrechtgesetz; das muss immer in Verbindung gesehen werden. Die
Bogenjagd, Frau Leißner, kurz noch einmal darauf Bezug genommen, wurde im Jahre
2019 tatsächlich – Gott sei Dank sag ich jetzt aus meiner jetzigen Position –
abgelehnt, und zwar mit profanen Begründungen und richterlichen Gutachten. Das
wurde damals von dem Tierschutzbeauftragten des Landes Brandenburg in seinem
Bericht von 2019/2020, zum Mitschreiben ab Seite 48 – kann man Nachlesen – wie
da die Zusammenhänge, Hintergründe und auch die richterlichen Gutachten dafür
letztendlich der Ausgangpunkt waren, dass das so geschehen ist. Wir sind für
Vergrämungskonzepte, konsequente Ahndung von illegaler Wildschweinfütterung und
Verklappung von Grünabfällen in den Waldstücken durch das OA, Frau Leißner. Das
sind Dinge, die schon lange bekannt sind, die jedoch nicht ausreichend
durchgesetzt werden, genauso wie der Leinenzwang für Hunde im Wald. Die öffentliche
Auswahl der neuen Jagdpächter würde uns auch für 4/24 am Herzen liegen. Es kann
nicht sein, so wie im Moment bei den derzeitigen Jagdpächtern, die
vorausgewählt wurden, die Fallenjagd, die Drohnenjagd befürworten, die
ebenfalls zu den unethischen Jagdformen gehören, dass diese Anwendung finden.
Hier sind besonders die Tierqualen hervorzuheben. Bitte beschäftigen Sie sich
damit. Und tatsächlich auch mit den Fachlichkeiten. Hier gibt es
dementsprechend Erkenntnisse, die jetzt bei meinen Vorrednern leider noch
keinen Widerhall gefunden haben. Zu dem Einwohnerantrag, wo ja viele
Unterschriften gesammelt wurden, unter der Überschrift Weniger Wildschweine in
Kleinmachnow, viele haben unterschrieben. Es ist aber mittlerweile auch
deutlich geworden, dass unter dieser Überschrift Weniger Wildschweine natürlich
erstmal eine harmlose Überschrift zur Kenntnis zu nehmen ist und die
tatsächlichen Hintergründe des Einwohneramtes ist davon auszugehen, war vielen
Kleinmachnowern überhaupt nicht bewusst. Weniger Wildschweine, das ist erstmal
etwas, wo man gern auch schnell den Federhalter zückt. Auf der anderen Seite
sind mittlerweile auch Stimmen bekannt, die das nicht wussten. Ich sag es jetzt
so, ohne plattitüde sein zu wollen, die sich auch dafür schämen, gerade im
Nachgang zu der Drückjagd, dass sie sich damit nicht intensiv beschäftigt
haben, wofür sie unterschreiben. Wir sind also für Jagdmethoden die
tierschutzgerecht stattfinden und auch mit der Ehrfurcht vor der Schöpfung
vorangehen. Dazu würde die Ansitz- und die Pirschjagd gehören. Das muss
natürlich von fachlich gut ausgebildeten Jägern stattfinden, also Hobbyjäger
ohne Erfahrung sehen wir mehr als kritisch, wenn sie von den Jagdpächtern mit
einbezogen werden. Dankeschön.“
Frau Dr. Bastians-Osthaus dankt für die
Beiträge und eindrücklichen Schilderungen und fragt nach: „Was mich gewundert
hat in der Vorlage der Verwaltung zu dem Einwohnerantrag, da steht ja so ein
bisschen lapidar drinnen, die Untere Jagdbehörde genehmigt das nicht mehr und
fordert sinnlose Nachweise und will halt nicht. Das ist im Rechtsstaat ein
schwieriges Konzept, dass jemand einfach nicht will und sinnlos sich dagegen
sperrt. Daher meine Frage, was unternimmt die Gemeinde dagegen, dass die Untere
Jagdbehörde sinnlos und nach den Schilderungen nicht rechtmäßig einen solchen
Antrag ablehnt? Haben Sie Rechtsmittel eingelegt oder wie ist das weitere
Vorgehen?“
Beantwortung Frau Leißner: „Inhaltlich ist es
so, wir stellen den Antrag, der nicht beschieden wird. Sicherlich wäre der nächste
Schritt eine Untätigkeitsklage anzustreben. Das haben wir aus verschiedensten
Gründen nicht getan. Es liegt tatsächlich jetzt auch ein bisschen an dem
zeitlichen Zusammenspiel.“
Auf Nachfrage von Frau Leißner, ob es Sinn
mache, jetzt noch eine Ausnahmegenehmigung bei der Unteren Jagdbehörde zu
beantragen, erwidert Frau Dr. Bastians-Osthaus: „Ab April mit Nachdruck und
Rechtsmitteln verfolgen.“
Erwiderung Frau Leißner: „Das kann ich so
nicht zusagen. Das könnte eine Möglichkeit sein, aber, ich bin tatsächlich
persönlich auch der Meinung, wenn die Pächter dann doch eine andere Art und
Weise der Bejagung durchführen, als es bisher vielleicht erfolgt ist, braucht
man vielleicht keine Ausnahmegenehmigung.“
Der private Grundstückseigentümer ist verpflichtet,
für sein eigenes Grundstück seine eigene Ausnahmegenehmigung bei der Unteren
Jagdbehörde zu beantragen.
Für gemeindeeigene Grundstücke beantragt die
Gemeinde die Ausnahmegenehmigung für die im Eigentum der Gemeinde stehenden Grundstücke.
Herr Warnick: „Ich habe mich noch
einmal mit dem Antrag beschäftigt, ganz schwierige Kiste, für meine Begriffe.
Ich habe mich tagelang damit beschäftigt mit den kommunalpolitischen Fragen zu
einem Einwohnerantrag. Da muss unbedingt nachgebessert werden auf der Landesebene.
Ich habe mich mit den verschiedensten Juristen unterhalten, es ist einfach
Neuland. Wir sind die Ersten, die einen Einwohnerantrag gemacht haben. Wie wird
der Einwohnerantrag behandelt? Für mich müsste in § 14 noch ein Zusatz rein,
der da heißt: Ein Einwohnerantrag wird genauso behandelt, wie ein Antrag des
Bürgermeisters, wie ein Antrag einer Fraktion. Dann hätten wir die ganzen
Probleme nicht, die wir im Moment damit haben. Wir haben einen Einwohnerantrag,
der ist beschlossen worden, der ist von den Einwohnern eingebracht worden, aber
in der Begründung steht vom Bürgermeister. Das muss kommunalrechtlich noch
einmal hinterfragt werden.“
Herr Warnick: „Vielleicht, wenn
die Bürgerinitiative dem zustimmt – das würde ich morgen auch im Finanzausschuss
so sagen - wäre es klug, wenn wir die Entscheidung wie wir hier weitergehen und
auch die Einstellung eines Beauftragten vielleicht zurückschieben in die
nächste Sitzung. Weil, am 16.02.2024 ist die Jagdgenossenschaftsversammlung.
Wenn dort jemand gewählt wird, wo wir sagen, da ist abzusehen, dass es läuft,
ist es vielleicht nicht mehr notwendig.“
Frau Sahlmann führt aus, es sei
relativ schwierig, mit diesem Antrag jetzt umzugehen. Sie stellt sich vor, er
werde ähnlich behandelt, wie andere Anträge des Bürgermeisters oder der
Fraktionen. D. h., man werde heute darüber abstimmen, ob er für den Hauptausschuss
oder Gemeindevertretersitzung weiterempfohlen wird. Die nächste
Gemeindevertretersitzung sei am 22.02.2024, da würde er abgestimmt werden. Frau
Sahlmann fragt nach, ob das so vorgesehen ist?
Herr Dr. Hahn: „Es ist
grundsätzlich richtig. Natürlich können die Einreicher jetzt sagen, sie wollen
das noch eine Ausschussrunde schieben. Das bleibt ihnen unbenommen.“
Folgende Punkte wurden angesprochen/diskutiert:
- wildschweinsicherer
Zaun sei wichtig
- Ausführung
tiergerechter Jagden – kein Bogenschießen, keine Drückjagden
- Pkt. 1 des
Antrags - Wildtierbeauftragter sei Sache des Kreises bzw. des Landes
- Pkt. 2 des
Antrags – Beantragung Ausnahmegenehmigung schwierig
- Pkt. 3 des
Antrages – wird dem Bürgermeister empfohlen
- Der Antrag ist
richtig eingereicht worden.
- Wie gejagt wird
und welche Jagd durchgeführt wird, ist die Entscheidung der Jäger.
- Neuverpachtung
abwarten
- Bedauerlich,
dass der Bürgermeister an der heutigen Sitzung nicht teilgenommen hat.
- Bürgermeister
wird gebeten, am morgigen Finanzausschuss teilzunehmen.
Frau Paulick: „Ich möchte es noch
einmal sagen, auch wenn jetzt wieder großes Kopfschütteln ist, weil man das
gerade nicht hören möchte. Es gibt bereits Stimmen von Unterschriftengebern,
die das bereuen. Ich möchte, dass Sie das auch wahrnehmen, genauso wie Sie von
mir erwarten, dass ich das wahrnehmen soll, was ich Ihrer Meinung nach hier
falsch sage. Problem Töten, das war auch ein großer Wortlaut, Probleme,
Probleme. Ich sage es noch einmal, die Wissenschaft ist weiter. Im
Einwohnerantrag findet Fachwissen keinen Eingang. Soweit ich weiß, sind auch
Wildtierbeauftragte nicht für die Bejagung zuständig, entweder Jäger oder
Wildtierbeauftragter. Wenn man gut mit den Wildtieren hier umgehen möchte, Sie
sprachen von Waschbären, auch da sprachen Sie von Problemen, der Biber ist ein
Problem. Wahrscheinlich ist der Jagdpächter dafür zuständig. Entschuldigen Sie,
ich bin jetzt auch etwas plakativ, weil das schon nicht leicht ist, sich das
anzuhören. Das ist meine persönliche Meinung, meine Begleiter nehme ich raus.“
Herr Fuest: „Wir sind uns
glaube alle einig, dass die Lösung wirklich im Pachtvertrag liegt. Deswegen
befürworten wir, was Herr Warnick angeboten hat, dass wir aufgrund der Abfolge
abwarten, was am 16.02.2024 passiert, sofern am 16.02.2024 dort eine
Entscheidung getroffen wird für neue Pächter und auch für die Vorgaben im
Pachtvertrag, dass man das sinnigerweise verschiebt. Viele der Aufgaben, die
unter dem Thema Wildtierbeauftragter geschrieben wurden, können natürlich auch
von engagierten Pächtern wahrgenommen werden und das würde die Gemeindekasse
entlasten und insofern haben wir da natürlich kein Problem. Wenn die beiden
Pächter, die heute aktiv sind, die Pächter von morgen wären, was sehr
unwahrscheinlich ist, weil Herr Hemmerden wohl schon gesagt hat, dass er kein
Interesse mehr hat, aber eben ein vergleichbarer Pächter mit auch sehr
tradierten Vorstellungen der Jagd, wo eben keine Fallenjagd, keine Jagd im
befriedeten Gebiet stattfinden darf. Wenn das nicht so kommen sollte, sondern
eben Jäger, die diese Aufgabe ernst nehmen und auch dieses Problem mit uns
beseitigen wollen, dann würde ich sagen, stimmen wir dem zu Herr Warnick, dass
das verschoben wird und dann erlöst sich das Problem.
Ich möchte noch einmal sagen, als wir das
damals geschrieben haben, wir sind ja damals gar keine Experten gewesen, heute
sind wir immer noch keine, aber wir sind schlauer. Damals wussten wir eben
nicht, dass Kleinmachnow mit 190 ha keine zusammenhängende Fläche hat und
deswegen keinen eigenen Pachtbezirk bilden kann und zwangsweise mit anderen
zusammengeschlossen ist. Das wussten wir nicht. Wir gingen davon aus, dass
Kleinmachnow mit 190 ha entscheiden kann, wir werden ein eigener Pachtbezirk,
wir stellen einen Stadtjäger ein oder eben einen Wildtierbeauftragten, der auch
jagen kann. Da kommt das her. Wir sind heute schlauer, das wussten wir damals
nicht, weil wir auch keine Karten hatten, um zu prüfen, ob Kleinmachnow
zusammenhängende Flächen hat oder nicht. Das möchte ich betonen. Das ist glaube
ich der Knackpunkt an der Sache. Und deswegen macht diese Vorgehensweise, die
Herr Warnick geschildert hat, Sinn.“
Frau Kahl: „Ich glaube, wir haben uns genügend
ausgetauscht. Ich würde das von Herrn Fuest als Schlusswort nehmen. Ich habe
dem nichts entgegenzusetzen. Also auch ich als erste Verantwortliche des
Einwohnerantrages würde es befürworten, wenn wir das schieben, um einfach auch
ein bisschen Ruhe in die Ganze Situation reinzubringen.“
Herr Dr. Hahn: „Weil formell der
Bürgermeister der Antragseinreicher ist, würde das auch von Seiten der
Verwaltung in Ordnung gehen, wenn wir das hier jetzt nicht abstimmen, sondern
dann in der nächsten Ausschussrunde besprechen?“
Frau Leißner: „Ich sehe das
genauso.“
Herr Warnick: „Ich wollte noch
kurz auf Frau Paulick antworten: Funktion Wildtierbeauftragter. Die Funktion
eines Wildtierbeauftragten ist nirgendwo juristisch formuliert. Wir bestimmen,
was wir unter einem Wildtierbeauftragten hier dann verstehen würden. Er würde
von uns ein Aufgabengebiet kriegen. Den kann man auch anderes benennen. Das
zweite wäre das kommunalrechtliche Problem, was ich schon gesagt habe. Ich bin
der Meinung, wenn die Bürgerinitiative sagt, sie möchte schieben, dann müsste
das auch geschoben werden. Ansonsten hat die Verwaltung das auch gesagt, sie
befürwortet das auch. Ich denke, dass ist die klügste Verfahrensweise, die wir
hier machen können, um die Kuh zumindest vorüber vom Eis zu kriegen. Vielen
Dank.“
Die DS-Nr. 125/23 wird nicht abgestimmt.