Sitzung: 14.06.2012 Gemeindevertretung
Der Geschäftsbericht des Eigenbetriebes
KITA-Verbund für das Jahr 2011 liegt in schriftlicher Form vor. Die Leiterin
des Eigenbetriebes KITA-Verbund, Frau Feser, fasst den Bericht für die
anwesenden Gäste zusammen.
Nachfragen:
Herr Singer
Gibt es in der Verwaltung Arbeits- bzw. Denkansätze
wie das Problem der Überbelegung der Hort angegangen werden kann, da der Bedarf
an Hortplätzen hoch bleiben wird?
Frau Feser, Leiterin des KITA-Verbundes
Die Situation gibt es ja schon seit sehr vielen
Jahren. Die Planung des Landkreises geht ja davon aus, dass bis 2015 diese
Zahlen deutlich sinken. Die Kinder, die jetzt eingeschult werden, sind 2016 in
der vierten Klasse. Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, regelmäßige diese
Zahlen anzuschauen, um zu erkennen, ob die Zahlen wirklich sinken und ob sie in
dem Maße sinken, dass man mit den vorhandenen Kapazitäten auskommt. Mit Stand
von heute fehlen ca. 170 Plätze Hortplätze.
Herr Dr. Klocksin
Über welchen Zeitraum bestehen die
Ausnahmegenehmigungen, namentlich beim Hort „Wirbelwind“? Sollte eine Ausnahmegenehmigung
nicht sinnvoller Weise einen kurzen befristeten Zeitraum vorsehen oder ist der
Sinn der Ausnahmegenehmigung eine Dauerausnahme?
Frau Feser, Leiterin des KITA-Verbundes
Die Ausnahmegenehmigungen sind immer jährlich
befristet. Inzwischen haben wir sie seit über zehn Jahren. Es gibt einen Passus
in der Ausnahmegenehmigung, die besagt, dass die Ausnahmegenehmigung natürlich
intendiert, dass es sich um einen Ausnahmetatbestand handelt, der abgeschafft
wird. Das Landesjugendamt schaut sich die Kinder- und Jugendhilfeplanung des
Landkreises an, der als örtlicher Träger der öffentlichen Jugendhilfe für die
Planungsverantwortung da ist und stimmt dem immer wieder zu, weil sie den
faktischen Bedarf sehen.
Herr Templin
Was sind eigentlich die Grundlagen der Planung?
Im KuSo-Ausschuss ist uns einmal eine Planung vorgelegt worden, wie sich die
Kinderzahlen entwickeln. Das hat aber nicht nur Auswirkungen auf KITA und Hort,
sondern auch für Schulen. Dass diese Planung falsch ist, haben wir nachweisen können.
Soweit diese Planung und auch die des Kreises Grundlage der weiteren
Entwicklungsplanung ist, gehen wir in eine Sackgasse. Inwieweit werden die
Zahlen, die Sie aktuell immer liefern, mit den bisherigen Entwicklungsplanungen
abgeglichen und daraus Schlüsse gezogen? Wann bekommen wir eine tatsächliche
Planung vorgelegt, an der wir den zukünftigen Bedarf ermessen können?
Frau Feser, Leiterin des KITA-Verbundes
Der Landkreis ist in der Verpflichtung. Die
Gemeinde Kleinmachnow ist auf Grund ihrer Bevölkerung, der vielen Familien und
des hohen Zuzuges keine typische Gemeinde für den Landkreis Potsdam-Mittelmark.
Meiner Meinung nach hapert es schon bei der Planung des Landkreises, weil
statistische Mittelwerte genommen werden, die hier nicht zutreffen. Fakt ist
das, was wir hier an Zahlen haben. Natürlich gibt es auch einen ständigen
Austausch innerhalb des Hauses. Wenn ich
die Schülerzahlen für die 1. Klasse habe, kann ich in etwa ablesen, wie viele
Kinder den Hort besuchen werden. Vielleicht fehlt ja auch eine politische
Entscheidung.
Herr Nieter
Vielen Dank für den überzeugenden Bericht. Dem
ist auch nicht viel hinzuzufügen, außer dass diese Problematik mit der großen
Unterdeckung der Hortplätze uns geläufig ist und ein Problem ist, das wir ständig
in den Blick nehmen und auch verschärft in den Blick nehmen müssen. Ich möchte
feststellen, dass im Schul-, Kultur- und Sozialausschuss über diese
Tagesbetreuungs- und Schulbedarfsplanung der Gemeinde Kleinmachnow für den
Zeitraum 2011-2020 ausgiebig inhaltlich und methodisch gesprochen worden ist
und ich meine im Beisein des Bürgermeisters festgehalten wurde, dass die
Gemeindevertretung bzw. der Ausschuss das vorgelegte Werk nicht als
Planungsgrundlage für die Gemeinde ansieht und ihn gebeten hat, dies nicht zu
tun. Das möchte ich in Erinnerung rufen.
Herr Grützmann
Ich möchte Frau Feser nicht nur für den Bericht
danken, sondern auch für die langjährige zielstrebige Arbeit und „das in die
Zukunft denken“. Haben Sie in Bezug auf die Zukunft Überlegungen angestellt, ob
es in Bezug auf diese Hortsituation sinnvoll wäre, als Musterbeispiel eine der
Grundschulen z. B. die Seeberggrundschule als Ganztagsschule einzuführen? Die
Raumsituation könnte dadurch durchaus günstiger sein. Welche Meinung haben Sie
dazu?
Frau Feser, Leiterin des KITA-Verbundes
Bevor die Seeberggrundschule eröffnet wurde habe
auch ich immer wieder in Gesprächen angeregt, über das Thema Ganztagsschule
nachzudenken. Die, die sich auskennen wissen, wer die Entscheider sind an
dieser Stelle. Es war zum Teil nicht gewollt, dadurch ist ein klassischer Hort
entstanden. Vom Grunde her glaube ich auch, dass es einen Bedarf gibt und dass
die Eltern eine Ganztagsschule auch wollen würden. Ich stehe auf dem
Standpunkt, dass es eine Vielfalt von Angeboten geben sollte. Wenn es eine
Ganztagsschule gibt, werden wir als KITA-Verbund entweder daran beteiligt sein
oder vielleicht auch ein freier Träger. Ich glaube es ist tatsächlich eher die
Frage, was die Eltern in diesem Ort wünschen, was Familien brauchen und was
sinnvoll ist. Ich fände es schwierig, eine pädagogisch konzeptionelle Frage
jetzt an fehlenden Räumen aufzuhängen.
Herr Burkardt
Die Zahlen des Landkreises hinsichtlich der
Kinderplanung für Kleinmachnow haben noch nie gestimmt. Das war zu sehen bei
den Grundschulen, beim Gymnasium und bei der KITA-Bedarfsplanung gleichermaßen.
170 Kinder mehr als nach der Kapazität zugelassen, ist ein auf Dauer nicht mehr
hinnehmbarer Zustand. Was die Prognosen für die Zukunft anbelangt, und die ist
nicht nur für Schulen und Kitas von Bedeutung, ist es relativ leicht voraus
berechenbar, wie die
Einwohnerentwicklung, auch nach Jahrgängen, zu sein scheint. Ein Risiko steckt
ein bisschen in der Wanderungsbewegung. Das ist für Kleinmachnow nicht ohne
Einfluss, aber es kommen in der Regel junge Familien mit Kindern nach
Kleinmachnow. In der nächsten Sitzung werden wir den Antrag stellen, dass die
Gemeindeverwaltung und der Bürgermeister beauftragt werden, die Planung für
eine weitere KITA vorzulegen.
Frau Scheib
Vor Jahren gab es schon einmal einen Antrag, ein
kurzfristiges Hortkonzept zu entwickeln. Aus dem kurzfristigen Konzept ist
diese jährliche Verlängerung der Ausnahmegenehmigung geworden. Heute ist ja ein
Antrag auf der Tagesordnung eine bauliche Veränderung des Hortes der
Eigenherd-Schule nicht durchzuführen. Bei diesem Beschluss habe ich mich
gefragt, ob nicht vorher überlegt wurde, wer welche Räume braucht. Vielleicht
findet auch keine ausreichende Kommunikation statt. Man sollte erst einmal mit
ganz einfachen Dingen anfangen und die Organisation der baulichen
Angelegenheiten die wir haben sortieren, bevor man neu baut.