Sitzung: 14.11.2011 Bauausschuss
Beschluss: einstimmig abgelehnt ohne Maßgabe
Abstimmung: Ja: 0, Nein: 3, Enthaltungen: 4, Befangen: 0
Vorlage: DS-Nr. 181/11
Frau
Neidel
Der
Beschlussvorschlag enthält die Empfehlung, dass hier in zwei Bauabschnitten vorgegangen
werden soll. Im Jahre 2012 sind Mittel in Höhe von 160.000 Euro und
entsprechende Maßnahmenumsetzung geplant und im Jahr 2013 sind dann 200.000 Euro vorgesehen, so dass
die Maßnahme insgesamt 360.000 Euro umfasst.
Frau
Haase vom Planungsbüro Grün und Bunt
Das
Planungsbüro hat den Auftrag erhalten, sich um die Außenanlagen der
Eigenherd-Schule zu kümmern. Im letzten Jahr wurde bereits ein Vorentwurf der
Schulkommission vorgestellt, der auch danach
wiederholt überarbeitet wurde. In diesem Jahr sollte es mit einer
Entwurfsplanung zum Schulhof weitergehen, wobei wir inzwischen eine genaue
Aufgabenstellung von der Verwaltung und vom Nutzer haben wollten. Im Ergebnis
dieser Diskussion, was eigentlich gewollt ist, haben wir als Aufgabenstellung
mitbekommen, dass die derzeitige Tennenfläche auf dem Schulhof sich als recht
unpraktisch erwiesen hat, weil im Sommer sehr staubig und trocken, in der
Übergangszeit sehr feucht und matschig und im Winter durchaus mit Pfützen und
Eisbildung vorhanden sein werden.
Nach
den Vorentwürfen vom letzten Jahr haben wir noch einmal ein völlig neues
Konzept vorgelegt.
Frau
Haase erläutert das neue Konzept.
Herr
Grützmann zu Protokoll
Es
geht um die beiden Skulpturen, die auf dem Schulhof stehen. Die Schulkonferenz
hat darum gebeten, dass diese beiden Figuren dort stehen bleiben. Nun gibt es
andererseits von den Grünen einen Antrag die Phryne in den öffentlichen Raum zu
stellen, es sind mehrere Standorte im Gespräch. Dann sollte man auf den erst
letztlich erneuerten Sockel etwas anderes stellen.
Ich
möchte anregen, dass man eine zeitgenössische Skulptur aufstellt, die
gewissermaßen das Ende auch für die Rekonstruktion der Schule insgesamt
bedeutet.
An
der Diskussion beteiligen sich:
Frau
von Törne, Herr Sahlmann, Herr Wilczek, Frau Scheib, Frau Neidel, Frau
Sahlmann, Frau Haase
Herr
Dr. Klocksin zu Protokoll
Die
Frage des Verfahrens befremdet mich sehr. Wir hatten mittlerweile eine Praxis
hier, wo Vorhaben in einem Vorlauf reingegeben worden sind, so dass Sie hier
hören können, wo wir hin denken und Sie dann diese weiterentwickeln. Wenn ich
überlege, dass seit Monaten das Projekt an der Schule läuft, es aber nicht
einmal eine Informationsvorlage für den Fachausschuss gibt, man sich dann ein
Votum der Schulkonferenz holt und dann es dem Ausschuss vorlegt, dann ist die
Versuchsanordnung relativ klar. Widerspricht der Fachausschuss dem Votum der
Schulkonferenz, ist er der Kinder und Eltern Feind, aber Sie sind auf der sicheren
Seite. Diese Arbeitsteilung schätze ich nicht. Hinzu kommt, dass die Kinder
eingeladen waren, ihre Ideen zu Gestaltung der Fläche mit einzubringen. Und
wenn wir uns sonntags über Politikverdrossenheit und Teilhabe usw. auslassen,
aber alltags es nicht hinkriegen bei so einer Gelegenheit der Partizipation
hier auch einmal mitmachen zu lassen, dann haben wir etwas nicht verstanden.
Wo
geht es günstiger als bei einem Schulhof. Wo ich im Übrigen nicht sehe, dass es
ein Klettergerüst als Netzpyramide gibt, weil Sie die Aufsicht gar nicht
hinkriegen, denn es ist schon so schwer genug.
Nach
der vorgestellten Planung würden wir auf der Fläche des Innenhofes ein
Mehrfaches an Pflasterfläche erhalten. Das ist dann nicht grün, auch nicht bunt
sondern dann ist es eine Betonwüste, eine Betonwüste in einer Schule.
Es
ist mir völlig schleierhaft, wie man mit dem Argument der schmutzigen Schuhe
sagen kann, wir machen das soweit vom Sand weg wie möglich.
Vor
dem Hintergrund Verfahren, Teilhabe und Ausführung ist in allen drei Punkten
für mich nicht geeignet dieses mit einer Zustimmung zu versehen.
Wir
wollen natürlich, dass da was passiert. Ich wäre dankbar, wenn Sie uns
Vorschläge unterbreiten, wie Sie gewährleisten wollen, dass wir im Haushalt
2012 einen Mittelansatz haben, wenn wir denn beschließen, aber dennoch hier die
Gelegenheit haben eine überarbeitete, auch Angedenk der Hinweise überarbeitete
Entwurfsplanung überhaupt zur Kenntnis nehmen zu können. Denn ein
Errichtungsbeschluss mit dem Ziel der Umsetzung dessen ist für mich nicht
denkbar.
Frau
Neidel
Die
Mitarbeiter und ich aus dem FB Bauen/Wohnen haben zu jeder Zeit immer wieder
auf den Versiegelungsgrad hingewiesen. Es gibt die Nutzerwünsche und vor allen
Dingen die Fachbereichsleitung mit ihren Mitarbeitern aus dem FB
Schulen/Kultur/Soziales, die die Versiegelung als sinnvoll erachten.
Herr
Dr. Klocksin
Ich
erkenne hier ein strukturelles Problem innerhalb der Verwaltung.
Frau
Haase
Die
Fläche, wie sie im Moment vorhanden ist, ist keine nichtversiegelte Fläche. Es
handelt sich bereits im Bestand um eine bereits errichtete Tennenfläche. Das
heißt, wir haben einen Status Quo der bereits über eine Teilversiegelung
verfügt. Die natürlichen Bodenfunktionen, dass beispielsweise der Boden
Standort für Pflanzen und Lebensraum für Tiere ist, ist auf dem Schulhof
bereits jetzt nicht gegeben. Auch kleinklimatisch haben wir jetzt bereits
starke Veränderungen gegenüber einem natürlichen Zustand. Die kleinklimatischen
Veränderungen werden natürlicherweise in gewisser Weise durch den vorhandenen
Baumbestand gebremst, völlig in Ordnung und auch diesen würden wir in keiner
Form antasten wollen. Der Teich trägt natürlich auch zu einer kleinklimatischen
Entlastung in diesem Bereich bei. Aber dadurch, dass dieser Standort ein Schulstandort
ist, mit über 500 Kindern, die da jeden
Tag mehrfach zu den Pausen und alle auch
gleichzeitig zu den Pausen gerade über diesen Innenhof raus rennen und auch
wieder rein rennen, habe ich eine sehr starke Trittbelastung auf jeden Fall
schon Mal darauf und damit durch natürliche Faktoren schon eine Versiegelung
und durch den bereits vorhandenen Tennenbelag auch eine Teilversiegelung.
Einfluss von Versiegelungen erstreckt sich natürlich auch auf den
Wasserhaushalt, d. h., das was an natürlichen Niederschlägen auf die Fläche
kommt, wird zum Teil oberflächlich abgeleitet, ist auch im Moment der Fall.
Wir
schlagen vor, diese Fläche anderweitig zu befestigen und zu versiegeln, d.h.,
also den vorhandenen Versiegelungsgrad durch eine andere Art der Versiegelung
auszutauschen, die den Vorteil hat, dass die gerade frisch sanierten
Bodenbeläge in der Schule durch ins Gebäude getragene Steinchen nicht zerkratzt
werden.
Frau
Scheib
Ich
möchte diesen Beschluss nicht ablehnen und würde gern eine Maßgabe formulieren,
dass die Planung noch einmal überarbeitet wird und trotz der Ausführungen eine
überarbeitete Planung mit einer geringeren Versiegelung uns noch einmal
vorgestellt wird.
Herr
Dr. Klocksin
Die
Maßgabe ändert einen bestehenden Beschlussentwurf in einem bestimmten Punkt.
Ihre Maßgabe ist eine vollständige Überarbeitung der Vorlage und das ist nicht
mehr maßgeblich.
Pause von 20.25 Uhr – 20.35 Uhr
Abstimmungsergebnis: 0
Zustimmungen / 3 Ablehnungen / 4 Enthaltungen – einstimmig abgelehnt