Sitzung: 08.09.2011 Gemeindevertretung
Beschluss: mehrheitlich abgelehnt ohne Maßgabe
Abstimmung: Ja: 12, Nein: 14, Enthaltungen: 1
Vorlage: DS-Nr. 128/11
1.
Das
durch die Gemeindevertretung am 10.02.2011 für den Straßenbau „Schopfheimer
Allee“ beschlossene Bauprogramm wird entsprechend der Anlage 1 (zeichnerische
Darstellung Lagepläne 1 bis 3) geändert. Die Änderungen sind in den Lageplänen
gekennzeichnet und zudem in Anlage 2 (Ergebnisprotokoll der Besprechung
Gemeinde Kleinmachnow mit der BBIS, vom 10. Juni 2011) textlich beschrieben.
Die Änderungen betreffen im Wesentlichen:
-
Schaffung
einer Aufweitung der Straßenanbindung auf die Karl-Marx-Straße für 15 m lange
Busse
-
Errichtung
von 4 Ausweichstellen für den Begegnungsverkehr Bus/LKW oder Bus/Bus mit den
Maßen 20 m x 0,5 m
-
Aufweitung
der Kurvenbereiche auf 6,0 m bzw. 6,50 m und Verziehen der Straße zwischen den
Kurven auf 6,0 m
-
Vergrößerung
des Kreisverkehrs auf 30 m.
2. Der Bürgermeister wird ermächtigt, das Ergebnisprotokoll zum
Neubau der Schopfheimer Allee
(Anlage 2) zu unterzeichnen. Damit werden seitens der Gemeinde Kleinmachnow die
am 10. Juni 2011 zwischen der BBIS,
vertreten durch Herrn Burkhard Dolata, Geschäftsführer BBIS und Herrn Michael Grubert, Bürgermeister Gemeinde
Kleinmachnow, getroffenen Festlegungen
anerkannt.
Anlagen
1. Lagepläne (3 Blatt)
Neubau Schopfheimer Allee vom 20.06.2011 mit Kennzeichnung der Änderungen
2. Ergebnisprotokoll vom
10.06.2011
Ø Erläuterungen zur
Drucksache durch den Bürgermeister Herrn Grubert.
Antrag der FDP-Fraktion
auf namentliche Abstimmung
Antrag der FDP-Fraktion
Der Bürgermeister wird beauftragt, zum Straßenbau
„Schopfheimer Allee“ auf der Grundlage der bereits abgeschlossenen
städtebaulichen Verträge mit der BBIS Berlin Brandenburg International School
einen Erschließungsvertrag abzuschließen. Ersatzweise ist eine
Ablösungsvereinbarung – so wie im Änderungsvertrag zum städtebaulichen Vertrag
mit der BBIS ausgewiesen – abzuschließen.
An der Aussprache zur
DS-Nr. 128/11 beteiligen sich:
Bürgermeister
Herr Grubert
Herr
Musiol
Frau
Sahlmann
Frau
von Törne
Antrag von Herrn Dr.
Klocksin:
1.
Die ursprüngliche
Variante Einmündung Karl-Marx-Straße bleibt.
2.
Die Ausweichstellen 3 und
4 werden dazu genommen.
3.
Der Kreisverkehr bleibt.
An der weiteren
Aussprache zur DS-Nr. 128/11 beteiligen sich:
Bürgermeister
Herr Grubert
Frau
Scheib
Antrag von Frau Vogdt:
Die
Verwaltung wird aufgefordert von der Straßenbaubehörde eine Stellungnahme
einzuholen, ob die Straße, so wie geplant, ausgebaut werden kann.
An der weiteren
Aussprache zur DS-Nr. 128/11 beteiligen sich:
Herr
Templin
Frau
Schwarzkopf
Herr
Lippoldt zu Protokoll
Dieser Fall hat eine ganz besondere Dimension.
Herr Dr. Klocksin hat gesagt, dass der Anliegerbeitrag sich auf 260.000 Euro
beläuft. Wir sind hier angetreten mit dem Auftrag, Schaden von dieser Gemeinde
abzuwenden und was sich hier tut, ist nichts anderes, als dem Steuerbürger
Schaden aufzubürden. Jeder in Kleinmachnow, dessen Straße ausgebaut wird, hat
nach der Straßenbaubeitragssatzung seinen Beitrag zu leisten. Sogar Anwohner,
bei denen nicht einmal ein Stein bewegt wird, so wie im Eichenweg, sollen 20.000
Euro bezahlen, weil die Straße eine bessere Anbindung bietet. An den
Kiebitzbergen soll die öffentliche Erschließung des Schwimmbades und des
Sportparks auf Kosten der Anwohner erfolgen. Hier wird nun eine Straße gebaut
für einen einzigen Eigentümer. Eine Straße, die eine Privatstraße ist und nach
der Wende bis heute nicht öffentlich gewidmet worden ist. Nach dem
Bebauungsplan, den die Gemeindevertretung beschlossen hat, handel es sich um
eine Ersterschließung mit einem Anliegerbeitrag für die Internationale Schule
von 90 %. Nicht 90 % von 460, sondern von dem was bisher in die Planung
geflossen ist. Das müssen wahrscheinlich, bei dem was Herr Prof. Staadt an
Einsatz geleistet hat, Kosten in den Hunderttausenden sein, sondern wir haben
ja auch die Pläne mit Anbindung über den Adolf-Grimme-Ring plus der
Neuverlegung der Einfahrt von der Karl-Marx-Straße Richtung Straße der Jugend,
was später vielleicht einmal die direkte Verbindung vom Seeberg über die Straße
der Jugend zum Zehlendorfer Damm sein wird. Die unsägliche Anbindung ist mit
Teil der Kosten, die wir tragen müssen. Das beläuft sich mittlerweile auf eine
Summe in Höhe von weit über 1 Mio. Euro. Daran wird die Internationale Schule
mit einem Beitrag von 260.00 Euro beteiligt. Meine Damen und Herren, ich habe
deswegen für die Fraktion eine namentliche Abstimmung beantragt, weil ich Sie
noch einmal sensibilisieren wollte für dieses Thema. Die neue
Kommunalverfassung, die seit 2009 in Kraft ist, nimmt uns alle in die Haftung
für Fehlentscheidungen. Überlegen Sie bitte gut, wie Sie mit dem Nutzen und dem
Schaden, der dieser Gemeinde zugeführt wird, umgehen können. Jeder ist
sicherlich stolz, dass es die Internationale Schule gibt, aber der Preis für
diesen Stolz kann nicht sein, dass die Anwohner Kleinmachnows auch noch die
Erschließung bezahlen. Hier ist nichts ordnungsgemäß gelaufen, dass sieht man
an den Reaktionen der Internationalen Schule, die überaus bedauerlich und
erschütternd sind. Im städtebaulichen Vertrag ist festgelegt, dass mit der
Internationalen Schule eine Ablösevereinbarung geschlossen wird. Wo ist diese,
Herr Bürgermeister? Die Ablösevereinbarung in der konkret festgelegt ist,
welchen Beitrag die Internationale Schule, an den wirklichen Kosten dieser
Maßnahme ausgerichtet, bezahlt. Sie wissen alle, dass die Rechtsprechung zu
Ablösevereinbarungen durchgängig der Meinung ist, dass es nicht mehr als 5 %
Abweichung nach unten oder oben geben darf. 260.000 Euro Anliegerbeitrag bei
1,2 Mio. Investitionsvolumen, da braucht man nicht lange zu rechnen. Eine
andere Sache ist, dass wir auf fremden Boden bauen. Darf die Gemeinde
Kleinmachnow auf privaten fremden Boden Millionen versenken, so wie wir das
getan haben mit dem Gebäude in dem die Grundschule auf Zeit untergebracht ist?
Die Kommunalverfassung lässt das nicht zu und deshalb ist im städtebaulichen
Vertrag auch geregelt, dass die Grundstücke vor Beginn der Baumaßnahme an die
Gemeinde übertragen werden müssen. Sind die entsprechenden Grundstücke
inzwischen an die Gemeinde Kleinmachnow übertragen worden?
An der weiteren
Aussprache zur DS-Nr. 128/11 beteiligen sich:
Herr
Dr. Nitzsche 2x
Herr
Burkardt
Herr
Dr. Klocksin
Herr
Dr. Mueller
Antrag der CDU-Fraktion –
Unterbrechung der Sitzung
Pause von 20.15 Uhr bis 20:25 Uhr
An der weiteren
Aussprache zur DS-Nr. 128/11 beteiligen sich:
Bürgermeister
Herr Grubert
Herr
Dr. Klocksin
Ø Herr Lippoldt erläutert nochmals
den Antrag der FDP-Fraktion und beantragt namentliche Abstimmung.
An der weiteren
Aussprache zur DS-Nr. 128/11 beteiligen sich:
Herr
Dr. Klocksin
Herr
Lippoldt
Pause von 20:40 Uhr bis 20:45 Uhr
Ø
Herr
Warnick führt aus, dass der Vorstand sich darauf geeinigt hat, den Antrag der
FDP-Fraktion nicht als Änderungsantrag, sondern als eigenständigen Antrag nach
der Abstimmung zur DS-Nr. 128/11 zu behandeln. Es wird sich auf § 6, Abs. 1 der
Geschäftsordnung berufen, der im zweiten Absatz lautet: „Anträge zu bereits in
der Tagesordnung enthaltenen Angelegenheiten der Gemeinde können auch bei Behandlung
des betreffenden Tagesordnungspunktes in der Sitzung gestellt werden.“
Herr
Burkardt zu Protokoll
Diese Interpretation teile ich nicht. Das ist
kein Antrag, der sich mit einem Gegenstand unserer Tagesordnung befasst. Es
steht zur Entscheidung, ob die Straße so ausgebaut wird oder nicht. Der Antrag
der FDP-Fraktion befasst sich mit den vertraglichen Beziehungen zwischen der
Gemeinde Kleinmachnow und der BBIS. Der Antrag hätte fristgemäß eingereicht
werden müssen. Das ist nicht passiert und deshalb kann er unter diesem
Tagesordnungspunkt auch nicht behandelt werden.
Abstimmung
zu den Änderungsanträgen
Änderungsantrag
von Frau Vogdt
Die
Verwaltung wird aufgefordert, ein Gutachten einzuholen, das über die
Rechtmäßigkeit der geplanten Baumaßnahme deutlich Auskunft gibt. Darin soll
enthalten sein, ob es sich um eine normgerechte Erschließung handelt oder
nicht.
Abstimmung
zum Änderungsantrag:
Der Änderungsantrag wird mehrheitlich abgelehnt.
1. Änderungsantrag von Herrn
Dr. Klocksin
Der Kreisverkehr bleibt so bestehen wie im
Beschluss DS-Nr. 004/11 vom Februar.
Abstimmung
zum Änderungsantrag:
Der Änderungsantrag wird mehrheitlich abgelehnt.
2. Änderungsantrag von Herrn
Dr. Klocksin
Die Ausweichstellen 3 und 4 werden, zusätzlich
zum Beschluss vom Februar, gebaut.
Abstimmung
zum Änderungsantrag:
Der Änderungsantrag wird mehrheitlich abgelehnt.
3. Änderungsantrag von Herrn
Dr. Klocksin
Die Einmündung Karl-Marx-Straße bleibt wie im
Beschluss DS-Nr. 004/11 vom Februar.
Abstimmung
zum Änderungsantrag:
Der Änderungsantrag wird mehrheitlich abgelehnt.
Namentliche Abstimmung
zur DS-Nr. 128/11
Name
|
Ja
|
Nein
|
Enthaltung
|
|
|
|
|
Baumgraß,
Holger |
x |
|
|
Burkardt,
Ludwig |
x |
|
|
Christall,
John |
x |
|
|
Eiternick,
Gisela |
x |
|
|
Grubert, Michael |
x |
|
|
Grützmann, Christian |
|
x |
|
Heilmann, Kathrin |
x |
|
|
Heilmann, Horst |
|
x |
|
Kimpfel,
Dr. Kornelia |
|
x |
|
Klocksin,
Dr. Jens |
|
x |
|
Krause-Hinrichs,
Susanne |
- |
- |
- |
Kreemke,
Wolfgang |
- |
- |
- |
Krüger,
Bernd |
x |
|
|
Lippoldt,
Michael |
|
x |
|
Mueller,
Dr. Axel |
|
x |
|
Musiol,
Frank |
|
x |
|
Nieter,
Wolfgang |
x |
|
|
Nitzsche,
Dr. Klaus |
|
x |
|
Sahlmann,
Barbara |
|
x |
|
Scharp,
Dr. Michael |
x |
|
|
Scheib,
Angelika |
x |
|
|
Schwarzkopf,
Andrea |
|
x |
|
Singer,
Thomas |
|
|
x |
Tauscher,
Maximilian |
x |
|
|
Templin,
Roland |
|
x |
|
Vogdt,
Marion |
|
x |
|
von
Törne, Anne |
|
x |
|
von
Wnuk-Lipinski, Arnim |
|
x |
|
Warnick,
Klaus-Jürgen |
x |
|
|
gesamt |
12 |
14 |
1 |
Abstimmung zur DS-Nr.
128/11:
Die
DS-Nr. 128/11 wird mehrheitlich abgelehnt.
Persönliche
Erklärung von Frau Vogdt
Ich habe deswegen mit nein gestimmt, weil ich
mich nicht ordnungsgemäß informiert fühle. Innerhalb des letzten halben Jahres
sind uns zwei verschiedene Beschlüsse vorgelegt worden. Aus dem Schreiben von
Herrn Dr. Scharmer ist auch nicht eindeutig zu erkennen, ob alles ordnungsgemäß
abgehandelt wird.