Betreff
Benennung der Straßennamen im Plangebiet B-Plan KLM-BP-006-e "Nördlich Stahnsdorfer Damm"
Vorlage
DS-Nr. 121/23
Art
Beschlussvorlage

Der Bürgermeister empfiehlt die Benennung der Straßennamen in o.g. Plangebiet wie folgt:

 

  1. Planstraße 1: Christa-Wolf-Straße
  2. Planstraße 2: Emma-Maria-Lange-Weg

Planstraße 1: Christa-Wolf-Straße

 

Christa Wolf war eine renommierte deutsche Schriftstellerin, die am 18. März 1929 in Landsberg an der Warthe (heute Gorzów Wielkopolski, Polen) geboren wurde und am 1. Dezember 2011 in Berlin verstarb. Sie zählte zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen der deutschen Nachkriegsliteratur und erlangte internationalen Ruhm.

 

Ihr literarisches Schaffen erstreckte sich über mehrere Jahrzehnte und umfasste Romane, Erzählungen, Essays und Dramen. Einige ihrer bekanntesten Werke sind: "Der geteilte Himmel" (1963), "Kassandra" (1983) und "Medea. Stimmen" (1996). In ihren Werken setzte sie sich mit politischen und gesellschaftlichen Themen auseinander, insbesondere im Kontext der deutschen Teilung und der sozialistischen Ideologie in der DDR. Dabei war sie immer kritisch und immer umstritten, nie bequem. Insbesondere nach der Wende wurde sie aufgrund ihrer politischen Vergangenheit teilweise kontrovers wahrgenommen.

 

Von 1962-1976 wohnten Christa und Gerhard Wolf nach ihrem Wegzug aus Halle (Saale) in Kleinmachnow.

Die Benennung einer Straße in Kleinmachnow nach Christa Wolf würdigt nicht nur ihre literarischen Beiträge, sondern auch ihre Verbindung zur Region und ihre Relevanz in der deutschen Nachkriegsliteratur.

 

 

Planstraße 2: Emma-Maria-Lange-Weg

 

Als „Puppen-Lange“ wurde sie bekannt und grub sich schon zu DDR-Zeiten mit den Fernsehfiguren Pittiplatsch und Schnatterinchen tief in die Herzen vieler Kinder ein, mit ihren „Zille-Gören“ am Stahnsdorfer Weiher und einer Skulptur in Kleinmachnow in der Heinrich-Heine-Straße schuf sie sich später auch in der Region eine bleibende Erinnerung. Am 4. Mai 2016 starb die Kleinmachnower Künstlerin Emma-Maria Lange in Potsdam.

Am 11. März 1921 im württembergischen Wasseralfingen geboren, kam sie schon als Kind im elterlichen Betrieb mit dem Kunsthandwerk in Berührung. Mitten im Weltkrieg belegte sie künstlerische Abendkurse, kam schließlich zum Studium nach Ostberlin. 1958 startete Emma Maria Lange hier mit ihrer Puppenmanufaktur ins Geschäftsleben. Im Auftrag des Deutschen Fernsehfunk kreierte sie die von Heinz Schröder, Friedgard Kurze sowie Ingeborg und Günther Feustel erdachten Fernsehfiguren für die wöchentliche Sendereihe „Meister Nadelöhr“, die erstmals im November 1956 an den Start gegangen war und ihr später viel Ruhm und Ehre einbrachte.

Doch Emma-Maria Lange allein auf ihre Puppen zu reduzieren, wird ihrem künstlerischen Werk nicht gerecht, auch wenn sie erst spät zu ihrer ursprünglichen Ausbildung und der Bildhauerei zurückfand. Erst im hohen Alter war es ihr vergönnt, sich mit ihrer Kunst einen Platz im öffentlichen Raum zu schaffen. Bereits 2013 hatte die Gemeinde Kleinmachnow die Künstlerin mit einem Eintrag in ihr Goldenes Buch gewürdigt. Anlässlich ihres 95. Geburtstags am 11. März 2016 ehrte sie der Kunstverein "Die Brücke" mit einer Ausstellung im Landarbeiterhaus.

 


Anlage:  

Auszug Liegenschaftskarte