Betreff
Vergabe von Bauleistungen für die Dachsanierung an der Kita Adolf-Grimme-Ring 3-5 (kath. Kita + komm. Kita Am Seeberg)
Vorlage
DS-Nr. 108/20
Art
Beschlussvorlage

In den vergangenen Jahren häuften sich an der (kommunalen) Kita „Am Seeberg“ bzw. der katholischen Kita „St. Thomas Morus“ (Adolf-Grimme-Ring 3-5) Wassereintritte in das Gebäude infolge von Schäden am Dach, die immer wieder punktuell repariert wurden.

Darüber hinaus wurden durch entsprechende Fachfirmen zwei Leckageortungen durchgeführt (2014 und 2018), die zwar Hinweise auf die möglichen Ursachen der Probleme lieferten, ohne jedoch das tatsächlich vorliegende Schadensbild offenbart zu haben.

In einem ersten Schritt wurden 2019 auf dieser Grundlage die Bereiche mit bituminösen Belägen erneuert. In diesem Kontext sind dann auch Bereiche des Daches mit Zinkblecheindeckung geöffnet worden, bei denen augenscheinlich Schäden in der Dachkonstruktion zu verzeichnen waren. Es lagen mehrere lokale Senkungen der Zinkbleicheindeckung im Anschlussbereich zur kastenförmigen Entwässerungsrinne vor. An diesen Stellen kam es auf der Dachoberfläche zu Pfützenbildungen, die auf Schäden der Unterkonstruktion hindeuteten. Die Öffnungen dieser Stellen bestätigten dann in vollem Umfang die oberflächlich schon vermuteten umfassenden Schäden.

Aus diesem Grund wurde Mitte 2019 ein von der Brandenburgischen Ingenieurkammer (BBIK) öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Bauwerksabdichtungen mit der Untersuchung und Begutachtung der Schäden beauftragt.

Dazu gab es mehrere Ortstermine zur Besichtigung des Daches einschließlich weiterer Bauteilöffnungen auch innerhalb des Gebäudes und zur Einsichtnahme in die Bauakten.

Das Gutachten wurde im August 2019 fertiggestellt. Darin kommt der Gutachter zur Feststellung folgender Ursachen für die massiven Wasserschäden:

·         Mangelhaft ausgeführte Dachdeckerarbeiten und daraus resultierende Undichtigkeiten an der Zinkblecheindeckung (insbesondere Wasserhinterläufigkeit an den Anschlüssen zur Rinne)

·         Mangelhaft hergestellte, undichte Dachrinnenabläufe und

·         Bauphysikalische Probleme im Bereich der Dachdecken-Durchdringungen infolge nicht dicht angeschlossener Dampfsperren.

Das Vorliegen weitere Ausführungsmängel, vor allem an Detailpunkten, konnte der Gutachter nicht ausschließen. Durch den Gutachter wurden sodann Sofort-Reparatur-Maßnahmen empfohlen, die noch 2019 umgesetzt worden.

Nach all dem kam der Gutachter zu dem Ergebnis, dass:

„… für eine dauerhafte/nachhaltige Wasserschadensbeseitigung eine umfangreiche Komplettsanierung des Daches einschließlich der Dachentwässerung erforderlich ist. Insbesondere die nach der momentan stattfindenden Reparatur im Dachaufbau verbleibenden, geschädigten Holzbauteile, die durch Nässewirkung reduzierte Wirksamkeit der Dämmstoffe und bisher nicht sichtbare, verdeckte Mängel machen eine Komplettsanierung in den nächsten Jahren notwendig. Hierfür sind im Vorfeld entsprechende Planungsleistungen erforderlich und die Kosten auskömmlich zu bestimmen.“

 

Sodann wurde geprüft, ob noch eventuelle Gewährleistungsansprüche vorliegen. Dies scheidet jedoch aus, da sowohl beim Dachdecker selber als auch beim Planungsbüro entsprechende Abnahmebescheinigungen vorliegen. In beiden Fällen sind die Mängelgewährleistungszeiträume bereits vor 2010 abgelaufen.

Davon ausgehend wurden noch 2019 entsprechende Planungsleistungen zur Ermittlung der Sanierungskosten in Auftrag gegeben und die erforderlichen Mittel in den Haushaltsplan 2020 eingestellt.

Zur Beauftragung dieser Bauleistungen wurde eine öffentliche Ausschreibung gemäß § 30 Absatz 2 KomHKV in Verbindung mit § 3 Nr. 1 VOB/A in die Wege geleitet. Die Bekanntmachung der Vergabe erfolgte am 24.07.2020 über die Vergabeplattformen www.bi_medien.de und https://vergabemarktplatz.brandenburg.de, die BI-Ausschreibungsdienste, das Ausschreibungsblatt Brandenburg/Berlin sowie bei www.bund.de.

Der Eröffnungstermin war am 13.08.2020 um 10:00 Uhr im Rathaus Kleinmachnow. Zum Zeitpunkt der Eröffnung lagen 3 schriftliche Angebote und 7 elektronische Angebote in Textform vor:

·         Alle Angebote wurden durch das beauftragte Planungsbüro geprüft und bewertet.

·         Alle Angebote waren vollständig, keine Angaben fehlten, es lagen alle geforderten Nachweise und Unterlagen vor.

·         Es gab keine Ausschlussgründe, so dass die Angebote vollständig in die Wertung einbezogen werden konnten.

·         Es liegen auch keine Gründe für eine Aufhebung des Vergabeverfahrens vor.

Im Ergebnis der Angebotsprüfung ist die Firma:

Havelberger Dachtechnik GmbH

Alte Dorfstraße 54

39539 Havelberg OT Jederitz

der wirtschaftlichste Bieter.

Die Vergabesumme beträgt 174.160,31 € brutto.

Anhand der vorliegenden Unterlagen ergeben sich keine Hinweise, dass die Firma sowohl technisch als auch wirtschaftlich nicht in der Lage wäre, den Auftrag auszuführen. Die Vergabesumme liegt auch im Budgetrahmen, so dass der Zuschlag zu erteilen ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

Gemeindehaushalt

 ja

 nein

Beteiligungen

 ja

 nein

 

 

Produktgruppe:

36.51

Teilhaushalt/Budget:

40.47

Maßnahmen-Nr:

     

Bereits im laufenden Haushalt

 

 ja

 nein

veranschlagt:

 

EURO:

     

Über-/außerplanmäßige

Veranschlagung im

laufenden Haushalt:

 

 

 

Ergebnis-HH

Jahr

EURO:

     

Finanz-HH

Jahr

EURO:

     

Mittelfristig bereits veranschlagt:

 

 ja

 nein

Mittelfristig neu zu veranschlagen:

 

 ja

 nein

 


Anlagen (nichtöffentlich/vertraulich):

 

1)      Submissionsniederschrift vom 13.08.2020

2)      Vergabevorschlag des Planungsbüros AWE vom 17.08.2020