Die
Gemeinde Kleinmachnow möchte ein Zeichen setzen als Signal für die Bürgerinnen
und Bürger, die als ukrainische Staatsangehörige auch in Kleinmachnow
leben und Angst um Familie und Freunde haben. Diese Sorgen teilen
viele Kleinmachnowerinnen und Kleinmachnower. Die Gemeindevertretung
fordert die Verwaltung auf, unsere Flaggenmasten für die Dauer des
Kriegs mit der Europaflagge und der Flagge der Ukraine zu bestücken und
das Rathaus vom Rathausmarkt aus in den Abendstunden in die ukrainischen
Farben zu setzen.
Über
die öffentliche Bekundung von Empathie und Einheit hinaus braucht es konkrete
Hilfeleistungen sowie Vorbereitungen für die Aufnahme flüchtender Menschen.
Die
Verwaltung wird daher aufgefordert, sich an koordinierten Hilfsaktionen
der Bundesregierung und der anerkannten Hilfsorganisationen zu
beteiligen. Konkret beauftragt die Gemeindevertretung die Verwaltung, auf
ihren Informationskanälen für Spenden- und Hilfsaktionen zu werben und aktiv
und unverzüglich mögliche Hilfeleistungen der Gemeinde Kleinmachnow zu
prüfen. Hierzu gehören auch die Unterstützung mit
Fahrzeugen oder die Koordination von Hilfeleistungen. Vor dem
Hintergrund der derzeitigen Entwicklung ist die Solidarität der Kommunen
Deutschlands mit den Kommunen der Ukraine gefordert.
Die
Gemeinde Kleinmachnow erwartet vom Landkreis Potsdam-Mittelmark ausreichende
Vorbereitungen, um Flüchtende aus der Ukraine aufzunehmen. Kleinmachnow wird
sich an der humanitären Aufnahme beteiligen. Die Verwaltung wird beauftragt,
hierfür unverzüglich Gespräche mit der gewog, aber auch den Kirchen und
zivilgesellschaftlichen Organisationen und Initiativen vor Ort
aufzunehmen. Ebenso sollen mit dem Eigentümer des nh Hotels
Gespräche aufgenommen werden, um eine Zwischennutzung für die Unterbringung von
geflüchteten Menschen aus der Ukraine zu ermöglichen.
Als
Gemeinde, die jahrzehntelang durch die Mauer von der freien Welt abgeschnitten
war und erst durch das gemeinsame Eintreten vieler Bürgerinnen und Bürger
mit der friedlichen Revolution von 1989 wieder in freiheitlich-demokratischen
Strukturen leben kann, haben wir eine besondere Verantwortung für den
friedlichen und demokratischen Dialog zwischen den Städten und
Menschen in Europa. „Nie wieder Krieg!“ war unsere Devise und
muss es wieder werden. Frieden kann nur gelingen, wenn die Menschen
über Grenzen hinweg zusammenrücken.