Beschluss: stimmengleichheit abgelehnt

Abstimmung: Ja: 3, Nein: 3, Enthaltungen: 0

1)         Der 2. Entwurf des Bebauungsplanes KLM-BP-007 „Altes Dorf“ sowie die Begründung werden in der vorliegenden Fassung (vgl. Anlagen 2 und 3) gebilligt.

 

2)         Der 2. Entwurf, die Begründung einschließlich Umweltbericht und die wesentlichen, bereits vor­liegenden umweltbezogenen Stellungnahmen sind gem. § 4a Abs. 3 i. V. m. § 3 Abs. 2 Bau­gesetzbuch (BauGB) für die Dauer eines Monats öffentlich auszulegen.

Der Zeitraum der Auslegung ist rechtzeitig öffentlich bekannt zu machen.

 

3)         Den Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange, deren Aufgabenbereich durch die Planung berührt werden kann, ist Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Sie sollen außerdem von der Auslegung benachrichtigt werden.


Frau Dr. Theiler vom Förderverein Landschaftsschutzgebiet Buschgraben/Bäketal e. V. nimmt ihr Rederecht wahr und spricht sich gegen den Neubau im alten Dorf, das Teil des Landschaftsschutzgebiets ist, aus (Redebeitrag Anlage 3).

Frau Neidel erläutert die Beschlussvorlage.

Herr Baumgraß verlässt die Sitzung; 6 Gemeindevertreter sind anwesend.

 

Frau Sahlmann zu Protokoll:

„Wir haben hier ein Verfahren zum zweiten Mal, das wir schon vor eineinhalb Jahren auf den Weg gebracht haben, nur mit dem Unterschied, dass der geplante Kirchenneubau nicht mehr hinter der alten Dorfkirche stattfinden soll, sondern daneben im alten Gutshof. Das finde ich um keinen Deut besser. Meiner Meinung nach ist das, was hier passiert, ein Frevel an der Natur, dem Landschaftsschutzgebiet Parforceheide und dem nahegelegenen Naturschutzgebiet Bäketal. Es ist nicht nur ein Frevel an der Natur, sondern auch an den Denkmälern, die wir dort geschützt haben. Wir haben den alten Gutshof, das ist ein geschütztes Denkmal und zum Zweiten ist die Folge, dass auch die Auferstehungskirche als Denkmal entwidmet werden soll, wie die Kirche es vor hat. Was wird dann aus dieser alten Auferstehungskirche, die auch zur Geschichte von Kleinmachnow gehört, auch wenn sie als provisorische Kirche errichtet wurde? Aber immerhin: 60 Jahre Geschichte birgt sie in sich. Ein großes Problem ist bei dem Bau der Kirche die schlechte Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr, die also an diesem Standort nicht besonders gut ist und die in Kleinmachnow sowohl im Jägerstieg als auch in der Nähe des Rathausmarktes wesentlich besser wäre. Wir haben das Problem, dass dort jetzt 22 Stellplätze geplant sind und 28 zusätzliche Stellplätze, was den Gutshof versiegeln und auch verhindern wird, dass die alte Kubatur der alten Gebäude, des Schlosses, der Stallungen und der Remisen nicht mehr möglich ist, aufzubauen. Durch den Kirchenbau wird diese alte Kubatur zerstört. Man sollte noch einmal an die Kirche appellieren, und das tue ich hiermit, andere Standorte zu überdenken, um unseren alten Kern von Kleinmachnow, der uns kostbar sein sollte, so in seiner Ursprünglichkeit zu erhalten. Ich kenne keinen der hier sitzt, der das nicht so sieht. Es ist ein Ort, zu dem man hingehen kann, wo man noch die Geschichte spürt, wo man das Medusentor sieht. Das ist sehr gut erhalten und auch saniert worden, gerade mit Hilfe vieler Menschen um die Wendezeit, die das uneigennützig getan haben. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass dahinter eine neue Kirche mit vielen Parkplätzen entsteht. Zum anderen werden die Parkplätze nicht nur im Gutshof entstehen, es sind einfach zu wenige Parkplätze vorgesehen. Es ist so vorgesehen: Laut Stellplatzsatzung für 15 Besucher ein Parkplatz; das wird nicht reichen. Wir haben sehr viele alte Leute in Kleinmachnow und die Anzahl wird noch steigen in den nächsten Jahren. Wir haben sehr viele Kinder, die natürlich auch beim Kantor Seibt im Kirchenchor singen wollen und diese Menschen müssen alle dorthin gebracht werden bzw. fahren dorthin. Also, es wird mehr Autos geben. Hier im Ort hätten wir die zentrale Möglichkeit, so dass auch vielmehr Menschen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Bus zur Kirche kommen könnten. Ich bitte, das noch einmal zu überdenken; ich kann diesem nicht zustimmen. Ich will jetzt auch gar nicht von den Kosten reden, denn man weiß ja noch nicht, wie die Finanzierung laufen wird über die Kirche. Wir ändern einen B-Plan, um das Verfahren zu eröffnen, aber wir wissen noch nicht, ob dann wirklich dieser Bau stattfinden wird. Wir können nicht einfach sehenden Auges diese Ziele verfolgen. Ich erwarte von der Kirche, dass sie ihre Grundziele, nämlich den Respekt vor der Schöpfung, der Natur und der Kultur verwirklicht und sich nicht entgegen diesen verhält. Danke.“

 

Frau Dr. Kimpfel:

1.       Sie könne dem kleinen Erschließungsweg WA 5 (H)  entlang dem Arbeiterhäuschen nicht zustimmen; dieser geht direkt „durch das Wohnzimmer“ (Anlage 6).

2.       Wieso haben wir innerhalb eines B-Plangebietes einen Wechsel von reinem und allgemeinem Wohngebiet?

 

Frau Neidel wird die Fragen zum Hauptausschuss beantworten bzw. bietet Frau Dr. Kimpfel ein Gespräch in der Verwaltung an.

 

Auf Nachfrage des Ausschusses nennt Frau Neidel das Abstimmungsergebnis des Bauausschusses: 3 Ja-Stimmen, 4 Nein-Stimmen, keine Enthaltung

 

An der Diskussion beteiligten sich:

Frau Sahlmann, Frau Heilmann, Fr. Dr. Kimpfel, Herr Dr. Haase, Frau Blancke, Herr Tauscher, Herr Schmidt, Herr Heinze, Herr Musiol


Abstimmungsergebnis:

3 Zustimmungen / 3 Ablehnungen / 0 Enthaltungen – Stimmengleichheit, nicht empfohlen