Die
als Anlage beigefügte Richtlinie der Gemeinde Kleinmachnow zur Förderung von Solaranlagen
an Wohngebäuden (Förderprogramm „Solardach“)
wird beschlossen.
Zum Start des Förderprogramms werden im Haushalt 2022 und im Haushaltsentwurf 2023 Finanzmittel
in Höhe von je 100.000 EUR/Jahr
bereitgestellt.
Anlage
Förderrichtlinie Förderprogramm „Solardach“
Die
Gemeinde Kleinmachnow will aktiv zum Klimaschutz beitragen und ihre Bürgerinnen
und Bürger zu einem nachhaltigen Handeln anregen. Das Nutzen des Energieträgers
Sonne bietet in diesem Zusammenhang Vorteile in mehrere Hinsichten: Die
Bürgerinnen und Bürger können langfristig Kosten
sparen und tragen gleichzeitig zur Reduktion der Treibhausgasemissionen bei.
Eine Abfrage der
Stromverbräuche für die Jahre 2019 und 2020 bei unserem Netzbetreiber EDIS vom
21. August dieses Jahres hat Zahlen geliefert, die für uns Alarmsignal aber auch
Hoffnungsschimmer zugleich sind.
So hat sich der
Stromverbrauch allein im Bereich der nach Standardprofil gemessenen
Verbrauchsstellen von 2019 zu 2020 um 29 % in Kleinmachnow erhöht. In absoluten
Zahlen erhöhte sich der Verbrauch von 20.164.348 kWh auf 26.093.036 kWh. Und
das in nur einem Jahr. Das umfasst im wesentlichen Anschlüsse bis zu einem
Gesamtverbrauch von 100.000 kWh im Jahr, also der gesamte private Bereich und
die kleineren und mittleren Gewerbe.
Hinzu kommt der
Verbrauch von Großgewerbekunden mit einem Verbrauch von über 100.000 kWh pro
Jahr, die nach einem anderen Messverfahren ermittelt werden. Hier hat sich der
Verbrauch von 21.085.061 kWh im Jahr 2019 auf 21.681.715 kWh im Jahr 2020
leicht um ca. 2,8 % erhöht.
Insgesamt wurden
damit in Kleinmachnow im Jahr 2019 41.249.409 kWh und im Jahr 2020 47.774.751
kWh Strom verbraucht.
Gleichzeitig
kann Kleinmachnow laut dem Marktstammdatenregister[1] der
Bundesnetzagentur lediglich 290 Solaranlagen für die Gemeinde Kleinmachnow
verzeichnen. Darin sind die drei Anlagen auf Gemeindegebäuden bereits
eingerechnet.
Die Anlagen
haben zusammen eine Leistungsfähigkeit von 2426 kW als Spitzenleistung und
erzeugen im Jahr ca. 2.600.000 kWh[2].
Diese Bilanz zum
Stromverbrauch zeigt deutlich, dass die Erzeugung von regenerativem Strom im
Gemeindegebiet Kleinmachnow stark unterdurchschnittlich ausfällt. Während 2019 der
Anteil der erneuerbaren Energien im Bundesdurchschnitt bei rund 40 % lag, erreichte
die Gemeinde nur 6,3 %. Lediglich ca. 2,6 MWh von 47,7 MWh Strom konnten durch
die gemeldeten Anlagen erzeugt werden.
Gleichzeitig zeigen aber die
derzeit massiven Förderungen von elektrischen PKW sowie Wärmepumpen erste
spürbare Auswirkungen auf die Stromverbräuche, die einen nicht unerheblichen
Teil der Jahressteigerung von fast 30 % im privaten und klein- und
mittelgewerblichen Bereich ausmachen. Beide Entwicklungen sind wünschenswert,
weil die unmittelbare Emission von Treibhausgasen unterbleibt. Es zeigt aber
auch, dass die prognostizierten Entwicklungen im Energiebereich schneller und
stärker kommen. Es gehört zu einem verantwortlichen politischen Handeln, auch
hier bei uns auf kommunaler Ebene gegenzusteuern. Es kann nicht sein, dass
Kleinmachnow die Emissionen im Bereich Verkehr und Wärme senkt, ohne selbst
alle Möglichkeiten, den zusätzlich benötigten Strom zu generieren,
auszuschöpfen. Jede kWh, die in Kleinmachnow direkt erzeugt wird, braucht nicht
an anderer Stelle erzeugt und geliefert werden. Darum braucht es eine deutlich
stärkere Eigenverantwortung für die Erreichung längst beschlossener und
verbindlicher Klimaziele, auf die sich auch die Gemeinde Kleinmachnow mit einem
gemeinsamen Beschluss geeinigt[3]
hat.
Diese Förderrichtlinie
sieht eine messbare Steigerung der Anlagenzahl und einen Ausbau der Erzeugung
und Speicherung von erneuerbaren Energien vor. Durch die breite Staffelung der
Förderbereiche werden viele Bürgerinnen und Bürger angesprochen. Insbesondere
die Förderung der steckerfertigen Photovoltaik-Module (sog. „Balkonkraftwerke“)
spricht einen Personenkreis an, der sonst meist leer ausgeht – die Mieterinnen
und Mieter. Diese haben in der Regel keinen Einfluss auf den energetischen
Zustand der gemieteten Immobilie und können von den beschlossenen Zuschüssen profitieren.
Gleichzeitig werden auch Speichermöglichkeiten für Solarstrom gefördert.
Profiteure sind zusätzlich
Handwerksbetriebe vor Ort, die für den professionellen Aufbau von Solaranlagen
benötigt werden.
[1]
https://www.marktstammdatenregister.de/MaStR/Einheit/Einheiten/ErweiterteOeffentlicheEinheitenuebersicht
[2] https://www.solarserver.de/pv-anlage-online-berechnen/ Durchschnittliche Ausrichtung 225°, 40°
Dachneigung, 2426 kW Gesamt-Spitzenleistung, Standort Kleinmachnow
[3] Klimaschutz in Kleinmachnow, DS-Nr. 065/20
Finanzielle Auswirkungen: |
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Beteiligungen |
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Maßnahmen-Nr: |
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laufenden Haushalt |
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veranschlagt: |
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Über-/außerplanmäßige Veranschlagung im laufenden
Haushalt: |
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Ergebnis-HH |
EURO: |
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Finanz-HH |
EURO: |
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Mittelfristig
bereits veranschlagt: |
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Mittelfristig neu
zu veranschlagen: |
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